Drittelregel – so wirken Deine Fotos nie langweilig

In diesem Artikel geht es um Bilder nach der Drittelregel. Das ist Fotorafieren unter Zuhilfenahme einer Linie oder mehrerer Linien. Sicher hast du schon von der Drittelregel beim Fotografieren gehört. Wir klären auf.

0

Überall liest man von der Drittelregel. Dabei ist diese Regel in der Fotografie so alt wie die Fotografie selbst. Wir erklären, worum es bei der Drittel-Regel (nicht Drittel Regel) geht.

Bildmitte Fotografie
Objekt in der Bildmitte wirkt langweilig, zudem ohne Horizont

Die Drittelregel ist eine beliebte Art der Bildaufteilung in der Fotografie. Dies ist einfach zu lernen, man muss nur bis drei zählen können. Der Bildaufbau ist dadurch harmonisch, ähnlich wie beim goldenen Schnitt. Bei der Drittel-Regel wird das Bild gedanklich längs sowie quer durch Linien in Drittel geteilt, also in neun Teile geschnitten. Man zieht zwei waagerechte und zwei senkrechte Linien, so dass alle neun Teile gleich groß sind.

Meistens platzieren Anfänger ihre Motive in der Bildmitte, das ist recht langweilig. Du kannst dagegen mit der Drittelregel für mehr Interesse und Abwechslung in der Gestaltung sorgen.

Stelle dir dazu ein 3×3-Gitter vor und platziere deine Motive entlang dieser Linien und Schnittpunkte. Wenn du das Ergebnis auswertest, wirst du merken, dass es dir besser gefällt, als wenn dein Motiv in der Mitte steht.

Wenn du also Schwierigkeiten hast, deine Bilder zu komponieren, kann die Drittel-Regel eine schnelle Möglichkeit sein, deinen Fotos mehr Dynamik zu verleihen. Lies dazu auch Bildgestaltung in der Fotografie: Der umfassende Ratgeber.

Drittelregel
Drittelregel beim Fotografieren beachten, alternativ in Photoshop
Drittelregel Fotografie Einteilung
Bildaufbau mit Schnitt in 9 gleiche Teile


Du legst das zu fotografierende Motiv unter einen der vier Schnittpunkte. Man kann es aber auch längs einer Linie platzieren. Das war’s auch schon. Warum macht man das, warum ist die Drittel-Regel so wichtig in der Fotografie?

Drittelregel, nicht drittel Regel 🙂

Bei dieser Drittelregel, einer Fotoregel der Bildgestaltung, geht es darum, ein harmonisches Bild zu kreieren. Also ähnlich wie beim goldenen Schnitt. Beim goldenen Schnitt geht es aber um etwas anderes. Durch die horizontalen Linien bekommt der Bildaufbau eine Einteilung. Unter der oberen Linie kann also zum Beispiel der Horizont entlang laufen. Diese Drittelung ergibt 9 gleiche Sektoren im Bild. Am besten achtet man schon beim Fotografieren auf diese wichtige Regel der Bildgestaltung.

Wenn Du Dir das oben angebildete Gitter aus der Drittel-Regel in Gedanken über das Foto hier legst, ist es einfach zu verstehen:
Auf dem Bild hier rechts kann man erkennen, dass die Schale genau auf der linken vertikalen Achse steht. Durch diese Regel ist das Hauptmotiv (hier die Schale) außerhalb der Bildmitte. Das macht das Bild besser. → Bildbewertung Eine Schale voller Sonnenblumenkerne

Beliebter Fehler von Anfängern: Die Schärfe-Einstellhilfen vieler Kameras sind in der Suchermitte angeordnet, so dass Anfänger intuitiv sehr häufig auch das Hauptmotiv in der Mitte platzieren.
Aber das ist recht langweilig, wie das Beispiel beweist.
Gerade bei Personenaufnahmen wird dabei gerne noch der Hals abgeschnitten.
Mit der Drittelregel lassen sich übrigens auch Personen fotografieren! So werden nicht nur Porträts, sondern alle deine Bilder besser.

Bildbewertung Sonnenblumenkerne
Sonnenblumenkerne
Sonnenblumenkerne-Drittelregel
Gestaltung nach der Drittelregel (Drittel-Regel)

Wann du die Drittel-Regel nicht verwenden solltest

Die Regel berücksichtigt nicht, was du gerade fotografierst. Bei manchen Motiven müsstest du vielleicht Kompromisse bei der Gestaltung eingehen. Oder wichtige Elemente auslassen, nur um sie einzuhalten. Es handelt sich also dabei um eine vorgefertigte Komposition.

Der Grundgedanke ist, dass die Drittelregel Anfängern eine Einführung in die außermittige Komposition gibt. Das heißt aber nicht, dass deine Motive immer genau entlang der Linien und Schnittpunkte des 3×3 Rasters platziert werden müssen. Denn das ist nur ein Rochtwert, kein Gesetz!

In Wirklichkeit kann jede Art von Motiv außerhalb der Mitte – nicht nur die Drittel-Regel – gut funktionieren. Versuche aber immer, dein Motiv etwas außerhalb der Mitte zu plazieren, denn sonst wirken Fotos schnell langweilig und statisch.

Tipp:
Hierbei solltest Du den Fokus zuerst auf das Hauptmotiv einstellen und die Kamera vor dem Auslösen noch leicht bewegen. Somit ist der Ausschnitt neu festgelegt und alles ist scharf. Alternativ musst Du später in Photoshop &Co Korrekturen vornehmen.

Die Drittel-Regel in der Bildbearbeitung

Sollte das Motiv zu mittig sein, lässt sich das Bild auch später in Lightroom oder Photoshop gemäß der Drittel-Regel gestalten. Dazu schneidet man einfach an den Rändern unwichtige Bildteile weg. Somit kommt das Hauptmotiv unter einer der Linien oder Schnittpunkte zu liegen.

Lightroom zeigt bei der Funktion“ Beschntt“ sogar selbst die Linien an. Somit sind Ausschnitte sehr einfach machbar. Auch Photoshop bietet so eine Hilfe zum Bildaufbau. Natürlich solltest Du vorher immer den Horizont deiner Bilder gerade richten.

Beispiel für Lightroom

Am folgenden Beispiel machen wir uns die Drittelregel erst später in der Bildbearbeitung zunutze.

Wir wählen das Entwickeln Modul und anschließend auf das Tool zum Ändern für den Bildausschnitt.

Drittelregel Lightroom
Drittelregel in Lightroom – Originalbild

Sodann verkleinern wir den Ausschnitt, weil auf dem Original sowieso viel zu viel drauf ist. Oben sind zu viel Bäume, links und rechts hat das Foto nichts zu bieten. Außerdem ist der Bauernhof so zentriert in der Bildmitte ziemlich langweilig.

Wir ziehen an den Anfassern in den Ecken den Rahmen etwas enger. Dabei achten wir darauf, dass der Bauernhof über einer der Linien kommt. Lightroom zeigt diese Hilfslinien gemäß der Drittelregel immer an. Fertig ist das neue Bild, was wir nun noch hier oder Photoshop weiter bearbeiten können!

Drittelregel Lightroom
Drittelregel Lightroom – Ausschnitt: Der Horizont ist gerade und das Hauptmotiv liegt auf einem Linien-Schnittpunkt
Tipp3 OK

Wie bei allen Regeln in der Fotografie ist die Anwendung der Drittelregel stets variabel. Sie hängt vom Motiv und deiner Absicht ab. Regeln bewusst zu brechen, kann auch mal zu besseren Fotos führen.

Die Drittel-Regel ist besonders gut für Anfänger, um die Bildgestaltung in der Fotografie zu lernen. Mit mehr Erfahrung wirst du jedoch merken, dass es bei einer guten Aufteilung nicht darum geht, sich an strenge Regeln zu halten. Sondern jedes Foto nach seinen eigenen Vorzügen zu gestalten. Vielmehr kann jede Art von Aufteilung schön sein, und du wirst viele Gelegenheiten verpassen, wenn du nie über die Drittelregel hinausgehst.


Andere Artikel zum Bildaufbau und zur Bildgestaltung findest Du unter Ratgeber für bessere Fotos.

Buchttipp: Alles zu Gestaltung und dem Weg zu interessanten Fotos erfährst Du in der Fotoschule „Bildgestaltung“.

Viel Spaß!

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein