Die digitale Landschaftsfotografie macht tolle Bilder so einfach wie nie zuvor. Worauf achten? Welches Zubehör ist sinnvoll? Wie sollte man Fotos nachbearbeiten?
Möglichkeiten der Digitalen Landschaftsfotografie im heutigen Zeitalter
Beeindruckende Naturlandschaften wollen wir als Erinnerung behalten. Das Auge nimmt die Welt aber anders wahr als das Objektiv. Die Frage ist also:
Wie werden unvergängliche Momente zu fantastischen Bildern?
Landschaften, mit ihrer natürlichen Schönheit und ihren verzaubernden Lichtstimmungen, haben Fotografen von jeher fasziniert. Dabei gilt einerseits der dokumentarische Aspekt, bei dem es darum geht, eine Landschaft, so wie sie ist, darzustellen.
Oder andererseits handelt es sich um ein sehr kreatives fotografisches Thema, bei dem die digitale Landschaftsfotografie durch einen interessanten Kamerastandort, eine harmonische Raum- und Flächenaufteilung oder eine außergewöhnliche Lichtstimmung zu einem eigenständigen Kunstwerk wird.
Obgleich Aufnahmen einer Landschaft zunächst einfach und wiederholbar erscheinen, erweisen sie sich in der Praxis schon bald als sehr anspruchsvoll und kreativ vielfältig. Tatsache ist, dass jedes Foto einzigartig und unwiederholbar ist. Bereits wenige Augenblicke nach einer Aufnahme präsentiert sich die Szene in einer anderen Lichtstimmung, der Wind versetzt Äste und das Kornfeld in eine andere Dynamik, Tiere und Menschen oder andere Objekte haben sich im Motivraum bewegt, und die dramatische Wolkenformation wird nie wieder so, wie sie gerade war. Die Fotografie hält nur einen Augenblick für immer im Bild fest, der sich nie genau gleich ein zweites Mal präsentieren wird.
Genau diese Unberechenbarkeit und Einmaligkeit macht die Landschaftsfotografie zu einem faszinierenden Thema.
Während sich die digitale Landschaftsfotografie im Bereich der Amateurfotografie häufig auf reine Reiseerinnerungen beschränkt, konzentrieren sich viele Berufsfotografen im Rahmen länder- oder gebietsspezifischer Reportagen darauf, die Landschaften der bereisten Gebiete möglichst wirksam im Foto zu dokumentieren. Eine weitere Gruppe der Fotografen ist bestrebt, eine bestimmte Landschaftsszene so perfekt ins Bild zu setzen, dass ein eigenständiges und in gleicher Art unwiederholbares Kunstwerk entsteht.
Dabei geht es nicht um Zufallsbilder, sondern es geht um konzeptionelle digitale Landschaftsfotografie, in der Ort, der ideale Zeitpunkt und das Wetter exakt aufeinander abgestimmt sein müssen.
Oft widmet sich ein anspruchsvoller Fotograf jahrelang einem bestimmten Thema und besucht eine bestimmte Gegend immer und immer wieder, um schließlich eine perfekte Aufnahme so realisieren zu können, wie er diese vor seinem geistigen Auge gesehen hat.
Allerdings nimmt die kreative digitale Landschaftsfotografie für viele Berufsfotografen in ihrer Tätigkeit eine Sonderstellung ein, da sie meistens ein freies Thema und nur selten ein fester Auftrag ist, mit dem sich auch Geld verdienen lässt.
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Fotos als Zeitdokumente
Die dokumentarische Landschaftsfotografie umfasst in der Regel Stadt- und Industrielandschaften. Hier gilt es, gewisse Zustände und Situationen zu dokumentieren, um spätere Veränderungen und Entwicklungen sichtbar zu machen. Auftragsgemäß tritt hier die Kreativität des Fotografen in den Hintergrund, die Zeitfolge spielt hier eine ebenso wichtige Rolle wie die Einhaltung gewisser Parameter, wie zum Beispiel ein gleich bleibender Kamerastandort oder eine repetitiv identische Perspektive für eine spätere exakte Bildfolge eines Bauzustandes.
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Stadtlandschaften beziehen sich in der Regel auf Gesamt- oder Detailansichten von Siedlungen bis hin zu Architekturen, die höchstens noch in ihrer landschaftlichen Umgebung gezeigt werden sollen. Der Bezug zur Natur spielt hier eine untergeordnete Rolle. Noch deutlicher wird dies in der Fotografie von Industrielandschaften. Sie zeigt vorwiegend Gesamtansichten von Industriekomplexen und Fabrikationsanlagen und produziert Bilder, welche in der Regel in Firmenarchiven landen und nur gelegentlich für die vielfältigsten Publikationen und Präsentationen verwendet werden. Auch hier müssen vor allem dokumentarische Aspekte erfüllt werden.
Naturlandschaftsbilder haben vor allem die Schönheit der Natur zum Inhalt, mit bizarren Felsformationen, einer unberührten Fauna und Flora, phantastischen Lichtstimmungen und vielem anderem mehr. Ob die menschliche Zivilisation in einem Naturlandschaftsbild tolerierbar ist und wo diese der thematischen Definition nicht mehr gerecht wird, lässt sich kaum generell beantworten.
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Letztlich entscheidet der Fotograf, inwieweit er Gebäude, Kulturobjekte, Fahrzeuge (anhand deren sich Aufnahmen übrigens erstaunlich genau rückdatieren lassen), aber auch Menschen und Tiere in seinem Foto akzeptiert, ohne dass diese das Foto stören. Künstliche Landschaften und Parks können wiederum ihren eigenen Reiz haben und bilden oft eine ideale Szenerie als Hintergrund oder Hauptmotiv zu kreativen Themen.
Wie wird unsere Sehempfindung in ein gutes Foto umgesetzt?
Das menschliche Auge, beziehungsweise unser Sehempfinden, ist dem Kameraobjektiv in mancherlei Hinsicht überlegen. Wir haben zwei verschiedene Bildwinkel: einen bewusst gerichteten, in dem wir nur zwei bis drei Grad sehen und interpretieren, sowie einen unbewussten von nahezu 180 Grad, in dem wir einen allgemeinen Überblick sowie alle Veränderungen wahrnehmen. Wir verfügen also gewissermaßen über ein Superweitwinkel und ein Supertele in einem. Das Besondere daran ist, dass wir jede Szene als Panorama wahrnehmen und darin jene Punkte genau anvisieren, die uns besonders interessieren.
Dieses Empfinden mit der Kamera in auch nur annähernd ähnliche Fotos umzusetzen, ist nur bedingt möglich. Am ehesten bietet uns die Panoramafotografie einen ähnlichen Eindruck. Doch bedingt sie entweder eine spezielle Ausrüstung für die Aufnahme oder eine spezielle Software, welche das nahtlose Zusammensetzen (so genanntes Stitching) überlappender Digitalaufnahmen übernimmt. Um auch hier zu befriedigenden Bildergebnissen zu kommen, ist die Aufnahme ab einem mit Wasserwaagen ausnivellierten Stativ mit Panoramakopf unerlässlich.
Dabei spielt der Bildwinkel eine wesentliche Rolle. Je enger der Bildwinkel, desto mehr Fotos sind erforderlich, doch umso ausgewogener und präziser fallen die Übergänge aus. Kurze Brennweiten verringern zwar die Anzahl der Aufnahmen, doch wirkt das Panorama durch girlandenförmige Verzeichnungen unnatürlich und die Bildübergänge scheinen oft unsauber montiert.