Der Verlust wertvoller digitaler Fotos ist eine Erfahrung, die heutzutage viele Menschen machen müssen. Du willst sichergehen, dass deine Fotos sicher gespeichert sind? Lies diesen Leitfaden über die besten Methoden für ein Backup, um deine Fotos ein Leben lang zu sichern.
Warum ein Backup zur Sicherung von Fotos wichtig ist
Als ich in der Systemadministration arbeitete, war ich davon beeindruckt, wie empfindlich Daten sind. Interessanterweise glauben viele Menschen, digitale Daten seien sicherer und langlebiger als Filmdaten. Und das, obwohl es meistens genau umgekehrt ist. Das Sichern von Fotos ist immens wichtig.
Wenn man früher einen Film aufgenommen und entwickelt hat, ist die physische Alterung des Filmstreifens im Laufe der Jahre (bei sachgemäßer Lagerung) gering im Vergleich zur digitalen Alterung Ihrer Dateien. Auch digitale Daten verrotten nämlich über die Jahrzehnte.
Bei Disketten und Magnetbändern kann es zu Verrottung (“Bitrot”) kommen, da die Bits ihre magnetische Ausrichtung verlieren. Unter warmen, feuchten Bedingungen neigen diese Medien buchstäblich dazu, zu „verrotten”. Bei optischen Datenträgern wie CDs und DVDs kann der Zerfall des Trägermaterials, auf dem die Daten gespeichert sind, zu Bitrot führen. Dies kann durch die Lagerung der Datenträger an einem dunklen, kühlen Ort mit geringer Luftfeuchtigkeit vermieden werden. Es sind auch Datenträger in Archivqualität erhältlich. Auch alte Lochkarten und Lochstreifen können buchstäblich verrotten.
Lernen durch Datenverlust ist schmerzhaft
Als ich vor wenigen Jahren meine Fotos von einer DVD aus dem Jahr 2003 lesen wollte, erhielt ich nur eine Fehlermeldung. Die DVD war nicht mehr lesbar. Gut 20 Jahre haben gereicht, um die DVD samt der Fotos unbrauchbar zu machen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mir dann ernsthaft Gedanken über eine bessere Sicherungsstrategie gemacht.
Meine Strategie
Ich persönlich speichere jedes meiner Fotos an drei Orten: auf einer normalen Festplatte, auf einem NAS-Gerät (Network Attached Storage) und in der Cloud.
Das Problem ist: Was weg ist, ist weg. Im Allgemeinen ist die Aufbewahrung digitaler Daten sehr schwierig, selbst für Unternehmen mit großen finanziellen Mitteln und Ressourcen. Tatsache ist, dass nichts ewig hält, auch kein Backup. Die Herausforderung besteht hauptsächlich darin, die Lebensdauer unserer Daten so lange wie möglich zu verlängern.
Welche Möglichkeiten haben wir Normalbürger also, um digitale Daten zu sichern? Welche Maßnahmen können wir ergreifen, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass unsere Fotos auch in 10, 50 oder sogar 100 Jahren noch vorhanden sind?
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Optische Datenträger: CD und DVD
Die Hersteller behaupten, dass ihre hochwertigen CD-Rs und DVD-Rs eine Lebensdauer von 50 bis 100 Jahren haben können. Das setzt allerdings voraus, dass wir die teuersten Datenträger kaufen und sie unter optimalen Bedingungen lagern. Die meisten Experten schätzen, dass CD-Rs eine Lebensdauer von mehr als sechs Jahren und DVD-Rs von mehr als 15 Jahren haben. Selbst dann brauchen wir noch ein bisschen Glück.
Die Wahrheit ist, dass die meisten unserer Disks aufgrund einer Vielzahl von Faktoren nicht sehr lange halten werden. Erstens sind die meisten von uns eher kostenbewusst als „datenbewusst“. Wir kaufen nicht immer die hochwertigsten Discs zum Brennen. Das ist daher nicht optimal zum Sichern von Fotos.
Zweitens speichern wir Daten nicht immer ordnungsgemäß. Unsachgemäße Lagerung oder Handhabung kann zu Disc-Rot führen.
Drittens sind wir in der Regel auch zeitbewusst, sodass wir unsere Discs nicht immer mit der langsamsten und sichersten Geschwindigkeit brennen.
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Hier sind einige Maßnahmen, mit denen wir die Lebensdauer unserer optischen Datenträger verlängern können:
- Qualität: Kaufe Datenträger höchster Qualität.
- Brennen: Brenne deine Datenträger mit der langsamsten Brenngeschwindigkeit, um eine optimale Datenintegrität zu gewährleisten.
- Aufbewahrung: Bewahre deine Datenträger in Jewel Cases an einem dunklen Ort bei Raumtemperatur. Und bitte fern von Licht- und Wärmequellen.
- Handhabung: Achte darauf, CDs und DVDs gut zu behandeln. Berühre die Unterseite möglichst nicht und reinige sie wenn möglich nicht. Wenn Text auf einem Stück Papier zerrissen ist oder verblasst, kann man ihn immer noch lesen. Wenn deine Disk jedoch einen starken Kratzer hat, kann sie vollständig unlesbar werden.
- Beschriftung: Beschrifte die Datenträger nicht mit Klebeetiketten oder Permanentmarkern.
- Wartung: Wenn du besonders vorsichtig bist, solltest du die Daten regelmäßig auf neue Datenträger umkopieren.
Externe Festplatten / SSD als Backup Lösung
Es ist nicht ungewöhnlich, dass Festplatten nach einigen Jahren ausfallen. Die meisten Hersteller gewähren eine Garantie von 3 bis 5 Jahren. Dazu kommt, dass Anschlüsse sich permanent ändern und 20 Jahre alte Festplatten folglich kaum noch angeschlossen werden können.
Im Allgemeinen halten Festplatten lange, wenn sie mit gleichmäßiger Geschwindigkeit betrieben werden. Ein Computer, der ständig eingeschaltet ist, hält wahrscheinlich auch länger als ein Computer, der mehrmals täglich ein- und ausgeschaltet wird.
Neben dem Ausfall der mechanischen Teile einer Festplatte nimmt auch die magnetische Bitstärke mit der Zeit langsam ab, was zu Datenverlusten beim Backup führen kann.
Um bei Festplatten auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt es sich, die gleichen Daten auf verschiedenen Laufwerken zu speichern (Erhöhung der Redundanz). Denn es ist unwahrscheinlich, dass beide gleichzeitig ausfallen. Fällt eine aus, kann man schnell eine neue besorgen und die Daten zusätzlich auf die neue kopieren.
Dies ist das übrigens Grundprinzip von RAID, einer von einem Professor in Berkeley entwickelten beliebten Technologie. Es gibt verschiedene RAID-Level, aber die eben beschriebene Duplizierungsstrategie (RAID 1) ist für Verbraucher wahrscheinlich am besten geeignet. Die anderen RAID-Level eignen sich eher für Unternehmen, die Redundanz wünschen, aber nicht jedes einzelne Datenbit doppelt speichern möchten. Du kannst jetzt externe Festplatten mit RAID-Technologie kaufen oder einfach mehrere Festplatten erwerben und die Spiegelung selbst vornehmen. Besser wäre eine NAS-Lösung zum Sichern von Fotos, dazu kommen wir später.
Einige Tipps zu Festplatten:
- Kaufe hochwertige Festplatten. Es ist keine gute Idee, Geld zu sparen, indem man große billige Festplatten kauft, da man damit mehr Zuverlässigkeit eintauscht. Was bringt es, mehr Daten zu speichern, wenn die Wahrscheinlichkeit, diese zu verlieren, viel größer ist?
- Handhabung: Plötzliche Bewegungen oder Stöße können für Daten tödlich sein, insbesondere wenn die Festplatte gerade hochfährt. Bewahre die Festplatte daher sicher und stabil auf.
- Wartung: Wie bereits erwähnt, „verrotten” die Daten auf Festplatten mit der Zeit langsam.
Abzüge / Prints
Wenn man sicherstellen möchte, dass Enkelkinder ein bestimmtes Foto zu sehen bekommen, ist es vielleicht am besten, Abzüge davon anzufertigen. Während ein Abzug aus dem Drogeriemarkt vielleicht nur 15 oder 20 Jahre hält, bevor er anfängt zu zerfallen, kann ein hochwertiger Abzug ein Leben lang halten. Das ist zwar kein Backup im klassischen Sinne, aber unterschätze nicht Papier als daierhaften Datenträger!
Hier sind einige Tipps:
- Tinte und Papier: Die physikalischen Komponenten, aus denen ein Abzug besteht, sind von größter Bedeutung. Informiere dich sich und achte darauf, dass Sie langlebige Materialien wählen. Kaufe dir gutes Fotopapier.
- Archivierungsmaterialien: Die Wahl der Materialien hat einen großen Einfluss auf die Langlebigkeit der Abzüge. Sie dürfen das Material Ihres Abzugs nicht zersetzen.
- Aufbewahrungsort: Bewahre deine Fotos an einem kühlen, trockenen und dunklen Ort auf. Hitze, Feuchtigkeit und Licht führen dazu, dass die Materialien in den Drucken zerfallen. Bei aufgehängten Fotos solltest du direkte Sonneneinstrahlung vermeiden, da diese sonst Fotos ausbleichen lässt.
- Handhabung: Vermeide es, die Oberfläche der Drucke zu berühren, da Finger natürlich nicht chemisch rein sind.
Die Cloud als Backup?
Cloud Computing wird immer wichtiger, und viele Menschen haben bereits andere Arten von Daten großen Anbietern wie Amazon oder Google anvertraut. Tatsächlich vertrauen große Unternehmen wie Twitter dem S3-Speicherdienst von Amazon so sehr, dass ihre Bilder alle dort gespeichert sind. Die Frage ist: Solltest du das auch bei der Sichern von Fotos tun?
Im Allgemeinen ist es wahrscheinlich sicherer, deine Bilder Amazon anzuvertrauen, als sie selbst im Backup zu sichern. Ich weiß nicht genau, wie Dienste wie Amazon mit Datenverlust umgehen, aber sie haben Fachleute, die sich um die Integrität ihrer Daten kümmern, während wir selbst höchstwahrscheinlich keiner sind. Der häufigste Grund für Datenverlust ist menschliches Versagen. In dieser Hinsicht ist man mit Amazon viel sicherer als mit externen Festplatten, die du selbst verwaltest. Preislich sind Cloud-Speicheroptionen in der Regel recht erschwinglich und auf jeden Fall eine Überlegung wert, wenn du deine Daten langfristig aufbewahren möchtest.
Hier sind unsere Empfehlungen für die derzeit besten Cloud-Speicherdienste zum Sichern von Fotos:
- Dropbox
- IDrive
- Apple iCloud
- pCloud
- Microsoft OneDrive
- Adobe Creative Cloud
- Google Fotos
- Amazon Fotos
NAS
Ein Backup von Fotos auf einem NAS bietet gegenüber klassischen Speichermedien wie CDs, DVDs oder externen Festplatten zahlreiche Vorteile. Während optische Medien wie CDs und DVDs mit der Zeit an Zuverlässigkeit verlieren und anfällig für physische Schäden sind, überzeugt ein NAS durch seine Langlebigkeit und Stabilität. Auch externe Festplatten erfordern meist eine manuelle Verbindung zum Computer, wohingegen ein NAS kontinuierlich und automatisch Backups im Hintergrund durchführen kann – ganz ohne Zutun des Nutzers.
Besonders praktisch ist der zentrale Zugriff: Fotos, die auf einem NAS gespeichert sind, lassen sich von verschiedenen Geräten im Heimnetzwerk abrufen, was die gemeinsame Nutzung erheblich erleichtert. Zudem bieten viele NAS-Systeme durch RAID-Technologie einen Schutz vor Datenverlust, selbst wenn eine Festplatte ausfällt. Im Gegensatz zu den begrenzten Kapazitäten von CDs oder einzelnen Festplatten lässt sich der Speicher eines NAS flexibel erweitern und bei Bedarf sogar mit Cloud-Diensten synchronisieren, was zusätzliche Sicherheit und mobilen Zugriff ermöglicht. Perfekt für einen Backup!
- Ein NAS bietet zentralen Zugriff auf Fotos von mehreren Geräten im Heimnetzwerk – ideal für Familien oder Teams.
- Im Gegensatz zu CDs und DVDs, die schnell veralten und anfällig für Kratzer sind, ist ein NAS dauerhaft und zuverlässig.
- Externe Festplatten müssen manuell angeschlossen werden, während ein NAS automatische Backups im Hintergrund ermöglicht.
- Viele NAS-Systeme unterstützen RAID-Technologie, wodurch Daten auch bei Ausfall einer Festplatte erhalten bleiben – ein klarer Vorteil gegenüber Einzelmedien.
- NAS-Geräte lassen sich oft mit Cloud-Diensten synchronisieren, was zusätzliche Sicherheit und ortsunabhängigen Zugriff bietet.
- Die Skalierbarkeit eines NAS erlaubt es, den Speicherplatz bei Bedarf zu erweitern – CDs, DVDs und externe Festplatten stoßen hier schnell an ihre Grenzen.
Übrigens haben wir einen speziellen Artikel zum Thema: Backup für Fotografen: Datensicherung von Fotos auf NAS
Fazit
Es gibt nicht die eine optimale Art zum Sichern von Fotos und Daten. Jedes Medium hat seine eignen Vor- und Nachteile, die wir hier in einer Tabelle aufgeführt haben:
Tipp
Es ist ratsam, viele Backups zu erstellen, und zwar in verschiedenen Formaten und an verschiedenen Orten.
Betrachte Papier auch als Archivmedium. Einige unserer Papiere haben Tausende von Jahren überdauert. Hätte Moses die zehn Gebote auf einer Diskette erhalten, wären sie nie bis heute erhalten geblieben.
Persönlich denke ich, dass die sichersten Methoden zur Aufbewahrung von Fotos darin bestehen, alle Daten bei Unternehmen wie Amazon zu speichern und einzelne Fotos auszudrucken.
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