Ăberall liest man von der Drittelregel. Dabei ist diese Regel in der Fotografie so alt wie die Fotografie selbst. Wir erklĂ€ren, worum es bei der Drittel-Regel (nicht Drittel Regel) geht.
Die Drittelregel ist eine beliebte Art der Bildaufteilung in der Fotografie. Dies ist einfach zu lernen, man muss nur bis drei zÀhlen können. Der Bildaufbau ist dadurch harmonisch, Àhnlich wie beim goldenen Schnitt. Bei der Drittel-Regel wird das Bild gedanklich lÀngs sowie quer durch Linien in Drittel geteilt, also in neun Teile geschnitten. Man zieht zwei waagerechte und zwei senkrechte Linien, so dass alle neun Teile gleich groà sind.
Meistens platzieren AnfĂ€nger ihre Motive in der Bildmitte, das ist recht langweilig. Du kannst dagegen mit der Drittelregel fĂŒr mehr Interesse und Abwechslung in der Gestaltung sorgen.
Stelle dir dazu ein 3Ă3-Gitter vor und platziere deine Motive entlang dieser Linien und Schnittpunkte. Wenn du das Ergebnis auswertest, wirst du merken, dass es dir besser gefĂ€llt, als wenn dein Motiv in der Mitte steht.
Wenn du also Schwierigkeiten hast, deine Bilder zu komponieren, kann die Drittel-Regel eine schnelle Möglichkeit sein, deinen Fotos mehr Dynamik zu verleihen. Lies dazu auch Bildgestaltung in der Fotografie: Der umfassende Ratgeber.
Du legst das zu fotografierende Motiv unter einen der vier Schnittpunkte. Man kann es aber auch lĂ€ngs einer Linie platzieren. Das war’s auch schon. Warum macht man das, warum ist die Drittel-Regel so wichtig in der Fotografie?
Drittelregel, nicht drittel Regel đ
Bei dieser Drittelregel, einer Fotoregel der Bildgestaltung, geht es darum, ein harmonisches Bild zu kreieren. Also Àhnlich wie beim goldenen Schnitt. Beim goldenen Schnitt geht es aber um etwas anderes. Durch die horizontalen Linien bekommt der Bildaufbau eine Einteilung. Unter der oberen Linie kann also zum Beispiel der Horizont entlang laufen. Diese Drittelung ergibt 9 gleiche Sektoren im Bild. Am besten achtet man schon beim Fotografieren auf diese wichtige Regel der Bildgestaltung.
Wenn Du Dir das oben angebildete Gitter aus der Drittel-Regel in Gedanken ĂŒber das Foto hier legst, ist es einfach zu verstehen:
Auf dem Bild hier rechts kann man erkennen, dass die Schale genau auf der linken vertikalen Achse steht. Durch diese Regel ist das Hauptmotiv (hier die Schale) auĂerhalb der Bildmitte. Das macht das Bild besser. â Bildbewertung Eine Schale voller Sonnenblumenkerne
Beliebter Fehler von AnfÀngern: Die SchÀrfe-Einstellhilfen vieler Kameras sind in der Suchermitte angeordnet, so dass AnfÀnger intuitiv sehr hÀufig auch das Hauptmotiv in der Mitte platzieren.
Aber das ist recht langweilig, wie das Beispiel beweist.
Gerade bei Personenaufnahmen wird dabei gerne noch der Hals abgeschnitten.
Mit der Drittelregel lassen sich ĂŒbrigens auch Personen fotografieren! So werden nicht nur PortrĂ€ts, sondern alle deine Bilder besser.
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Wann du die Drittel-Regel nicht verwenden solltest
Die Regel berĂŒcksichtigt nicht, was du gerade fotografierst. Bei manchen Motiven mĂŒsstest du vielleicht Kompromisse bei der Gestaltung eingehen. Oder wichtige Elemente auslassen, nur um sie einzuhalten. Es handelt sich also dabei um eine vorgefertigte Komposition.
Der Grundgedanke ist, dass die Drittelregel AnfĂ€ngern eine EinfĂŒhrung in die auĂermittige Komposition gibt. Das heiĂt aber nicht, dass deine Motive immer genau entlang der Linien und Schnittpunkte des 3Ă3 Rasters platziert werden mĂŒssen. Denn das ist nur ein Rochtwert, kein Gesetz!
In Wirklichkeit kann jede Art von Motiv auĂerhalb der Mitte – nicht nur die Drittel-Regel – gut funktionieren. Versuche aber immer, dein Motiv etwas auĂerhalb der Mitte zu plazieren, denn sonst wirken Fotos schnell langweilig und statisch.
Tipp:
Hierbei solltest Du den Fokus zuerst auf das Hauptmotiv einstellen und die Kamera vor dem Auslösen noch leicht bewegen. Somit ist der Ausschnitt neu festgelegt und alles ist scharf. Alternativ musst Du spÀter in Photoshop &Co Korrekturen vornehmen.
Die Drittel-Regel in der Bildbearbeitung
Sollte das Motiv zu mittig sein, lÀsst sich das Bild auch spÀter in Lightroom oder Photoshop gemÀà der Drittel-Regel gestalten. Dazu schneidet man einfach an den RÀndern unwichtige Bildteile weg. Somit kommt das Hauptmotiv unter einer der Linien oder Schnittpunkte zu liegen.
Lightroom zeigt bei der Funktion“ Beschntt“ sogar selbst die Linien an. Somit sind Ausschnitte sehr einfach machbar. Auch Photoshop bietet so eine Hilfe zum Bildaufbau. NatĂŒrlich solltest Du vorher immer den Horizont deiner Bilder gerade richten.
Beispiel fĂŒr Lightroom
Am folgenden Beispiel machen wir uns die Drittelregel erst spÀter in der Bildbearbeitung zunutze.
Wir wĂ€hlen das Entwickeln Modul und anschlieĂend auf das Tool zum Ăndern fĂŒr den Bildausschnitt.
Sodann verkleinern wir den Ausschnitt, weil auf dem Original sowieso viel zu viel drauf ist. Oben sind zu viel BĂ€ume, links und rechts hat das Foto nichts zu bieten. AuĂerdem ist der Bauernhof so zentriert in der Bildmitte ziemlich langweilig.
Wir ziehen an den Anfassern in den Ecken den Rahmen etwas enger. Dabei achten wir darauf, dass der Bauernhof ĂŒber einer der Linien kommt. Lightroom zeigt diese Hilfslinien gemÀà der Drittelregel immer an. Fertig ist das neue Bild, was wir nun noch hier oder Photoshop weiter bearbeiten können!
Wie bei allen Regeln in der Fotografie ist die Anwendung der Drittelregel stets variabel. Sie hĂ€ngt vom Motiv und deiner Absicht ab. Regeln bewusst zu brechen, kann auch mal zu besseren Fotos fĂŒhren.
Die Drittel-Regel ist besonders gut fĂŒr AnfĂ€nger, um die Bildgestaltung in der Fotografie zu lernen. Mit mehr Erfahrung wirst du jedoch merken, dass es bei einer guten Aufteilung nicht darum geht, sich an strenge Regeln zu halten. Sondern jedes Foto nach seinen eigenen VorzĂŒgen zu gestalten. Vielmehr kann jede Art von Aufteilung schön sein, und du wirst viele Gelegenheiten verpassen, wenn du nie ĂŒber die Drittelregel hinausgehst.
Andere Artikel zum Bildaufbau und zur Bildgestaltung findest Du unter Ratgeber fĂŒr bessere Fotos.
Buchttipp: Alles zu Gestaltung und dem Weg zu interessanten Fotos erfĂ€hrst Du in der Fotoschule „Bildgestaltung“.
Viel SpaĂ!