Bildausschnitt: Das Hauptmotiv in der Mitte des Fotos wirkt meist langweilig. Wie und warum du es nicht in der Bildmitte platzieren solltest:
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Suchermitte, aber nicht Bildmitte
Beim Fotografieren sieht man durch den Sucher (oder aufs Display) und man hat dabei meist das Hauptmotiv in der Suchermitte. Warum? Weil dort die Scharfstellung durch die Kamera gemessen wird. Aber das Foto muss doch final nicht so bleiben. Ein kleiner Schwenk, die Schärfe gespeichert, und mit der kleinen Veränderung des Bildausschnitts gewinnt das Bild.
Warum nicht in der Bildmitte?
Bei Porträts eines Menschen ist es durchaus sinnvoll, auf die Augen scharf zu stellen. Der Autofokus dazu befindet sich meist in der Suchermitte. Unerfahrene Fotografen nehmen den Kopf der zu fotografierenden Person in die Suchermitte, stellen scharf und lösen aus. Dann befindet sich der Kopf in der Bildmitte, die Füße sind unten oft abgeschnitten und über dem Kopf ist viel überflüssiger Freiraum.
Besser ist es daher, erst auf die Augen scharf zu stellen und danach den Ausschnitt zu korrigieren. Viele Kameras ermöglichen das dadurch, dass der Autofokus durch halbes Niederdrücken des Auslösers fixiert wird, danach kann man den Ausschnitt verändern und ganz durchdrücken.
Überflüssiges muss raus aus dem Foto
Viele unerfahrene Fotografen konzentrieren sich darauf, dass das Wichtigste in der Mitte des Suchers ist, und lösen dann aus. Das führt zu vermeidbaren Langweiler- Fotos.
Daher betrachte für den späteren Bildausschnitt stattdessen das gesamte Sucherbild und überlege, ob das Bild wirklich so aussehen soll. Beachte auch die Ränder: Ist etwas Wichtiges abgeschnitten? Ist Überflüssiges abgebildet? Wenn ja, korrigiere es nicht erst in der Nachbearbeitung, sondern am besten bereits während der Aufnahme.
Bildbeispiele
In den beiden Bildbeispielen sieht man leicht, was ein veränderter Bildausschnitt ausmacht. Im ersten Foto ist viel zu viel drauf, das Fernglas genau in der Mitte – das wirkt langweilig.
Bei zweiten Bild ist das Hauptmotiv außerhalb der Bidmitte. Durch diese außermittige Platzierung gewinnt das Bild. Außerdem liegt das Fernglas nun genau auf der Kreuzung der →Drittelregel.


Zur Not nachträglich den Bildausschnitt wählen
Selbstverständlich lässt sich ein Bild auch noch korrigieren, wenn man einmal nicht an diese einfache Regel gedacht hat.
Mit einer geeigneten Software zur Bildbearbeitung lässt sich der Bildausschnitt auch nachträglich leicht neu wählen.
Wenn Du mehr zum Thema wissen möchtest, empfehle ich Dir dieses Buch zur Bildgestaltung. Es ist auch für Anfänger geeignet und enthält viele Bildbeispiele und Tipps.
Thematisch hierzu passende Beiträge:
→ Bildgestaltung: Was ist fotogen?
→ Drittelregel – so wirken Deine Fotos nie langweilig