Was ist es, was ein Foto gut macht? Bildgestaltung und Stimmung kannst du aktiv steuern. So gelingen dir perfekte Fotos. Lies hier alles zur Gestaltung mit Linien, Farben, und wie du die Wirkung deiner Fotos und Motive veränderst. So wirst du bewusster fotografieren und bekommst wie von allein besser Bilder.
Bildgestaltung ist keine Frage des Geschmacks
Fotos sind Geschmackssache. Für den einen können sich die Elemente eines Fotos zu einem Ganzen fügen, das ihn interessiert oder bewegt, während das gleiche Bild einem anderen nichts bedeutet.
Abgesehen von der Wirkung des Motivs selbst, sind die wichtigsten Elemente eines Fotos sein Bildaufbau und die Beleuchtung. Es sollte also nicht nicht nur gut gestaltet, sondern auch stimmungsvoll sein. Auch Raum oder Perspektive sind nur zwei der wichtigen Teile der Komposition.
Das Buch zur Bildgestaltung rechts zeigt dir, wie dir das in der Praxis zu besseren Fotos verhelfen kann. Indem du zunächst die Grundregeln befolgst, lernst du, diese Elemente intuitiv zu erkennen und einzusetzen.
Hier liest du Schritt für Schritt, wie du die Teile eines Motivs ordnen und beeinflussen kannst. Wenn du diese Techniken anwendest, kann die Bildkomposition schließlich zu einem fast automatischen Prozess des Sehens und Gestaltens werden.
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Bildaufbau
Die einfache Handhabung moderner Kameras kann auch ein Hindernis für gutes Fotografieren sein. Zumindest, solange du dir nicht darüber klar bist, dass der größte Teil der Arbeit erledigt sein sollte, wenn du den Auslöser gedrückt hast.
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Denn eine nachträgliche Bearbeitung macht aus einem Schrottfoto selten ein Meisterfoto. Regelmäßige Spitzenfotos gelingen dir dagegen, wenn du die Gestaltungsprinzipien anwendest. Sie sind allgemein gültig und helfen dir weiter.
Bevor du ein Foto machst, solltest du dein Motiv immer lange und genau betrachten. So entgeht dir kein Detail. Analysiere, was du siehst. Überlege, was die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Welches Detail hat deine Aufmerksamkeit auf das Motiv gelenkt? Wie kannst du es hervorheben? Welche anderen Elemente ergänzen das Hauptmotiv? Wie müssen sie angeordnet werden, damit sie ein ansprechendes Bild ergeben? Oder um das Foto insgesamt zu verbessern?
Die persönliche Sehweise
Wenn du mehrere Leute bittest, dieselbe Szene zu beschreiben, wirst du von jedem eine andere Beschreibung bekommen. Genauso werden mehrere Fotografen, die du bittest, ein und dasselbe Motiv zu fotografieren, völlig unterschiedliche Fotos liefern.
Obwohl ein Motiv viele fotografische Möglichkeiten bietet, sind die Fotos oft ähnlich oder gleich. Unterschiede in der Motivwahl und Darstellung entstehen daher erst, wenn bewusste Bildgestaltung ins Spiel kommt. Jeder Mensch sieht die Welt mit anderen Augen. Und auch wenn man meinen könnte, eine Kamera halte die Wirklichkeit objektiv fest, trifft der Fotograf letztlich immer eine ganz subjektive Entscheidung.
Um gute Fotos zu machen, musst du Emotionen wecken. Überlege dir vor dem Fotografieren, was dich an dem Motiv interessiert. Dann kannst du die einzelnen Elemente der Szene analysieren. Und überlege dir, wie du sie darstellen willst.
Der beste Blickwinkel
Die Wahl des Blickwinkels ist das wichtigste Gestaltungsmittel des Fotografen. Sehr oft kann sich der gesamte Bildaufbau ändern, wenn ein anderer Blickwinkel gewählt wird. Es ist eine der einfachsten Möglichkeiten, bessere Ergebnisse zu erzielen, wenn man ein interessantes Motiv gefunden hat.
Man findet nur den besten Bildwinkel, wenn man sich vor dem Fotografieren ein paar Gedanken dazu macht, findet man den besten. Natürlich gibt es auch Motive mit verschiedenen Blickwinkeln, die alle zu einem guten Foto führen können. In diesem Fall solltest du dich davon leiten lassen, welchen Aspekt des Motivs du am interessantesten findest.
Bei der üblichen Kameraposition auf Augenhöhe bestehen die meisten Motive aus Vorder-, Mittel- und Hintergrund. Die Position der Objekte in diesen Ebenen kann jedoch durch Veränderung des Blickwinkels völlig verändert werden.
Blickwinkel und Perspektive werden ganz einfach durch die Brennweite des Objektivs beeinflusst. Während ein Teleobjektiv die Elemente verschiedener Entfernungen zusammendrückt, erzeugt ein Weitwinkelobjektiv eine weite Perspektive. Und es betont den Vordergrund. Weitwinkelobjektive erzeugen also eine steilere Perspektive und vermitteln mehr Raumgefühl. Ideal sind daher Brennweiten unter 24 mm. Für Teleobjektive ist die Wirkung ab 200 mm typisch.
Wahl des Formats
Eine der wichtigsten Entscheidungen, die der Fotograf bei den meisten Aufnahmen treffen muss, ist die Wahl zwischen Hoch- und Querformat. Kameras mit quadratischem Format ersparen ihm diese Entscheidung. Das KB-Format (3:2) ist jedoch rechteckig. Daher ist es für die Bildwirkung und den Bildinhalt von Bedeutung, ob dieses Rechteck horizontal oder vertikal ausgerichtet ist. Gleiches gilt für das MFT-Format, das 4:3 abbildet.
Da die Kamera „normal“, also im Querformat, bequemer zu halten ist, fotografieren Anfänger oft nur im Querformat. Beim Handy ist es aber meist umgekehrt, hier wird immer hoch fotografiert. Komisch, oder? Über das Endformat und die Bildgestaltung wird meist zu wenig nachgedacht. Dabei schreien manche Motive geradezu nach Hochformat – zum Beispiel stehende Personen, Türme oder hohe Gebäude. Aber auch bei solchen Motiven gibt es Situationen, in denen man durchaus zwischen Hoch- und Querformat wählen kann.
Fotos im Querformat wirken ruhiger und statischer. Das Hochformat vermittelt dagegen einen dynamischeren Eindruck. Oft sind gerade die Fotos am eindrucksvollsten, die unseren Erwartungen widersprechen. Deshalb wird das Querformat auch als Landschaftsformat und das Hochformat als Porträtformat bezeichnet. Wenn man jedoch eine Landschaft im Hochformat fotografiert, kann man interessante Details im Vorder- und Hintergrund mit einbeziehen. Auch Porträts im Querformat können wirkungsvoll sein.
Ein Stativ erleichtert übrigens die Bildgestaltung. Denn mit einem Fotostativ lässt sich der Bildausschnitt viel ruhiger bestimmen und die Bildgestaltung wird dadurch einfacher.
Das Hauptelement
Jedes Foto wirkt interessanter, wenn es einen Blickfang enthält. Das ist ein Teil des Fotos, der sofort als wichtigstes Element ins Auge springt. Oft wird der Blickfang von vornherein feststehen. Beispielsweise dominieren bei einem Porträt meist die Augen. Daher legt man hier den Fokus auf die Augen.
Bei einer Landschaft kann dies ein Baum, ein Berg oder eine Wasserfläche sein. Wenn ein Motiv keinen Blickfang hat, solltest du einen anderen Standpunkt wählen oder einen anderen Blickfang schaffen.
Sobald du eine klare Vorstellung davon hast, was im Mittelpunkt stehen soll, überlege dir, wie du dieses Element in den Mittelpunkt rücken kannst. Du willst ja nicht, dass andere Details zu sehr in den Vordergrund rücken. Das würde ablenken. Das kannst du auf drei Arten erreichen:
Erstens kannst du den Bildausschnitt so wählen, dass keine störenden Details im Bild sind. Bei dem Foto des Kranichs habe ich den Hintergrund unscharf gemacht. So springt das farbige Auge den Betrachter an.
Zweitens kannst du das Hauptmotiv durch Farb- oder Helligkeitskontraste hervorheben.
Und drittens kann man die Schärfentiefe begrenzen, indem man eine große Blende einstellt und ganz nah an das Motiv herangeht. Das funktioniert umso besser, je länger die Brennweite ist.
Ergänzung des Hauptelements
Fotos, die nur ein gut platziertes (Haupt-)Element zeigen, wirken klar und direkt. Sie bieten aber auch nur begrenzte Gestaltungsmöglichkeiten. Wenn du mehr über das Hauptmotiv aussagen möchtest, kannst du Nebenmotive in das Foto aufnehmen, die das Motiv ergänzen.
Achte beim Kombinieren mehrerer Objekte in einem Foto auf eine ausgewogene Anordnung. Lenke den Betrachter sofort auf das Hauptmotiv. Nutze die Perspektive, um es hervorzuheben, insbesondere wenn die Motive ähnliche Größen oder Formen haben. Positioniere weniger wichtige Elemente seitlich und hinter dem Hauptmotiv. Und schneide untergeordnete Elemente im Vordergrund an.
Elemente mit ähnlichem optischem Gewicht konkurrieren miteinander, wenn sie einfach nebeneinander stehen. Oft werden diese jedoch Unterschiede in Größe oder Aussehen erlauben, ohne dass ein Konflikt entsteht. Lies hierzu die Rule of Odds.
Selektive Schärfe
Die selektive Scharfeinstellung ist eine gute Möglichkeit, den Blick des Betrachters auf das Hauptmotiv zu lenken. Der Hintergrund wird dagegen unscharf. Insbesondere leichte Teleobjektive mit einer Brennweite zwischen 85 mm und 105 mm und hoher Lichtstärke eignen sich hervorragend für diesen Zweck. Indem man ein Motiv scharf und das andere unscharf stellt, kann man einem Motiv mehr Bedeutung beimessen als dem anderen.
Dies geschieht durch das Spielen mit der Schärfentiefe und kann die Bildgestaltung prägnanter gestalten.
Dazu braucht man keine super teuren Objektive, es reichen schon günstige lichtstarke Porträtobjektive.
Natürlich eignet sich diese Technik hervorragend für Tiere und Porträts.
Harmonie und Ausgewogenheit
Die Kompositionsprinzipien, die den meisten guten Fotos zugrunde liegen, sind keine Regeln, die man sklavisch befolgen muss. Aber wenn man sie beherrscht, kann man gute Fotos machen.
Eine Grundregel ist, dass der Hauptgegenstand wirkungsvoll innerhalb des Bildfeldes angeordnet sein sollte. Eine Möglichkeit, diese Position ausfindig zu machen, besteht darin, daß man das ganze Bildfeld waagrecht und senkrecht drittelt. Damit kommen wir zur Drittelregel, die wir woanders beschrieben haben.
Drittelregel
Die Drittelregel verwendet wichtige Schnittpunkte und teilt die Szene in vertikale und horizontale Drittel. Die Schnittpunkte dieser Linien sind die Punkte, an denen du versuchen solltest, die Top-Elemente zu platzieren.
Diese vier Schnittpunkte der Linien sind wichtige Punkte innerhalb des Fotos. Es ist daher ratsam, das Top-Element auf einer dieser Linien zu platzieren. Vorausgesetzt, es gibt andere Elemente, die ein Gegengewicht bilden. Bei Fotos mit nur einem Motiv ist der „Goldene Schnitt“ ebenfalls ein guter Anhaltspunkt. Das Wichtigste nie genau in der Bildmitte platzieren, das wirkt langweilig!
Ein weiterer Trick besteht darin, den Blick durch Linien oder Tonwerte auf das Hauptmotiv zu lenken. Zum Beispiel der Übergang von einem dunklen Vordergrund zu helleren Tönen in der Nähe des Hauptmotivs. Dazu später mehr.
Farbe und ihre Wirkung können auch sehr gut eingesetzt werden, um ein Foto auszubalancieren. So kann ein Streifen einer kräftigen Farbe auf einer Linie dafür sorgen, dass sich das Auge nicht nur auf das Hauptmotiv konzentriert. Umgekehrt können kräftige Farben oder Lichter am Rand die Komposition stören, weil sie den Betrachter vom eigentlichen Motiv ablenken.
Spannung und Dramatik
Eine Möglichkeit ist die Stellung des Hauptmotivs am Bildrand anstatt auf einer Drittellinie. Wenn du die Aufmerksamkeit auf eine Ecke lenkst und seinen Blick gleichzeitig durch unwichtige Elemente zur Mitte führst, kannst du einem eher statischen Bild visuelle Dynamik verleihen.
Linien, die mehr oder weniger parallel zu den Bildrändern verlaufen, erwecken den Eindruck von Ruhe und Harmonie. Eine starke Diagonale erzeugt dagegen Spannung. Kommt noch eine zweite Diagonale hinzu, verstärkt sich der Effekt. Auch Farben können zur bewussten Steigerung des Kontrasts eingesetzt werden. Bevor du eine dieser Techniken anwendest, überlege, ob sie dem Motiv angemessen ist. Kontraste, die nichts zur Bildaussage beitragen, können ein Foto auch verderben.
Linien und Symmetrie
Bei Szenen, die sehr symmetrisch sein können, ist es wichtig, dass sie in eine Linie gebracht werden. Wenn dies vor Ort nicht möglich ist, kannst du es vielleicht später mit der Bildbearbeitung richten, um dies zu erreichen.
Wenn ich vor Ort bin, fotografiere ich manchmal absichtlich etwas breiter als nötig. So kann ich später noch etwas wegnehmen. Ich bin immer wieder überrascht, was ich an den Bildrändern alles übersehen habe. Oder wie schräg der Horizont ist. Wenn man aus der Hand und ohne Stativ fotografiert, muss man das Bild später in Photoshop oft begradigen.
Du solltest die Symmetrie nicht verletzen, wenn es sich vermeiden lässt. Wenn die Symmetrie auch nur ein wenig abweicht, wirkt dein Bild nachlässig konstruiert.
Linien sind eines der besten Mittel, um die Aufmerksamkeit auf bestimmte Teile eines Bildes zu lenken. Gibt es etwas Besseres als eine schöne, kräftige Linie, die auf das Motiv zeigt? Um das Auge des Betrachters zu fesseln? Besser und einfacher kann Bildgestaltung nicht sein, wenn das Motiv es zulässt.
Führungslinien sind genau das. Linien, die den Blick ins Bild und auf das Motiv lenken.
Flüsse und Bäche sind großartige Möglichkeiten, führende Linien, Bewegung und Farbe in ein Bild zu bringen. „Zusammenlaufende Linien“ können die Kanten von Gebäuden oder Bäumen sein. Oder eine Gruppe von Kanten, die von allen Seiten auf die Bildmitte zulaufen.
Raum und negativer Raum
Die Art und Weise, Formen und Umrisse zu komponieren, nimmt Raum innerhalb eines Bildes ein. Diese Anordnung lässt auch leeren oder „negativen Raum“ zu. Dieser negative Raum kann ebenfalls ein interessantes Element sein. Negativer Raum eignet sich außerdem zur Anbringung von Text. Das ist wichtig, wenn du deine Bilder verkaufen möchtest oder sie als Stockfoto anbieten willst.
Vor allem in urbanen Gebieten oder bei Porträts sind nicht nur die Formen wichtig, sondern auch der negative Raum, der nicht bildwichtig wird. Er kann ebenso aussagekräftig sein. Denke daran, dass diese „Formen“ bei der Verwendung von Silhouetten eher wie Gestalten aussehen können. Das Spiel mit Formen, um die Dinge zweidimensional erscheinen zu lassen, kann ebenfalls ein Werkzeug bei der Bildgestaltung sein.
Der richtige Zeitpunkt und das richtige Licht
Für ein perfektes Foto ist auch das richtige Licht entscheidend.
Daher ist es wesentlich, bei der Planung aufch die Jahreszeit, Tageszeit und den richtigen Augenbick zu berücksichtigen.
Die beste Jahreszeit
Je nach Jahreszeit trifft der Fotograf auf weiches, gedämpftes Winterlicht oder auf gleißende Mittagssonne in südlichen Gefilden. Von gedämpften Lichtverhältnissen bis hin zu langen schwarzen Schatten ist also alles dabei, was der Wettergott auf Lager hat. Doch welches Licht ist das beste zum Fotografieren?
Nun, die beste Jahreszeit gibt es nicht. Jedes Licht hat seinen eigenen Charakter. Deshalb ist das Fotografieren ein Hobby für das ganze Jahr. Zu beachten sind jedoch die unterschiedlichen Lichtintensitäten, Farbtemperaturen und Lichtrichtungen in den verschiedenen Jahreszeiten.
Bewölkte Tage sind ideal für Wildlifefotografie und Fotos im Wald. Dieses Wetter ist außerdem perfekt, um tolle Details und schöne Landschaften zu fotografieren. Bewölkte Tage sind besonders gut für Porträts geeignet! Durch die Wolken werden die Schatten weicher, sodass du mehr natürliches Licht und weniger Blitzlicht verwenden kannst.
An hellen Sonnentagen ist für schattenfreie Fotos ein Aufhellblitz nötig. Ansonsten gibt es in der Mittagssonne unschöne Schlagschatten unter der Nase, wenn Du Porträts machst. Diese Schatten lassen sich einfach wegblitzen. Für mehr Infos lies unseren Beitrag zum Aufhellblitzen.
Wann ist die beste Tageszeit zum Fotografieren?
Goldene Stunde
Viele Fotografen schwören auf die goldene Stunde als beste Zeit zum Fotografieren.
In der Fotografie ist die goldene Stunde der Zeitraum des Tages kurz nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang. Dann ist das Tageslicht rötlicher und weicher ist als bei höher stehender Sonne. Die goldene Stunde wird manchmal auch als „magische Stunde“ bezeichnet, insbesondere von Filmemachern.
Blaue Stunde
Auch die blaue Stunde ist fotogen. Die blaue Stunde ist morgens kurz vor Sonnenaufgang oder kurz nach Sonnenuntergang. Das heißt, wenn die Sonne kurz unter dem Horizont steht. Die Sonne ist morgens noch nicht aufgegangen, aber man kann schon die Details einer Landschaft erkennen. Die Vögel fangen wieder an zu zwitschern und es ist immer noch verdammt kalt, obwohl das erste Tageslicht scheint.
Fotografisch kann man jetzt endlich anfangen, die Verschlusszeit und den ISO-Wert etwas zu verringern. Und vielleicht auch die Blende zu schließen, um etwas Schärfentiefe zu gewinnen. Aber jede Aufnahme will gut vorbereitet sein, denn das Licht ändert sich jetzt jede Minute. Sonst stimmt die Belichtung nicht.
Fotos, die während der blauen Stunde aufgenommen wurden, sind leicht zu erkennen. Sie weisen in der Regel einen starken Blaustich in der gesamten Aufnahme auf. Und zwar unabhängig davon, wo das Foto aufgenommen wurde.
Beim Fotografieren von Städten hast du einen schönen dunkelblauen Himmel, wenn die ersten Lichter der Stadt angehen. Auch wenn du Landschaften fotografierst, wirst du wahrscheinlich einen Blaustich in der ganzen Szene haben. Das kann der Bildgestaltung durch Farbe aber auch einen positiven Kick geben.
Grelle Mittagssonne
Wenn du ein Foto, insbesondere ein Porträt, in der prallen Mittagssonne machen musst und das Ergebnis nicht so toll ist, gibt es einen Trick. Du solltest das Foto in Schwarzweiß umwandeln. Bevor du solche Fotos leichtfertig löschst, solltest du versuchen, sie in Schwarzweiß umzuwandeln. Gerade lange Schatten und hohe Kontraste sehen auf Schwarzweißfotos besonders gut aus. So kann manches zu kontrastreiche Bild elegant gerettet werden.
In jeder Software gibt es Optionen zur Umwandlung in Schwarzweiß. Oder du suchst in der Bildbearbeitung nach der Sättigung und reduzierst sie auf Null.
Der entscheidende Augenblick
Bei vielen Fotos entscheidet die Anordnung der einzelnen Elemente über Erfolg oder Misserfolg der Bildgestaltung. Wenn sich aber die Elemente einer Szene ständig verändern, hängt der Erfolg davon ab, ob man im richtigen Moment den Finger am Auslöser hat. Auch wenn es bei Actionfotos ein bisschen Glückssache ist, hat der richtige Moment einen großen Einfluss auf eine gute Bildgestaltung.
Dies gilt vor allem für dynamische Vorgänge wie in der Sportfotografie. Aber auch bei Motiven wie Landschaften kann der richtige Zeitpunkt entscheidend sein. Hier sind Veränderungen zwar nicht so auffällig. Dennoch können sie die Bildwirkung stark beeinflussen.
Oft musst du das Motiv eine Weile beobachten und abwarten, bis alle Bildelemente genau stimmen. Dann muss man nur noch im richtigen Moment schussbereit sein. Das erfordert Geduld und Wachsamkeit. Wenn du die Regeln der guten Bildgestaltung auf deine Fotografie anwendest, werden deine Arbeiten mit Sicherheit besser.
Farben
Ein wesentlicher Teil der Bildgestaltung und Bildwirkung ist der richtige Einsatz von Farben. Ein Teil des Lernens über Fotografie ist das Studium der Farbe. Farbe setzt sich aus drei Komponenten zusammen: Farbton, Wert und Intensität.
Kinder verwenden als „Farbton“ einfach den Namen der Farbe (z. B. rot, blau, grün usw.). „Intensität“ bezieht sich auf die Sättigung, d.h. wie hell und rein die Farbe ist. Ein schwaches Rot ist rosa, ein starkes Rot ist feuerrot. Der „Wert“ bezieht sich auf die Helligkeit (Luminanz).
Es gibt einige Kombinationen, die gut zusammen funktionieren. Sie werden täglich von Künstlern, Designern und anderen Fotografen verwendet. Diese einfachen Farbtheorien können bei der Suche nach gelungenen Kompositionen sehr hilfreich sein.
Denke daran, von Zeit zu Zeit einen Blick auf den Farbkreis zu werfen. Studiere die verschiedenen Farbtheorien. Komplementärfarben, analoge Farben, Primär-, Sekundär- und Tertiärfarben usw.
Fazit
So anspruchsvoll die Bildgestaltung auch sein mag, die Kreativität in der Fotografie entsteht erst durch sie. Jeder von uns kann zur gleichen Tageszeit am gleichen Ort sein. Aber was wir mit der Kamera machen, unterscheidet uns von anderen.
Jetzt, da du etwas über Bildkomposition, Konzepte, Prinzipien und Techniken gelernt hast, kannst du diese Elemente beim Fotografieren berücksichtigen. Wende sie auf deine Fotos an. Wenn du dir andere Fotos ansiehst, versuche, diese Elemente in ihnen zu finden. Schau dir an, wie andere Fotografen Bildkompositionen verwenden. Erfolgreiche Kompositionen enthalten oft viele der oben genannten Strategien, die auf harmonische und ästhetisch ansprechende Weise eingesetzt werden.
Die Beherrschung der Bildgestaltung gelingt nicht an einem Wochenende. Das braucht Zeit. Habe also Geduld mit dir selbst. Lass dich von anderen inspirieren und achte darauf, wie deren Fotos kompositorisch funktionieren könnten. Und das Wichtigste: Geh raus und übe! Die folgenden Bücher werden dir dabei helfen.
Bücher zum Thema Bildgestaltung:
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