Panasonic Lumix GH6 im Test – das Allroundtalent?

Auf dem Papier ist die Panasonic Lumix GH6 die ultimative Hybridkamera. Ihre Video Spezifikationen sind atemberaubend, aber wie sieht es mit der Leistung bei Fotos aus? Wir machen den Test.

Die Panasonic Lumix GH6 (intern DC-GH6) beweist, dass Panasonic immer noch an seine Kameras der Micro Four Thirds Reihe glaubt. In der Tat ist es Panasonics Vollformat Linie Lumix S, die etwas ins Stocken geraten zu sein scheint. Seit der Lumix S5 gab es nichts Neues mehr.

Videograf mit Panasonic Lumix GH6 Test
Videograf mit Panasonic Lumix GH6, intern DS-GH6
Für Bild und Video ist die Bildqualität gut.

Die neue Panasonic Lumix GH6 steht an der Spitze der Lumix G-Reihe. Sie bietet starke 4K- und 5,7K Videos, ist aber kleiner, leichter und preiswerter als ein Vollformatsystem. Somit ist sie ein echtes Plus gegenüber der Lumix GH5 II, bei der es sich im Wesentlichen um ein Update des langjährigen Modells GH5 handelte. Und sie bietet eine höhere Auflösung. Dazu kommen unbegrenzte Aufnahmezeiten, einen großen Sprung bei den Bildraten und eine größere Auswahl an Formaten, Bit-Tiefen, Bitraten und Codecs.

Die Panasonic Lumix GH6 ist nicht nur für Video interessant

Die Panasonic Lumix GH6 ist jedoch nicht nur eine Kamera für Videoaufnahmen. Während die Videofunktionen das Herzstück der GH6 sind, ist sie wie herkömmliche spiegellose Kameras aufgebaut.

Und sie ist in der Tat eine äußerst leistungsfähige Fotokamera für Bilder, die die Auflösung vieler Vollformat-Modelle erreicht, wenn auch mit einem kleineren Sensor.

Die Panasonic Lumix GH6 dürfte vor allem für Filmemacher und Videofilmer interessant sein, aber auch für Fotografen könnte sie ein effektives Allroundtalent sein. Unser Test wird‘s zeigen.

Die wichtigsten Merkmale

Die Panasonic Lumix GH6 verfügt über einen neuen 25-MP Stapelsensor. Das bedeutet nicht nur eine kleine Erhöhung der Auflösung, sondern auch eine deutliche Steigerung der Auslesegeschwindigkeit und damit die Auswahl an Codecs, Kompressionsstufen und Bildraten.

Es ist nicht nur die Rechenleistung allein, die dies möglich gemacht hat. Die Panasonic Lumix GH6 verfügt auch über eine aktive Kühlung, die längere Aufnahmezeiten ermöglicht. Außerdem ist nun einer der beiden SD Plätze des Vorgängers durch einen CFexpress Typ B-Steckplatz ersetzt. Das war nötig, um auch die höchsten Einstellungen zu ermöglichen.

Die Panasonic Lumix GH6 bietet außerdem eine hybride eigene und objektivbasierte Stabilisierung, was für viele eine Erleichterung sein wird. Es gibt jedoch zwei Dinge, die die GH6 nicht hat, auf die die Benutzer aber vielleicht gehofft haben. Die kamerainterne Videoaufnahme im Rohformat und der AF mit Phasendetektion.

Das Fehlen von Videos im Rohformat ist besonders enttäuschend und auch verwirrend. Panasonic bleibt zudem an seinem Kontrast-AF System. Dieses ist jetzt so schnell und effektiv für die Fotografie, dass Sie den Unterschied vielleicht gar nicht bemerken. Außer vielleicht bei der schnellen Schärfenachführung. Aber es gibt immer noch viele Videonutzer, die sich über ein „Flattern“ während des AF-C beschweren, da das System unzählige winzige Anpassungen und Schärfeprüfungen vornimmt.

Vieles hängt von den eigenen Aufnahme- und Fokus- Gewohnheiten ab. Wer filmt und sich dabei bewegt, wird schnell an die Grenzen eines jeden Systems stoßen.

Merkmale und Features

Die Panasonic Lumix GH6 ist eine große Kamera, sogar größer als ein Gehäuse der Sony A7-Serie. Das liegt zum Teil am Kühlsystem, das zwischen dem Bildschirm auf der Rückseite und dem Gehäuse sitzt. Die Lüftungsschlitze sind recht auffällig, aber nicht aufdringlich.

Panasonic Lumix GH6
Die Panasonic Lumix GH6 hat keine offizielle IP-Zertifizierung zum Schutz gegen Witterungseinflüsse, aber aber sie ist angeblich staub- und spritzwassergeschützt.

Bild für Bild Qualität: Der neue 25-MP Stacked Sensor bietet im Test nicht nur eine bescheidene Steigerung der Auflösung. Sondern sie bietet auch eine deutliche Erhöhung der Auslesegeschwindigkeit und damit eine neue Auswahl an Codecs, Kompression und Bildraten. Das sollte für eine gute Bildqualität sorgen. Die kürzeste Zeit liegt bei 1/8000 Sekunde. Die längste liegt bei 60 Sekunden.

Die GH6 verfügt über ein neues Kühlsystem mit Zwangslüftung, das laut Panasonic alle Probleme mit Hitze beseitigt. Das Einzige, was die Aufnahmedauer begrenzt, ist also die Speicherkapazität.

Die GH6 bietet eine hybride körpereigene und objektivbasierte Stabilisierung. Der Fünf-Achsen-Dual-IS 2 kombiniert die Kontrolle über den Body-IS und den Objektiv-OIS und bietet laut Panasonic eine Korrektur von 7,5 Blendenstufen. Bei unseren Tests haben wir festgestellt, dass sie mit Verwacklungen gut zurechtkommt.

Die Panasonic Lumix GH6 hat keine offizielle IP Klasse für den Schutz gegen Witterungseinflüsse. Sie ist aber angeblich abgedichtet und sowohl staub- als auch vor Spritzwasser geschützt. Das Gehäuse ist aus einer robusten Magnesiumlegierung gefertigt.

Die GH6 wird von einer neuen Venus Engine angetrieben, die laut Panasonic etwa doppelt so viel Rechenleistung wie bisher bietet. Das ist aber auch nötig, um die höhere Pixelzahl des Sensors schneller zu verarbeiten.

Zum ersten Mal können Sie mit einer Lumix Kamera intern ProRes 422 HQ und ProRes 422 Codec Videos aufnehmen. Dabei handelt es sich um einen Profi- Standard, der eine hohe Bildqualität bei geringer Komprimierung bietet. Durch die neuen Video Funktionen ist die DC-GH6 im Vergleich neben Fotos besonders für Videos mit hoher Bildqualität interessant.

Panasonic Lumix GH6
Trotz der beeindruckenden Videoqualitäten verfügt die Oberseite über die bekannten Fotobedienelemente

Handhabung

Ansonsten ist klar, dass dies eine Kamera ist, die auf Ergonomie und Robustheit ausgelegt ist und nicht auf zierliches Taschenformat.

Die GH6 liegt im Test wirklich gut in der Hand. Alle Bedienelemente sind klar gekennzeichnet und auch fest und sicher. Sogar das „dritte“ Rad – der hintere Vierwegeregler – dreht sich fest und ohne versehentliches Drücken der Tasten. Eine Sache, der man sich bewusst sein sollte, ist, wie leicht es ist, versehentlich die zweite Aufnahmetaste auf der Vorderseite der Kamera versehentlich zu drücken. Aber wenn dies Ihre alltägliche Kamera wäre, würden Sie sich wahrscheinlich daran gewöhnen und lernen, dies zu vermeiden.

Die Gruppe von AF-Steuerungen, gleich rechts neben dem (elektronischen) Sucher, ist sehr effektiv. Ein äußerer Hebel schaltet zwischen manuellem Fokus, S-AF- und C-AF Modus, und in der Mitte drückt man eine Taste, um den Fokusbereich auszuwählen.

Rechts vom Haupt-AF befindet sich eine AF-ON-Taste und direkt darunter ein kleiner, aber effektiver Joystick, der auch diagonale Bewegungen ermöglicht. Die schnelle und präzise Positionierung des AF-Punkts ist jedoch nicht so einfach, wie sie sein könnte. Denn die anfängliche Bewegung des AF-Punkts ist etwas langsam, und wenn man den Joystick gedrückt hält, beschleunigt er plötzlich viel zu schnell. Im Test war das etwas unbefriedigend.

Das dreistufige Menüsystem ist so einfach, wie man es sich von einer so anspruchsvollen Kamera wünscht. Panasonic hat einen interessanten Ansatz gewählt, um mit die fast unendlichen Möglichkeiten der Videoauflösung, der Bildrate, des Codecs, der Bitrate, des Sub-Samplings und der Bittiefe zu handhaben. Das Unternehmen hat sie in einer Reihe von Auswahlen zusammengefasst und diese in den drei internen Aufnahmeformaten organisiert, die von der GH6 unterstützt sind.

Zum Beispiel bietet die GH6 nur drei gebündelte Einstellungen für das MP4-Format (empfohlen für die direkte und einfache Weitergabe außerhalb der Kamera), eine viel längere Liste für das MOV-Format (empfohlen für höhere Qualität und spätere Bearbeitung/Grading) und eine kürzere Liste für das Apple ProRes Format (nicht ProRes RAW) mit der höchsten Qualität. Das sind immer noch eine Menge Optionen, aber die Auswahl ist einfacher, als wenn Sie Ihre eigenen Einstellungsmöglichkeiten ausarbeiten.

Der 7,5-Stufen IBIS ist wahrscheinlich eher für Fotos als für Videos geeignet. Dieses IBIS System (und die meisten anderen, die wir ausprobiert haben) kommt gut mit Verwacklungen zurecht, aber es ersetzt keinen Gimbal für Videoaufnahmen. Die GH6 bietet stabiles Handheld für Video, aber nur, wenn man ziemlich ruhig bleibt. Wenn sich die Kamera zu schnell bewegt, hat der IBIS Probleme.

Leistung

Die Panasonic Lumix GH6 geht bei der 4K Videoaufnahme weiter als jede andere Panasonic MFT-Kamera bisher. Wenn Sie jedoch Rohvideos aufnehmen möchten, benötigen Sie immer noch einen externen Rekorder, und wenn Sie sich selbst oder andere sich schnell bewegende Objekte filmen, könnte der DFD-AF von Panasonic Probleme haben – hier kann Sony wirklich punkten.

Auf dem Papier entspricht sie der Sony A7S III – aber zu weniger als zwei Dritteln des Preises. Allerdings mit 5,8K Aufnahmen, 25MP-Fotos und einer größeren Auswahl an günstigeren und leichteren Objektiven. Die Bildqualität im Test ist ebenfalls gut.

Die Panasonic Lumix GH6 kostet 2.192,00 € bei Amazon, Sie können sie hier bestellen:

Kaufen

Reduziert!
Panasonic LUMIX DC-GH6L Hybridkamera mit Objektiv Leica ES12060 (25 MP, Dual I.S, OLED-Sucher, Kälte-/Staub-/Spritzwasserschutz) schwarz
  • Bildqualität – neuer 25MP Sensor und neuer Prozessor / 100MP HighRes Aufnahme aus der Hand
  • Bildstabilisator – Doppelte Stabilisierung mit bis zu 7,5 Stufen: 5-Achsen-Body I.S. + O.I.S. im Objektiv
  • Professionelle Videoaufnahmen 1 – 4K 120p oder 5,7k 60p mit 10Bit / Full-HD mit max. 300 B/s

Auch interessant:

Sigma 50mm 1.4 DG HSM Art Objektiv im Test
Pixel Pro TW-283 Fernsteuerung Wireless Timer

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein