Unsere heutige Fotokritik führt uns zu einer Bergwiese mit den Alpen dahinter. Davor steht ein Baum. Kein spektakuläres Bild, aber dennoch schön.
Eine Wiese vor den Bergen – ein Landschaftsfoto
Landschaftsfotos sind einfach, sollte man sagen. Man stellt sich irgendwo in die Lande, es ist immer genug Licht. Und dank eines Weitwinkelobjektivs wird auch alles von vorne bis hinten scharf. Hört sich erst mal einfach an, aber so einfach ist es dann in der Praxis doch nicht. Unser heutiges Bild ist zwar ein typisches Landschaftsfoto, sticht aber aus der Masse der typischen Bilder, die so im Urlaub aufgenommen werden, positiv heraus.
Wir wollen das Bild einmal analysieren.

Motiv und Bildgestaltung:
Beim Betrachten der Bergwiese fällt mir zunächst einmal der Vordergrund auf, der aktiv in das Bild eingezogen wurde. Oben am Bildrand sind die Berge zu Ende, so dass der Ausschnitt bewusst gewählt wurde. Den Vordergrund mit ins Foto aufzunehmen, gibt dem Bild Tiefe. Besonders hervorzuheben ist der Baum, der farblich mit den violetten Blumen im Vordergrund harmoniert.
Wichtiger ist aber noch, dass der Baum vor einem roten schneebedeckten Berg steht und dadurch besonders auffällt, da er die Horizontlinie “stört”.
Bei den Pflanzen handelt es sich übrigens um die “Ährige Glockenblume” (Campanula spicata). Man findet diese bis zu 80cm groß werdende und violett blühende Glockenblume hauptsächlich in den Süd-, West- und Zentralalpen.
Bildausschnitt und Format:
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Der Fotograf hat hier das Querformat für die Bergwiese gewählt. Grundsätzlich ist das Querformat auch für Landschaftsaufnahmen in Ordnung, es wird in 90% aller Fälle angewandt. Das liegt einerseits daran, dass die Motive sich für Querformat besonders eignen. Zudem ist es die gewohnte Kamerahaltung, wenn man nicht gerade ein Smartphone verwendet.
Interessant wäre einmal zum Vergleich gewesen, wie die Bildwirkung bei Hochformat gewesen wäre. Ein Weitwinkel in Bodennähe betont besonders den Vordergrund. Das verwendete 28mm Objektiv hätte hier gute Dienste geleistet. Durch die steilere Perspektive bei Hochformat wäre der Vordergrund erst recht betont worden und würde noch besser ins Bild herein führen. Leider haben wir kein Vergleichsbild dazu.
Belichtung und Schärfe:
Die Belichtung ist in Ordnung, das Bild ist weder über- noch unterbelichtet.
Die Schärfe erstreckt sich vom Vordergrund bis zu den Bergen im Hintergrund. Das ist für ein 28mm Objektiv mit der verwendeten Blende f/8 ganz natürlich. Die Schärfeebene hätte sich nur noch durch Abblenden auf zum Beispiel f/16 steigern lassen. Alternativ hätte man die Focus stacking Methode anwenden können, die wir an anderer Stelle beschrieben haben.
Bildbearbeitung:
Ob das Bild “Bergwiese” nun bearbeitet wurde oder nicht, lässt sich nicht mehr sagen. Tatsächlich ist keine Bearbeitung mehr notwendig. Der Schnee hat Zeichnung und ist nicht ausgefressen. Der Horizont ist gerade und auch alles andere stimmt hier. Eine Bildbearbeitung ist daher nicht mehr nötig.
Chancen für Stockfotografie und Fotowettbewerb
Das Bild ist durchaus gelungen und kann zum Thema “Alpen” oder “Urluab” durchaus Verwendung finden. Für Fotowettbewerbeist es indes nicht spektakulär genug.
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Fazit:
Ein schönes Landschaftsfoto, wenngleich nicht sehr spektakulär. Die technischen Gegebenheiten stimmen hier, da gibt es nichts auszusetzen.
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