Kamera oder Smartphone? Vergleich und 15 Fakten

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Noch nie hat die Menschheit so viele Fotos gemacht wie heute. Und noch nie habe ich an Sehenswürdigkeiten so viele Leute mit Telefonen fotografieren gesehen. „Richtige“ Kamera oder Smartphone? Wo sind die Vorteile?

Brauchst du noch eine „richtige“ Kamera?

Wenn man der Statistik glauben darf, benutzen manche Leute ihr Smartphone fast täglich. Andere dagegen haben teils schwere Kameras und schleppen diese samt teurer Objektive durch die Lande. Es muss doch einen Grund gegen, warum es überzeugte Benutzer von Kameras und Smartphones gibt. Wir wollen uns diese Gründe einmal genauer ansehen. Was spricht für welches System?

Beachte diese Fakten, bevor du entscheidest, ob dein Smartphone für gute Fotografie ausreicht.

Was macht eine Kamera besser als ein Smartphone?

Kamera vs Smartphone
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Ansehen

Smartphones haben gute Kameras

Sie werden immer besser, nicht nur in der Bildqualität, sondern auch in ihren Fähigkeiten. Die besten Kamerahandys der letzten Zeit machen scharfe Bilder. Sie fokussieren schnell und können sogar können teils sogar Serien mit bis zu 10 Bildern pro Sekunde machen. Neuere Funktionen können sogar den Anschein von Unschärfe erwecken.

Aber ist das genug? Wenn es keinen Unterschied zwischen Kamera und Smartphone gibt, warum schleppen sich dann Horden von Fotografen mit schweren Rucksäcken ab? Warum geben sie tausende Euros für Ausrüstung aus, wenn es ein Handy auch tut?

Echte Kameras können noch viel coolere Tricks

Du machst deine Spiegeleier doch auch nicht im Toaster. Warum also solltest du mit einem Telefon fotografieren?

Es ist schwer zu rechtfertigen, dass du dir eine „richtige“ Kamera kaufst, wenn dein Handy im Alltag doch fast alles kann. Man sieht inzwischen mehr Leute mit ihren Telefonen fotografieren, statt mit Kameras. „Aber ein Handy ist doch meine Kamera“ wirst du sagen. Nein, es ist ein Telefon. Du machst deine Spiegeleier doch auch nicht im Toaster. Warum also solltest du mit einem Telefon fotografieren?

Ja, die Hersteller von Kameras wie Canon und Nikon kämpfen gegen diesen Trend an, indem sie ihre Kameras mit größeren Sensoren und noch mehr Funktionen ausstatten. Es gibt auch Spezialkameras, die Dinge können, die dein Handy nicht kann. Man denke an fliegende Drohnen oder 360° Aufnahmen. Was die Frage „Kamera oder Smartphone“ angeht, gewinnt die Kamera bei der Flexibilität.

Smartphones haben nur die Nase vorn, wenn es um Größe und Komfort geht.

Fotografie mit Smartphone
Fotografie mit Smartphone

Ein Handy kannst du leicht bedienen. App starten, knipsen, fertig. Das macht das Fotografieren für Einsteiger sehr leicht.

Das Handy rechnet das Bild schön und schon ist alles erledigt. Es ist einfach. Du kannst sofort in den sozialen Medien posten. Sie sind damit ideal für Schnappschüsse. Sie sind zudem praktisch, um Notizen zu machen. So kannst du schnell ein Beweisfoto bei einem Unfall machen, wenn du deine Kamera nicht dabei hast. Und du hast diese Möglichkeit, wann immer du in deine Tasche greifst.
Im Gegensatz zu einer Kamera ist ein Smartphone klein, leicht und handlich. Es passt in jede Hosentasche.

Besondere Anlässe brauchen eine besondere Ausrüstung

Strand mit Felsen im Vordergrund
Der Vordergrund ist oft das wichtigste Motiv auf einem Foto, vor allem, wenn man Landschaften am Strand fotografiert.

Die erfolgreichen Fotos von Fotografen werden groß gedruckt und gerahmt an die Wand gehängt. Meist sind sie schwierig zu fotografieren – dafür brauchst du eine spezielle Kamera. Engagierte Fotografen wollen sich mit ihren Bildern von den Horden der Smartphone- Knipser abheben. Kannst du – ohne Kamera – unverwechselbare top Fotos mit einem Smartphone machen? Ich denke nein.

Was würdest du sagen, wenn du einen Fotografen zu deiner Hochzeit bestellst, und der statt einer Kamera ein Smartphone aus seiner Hosentasche zieht? Du würdest ihn sofort nach Hause schicken, mit Recht. Das widerlegt also die These, dass ein Handy ebenso gute Bilder macht wie eine Spiegelreflex (DSLR) oder eine spiegellose Kamera (DSLM).

Der größere Sensor einer Kamera bedeutet mehr Auflösung und Qualität

Landschaft mit Vordergrund
Landschaft mit Vordergrund

Die physische Größe eines Sensors macht einen Unterschied. Der Sensor einer Kamera mit 12 Megapixeln hat viel größere Pixel als ein Smartphone- Sensor mit 12 Megapixeln! Das gilt immer, auch wenn die Zahl der lichtempfindlichen Dioden die gleiche ist.

Denn je größer die Pixel, desto schärfer und sauberer sind die Bilder. Und Four Thirds Sensoren sind kleiner als die APS-C Chips, die in Einsteiger-DSLRs und einigen DSLM verwendet werden. Ganz zu schweigen von den Vollformat- (35 mm) und Mittelformatsensoren, die in Spitzenkameras eingesetzt werden. Diese haben also nicht nur größere Pixel, sondern auch noch viel mehr davon.

Kein Wunder, dass einige Profis auf bis zu 100 MP bestehen. Natürlich ist Pixelmenge nicht alles. Aber es kommt auf die Größe der einzelnen Pixel an. In einem Handy lassen sich nun mal keine großen Sensoren verbauen. Das lässt die Bauart eines kleinen Smartphones einfach nicht zu. Das ist somit das größte Hindernis bei der Qualität.

Bei der Bildqualität gewinnt die Kamera vs. Smartphone.

Die Größe des Gehäuses beeinflusst die Bildqualität.

Größenvergleich
Selbst unter Kameras mit Wechselobjektiven gibt es Größenunterschiede – camerasize.com

Hitze spielt bei der Fotografie eine Rolle, da sie digitales Rauschen in den Bildern erzeugt. Das Gehäuse eines Handys neigt dazu, mehr Wärme zu entwickeln als ein größeres Kameragehäuse. Das wiederum verschlechtert die Bildqualität, vor allem bei schwachem Licht. Denn dann muss der elektronische Sensor härter arbeiten, um Daten zu sammeln (und wird wärmer).

Sowohl Smartphones als auch Kameras wenden bei der Verarbeitung von JPEG-Bildern eine gewisse Rauschunterdrückung an. Aber auch wenn dies das Gesamtbild des Fotos verbessern kann , verliert es mitunter an Auflösung. Und bei Smartphones wird oft viel mehr Rauschunterdrückung eingesetzt, als bei einer richtigen Kamera nötig wäre.

Smartphone-Kameras brauchen viel Licht

Rauschen ist nicht das einzige Problem beim Smartphone. Du musst auch die Gesamtempfindlichkeit des Sensors berücksichtigen. Denk an die kleinen Pixel im Vergleich zu den großen. Ihre Größe macht einen mega Unterschied in der Fähigkeit des Sensors, Licht aufzunehmen. Die meisten guten Kameras liefern auch bei dunklen Lichtverhältnissen noch viel bessere Bilder, als es Handys vermögen.

Richtig gute Nachtaufnahmen und Langzeitbelichtungen sind mit einem Smartphone daher technisch bedingt gar nicht möglich.

Für schöne Unschärfen brauchst du einen großen Sensor.

Porträt Spotmessung
Unscharfer Hintergrund und starker Kontrast – mit einem Smartphone nicht zu machen

Die Größe des Sensors wirkt sich auf die mögliche Schärfentiefe eines Bildes aus – also darauf, wie viel des Bildes scharf ist. Je kleiner der Sensor ist, desto schwieriger ist es, ein Motiv scharf abzubilden. Die besten Bilder sind meist deshalb ansprechend,weil die Objekte vor und hinter dem Hauptmotiv verschwimmen.

Fotografen setzen diese Technik gezielt ein. Oft ist es besser, einen größeren Teil des Bildes scharf abzubilden, als es unscharf werden zu lassen. Dann mag ein Handy reichen. Aber bei Porträts ist dieser Look sehr beliebt. Neue Smartphones erzeugen diesen Effekt, indem sie das Bild durch Software manipulieren. Sie erzeugen damit eine Illusion von Unschärfe. Aber er ist lange nicht so überzeugend oder attraktiv wie mit einem großen Sensor und dem richtigen Objektiv.

Eine richtige Kamera gibt dir unendliche Möglichkeiten.

Nikon F Objektive
Beispiel für die Auswahl an Nikon Objektiven

Die meisten Smartphones haben ein festes Objektiv, meist ein Weitwinkel. Einige haben zudem ein Teleobjektiv eingebaut. Aber nur sehr wenige haben einen echten optischen Zoom. Die meisten echten Kameras dagegen verfügen über einen Zoom. Der Bereich ist abhängig vom angesetzen Objektiv.

DSLRs und DSLM bieten dir somit hunderte von Objektiven. Darunter sind Zooms und Festbrennweiten. Aber auch auch Spezialobjektive wie Tilt-Shifts, Fisheyes und Makroobjektive. Damit kannst du Objektive kreativ anwenden. Ja, es gibt auch Aufsätze für Smartphones, aber die bieten nicht annähernd die Kontrolle und Qualität wie ein Kameraobjektiv.

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Echtes Blitzen macht den Unterschied

Schattenfrei ausleuchten durch indirektes Blitzen
Schattenfrei ausleuchten durch indirektes Blitzen

Die eingebaute Lampe in Smartphones hat nicht die intensive und kurze Dauer eines echten Blitzgerätes. Diese kleinen Lämpchen können dir allenfalls den Weg zur Haustür ausleuchten. Das ist aber auch schon alles.

Du kannst sie nicht in einem Winkel zu deinem Motiv halten oder indirekt an die Decke blitzen, wie es bei einem Blitz für eine Kamera möglich ist. Mit einem echten Blitz kannst du die Bewegung für einen super kurzen Moment anhalten. Dadurch kannst du auch coole Effekte erzielen, z. B. den Verschluss für eine längere Belichtungszeit offen lassen, um einige Bewegungen in der Szene unscharf erscheinen zu lassen. Kamerablitze können auch miteinander synchronisiert werden, so dass du mehrere Blitze synchron auslösen kannst.

Das Fokussieren eines Smartphones ist eine Herausforderung.

Gute Smartphones sind gut darin, herauszufinden, auf welchen Teil deines Bildes scharf gestellt werden soll. Aber gute Kameras und Objektive bieten dir ausgefeilte Funktionen, um zu erkennen, wenn sich dein Motiv bewegt. Sie ermöglichen es dir dadurch, genau die Stelle zu treffen, die du scharf stellen willst.

Licht und Helligkeit

Nacht

Smartphones lassen so schnell wie möglich so viel Licht wie möglich herein. Das hilft, Rauschen zu vermeiden, indem sie niedrigere ISO-Werte und kürzere Belichtungszeiten verwenden. Aber vielleicht möchtest du das gar nicht?

DU willst vielleicht die Kamera auf eine längere Belichtung einstellen, damit die Bewegung deines Motivs streifig wird. Eine Kamera kann die Belichtung ganz einfach ändern, indem sie die Blende des Objektivs vergrößert oder verkleinert. Oder die Zeit, in der der Verschluss geöffnet ist, verkürzt oder verlängert. Mit einem Smartphone kannst du das, wenn überhaupt , nur über eine extra App. Für sehr lange Belichtungszeiten kannst du dein Handy dagegen ganz vergessen.

Es kommt auf die Kontrolle an

Je mehr du dich für die Fotografie interessierst, desto mehr willst du den Prozess der Bildaufnahme kontrollieren. Welchen Bildausschnitt wählst du, wie viele Details willst du?

All die Knöpfe und Regler an einer Kamera können anfangs einschüchternd wirken. Aber wenn du dich erst einmal zurecht gefunden hast, merkst du, dass sie das Fotografieren einfacher machen. Jedes Bild wird so, wie du es dir vorgestellt hast. Mit einem echten Sucher kannst du in die Szene eintauchen. Du kannst mit deinen Fingern das Objektiv und die Belichtung steuern, ohne dein Motiv aus den Augen zu lassen. Du bleibst in deinem Element und fängst an, wie ein Fotograf zu denken. Und das wiederum führt dazu, dass du bessere Bilder machen kannst, egal welches Werkzeug du benutzt.

Bearbeitung und Verwendung der Fotos

Mal angenommen, du hast das super Foto gemacht. Jetzt möchtest du es im Wohnzimmer über die Couch hängen, sagen wir in 60x90cm. Das wird schwierig mit einem Bild aus dem Smartphone, denn die Pixelmenge reicht meist nicht aus. Und wie wir oben gesehen haben, sind die einzelnen Pixel viel zu klein dazu.

Oft sind Bilder auch nicht perfekt, sodass du sie noch bearbeiten willst. Der Horizont ist etwas schief, ein Strommast stört im Bild und muss retuschiert werden, was auch immer. Hier bieten echte Kameras weitaus mehr Potential, weil du Bilder im RAW Format machen kannst. Die spätere Umwandlung in JPG erfolgt erst später, nach der Bearbeitung. Das erhält damit die Qualität durch alle Schritte der Bildbearbeitung.

Die besten Kameras für Einsteiger

Hier zeigen wir dir die beliebtesten Kameras für Einsteiger:

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