Welches ist die längstmögliche Belichtungszeit bzw. Verschlusszeit, um Fotos aus der Hand zu machen? Und ab wann brauche ich ein Stativ, um Verwacklungen zu vermeiden? Die Kehrwertregel gibt Auskunft.
Die goldene Formel, um Fotos nicht zu verwackeln
In der Fotografie ist Bewegung sowohl unser Freund als auch unser Feind. Denn Bewegungen unserer Motive oder Kameras können zu Verwackeln der Kamera führen. Einfach erklärt: Bewegung der Kamera kann zu verwischten Motiven führen.
Denn die Zeit, die man relativ sicher aus freier Hand ohne Verwackeln belichten kann, hängt von der Länge der Brennweite ab. Es gilt: Je länger die Brennweite, desto kürzer muss die längstmögliche Verschlusszeit sein, um Verwackelung zu vermeiden.
Verwackeln vermeiden: Auf die längstmögliche Verschlusszeit kommt es an
Kurzum, für Vollbild- Sensoren besagt die reziproke Regel, dass die längstmögliche Belichtungszeit bzw. Verschlusszeit bei „handheld“ Aufnahmen nicht länger als der Kehrtwert der Brennweite in Millimetern sein darf. Daher nennt man sie Kehrwertregel.
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Das bedeutet: Bei einem 135mm Objektiv ist die kürzeste Verschlusszeit, die man noch aus der Hand fotografieren kann, 1/135s.
Diese auch als Kehrwertregel bekannte Weisheit funktioniert immer. Und zwar unabhängig von der gewählten ISO Einstellung.
Das ist wichtig, um das Auftreten von Erschütterungen zu reduzieren, wenn Sie die Kamera in der Hand halten. Denn sonst wird das Bild „verwackelt“.
Der Bildwinkel ist der Grund, warum das Objektiv von Bedeutung ist. Denn je enger der Winkel ist, desto deutlicher wird das Verwackeln der Kamera.
Lassen Sie Ihre Verschlusszeit nicht unter den Kehrwert Ihrer Brennweite fallen. (Kehrwertregel)
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Verschlusszeit bei Objektiven mit langer Brennweite
Daher können Weitwinkel im Vergleich zu Teles aufgrund ihres größeren Winkels längere Freihand- Aufnahmen erzielen. Die Kehrwertregel ist nützlich, da sie das Risiko des Verwackelns bei mehr Brennweite bedenkt.
Was hilft gegen Verwackeln von Fotos?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das bei Fotos zu vermeiden. Neben einer ruhigen Hand und der Beachtung der Kehrwertregel sind das:
Einsatz eines Stativs
Ein Stativ hilft mit kleinem Aufwand, Verwacklungen zu vermeiden. So sind sogar Verschlusszeiten von bis zu mehreren Minuten möglich, zum Beispiel nachts. Die Kamera wird dabei einfach auf das Stativ geschraubt. Dabei müssen Stative weder teuer noch schwer sein, wenn man zu einem Reisestativ greift.
Bildstabilisierung
Ein weiterer Aspekt, der bei der Diskussion über die Kehrwertregel und die längstmögliche Belichtungszeit wichtig ist, ist die Bildstabilisierung (VR). Heutzutage bauen die Hersteller immer häufiger einen besseren VR in ihre Kameras und Objektive ein. Viele dieser Systeme bieten eine Zugabe von mehr als 3 Blenden.
Somit lassen sich ganze 3 Stufen längere Verschlusszeiten verwenden, ohne zu verwackeln.
Wenn Sie den VR des Objektivs aktivieren, verlängern Sie die längste Verschlusszeit effektiv.
Wenn kein Stativ zur Hand ist, verwenden Sie immer die Regel für die längstmögliche Zeit. Das bietet ein Foto ohne Wackler aus der Hand.
Mitziehen und Bewegungsunschärfe
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Wenn man bei zu langen Verschlusszeiten Bewegung fotografiert, verstößt man zwar gegen die oben beschriebene Regel. Jedoch ergibt das bei Fotos im Sport durchaus gewünschte Bewegungsunschärfe durchs Mitziehen. So wird die Bewegung im Bild sichtbar. Als längstmögliche Belichtungszeit eignet sich hier eine Einstellung zwischen 1/30s und 1/60s, je nach Motiv und Geschwindigkeit.
Längere Zeiten verwische auch das Hauptmotiv, kürzere Zeiten dagegen frieren zu sehr das Motiv ein. Nur bei sehr langsamen Motiven kann eine längstmögliche Verschlusszeit von 1/15s nötig sein, um den Wischeffekt zu erzielen.
Ich hoffe, die Regel für die längstmögliche Verschlusszeit hilft dir, bessere Foto zu machen.
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