Sensorreinigung in 5 Schritten einfach selbst machen

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Bei Kameras mit Wechselobjektiven lagert sich Staub auf dem Sensor ab. Dunkle Flecken auf dem Foto sind die Folge von Sensorstaub. Wir zeigen, wie man ihn durch eine Sensorreinigung selbst leicht entfernen kann. Den Kamerasensor zu reinigen, ist mit dem richtigen Zubehör nicht schwer.

Sensorreinigung Staub selbst machen
Sensorreinigung

Viele Fotogeschäfte bieten eine „professionelle Sensorreinigung“ an. Die kostet in der Regel zwischen 49 und 79 EUR und beinhaltet genau das, was man auch genau so gut selbst machen kann.

Strategie zur Staubvermeidung

Bevor wir dazu kommen, den Staub weg zu machen, ist es sinnvoll, kurz über eine Strategie zur Vermeidung von Staub zu sprechen.

Es ist wichtig, das Innere der Kamera so staubfrei wie möglich zu halten. Staub auf dem Sensor ist nicht nur der ständige Alptraum des Fotografen, sondern auch winzige Partikel oder andere Stäube sind nicht gut für die Komponenten der Kamera.

Es ist folglich wichtig, den Sensor der Kamera so weit wie möglich von Staub freizuhalten. Um diesen Aspekt zu verstehen, musst du dich an erinnern, wie es früher zu analogen Zeiten für Fotografen war, die stundenlang in der Dunkelkammer versuchten, ihre Negative staubfrei zu halten.

Sensorflecken Sensorreinigung
Sensorflecken: Höchste Zeit für eine Sensorreinigung

Ohne Sensorreinigung geht es nicht

Hier sind einige Fakten der digitalen Fotografie, die du am besten im Kopf behältst:

  • Wenn du deine Kamera regelmäßig benutzt, ist es unwahrscheinlich, dass du den Chip lange staubfrei halten kannst, auch wenn du dich noch so sehr bemühst.
  • Die meisten Staubflecken auf dem Bild sind meist kaum zu sehen.
  • Wenn du mit einer großen Blende arbeitest, sind die Staubpartikel oft nicht zu sehen, sei es, weil sie sich auf dem Glas vor dem Sensor befinden, sei es, weil sie außerhalb der Schärfentiefe des Objektivs liegen, oder beides.
  • Die Kosten für den Austausch eines Chips, der durch unvorsichtiges Reinigen beschädigt wurde, sind weitaus höher als die Kosten für eine professionelle Reinigung. Auch die Zeit, die du am Computer mit dem Klon- Werkzeug oder dem Heilpinsel verbringst, ist im Vergleich zu den Kosten für einen neuen Chip von geringerer Bedeutung. Eine Sensorreinigung ist also angebracht.
  • Natürlich ist es von Zeit zu Zeit notwendig, den Sensor zu reinigen. Aber es ist nicht so wichtig, dass er ständig sauber bleibt, wie manche Leute vielleicht meinen.

Sensorreinigung selbst machen

Ob Canon oder Nikon, ob DSLR oder DSLM: Bei jedem Objektivwechsel ist die Kamera offen. Somit gelangt jedes Mal Staub auf den Sensor. Dieser Staub ist im Sucher zwar oft mit bloßem Auge nicht erkennbar, macht sich auf dem späteren Bild aber als schwarzer Punkt bemerkbar. Das gilt für alle Kameras mit Wechselobjektiven gleich.

Zwar gibt es einige selbstreinigende Kameras, die durch eine schnelle Wackelbeweging Staub abschütteln (z.B. Nikon Z9). Aber mancher Staub hält sich hartnäckig. Dieser ist dann später leider auf jedem Bild zu sehen. Hier hilft dann nur eine Sensorreinigung.

Staub erkennen:

  • Kamera auf eine kleine Blende wie 1:16 oder 1:22 einstellen.
  • Sie sollten auch auf den niedrigsten ISO-Wert einstellen, da Sie sich zu diesem Zeitpunkt keine Sorgen über Rauschen machen.
  • Nehmen Sie ein Foto gegen etwas Hellweißes (wie eine weiße Wand oder Decke) auf und bewegen Sie die Kamera beim Aufnehmen des Fotos während einer längeren Belichtungszeit. Das verwischt das Foto, um den Staub besser sichtbar zu machen.
  • Um dann nach Staub zu suchen, laden Sie das Bild in Ihren Computer, um diese Aufgabe etwas zu vereinfachen.
  • Bei Anzeichen von Staub eine Sensorreinigung durchführen.
  • Ich würde vorschlagen, dass Sie zuerst versuchen, die auto Reinigung der Kamera zu verwenden, wenn Sie eine haben. Einige Kameras tun dies, wenn man sie ein- oder ausschaltet.
WARNUNG Wenn Sie Angst haben, Ihren empfindlichen Sensor zu beschädigen, finden Sie normalerweise einen Fotofachhändler vor Ort, der diesen Service anbietet. Sie werden mehr dafür bezahlen als wenn Sie den Sensor wie hier beschrieben selbst reinigen. Aber wenn sie ihn beschädigen, wird das Ersetzen teuer. Befolgen Sie also genau die Anweisungen und seien Sie vorsichtig. Führen Sie diesen Vorgang in einem möglichst staubfreien, windstillen Raum durch. Und denken Sie daran, NIEMALS Ihren Sensor mit den Fingern zu berühren. Das Fett von Ihren Fingern verursacht definitiv Schaden und ist viel schwerer zu entfernen als der normale Staub.

Insbesondere in hellen Bildregionen wie Himmel sind die Flecken durch Sensorstaub inzwischen gut sichtbar und sehr störend:

Sensorreinigung Staub selbst machen
Sensorstaub auf dem Bild: Solche Flecken musst Du einfach entfernen durch Reinigen des Sensors.

Eine professionelle Sensorreinigung ist meist aufwendig und mitunter auch teuer. Manche Geschäfte bieten sie an, manche Hersteller auf Messen ebenfalls. Man muss die Reinigung aber nicht machen lassen, sondern kann den Sensor auch einfach selbst reinigen. Wir zeigen eine günstige Methode, die Reinigung selbst zu machen. Das ist nicht gefährlich und funktioniert gut.

Kamera Akkus laden oder an Strom anschließen

Bei der Renigung des Sensors müssen wir bei einer DSLR zuerst den Spiegel hochklappen. Damit während der Reinigung der Spiegel oben bleibt, muss die Kamera volle Akkus haben, Ansonsten würden möglicherweise während der Sensorreinigung der Spiegel und Verschluss herunter klappen und beschädigt werden.

Alternativ kann man die Kamera auch mittels Stromkabel an den Strom anschließen. Manche Kameras bieten auch einen Reinigungsmodus, bei dem Spiegel und Verschluss offen bleiben, bis der Modus beendet wird.

Vorreinigung

Keinesfalls sollte man mit dem Mund in den Spiegelkasten pusten. Denn auch bei größter Vorsicht gelangen kleinste Speicheltropfen auf den Kamerasensor, was das Problem nur schlimmer macht.

WARNUNGOft wird in dubiosen Foren auch davon berichtet, dass Tesafilm oder Scotch MagicTape verwendet werden kann. Das soll dann auf den Sensor geklebt werden, und man zieht es zusammen mit dem Staub wieder ab. Das ist natürlich weder professionell, noch bringt es das gewünschte Ergebnis. Vor allem ist eine solche Methode viel zu gefährlich, wenn man mit großen Fingern im Inneren der Kamera herum fummelt und versucht, etwas auf dem hochempflindlichen Bildsensor anzubringen.

Auch Wattestäbchen oder Wattepads haben bei der Renigung nichts verloren.

Stattdessen kauft man sich speziell für diesen Zweck erhältlichen Blasebalg, hält den Body mit der Öffnung nach unten und bläst zunächst den Spiegelkasten aus. Anschließend erfolgt die Nassreinigung wie nachfolgend beschrieben.

Sensorreinigung mit dem Reiningungskit

Die Sensorreinigung ist simpel. Zunächst wird der Spiegelkasten mit einem Blasebalg ausgepustet. Danach Spiegel und Verschluss hochklappen. Jetzt musst Du mit dem Blasebalg den Sensor reinigen durch Pusten, dabei den Sensor nicht berühren !

Vollformat Sensor & Kamera Reinigungs Kit für 6 bis 12 Reinigungen, 12x Swab 24mm, 15ml Reiniger, Blasebalg
  • Staubfrei und vakuumverpackt: bis zu 12 professionelle Reinigungen Ihrer Kamera und Vollformat Sensors möglich.

Wenn Spiegel und Verschluss oben sind, sodann einen der Reinigungs- „Swabs“ (siehe Abbildung nebenan, Amazon) mit der beiliegenden Lösung tränken. Dann sanft damit von links nach rechts über den Sensor wischen. Der Staub bleibt daran hängen. Vorgang danach in umgekehrter Richtung wiederholen, fertig. Der Sensorstaub bleibt daran hängen.
Keine Wattestäbchen benutzen, denn die fusseln!

Das ganze Vergnügen gibt es bei Amazon schon für 32,90 €.

Den Swab danach wegwerfen und nicht wieder verwenden!

Zusammenfassung: Sensorreinigung selbst machen

Im Grunde ist die Reinigung also unkompliziert. Der Sensorstaub wird dabei schonend entfernt. Man sollte vor der Sensorreinigung jedoch die folgenden Punkte beachten:

Benötigte Zeit: 5 Minuten

Im Grunde ist die Reinigung also unkompliziert. Der Sensorstaub wird dabei schonend entfernt.
Die Reinigung erfolgt in nur 5 einfachen Schritten, wie folgt.

  1. Vor der Sensorreinigung Kamera- Akkus laden

    Akkus in der Kamera müssen voll sein, damit der Spiegel bei DSLR oben bleibt.
    Wenn die Kamera eine externe Stromversorgung hat wie die Profimodelle von Nikon, dann diese anschließen

  2. Spiegelkasten mit Blasebalg ausblasen

    Mit dem speziellen Foto-Blasebalg den Spiegelkasten bei abgenommenem Objektiv ausblasen. Dabei die Kameraöffnung nach unten halten, danit sich Staub nicht verteilt, sondern herausfällt.

  3. Verschlusszeit auf 30 Sekunden oder auf B (bulb) stellen

    Verschluss bleibt 30 Sekunden offen bzw. solange man den Auslöser drückt.

  4. Auslöser drücken.

    Der Spiegel schwingt hoch, der Verschluss öffnet sich und gibt den Sensor bzw. Sensorstaub frei. Bei Bulb-Einstellung den Auslöser gedrückt halten!

  5. Sensorreinigung mit dem hier beschriebenen Zubehör beginnen:

    Den Sensorswab gemäß Anleitung einmal hin und her ziehen, fertig!
    Danach wegwerfen und nicht später wieder verwenden!
    Spiegelreflexkameras (DSLR) und Spiegelose (DSLM) haben verschiedene Sensorgrößen. Die Swabs (auch Dust-Swabs) zur Sensorreinigung gibt es daher zu jeder Kameragattung passend:

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