Nikon Z9 Test: Die beste Kamera im Vergleich?

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Mit der Nikon Z9 ist eine Rekordkamera gelungen, wofür Nikon vorab bereits viel gelobt wurde. Was die Kamera in der Praxis liefert, zeige ich in meinem Test. Im Test und in der Praxis hält die Z9, was sie verspricht. Sie vereint hohe Auflösung, atemberaubende Geschwindigkeit und professionelle Handhabung. Und das in einem Gehäuse, das so solide gebaut ist, als könnte es eine Kugel abfangen. Und sie ist mit einem der besten AF-Systeme ausgestattet, das wir je gesehen haben.

Nikon Z9 Test Seitenansicht
Die Nikon Z9 ist eine gute Kamera mit schnellem Autofokus, die beeindruckende Bilder und Details liefert. Die Bildqualität der Fotos ist hervorragend.

Im Laufe des letzten Jahres haben wir eine Reihe von spiegellosen High-End Vollformatkameras im Test gesehen. Deren Fähigkeiten übertreffen alles, was ihre DSLR Vorgänger jemals konnten. Den Anfang machte die Alpha 1 von Sony mit ihrer Fähigkeit, 50-MP Aufnahmen mit 30 Bildern pro Sekunde zu machen. Gut, die EOS R3 von Canon macht 24MP Aufnahmen mit 30 Bildern pro Sekunde; aber mit einem bahnbrechenden Augen-Autofokus zur Auswahl von Motiven für die Verfolgung. Nikon war der letzte der drei großen Hersteller, der sich zu Wort meldete. Aber sein Flaggschiff Z9 ist definitiv das leistungsstärkste von allen.

Tatsächlich bietet die Nikon Z9 im Test eine Kombination aus High-End Spezifikationen und professioneller Bauweise, die es so noch nicht gegeben hat. Sie kann 45,7MP RAW mit 20 Bildern pro Sekunde für mehr als 1.000 Bilder in Bilder in Folge aufnehmen. Das erhöht sich sogar auf 30 Bilder pro Sekunde erhöht, wenn Sie auf JPEG umschalten. Verringert man die Auflösung auf 11 MP, erreicht sie erstaunliche 120 Bilder pro Sekunde. Außerdem kann sie stundenlang BK-Videos aufnehmen, ohne zu überhitzen. Das Wichtigste ist, dass die Z9 die professionelle Kontrolle und extreme Haltbarkeit bietet. Sie ist somit perfekt für Profis.

Die Nikon Z9 als Kamera der Superlative?

Früher teilte Nikon seine DSLRs für Profis in HiSpeed Modelle wie die D6 mit 20 MP und Kameras mit hoher Auflösung wie die 45MP D850. Mit der Z9 hat Nikon es jedoch geschafft, eine einzige Kamera zu entwickeln, die alles kann, was ein Profifotograf braucht. Und zwar alles besser. Auch besser als Sony und Canon. Sie bietet somit die gleiche Auflösung wie die D850. Gleichzeitig ist sie deutlich schneller als die D6. Zusammen mit dem brandneuen AF System mit Motiverkennung und 8K Video ist dies ein riesen Schritt nach vorn.

Die Nikon Z9 verfügt zudem über 9 Arten der gleichzeitigen Motiverkennung in sowohl in Fotos als auch in Videos. Dazu gibt es einen realitätsnahen, verdunkelungsfreien Sucher und eine interne UHD Videoaufzeichnung mit einer Dauer von etwa 125 Minuten.

Die Z9 verfügt über einen integrierten vertikalen Griff. Dazu kommt ein 4-Achsen LCD Bildschirm, der sich sowohl horizontal als auch vertikal neigen lässt. Schauen wir uns an, wie gut diese neueste Spitzenkamera Nikon Z9 in unserem Test abschneidet.

Design und Verarbeitungsqualität

Wie von einem Spitzenmodell zu erwarten, ist das Gehäuse der Nikon Z9 sehr gut verarbeitet.

Vom Design her sieht die Z 9 wie eine leicht geschrumpfte Version von Nikons professioneller D6-DSLR aus. Sie verfügt über einen integrierten vertikalen Griff, in dem ein großer Akku untergebracht ist. Außerdem über ein Suchergehäuse, das den DSLRs des Unternehmens nachempfunden ist. Sie enthält kein Prisma, sondern eine GPS Antenne.

Die Z9 wird standardmäßig mit einem gut durchdachten Batteriegriff geliefert. Das Gehäuse besteht aus einer Magnesiumlegierung, die für Stärke und Haltbarkeit sorgt. Die Kamera ist für den professionellen Einsatz konzipiert und kann daher niedrigen Temperaturen von bis zu -10° C standhalten. Das wetterfeste Gehäuse weist Staub und Wasser ab. Das Gehäuse wiegt 1340 g einschließlich des Akkus und des eingebauten Batteriegriffs. Das Gehäuse wird übrigens in Thailand hergestellt.

Im Gegensatz zur Canon EOS R3 ist die Z9 dank einer wetterfesten Legierung genauso robust wie Profi-DSLRs. In der Hand fühlt sie sich auf jeden Fall bombensicher an. In meinen Händen hat die Z9 im Test einige heftige Schauer ohne negative Auswirkungen überstanden. Dafür ist sie mit 1.340 g aber auch bemerkenswert schwer. Kommen wir zur Bedienung.

Bedienelemente

Was die Bedienelemente angeht, so wird die Nikon Z9 den Benutzern der Profi-DSLRs von Nikon sofort vertraut sein. Fast die gesamte Oberfläche, abgesehen von den Handgriffen, wird von Tasten und Einstellrädern eingenommen. So kann so ziemlich jede wichtige Einstellung schnell über ein spezielles Bedienelement geändert werden.

Mit dem vorderen und hinteren Einstellrad werden die Blende bzw. die Verschlusszeit eingestellt. Tasten auf der Oberseite ermöglichen den Zugriff auf ISO und +/- Belichtungskorrektur. Eine AF-ON Taste und ein Joystick zur Positionierung des Fokuspunkts befinden sich gewohnt in Reichweite des Daumens, ebenso wie eine i Taste, mit der sich eine Vielzahl von Einstellungen leicht anpassen lässt.

Auf der linken Schulter der Z9 befindet sich das Rad für den Auslösemodus. Hiermit lassen sich Serien mit niedriger und hoher Geschwindigkeit einstellen. Beide können vom Benutzer frei eingestellt werden. Und es gibt eine weitere Position, die schnell auf Bildfrequenz und Optionen 30fps und 120fps eingestellt werden kann. In der Zwischenzeit lassen sich die Fokusmodi und AF-Bereichseinstellungen über eine Taste in der vorderen linken Ecke leicht ändern.

Nikon Z9 Rückseite
Z9 Rückseite mit vielen Bedienelementen. Die Auflösung des Displays ist gut.

Auf der Rückseite ist das Layout sehr ähnlich wie bei den bisherigen Modellen der Z-Serie. Zusätzliche Tasten unterhalb des Bildschirms dienen zur Einstellung von Weißabgleich und Bildqualität sowie zum Hinzufügen von Sprachnotizen zu den Bildern. Die Tasten auf der Rückseite können für Aufnahmen im Dunkeln mit einem kurzen Druck auf den Netzschalter beleuchtet werden.

Drei f Tasten auf der Vorderseite schließlich dienen zum Umschalten zwischen benutzerdefinierten Kameraeinstellungen. Nikon nennt diese Aufnahmemenü-Bänke. Sie dienen zur Auswahl des Bildausschnitts (FX, DX, 1:1 und 16:9) und zum Umschalten der Sucheranzeige auf eine saubere, übersichtliche Darstellung. Im DX Format bietet die Z9 immer noch eine Auflösung von 20 Megapixeln. Das macht sie zu einer guten Wahl für weit entfernte Motive wie Wildlife.

Im Prinzip sind die ABänke eine praktische Möglichkeit, zwischen verschiedenen Presets zu wechseln. Sie enthalten jedoch nicht die Serienbildgeschwindigkeit. Wenn man also nicht aufpasst, kann es leicht passieren, dass man Landschaften mit 120 Bildern pro Sekunde aufnimmt. Außerdem können Sie den Menübänken zwar aussagekräftige Namen geben Aber die Kamera zeigt diese beim Umschalten zwischen den Bänken nicht im Sucher an.

Wie bei einer Profikamera nicht anders zu erwarten, ist fast jedes Bedienelement benutzerdefinierbar. So können daher die Einstellräder so konfigurieren, dass Sie direkten Zugriff auf die Belichtungskorrektur oder den ISO Wert in den Modi P, A und S haben. Die meisten Tasten lassen sich dabei mit einer Vielzahl von Optionen belegen. Zum Beispiel. um den 3D Tracking AF mit einem kurzen Druck zu aktivieren.

Man kann die Tasten sogar so konfigurieren, dass sie eine ganze Gruppe von Einstellungen ändern. EInfach, indem man die Option „Erweitert“ verwendet. So können Sie die AF-ON Taste so einstellen, dass sie auch den 3D-AF, die Motiverkennung und die Serienaufnahme aktiviert. Das ist perfekt, um schnell auf sich bewegende Motive zu reagieren.

Oberdeck der Nikon Z9 im Test
Nikon Z9 Test: Oberdeck

Die zahlreichen Tasten der Kamera sind dabei durch den Touchscreen ergänzt. Er dient zum Einstellen des AF-Punkts, zur Bedienung der Menüs und zum Durchsuchen der Bilder während der Wiedergabe. Nikons Menüsystem ist genauso lang und komplex, wie man es von einer Profikamera erwartet. Aber zum Glück gibt es eine integrierte Hilfe, die die meisten Optionen erklärt. Wenn Sie bestimmte Einstellungen häufig ändern, können Sie diese einem benutzerdefinierten Menü zuweisen. Außerdem gibt es kostenlose Videos auf Mynikon, wenn man die Kamera nach dem Kauf dort registriert.

Die Z9 hat auch einen Auslöser fürs Hochformat. Dieser lässt sich verriegeln, damit man ihn nicht aus Versehen auslöst. Das kann sonst leicht passieren, wenn man die Kamera im Querformat hält. Es wäre hilfreich, wenn man die Kamera so einstellen könnte, dass sie ihn ignoriert, wenn sie im Querformat gehalten wird. Dieses Problem hatte ich aber schon bei der D810, vielleicht leigt es auch an meinen Händern, wer weiß.

Sucher und kippbares Display

Auf dem Papier verspricht die Z9 ein ähnliches Seherlebnis wie die Z7 II. Ihr elektronischer Sucher mit 3,69 Mio. Bildpunkten bietet eine zweifache Vergrößerung, während der hintere Touchscreen eine 3,2-Zoll-Einheit mit 2 Mio. Bildpunkten besitzt. Es gibt jedoch einige signifikante Unterschiede. Nikon behauptet, dass der elektronische Sucher (EVF) der hellste der Welt ist. Er bietet übrigens auch bei Serienaufnahmen eine verdunkelungsfreie Sicht.

In der Praxis und im Test ist der EVF der Z9 wirklich hervorragend und bietet eine extrem helle, detaillierte Ansicht. Wie üblich kann er umfassende Aufnahmedaten, einschließlich eines Live-Histogramms und elektronischer Pegel, gleichzeitig anzeigen. Standardmäßig zeigt die Kamera eine Vorschau von Farbe und Schärfentiefe an. Die Belichtung ist in einem Bereich von +/- 3 EV simuliert. In den Menüs finden Sie eine Option für den Ansichtsmodus (Foto-LV), die Farben neutralisiert. Sie deaktiveiert auf Wunsch die Belichtungsvorschau und hellt Schatten auf, um den optischen Sucher von DSLRs zu imitieren.

Das rückseitige Display ist ebenfalls verbessert. Es kann auch für bei Aufnahmen im Hochformat um 90° nach oben gekippt werden. Bei Aufnahmen im Querformat kann es nach oben und unten gekippt sein. Dies ist ein ähnlicher Ansatz wie bei einigen Panasonic- und Fujifilm-Kameras. Ich denke, dass dies die beste Lösung für Fotografen ist, da es das Fotografieren in ungünstigen Winkeln erleichtert. Das höngt nicht von der Einstellung der Ansicht ab, sondern zeigt immer eine Vorschau von Farbe und Belichtung. Perfekt!

Nikon Z9 Test: Display
Schwenkbares Display. Entgegen meiner Erwartung ist es außerordentlich stabil.
Das erleichtert das Über-Kopf-Arbeiten sowie das Fotografieren in Bodennähe, z.B. bei der Makrofotografie.

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