Astrofotografie: Das Geheimnis toller Astrofotos [Leitfaden]

Bist du bereit für eine unglaubliche Reise durch den Kosmos? Astrofotografie ist eine aufregende Erfahrung, bei der du die Schönheit und das Wunder des Universums einfangen kannst. Mit den richtigen Tipps und Tricks kannst du fantastische Aufnahmen von Himmelskörpern machen, die dich in Erstaunen versetzen werden. Hier ist unser Leitfaden für Ausrüstung, für Einsteiger in die Astrofotografie!

Astrofotografie der Milchstraße
Astrofotografie der Milchstraße
Die Erdrotation im Bild kann durch eine ausreichend kurze Verschlusszeit oder durch Nachführung vermieden werden. Dies kann entweder mit einem Teleskop oder einem lichtstarken Objektiv wie hier im Bild erreicht werden.

Astrofotografie, die Kunst der Fotografie von Sternen und Himmelskörpern, ist ein faszinierendes Hobby. Es zieht sowohl Anfänger als auch Profis in seinen Bann. In diesem Leitfaden erfährst du, wie du mit der Astrofotografie beginnen und tolle Fotos vom Nachthimmel schießen kannst.

Was ist Astrofotografie?

Unter Astrofotografie versteht man das Fotografieren von astronomischen Objekten, Himmelsereignissen oder Teilen des Nachthimmels. Die ersten Fotografien solcher Objekte – wie zum Beispiel des Mondes – wurden bereits 1840 gemacht. Doch erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts ermöglichte der technische Fortschritt eine detaillierte Sternenfotografie. Heute können neben Mond, Sonne und Planeten auch Objekte außerhalb des sichtbaren Spektrums fotografiert werden. Denke dabei an lichtschwache Sterne, Nebel und Galaxien.

Astrofotografie der Milchstraße
Astrofotografie der Milchstraße

Deep Sky Photography bezieht sich auf die Fotografie von großen Regionen des Himmels, die sich außerhalb unseres Sonnensystems befinden. Dazu gehören Galaxien, Nebel und Sternhaufen. Diese Art der Fotografie erfordert in der Regel spezielle Ausrüstung wie Teleskope mit Kameraanschlüssen. Dazu benötigt man Nachführungen, die die Erdrotation ausgleichen können. Außerdem sind auch Kameras nötig, die für Langzeitbelichtungen optimiert sind.

Vorbereitung

Sonne, Mond und Sterne – wir zeigen dir, was wichtig ist.

Ort und Zeit planen

Sobald du den Ort für deine Astrofotos erreicht hast, kannst du loslegen. Beobachte mit einem Fernglas den Sternenhimmel und halte Ausschau nach faszinierenden Sternbildern. Oft kannst du die Milchstraße auch ohne Fernglas erkennen. Achte darauf, dass der Mond nicht im Bild ist, da seine Helligkeit die Belichtung beeinflussen kann.

Einzelne Planeten sind zu weit weg. Also verabschiede dich von der Idee, sie einzeln zu fotografieren. Selbst das stärkste Teleobjektiv würde das nicht schaffen!

Scheune mit Milchstraße
Scheune mit Milchstraße

Vorsicht vor Lichtverschmutzung

Lichtverschmutzung kann dir in die Quere kommen. Sie ist die Überstrahlung des Nachthimmels durch künstliche Lichtquellen. Dadurch ist die Sichtbarkeit von Sternen und anderen Himmelskörpern beeinträchtigt. Sie entsteht vor allem durch zu starke oder ungünstige Beleuchtung in der Nähe von Städten.

Um Lichtverschmutzung bei der Astrofotografie zu vermeiden, gibt es mehrere Strategien:

  1. Standortwahl: Gehe an Orte, die weit entfernt von Städten oder anderen Lichtquellen sind. Naturparks oder ländliche Gebiete sind oft gute Wahlmöglichkeiten.
  2. Zeitpunkt auswählen: Die beste Zeit, um Sterne zu fotografieren, ist während der Neumondphase. Der Mond steht nicht am Himmel und bringt daher keine zusätzliche Helligkeit.
  3. Lichtverschmutzungskarten nutzen: Es gibt online Karten und Apps, die anzeigen, wo die Lichtverschmutzung am geringsten ist. Diese können dir helfen, den idealen Ort für die Astrofotografie zu finden.

Die richtige Ausrüstung für die Astro Fotografie

Astrofotografie Kamera mit manuellem Modus

Die Wahl der optimalen Kamera für die Astrofotografie ist entscheidend. Nur so lassen sich brillante Bilder des nächtlichen Firmaments einfangen. Eine gute Kamera sollte über einen sehr empfindlichen Sensor verfügen, der auch bei schlechten Lichtverhältnissen klare und rauscharme Bilder liefert.

Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich um eine DSLR oder eine spiegellose Kamera handelt. Wichtig sind andere Faktoren wie der Sensor.

Vollformat-Sensoren sind im Vorteil, da sie eine größere Fläche abdecken und mehr Licht einfangen können. Außerdem bieten sie weniger Rauschen. Das steigert die Bildqualität in dunklen Umgebungen erheblich. Bei der Aufnahme im RAW-Format spielt dies jedoch keine Rolle.

Eine weitere wichtige wichtige Fähigkeit ist die Langzeitbelichtung. Dies ist für die Aufnahme von Sternenspuren und anderen spannenden himmlischen Phänomenen unerlässlich. Ein guter Dynamikumfang und eine hohe Auflösung sind ebenfalls von Vorteil, um feine Details der Sterne und der Milchstraße einzufangen.

Leuchtturm Astrofotografie
Astrofotografie von Leuchtturm mit Sternenspuren infolge der Erddrehung, Brennweite 50mm, Belichtungszeit 90 Sekunden

Objektiv

Wichtig ist auch die Wahl des Objektivs. Ein Weitwinkel ist ideal, um Sterne und die Milchstraße zu fotografieren. Ein Teleobjektiv dagegen hilft, näher an die Sterne zu kommen. Ein Teleskop ist für die Astrofotografie jedoch nicht nötig. Je länger die Brennweite, desto eher tritt das Problem von Sternspuren infolge der Erdrotation auf. Durch Nachführung lässt sich das Problem vermeiden.

Das ideale Objektiv für die Astrofotografie hängt von vielen Faktoren ab. Unter anderem auch von der Art der Objekte, die man fotografieren möchte. Hier sind daher einige generelle Tipps:

  • Eine hohe Lichtstärke (große Blende wie f/2,8 oder f/1,4) ist wichtig, um mehr Licht einzufangen. So erhält man auch bei schlechten Lichtverhältnissen ein klares Sucherbild. Das ist bei Nacht sehr von Vorteil, wie meine Erfahrung zeigt. Will man Lichtspuren vermeiden, ist eine große Blende besonders wichtig, da man dafür eine kurze Verschlusszeit benötigt.
  • Gängige Objektive für die Astrofotografie liegen im Bereich von 14mm bis35 mm.
  • Gute Abbildungsqualität und geringe Verzeichnung: Ein qualitativ hochwertiges Objektiv mit geringer Verzeichnung und hoher Abbildungsleistung ist wichtig, um klare und scharfe Bilder zu erhalten.

Beliebte Marken für Objektive sind von Rokinon, Samyang, Sigma und Canon. Ein spezifisches Modell könnte beispielsweise das Rokinon 14mm f/2.8 sein, das für seine gute Leistung bei der Astrofotografie bekannt ist. Es ist jedoch immer ratsam, Reviews zu lesen und sich umfassend zu informieren, um das für deine Bedürfnisse am besten geeignete Objektiv zu finden.

Stabiles Stativ

Eins ist klar: Ohne Stativ geht es nicht. Nur damit kannst du die Kamera länger stabil halten und Verwacklungen vermeiden. Ein Stativ ist für die Astrofotografie aus mehreren Gründen von entscheidender Bedeutung:

Milchstraße
Milchstraße
  1. Langzeitbelichtungen: In der Astrofotografie sind oft Langzeitbelichtungen notwendig, um schwache Lichtquellen wie Sterne oder die Milchstraße einzufangen. Ein Stativ stellt sicher, dass die Kamera während der Belichtung ruhig und stabil bleibt. Das vermeidet Verwacklungen.
  2. Genauigkeit und Präzision: Astrofotografie erfordert oft eine präzise Ausrichtung der Kamera. Das gilt erst recht, wenn lange Zeiten verwendet werden. Mit einem Stativ kannst du die Kamera genau positionieren und stabil halten. Das ist für gestochen scharfe Bilder entscheidend.
  3. Panoramafotografie: Viele Astrofotografen erstellen Panoramen des Sternenhimmels. Ein Stativ erleichtert auch hier das präzise Ausrichten der Kamera für mehrere Aufnahmen. Diese lassen sich dann später nahtlos zusammenfügen.
  4. Flexibilität bei der Komposition: Ein Stativ ermöglicht es dem Fotografen, die Kamera in verschiedenen Winkeln und Höhen zu positionieren, um neue Blickwinkel zu erforschen. Dies ist wichtig, um kreative Astrofotos zu erstellen.
  5. Vermeidung von Erschütterungen: Selbst kleinste Erschütterungen oder Vibrationen können bei Langzeitbelichtungen zu unscharfen Bildern führen. Ein Stativ minimiert diese Störungen, indem es die Kamera fest und stabil hält.

Alles in allem bietet also nur ein Stativ die nötige Stabilität, die die Astrofotografie fordert. HIer arbeitest du oft unter schlechten Lichtverhältnissen und mit langen Belichtungszeiten.

Smartphone?

Einige moderne Smartphones haben sogar spezielle Modi für die Astrofotografie. Damit sollst du angeblich den Nachthimmel fotografieren können. Da muss ich, ohne es getestet zu haben, mal lachen. Ich empfehle ein Smartphone für die Astrofotografie ausdrücklich nicht. Man kann es aber als Taschenlampe benutzen.

Welche Filter für die Astrofotografie?

Für die Astrofotografie sind spezielle Filter gegen Lichtverschmutzung von Vorteil, die das Licht künstlicher Lichtquellen reduzieren. Diese „light pollution filter“ können helfen, die Sichtbarkeit von Sternen zu verbessern.

Skyglow über Europa (Quelle:Wikipedia)

Der Kauf eines der besten Filter gegen Lichtverschmutzung ist vielleicht nicht die aufregendste Anschaffung. Aber es kann ein echter Wendepunkt sein, vor allem in der Astrofotografie . Der durch Urbanisierung bedingte Lichtsmog hat dazu geführt, dass etwa 80 % der Menschen die Milchstraße nicht mehr von zu Hause aus sehen können. Ein Lichtsmogfilter kann deiner Kamera dabei helfen, dieses Problem zu lösen.

Besonders Skyglow ist ein Fluch für Astrofotografen. Es verursacht in bewohnten Gebieten ein oranges Glühen, das eine gute Aufnahme des Himmels ruinieren kann. Selbst mit einer der besten Astrokameras kann ein Skyglow-Filter den Unterschied zwischen einer perfekten und einer ruinierten Aufnahme ausmachen.

Die besten Filter blockieren bestimmte Wellenlängen des Lichts, die für genannte Probleme verantwortlich sind. Sie ermöglichen es dir somit, dass deine Astrofotos viel besser werden. Bestelle dir deshalb einen solchen Filter bei Amazon.

Es gibt zwei Arten von Filtern: Breitbandfilter und Schmalbandfilter. Beide funktionieren etwas anders und liefern je nach Bedarf andere Ergebnisse. Breitbandfilter eignen sich am besten zur Reduktion der Lichtverschmutzung in der Astrofotografie. Schmalbandfilter sind besser geeignet, um das Licht von schwachen Nebeln in deinen Aufnahmen durchscheinen zu lassen. Sie erhöhen so den Kontrast und die Schärfe deiner Bilder.

Astrofotografie Einstellungen

Um die besten Ergebnisse in der Astrofotografie zu erzielen, sind bestimmte Kameraeinstellungen entscheidend.

Dazu gehören

  • hohe ISO
  • lange Belichtungszeit, um so viel Licht wie möglich einzufangen
  • eine offene Blende, um die Lichtmenge, die auf den Sensor trifft, zu maximieren.
  • RAW Format, um die größtmögliche Flexibilität bei der Nachbearbeitung zu haben.
  • Rauschunterdrückung, wenn du nicht in RAW fotografierst
  • Displaybeleuchtung, damit du deine Einstellungen gut ablesen kannst

10 Tipps für die Astrofotografie

Sobald du die Grundlagen beherrschst, kann Astrofotografie ein spaßiges und aufregendes Hobby sein. Hier sind noch einige hilfreiche Tipps, um dir den Einstieg zu erleichtern.

Utah
Fotomontage
  1. Wähle einen Ort mit wenig Lichtsmog. Ein dunkler Himmel ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für gute Astrofotografie. Wenn du ein Auto hast, fahre in die ländlichste Gegend in deiner Nähe. Oder so weit weg von Häusern und Laternen wie möglich. Je weniger künstliches Licht, desto besser.
  2. Benutze ein stabiles Stativ. Die meisten Astrofotos brauchen eine lange Belichtung Deshalb brauchst du eine stabile Kamera! Riskiere nicht das unvermeidbare Verwackeln, wenn du die Kamera selbst hältst.
  3. Achte auf die Mondphase. Ein Vollmond bietet das hellste Licht für dein Bild, kann aber als Lichtverschmutzung wirken. Das macht es schwieriger, entfernte Objekte zu erkennen. Ein Neumond oder eine Mondsichel bietet zwar das geringste Licht, aber die Objekte am Himmel sind besser zu erkennen.
  4. Überprüfe das Wetter. Stelle sicher, dass du an einem klaren Abend arbeitest, bevor du deine Ausrüstung zum Fotografieren auspackst. Ein bedeckter Himmel oder Schneefall können die Lichtverhältnisse und die Zeit, die du zum Fotografieren hast, völlig verändern.
  5. Verwende den manuellen Modus. Somit kannst du die richtige Blende, ISO und Zeit selbst einstellen. Schwach beleuchtete Objekte benötigen eine große Blende, während hellere Objekte mit einer kleinen Blende besser zur Geltung kommen.
  6. Bevorzuge eine weite Blende. Dies ermöglicht es dir, so viel Licht wie möglich einzufangen, um deine Sternbilder hervorzuheben. Je niedriger die Blendenzahl (f-stop), desto besser. Außerdem vermeidest du so Sternenspuren durch die Erddrehung.
  7. Fotografiere im RAW-Format. Achte darauf, dass du in RAW und nicht im JPEG Modus fotografierst. Dies gibt dir mehr Freiheit bei der Bildbearbeitung, um das Beste aus deinen Fotos zu holen.
  8. Richte dein Foto aus. Wenn du die bekannte Drittelregel nutzen möchtest, richte dein Bild so aus, dass es zu einem Drittel Horizont und zu zwei Dritteln Himmel zeigt.
  9. Halte eine App bereit. Ein Sternenhimmelplan oder eine Sterntracker-App kann dir dabei helfen, deine Aufnahmen gut zu planen. Wenn du im Voraus weißt, wohin du deine Kamera richten wirst, kannst du deine Zeit und Mühe besser optimieren.
  10. Denke an warme Kleidung, wenn du im Winter startest. Lies unseren Beitrag zur besten Fotografenkleidung.

Nutze Zusatzmotive für außergewöhnliche Astrofotos

Reine Sternbilder sind schwer zu fotografieren und zudem langweilig. Deshalb solltest du darauf achten, ein zweites Motiv im Bild zu haben. Das kann ein Baum, eine alte Scheune oder eine Felsformation sein. Ein solches statisches Motiv unterstreicht die Größe des Sternenhimmels. Bei Leuchtspuren, die durch die Erdrotation entstehen, bilden statische Motive einen schönen Kontrast und unterstreichen die Erdrotation.

Nachtfotografie
Astrofotografie ist die Kunst, Fotos von Himmelskörpern wie Planeten zu erstellen. Mit einem Teleskop, das über eine angemessene Brennweite verfügt, können detailreiche Aufnahmen gemacht werden. Die Belichtungszeit, oft in Sekunden gemessen, sollte sorgfältig eingestellt werden, um genügend Licht zu sammeln, ohne dass die Sterne zu Strichspuren verschwimmen, was durch eine präzise Nachführung des Teleskops erreicht wird.

Bildverarbeitung in deiner Software

Du brauchst keine spezielle Astrofotografie Software.

Start deine bekannte Software für die Bildverarbeitung. Ich benutze Lightroom. Dort sortierst du erst mal alle Bilder und konzentrierst dich auf die, die gut sind. Das kannst du mir dem Bewertungssystem von Lightroom schnell erledigen.

Jetzt geht es an die Bildbearbeitung. Je größer dein Monitor ist, desto einfacher wird das. Auch ein Laptop kann gut sein, du musst allerdings manchmal in deine Astrobilder zoomen, um die Schärfe zu beurteilen.

Beginne mit der Anpassung von Belichtung und Kontrast bei jedem Astrofoto, um die Sterne hervorzuheben und den Himmel zu verdunkeln. Spiele dann mit den Farbtemperaturen, um die kühlen und warmen Töne des Nachthimmels zu betonen.

Die Feinabstimmung der Farbsättigung kann auch dazu beitragen, die visuelle Wirkung deines Astrofotos zu steigern. Schließlich speichere dein bearbeitetes Bild im gewünschten Format, um es zu teilen oder auszudrucken.

Schließlich kannst du die Schärfe und Klarheit erhöhen, um die Sterne und andere Himmelskörper so klar wie möglich darzustellen.
Vergiss nicht, zuletzt das Bildtrauschen zu reduzieren, um ein sauberes und klares Bild zu erhalten.

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