Foto-Storytelling (Finn Beales)

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Der britische Autor Finn Beales zeigt in Foto-Storytelling auf 170 Seiten, wie Emotionen durch Fotos transportiert werden.

Bevor man dieses Buch zur Hand nimmt, sollte man sich zunächst darüber klar werden, was genau mit Foto-Storytelling gemeint ist.

Storytelling ist laut Wikipedia eine Erzählmethode, mit der Wissen in Form von Leitmotiven, Symbolen, Metaphern oder anderen Mitteln der Rhetorik weitergegeben wird. Es wird hauptsächlich in digitalen Medien angewandt, hat aber eine lange Tradition.

Foto Storytelling Finn Bea,es
Foto-Storytelling, erschienen 2021

Eine lebendig erzählte Geschichte gewinnt die Aufmerksamkeit und Konzentration anderer Menschen leichter als eine logisch- sachliche Darlegung von Fakten. Deswegen wendet man Storytelling nicht erst seit heute zur Weitergabe von komplexem Wissen in Kulturen an. Denn ein Bild sagt mehr als 1000 Worte, wenn man dem Sprichwort glauben darf.

Zum Buch Foto-Storytelling

Auf über 170 Seiten zeigt uns der britische Fotograf Finn Beales also, wie man lebendige Geschichten durch Fotos erzählt. Dabei trägt das Buch Foto-Storytelling die etwas ungenaue Übersetzung des Originaltitels: „Workshop für Fotos, die Geschichten erzählen.“
Nun, natürlich erzählen nicht die Fotos die Geschichten, sndern der Fotograf, der sie gemacht hat. Im Original heißt der Untertitel „In 5 Schritten zu unvergesslichen Fotos“. Das trifft den Kern auch besser.

Foto-Storytelling gliedert sich in mehrere Kapitel und fängt gleich mit Hinweisen an, wie das Buch zu lesen ist. Grundlagen und Ausrüstung sind die Essenz eines Fotos, gleich danach geht es zum „Pitching“.

  • Was eine Story ist und welche Zutaten erfolgreiche Fotos brauchen
  • Aufnahmesituationen verstehen und technisch umsetzen: von Weitwinkel bis Close-Up
  • Viele praktische Foto-Projekte für den Weg zum eigenen Storytelling
  • Mit hilfreichen Praxis-Übungen zu speziellen Techniken wie z.B. Stitching, Lense Flares, Smartphone-Porträts und Rembrandt-Beleuchtung
  • Mit einem Vorwort von Alex Strohl.

Workshop für Fotos oder für englische Sprache?

Was Pitching ist? Das wusste ich auch nicht, trotz 30 Jahren Fotoerfahrung. Hier geht es um die Erstellung von Webseiten, Onlinepräsenzen und Auftritte in den sozialen Medien. Warum man das Kapitel nicht Onlinepräsenz genannt hat, ist mir ein Rätsel. Hier gibt es Tipps für die digitale Visitenkarte und erste Hinweise auf die Preisgestaltung, wenn man sie denn online nennen möchte. Tipps zur Vermarktung der eigenen Bilder sowie Angebotserstellung fehlen ebenfalls nicht.

Wenn der Kunde angebissen hat, wird sodann ein Moodboard entwickelt und Location Recce fürs Shooting betrieben. Erst dann geht es zu Mission Control und Shot Listing. Und so weiter…

Spätestens hier fragt man sich als geneigter Leser, ob man wirklich die deutsche Übersetzung oder die Originalausgabe in der Hand hält. Was hier an Anglizismen bzw. vergessenen Übersetzungen zu finden ist, ist nicht nur negativ rekordverdächtig, sondern behindert auch den Lesefluss und ist absolut nicht cool.

Eine Ausschnittvergrößerung kennt jeder und versteht jeder, warum heißt das Cutaway? Warum werden Blendenflecke mit lens flares bezeichnet? Hier ist bei Übersetzung und Lektorat etwas grob schief gegangen.

Eine Anleitung für kommerzielle Fotografen

Wirklich hilfreich sind die Überlegungen zu Farbgebung der Bilder, und wie du als Fotograf eine bestimmte Emotion transportieren kannst. Denn genau darum geht es bei der kommerziellen Fotografie meist. Und hier spielt Foto-Storytelling auch seine Stärken aus.

Nachdem sich die erste Hälfte von Foto-Storytelling mit Vorbereitung beschäftigt hat, ist auf Seite 96 nun der Tag für die Fotos und das Kapitel Die Aufnahme gekommen.

Hier gibt der Autor Finn Beales praktische Tipps fürs richtige Licht, zu Belichtungszeit, ISO und Blende sowie andere ganz grundlegende Tipps für die Fotografie. Anhand des Logos „Edition Profifoto“ nehme ich allerdings an, dass die Leser dieses Buches mit den Grundlagen der Lichtmessung vertraut sein dürften. Verschiedene Aufnahmetechniken mit vielen Bildbeispielen runden das Kapitel ab.

stotytelling leseprobe

Zu guter Letzt gibt Beales ein paar Tipps für die Bildbearbeitung, Effekte und Backup Workflow. Er vergleicht RAW und JPG Dateien und zeigt Vor- und Nachteile verschiedener Dateiformate. Gut, aber das kennt man als Profi auch aus dem FF.

Zielgruppe für das Buch

Damit stellt sich die Frage, wer die Zielgruppe für Foto-Storytelling ist.
Einerseits werden Fotorafen angesprochen, die Kunden beliefern. Somit handelt es sich um kommerzielle Profis, die durchaus noch den einen anderen Tipp aus dem Buch ziehen können, was Preisgestaltung und Kundenumgang angeht. Schließlich erscheint das Werk in der Profifoto-Edition.
Andererseits werden die grundlegendsten Einstellungen der Kamera sowie Unterschiede von Festbrennweiten und Zooms et cetera beleuchtet, was einer Fotoschule für Einsteiger gleichkommt.

Fazit Foto-Storytelling

Insgesamt sind die Bilder allesamt professionell und passend zum Titel. Hier wäre ein Druck auf Fotodruckpapier sogar wünschenswert gewesen, damit die Fotos leuchtender raus kommen.

Fotografen bekommen Tipps für Vermarktung, Onlineauftritt, Preisgestaltung und die grundsätzlichen Gedanken, die sie sich vor einem Auftrag machen sollten.

  • Durchgehend gute Bidbeispiele
  • viele Angliismen bzw. vergessene (?) Übersetzungen
  • Matter Druck

Die Webdigital Bewertung

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Zum Autor

Finn Beales befand die Bilder, die er als Designer in Auftrag gab, als für nicht gut genug. Daher nahm er selbst die Kamera in die Hand und begann, seine eigenen Foto-Stories zu erzählen. Nun, zehn Jahre später und mit 600.000 Instagram-Followern, verrät er in seinem ersten Praxisbuch, was er während dieser Zeit gelernt hat: Wie man kunstvoll fotografiert und die Fotos teilt, wie man sie verkauft und mit ihnen Aufmerksamkeit erzeugt. Finn weiß, was man benötigt, um eine Marke zu installieren, indem man einen erzählerischen Stil verwendet.

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