Nikon FX und DX – Was bedeutet das?

0

Nikon stellt DSLR-Kameras mit zwei unterschiedlichen Sensorgrößen her: FX und DX Format. Was ist was? Was bedeutet FX? Und was DX Format? Wo sind die Unterschiede?

Warum hat Nikon zwei Formate: FX und DX?

Sensor Größenvergleich Nikon
Bei FX und DX geht es um die Sensorgröße

Bevor wir in die Formate eintauchen, ist es zunächst wichtig zu verstehen, was ein Sensor ist und was er in einer digitalen Kamera leistet. Es ist einfacher zu verstehen, wie sie funktionieren, wenn man sie mit dem menschlichen Auge vergleicht. Das Objektiv vor der Kamera funktioniert im Wesentlichen wie die Hornhaut der Augen. Sie sammelt das Licht und leitet es an die Iris weiter. Die Iris dehnt sich dann aus oder zieht sich zusammen und steuert so die Lichtmenge, die auf die Netzhaut fällt, die ähnlich wie ein Kamerasensor funktioniert.

Umfrage 2024

Was bedeutet FX Format?

Kameras mit FX Bildsensor haben einen Sensor der Größe von ca. 24x36mm. Dies enstpricht dem Format eines Kleinbildfilms aus der analogen Zeit. Daher wird dieses Format auch als KB-Format oder Vollformat (F=full) bezeichnet. Dank seiner Größe besitzt dieser Sensor außerdem eine höhere Empfindlichkeit und weist weniger Rauschen auf. 

Was ist DX Format?

Dagegen hat ein DX-Sensor nur 44% der Größe eines FX-Pendants und misst 24×16 mm. Mit DX lassen sich leichtere und kleinere Kameras bauen, die trotzdem sehr hohe Bildqualität liefern. Man nennt das Format auch auch APS-C. Bei Nikon nennt sich das Format nur kurz DX.

Nikon FX (groß) und DX (klein) Sensor in Kameras
Größenvergleich: Vollformatsensor FX (groß) und DX (klein) in verschiedenen Nikon Kameras

Kleiner Ausflug in die Nikon Geschichte:
Im August 2007 stellte Nikon mit der D3 die erste digitale Profi-Nikon mit einem FX Sensor in der Größe 36×24 mm vor. Diese von Nikon „FX“ getaufte Sensorgröße entspricht der des analogen Kleinbildfilms. Dies bedeutete eine Abkehr vom bisherigen Standpunkt Nikons zu den Vollformat-Sensoren. Nikon vertrat bisher die Ansicht, dass kleinere Sensoren im DX Format (24×16 mm) mehr Vorteile als Nachteile in der Digitalfotografie hätten.

Der Vollformatsensor mit seinem im Verhältnis zur Auflösung größeren Pixelpitch (Abstand der einzelnen Fotopixel auf dem Sensor) erreicht eine bessere Bildqualität. Warum? Weil die Lichtmenge, die auf die einzelnen Pixel trifft, erhöht ist. Dadurch kann die kameraeigene Signalverstärkung geringer ausfallen. Dies führt im Ergebnis zu geringerem Bildrauschen.

Wozu zwei Formate ?

Nikon-Objektive können grundsätzlich für beide Bildformate verwendet werden. Allerdings sind mit DX gekennzeichnete Objektive für das DX-Format optimiert! DX und FX Objektive können mit Kameras beider Formate eingesetzt werden. Der Bildwinkel des Objektivs ändert sich aber in Abhängigkeit vom Kameraformat.

Denn Objektive sind rund und projizieren ein rundes Bild auf den Bildsensor der Kamera. Dabei entspricht das kreisförmige Bild eines Vollformat-Objektivs in seiner Größe dem Vollformat- Sensor. Da dieser rechteckig ist, ist auch das resultierende Bild rechteckig.

Ein Nikon FX Vollformat Objektiv mit 200 mm liefert an einer ebensolchen Kamera also einen Bildwinkel wie 200 mm.

Verwendung FX Objektiv an einer DX-Kamera

Brennweite Nikon DX
Anzeige Brennweite auf 35mm DX Objektiv

Wid das kreisförmige Bild eines Nikon FX Objektivs auf einen DX Sensor projiziert, wird das Bild um ca. 1/3 beschnitten. Der Effekt dieses Zuschnitts entspricht einer Vergrößerung des Bilds um das ca. 1,5-fache. Im Ergebnis liefert ein Vollformat-Objektiv mit 24 mm Brennweite an einer DX-Format-Kamera also einen Bildwinkel, der dem eines 36-mm-Objektivs an einer FX-Kamera entspricht. Dies wird als 1,5-facher →Formatfaktor bzw. Cropfaktor bezeichnet.

Bei einem sogenannten Cropfaktor von 1,5 wird aus einem Nikon 200mm Objektiv an einer DX Kamera dagegen ein 300mm Objektiv.

Vorteile der Verwendung der Formate

Nikon Menu

Wenn Sie von einer Nikon DX Kamera zu einer FX Kamera aufsteigen, können Sie vorhandene DX-Objektive weiter verwenden, weil die Kamera automatisch kompensiert. Und wenn Sie umgekehrt von einer FX-Kamera auf eine DSLR im DX-Format umsteigen, können Sie alle Vollformat-Objektive weiter nutzen, müssen aber den 1,5-fachen Formatfaktor berücksichtigen.

Als Profistandard und bei den gehobenen Modellen hat sich inzwischen das Vollformat als Standard durchgesetzt. Vollformat-Sensoren sind rauschärmer und einfacher in der Handhabung bei Verwendung von Weitwinkel Objektiven, weil der Faktor wegfällt.

Fazit

Wie ich in diesem Artikel erklärt habe, ist der Unterschied zwischen Sensoren ziemlich deutlich, wenn es um die Gesamtbildqualität geht. Die Größe des Sensors ist natürlich wichtig. Und Nikon FX zeigt, dass es ein weitaus leistungsfähigerer Sensor ist als DX, wenn es um Dinge wie Rauschen und Dynamikbereich geht.

Darüber hinaus müssen Sie bei der Verwendung von Objektiven die Unterschiede im Sichtfeld berücksichtigen. Bei Vollformatkameras ist das, was Sie sehen, auch das, was Sie bekommen, wenn es um Objektive und deren Brennweiten geht. Bei DX-Kameras hingegen müssen Sie den Cropfaktor berücksichtigen, um die Unterschiede im Sichtfeld zu verstehen.

Und schließlich sollten Sie nicht vergessen, dass es für atemberaubende Bilder nicht so wichtig ist, ob Sie mit diesem oder jenem Sensor fotografieren. Dinge wie Licht, Motiv, Emotion, Komposition und Nachbearbeitungstechnik sind viel wichtiger und das sind die Dinge, denen Sie wirklich Aufmerksamkeit schenken sollten.

Ich hoffe, dass mein Artikel Ihnen hilft, den Unterschied zwischen den beiden Formaten klar zu verstehen und alle Verwirrung um Sensoren zu beseitigen.

Nikon Vollformat Kameras:

Thematisch hierzu passende Beiträge:

Bildsensor
Cropfaktor


Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein