Was ist die Auslöseverzögerung und wie minimiere ich sie?

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Lies hier, was die Auslöseverzögerung ist und wie sie sich auf deine Fotos auswirkt. Erfahre, wie du sie minimierst und somit zu besseren Schnappschüssen und Fotos von bewegten Objekten kommst.

Auslöseverzögerung
Die Zeit spielt auch für den richtigen Zeitpunkt eine Rolle

Was ist die Auslöseverzögerung?

Ah, die Auslöseverzögerung – ein schicker Begriff für die Zeit, die deine Kamera braucht, um das verdammte Bild aufzunehmen, nachdem du den glänzenden Knopf gedrückt hast. Das ist so, als würdest du darauf warten, dass dein Kaffee aufgeht – frustrierend langsam. Aber keine Angst, mein ungeduldiger Freund, es gibt Möglichkeiten, diese lästige Verzögerung zu minimieren und die wertvollen Momente einzufangen, ohne dass du dir die Haare raufen musst.

Zunächst einmal sollten wir verstehen, was genau diese Auslöseverzögerung ist. Im Grunde ist es die Zeit, die deine Kamera braucht, um zu fokussieren, die Belichtung anzupassen und schließlich das Bild aufzunehmen. Betrachte es als eine Art Mini-Urlaub für deine Kamera, bevor sie sich an die Arbeit macht. Aber wer hat schon Zeit für Urlaub, wenn man versucht, das perfekte Foto zu schießen? Wir nicht. Wie können wir also diese Verzögerung minimieren und unsere Kameras schneller zum Einsatz bringen?

Auslöseverzögerung, auch bekannt als Shutter Lag, ist ein häufiges Problem, das viele Fotografen plagt. In diesem Artikel werden wir die Auswirkung auf die Fotografie beleuchten. Außerdem zeigen wir Wege auf, wie sie vermieden werden kann.

Wie misst man die Auslöseverzögerung?

Die Auslöseverzögerung misst man dabei mit einem kalibrierten LED Lauflicht. Nachdem die Kamera auf Unendlich fokussiert ist, startet ein Lichtpunkt und bewegt sich jede 1/100 Sekunde um eine LED weiter. Die gerade aufleuchtende LED im aufgenommenen Bild zeigt folglich die Verzögerung an. Hersteller geben den Wert übrigens in den Daten zu ihren Kameras an.

Auch wenn diese Zeitspanne nicht Sekunden, sondern oft nur Bruchteile oder Millisekunden beträgt, kann sie stören. Das Thema tritt im Grunde bei fast allen Digitalkameras auf. Wir sehen uns nachfolgend die Ursachen und die Behebung des Problems an.

Eisvogel
Bei einem actionreichen Motiv kann der Autofokus in Digitalkameras das fertige Bild nach dem Drücken des Auslösers verzögern.
Bild:Eisvogel

Ursachen und Auswirkungen der Auslöseverzögerung auf die Fotografie

Die Auslöseverzögerung kann das Fotografieren von bewegten Motiven erschweren. Sie kann dazu führen, dass man den entscheidenden Moment verpasst und das Foto nur ein Teil des Motivs zeigt. Gerade bei sehr schnellen Motiven wie Vögeln im Flug ist das der Fall. Hier zeigt das spätere Foto oft nicht das, was man vorher im Sucher gesehen hat.

Die Auslöseverzögerung hat hauptsächlich zwei Ursachen:

  • die relativ langsame Autofokus Geschwindigkeit vieler Digitalkameras und
  • eine kleine „Bedenkzeit“ nach dem Drücken des Auslösers.

Fokussiergeschwindigkeit

Die Geschwindigkeit des Autofokus vieler Digitalkameras ist oft langsamer als die ihrer analogen Pendants. Insbesondere kleine und günstige Kompakte sind hier betroffen. Das liegt daran, dass der Schärfepunkt bei Consumer Digitalkameras meist mit Hilfe des CCD Sensors ermittelt wird. Dieser Prozess ist zwar zuverlässig, kostet jedoch recht viel Zeit.

Profi Kameras aus dem Spiegelreflex-Sektor sind dagegen schon schneller. Allerdings brauchen diese Modelle Zeit, um den Spiegel hoch zu klappen und den Sensor für die Aufnahme freizugeben. Das ist leider aufgrund der Konstruktion einer DSLR nicht anders möglich.

Bedenkzeit

Unmittelbar vor der eigentlichen Aufnahme muss die Kamera die Werte für die richtige Belichtung und den Weißabgleich ermitteln und einstellen. Dieser Prozess benötigt daher eine kleine „Bedenkzeit“, was zu einer weiteren Verzögerung führt.

Vogel
Vogel im Flug

Wie lässt sich die Auslöseverzögerung vermeiden?

Es gibt aber einige Techniken und Strategien, um die Verzögerung zu reduzieren und somit bessere Fotos zu machen. Diese stellen wir hier nachfolgend vor.

Vorfokussieren

Einer der einfachsten Tricks zur Verringerung der Auslöseverzögerung ist das Vorfokussieren. Das bedeutet, dass der Fotograf den Auslöser halb durchdrückt, um das Motiv vorab zu fokussieren. Und dann im richtigen Moment schnell auslöst. Auch ein Abstellen des Autofokus und Wechseln zur manuellen Einstellung kann hier Wunder wirken.

Beispiel: Ein Storch fliegt zu seinem Nest. Zuerst das Nest manuell scharfstellen. Sobald der Vogel ins Bild fliegt, schnell den Auslöser drücken. So verliert man keine Sekunden mit Suchen des Ausschnitts und Finden des Schärfepunkts durch den Autofokus.

Abschalten von Automatik -Funktionen

Ein weiterer Trick besteht darin, nicht benötigte Automatik- Funktionen abzuschalten. Dadurch muss die Kamera weniger Rechenleistung für die Darstellung auf dem Display aufwenden. Somit wird sie etwas schneller.

Ziel ist, das das Motiv sofort aufgenommen wird, sobald der Auslöser gedrückt wird.

Einsatz von schnellen Objektiven und Kameras

Spiegelreflex Kameras bieten dank spezieller, hoch entwickelter Sensoren und schnellen AF Motoren im Objektiv eine geringere Verzögerung. Profimodelle wie die Nikon D5 bieten zudem eine Spiegelarretierung. Spiegellose Kameras dagegen haben hier einen Vorteil, weil der Spiegel entfällt. Sobald der Auslöser gedrückt wird, kann es also hierbei schneller gehen.

Zusammenfassung

Die Auslöseverzögerung ist ein kritisches Problem in der Fotografie, insbesondere bei der Aufnahme schnell bewegter Motive. Durch Verständnis ihrer Ursachen und Anwendung geeigneter Techniken lässt sie sich jedoch minimieren. So verbessert sich die Qualität der Aufnahmen.

Die Wahl der richtigen Technik hängt stark von den spezifischen Umständen ab und erfordert oft ein gewisses Maß an Experimentierfreudigkeit. Durch kontinuierliches Lernen und Üben kann man jedoch seine Fähigkeiten verbessern und hochwertige Aufnahmen ohne spürbare Verzögerung erzielen. Letztendlich ist es das Verständnis und die Kontrolle über diese Techniken, das einen erfolgreichen Fotografen ausmacht.

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