Warum eine Gegenlichtblende verwenden? Und welche?

2

Wozu sind Gegenlichtblenden da? Was bewirken sie? Brauche ich eine? Wann verwende ich eine? Welche Sonnenblende brauche ich für mein Objektiv? In diesem Fotografie-Tutorial werde ich alles erklären, was Sie über Streulichtblenden wissen müssen.

Eine Gegenlichtblende, Kurzform Geli, hört auch auf den Namen Streulichtblende und Sonnenblende. Wenn ich mir die Verwendung so ansehe, dann wäre Streulichtblende das passendere Wort.

Hand hält Gegenlichtblende
Typische Gegenlichtblende, hier für Olympus

Warum eine Gegenlichtblende verwenden?

Der Hauptgrund für die Verwendung einer Gegenlichtblende ist, dass sie verhindern soll, dass Streulicht in das Objektiv gelangt. Denn Objektive können besonders bei Gegenlicht leicht Streulicht erzeugen. Das passiert vor allem bei direktem Fotografieren in die Sonne oder wenn sich eine starke Lichtquelle vor dem Objektiv befindet.

Schauen wir uns Beispiele an.

Blendenflecke durch Streulicht
Gegenlicht ohne Gegenlichtblende erzeugt Blendenflecke durch Streulicht (lens flare)

Im obigen Foto hätte eine Gegenlichtblende das Streulicht nicht bis zum Sensor gelassen. Die unschönen Blendenflecke in der Ecke oben rechts wären vermeidbar gewesen.

Blendenflecke durch Streulicht
Hier blockiert die Sonnenblende das Licht nicht vollständig. In diesem Fall kann es zu Streulicht und Blendenflecken (lens flare) kommen.
Eine Gegenlichtblende verhindert den Lichteinfall von der Seite.

Was bewirkt eine Streulichtblende?

Sie verhindert ganz einfach, dass Licht über die Frontlinse des Objektivs fällt.
Das ist der Hauptgrund für die Verwendung einer Sonnenblende: Sie schützt vor unerwünschtem Licht, um so einen stärkeren Kontrast in Bildern zu erzeugen und Streulicht zu verhindern.

Eine gute Gegenlichtblende ist auf der Innenseite geriffelt, um von schräg vorne kommendes Licht darin zu brechen.

Gegenlichtblende auf Objektiv
Gegenlichtblende auf Canon EF 135 mm STM Objektiv

Wann sollten Sie eine Gegenlichtblende verwenden?

Sie sollten immer eine Gegenlichtblende aufsetzen. Selbst wenn ich mich im Haus oder in der Nacht irgendwo zum Fotografieren aufhalten, kann Streulicht über die Vorderseite des Objektivs fallen. Das kann dann den Kontrast des Bildes verringern. Wenn ich sie einfach immer auf dem Objektiv habe, kann ich sie gar nicht vergessen. Sie hilft zudem, die Vorderseite Ihres Objektivs zu schützen.

Gegenlichtblenden lassen sich auf den meisten Objektiven umstecken, damit sie platzsparend sind. Leider vergessen viele Amateure, sie zum Fotografieren wieder richtig herum zu stecken. Falsch herum hat sie natürlich keinen Sinn, sondern behindert nur den Fokusring.

Ausnahmen von dieser Regel

Es gibt Zeiten, in denen Sie keine Streulichtblende verwenden möchten. Dies ist der Fall, wenn Sie tatsächlich Blendenflecke erzeugen wollen oder wenn Sie den Aufklappblitz Ihrer Kamera verwenden. Bei einigen Kameras wird das Licht des Aufklappblitzes durch die Gegenlichtblende blockiert und erzeugt einen Schatten im unteren Teil des Bildes. Bei der Verwendung eines externen, also aufgesteckten Blitzgeräts passiert dies nicht, da der Blitz höher auf der Kamera sitzt und die Sonnenblende verfehlt.

Welche Arten von Streulichtblenden gibt es?

Es gibt eigentlich zwei Haupttypen. Eine Streulichtblende in Tulpenform und eine zylindrische Streulichtblende in Rohrform.

Gegenlichtblende
Gegenlichtblende in Rohrform und in Tulpenform

EIne Gegenlichtblende muss passend sein. Sie wird um die Frontlinse herum aufgesteckt. Wenn sie zu lang ist, versaut sie die Fotografie durch sichtbare schwarze Ecken im Bild. Daher liefern die meisten Hersteller wie Sigma eine passende Blende mit.

Bei Streulichtblenden in Blütenform sind die Ecken weggeschnitten. Diese Art von Streulichtblende wird für Zooms und Weitwinkelobjektive verwendet. Das liegt daran, dass man bei Weitwinkeln die Streulichtblende im Bild sehen würde, wenn die Ecken nicht ausgeschnitten wären. Man würde folglich die Ecken des Fotos schwarz sehen.

Um dies zu testen, zoomen Sie Ihr Objektiv auf die kleinste Brennweite. Schauen Sie durch den Sucher und bewegen Sie Ihre Hand neben dem Objektiv nach vorne und Sie werden sehen, dass die Hand in den Ecken erscheint.

Dann gibt es noch zylindrische Streulichtblenden, bei denen nichts weggeschnitten ist. Sie werden für Festbrennweiten und Teleobjektive hergestellt. Sie sind so geformt, weil Festbrennweiten nicht herausgezoomt werden können. Diese Objektive sind auf eine bestimmte Brennweite festgelegt, so dass die Gegenlichtblende genau bis zu dem Punkt gehen kann, an dem sie im Bild nicht zu sehen ist. Teleobjektive haben auch diese Form, denn hier wird die Streulichtblende durch den kleinen Bildwinkel auch nicht zu sehen sein.

Gegenlichtblende umgedreht
So nicht! Vor dem benutzen umdrehen: Gegenlichtblende

Welche Gegenlichtblende bekomme ich für mein Objektiv?

Gegenlichtblenden gibt es aus Gummi, aus Kunststoff und aus Metall. Am stabilsten sind natürlich die Metallblenden. Manche kann man durch Klickverschluss am Objektiv anbringen, ähnlich wie ein Bajonett. Andere werden geschraubt oder geklemmt. Superweitwinkel wie das Sigma 14-24mm haben sogar eine eingebaute und nicht abnehmbare Blende.

Gibt es eine Einheitsgröße für alle Fälle?

Die einfache Antwort darauf ist: nein. Eine Größe passt nicht für alle Objektive. Sie müssen also die Gegenlichtblende für Ihr spezielles Objektiv besorgen, wenn beim Kauf keine dabei war. Ich habe z. B. das 24-120 Zoom und das 70-200 Zoom und beide benötigen unterschiedliche Versionen. Der Grund dafür ist, dass der vordere Durchmesser der Objektive anders ist, obwohl sie gleich große Filtergewinde haben. Auch der Bildausschnitt ist anders, sodass die Tulpenform nicht die gleiche sein kann. Je größer der Bildwinkel ist, desto weiter hinten muss die Ausstanzung liegen.

Blende im Objektiv
Beispiel für Objektiv-Beschriftung:
AF-S 50 mm

Nun müssen Sie nicht unbedingt die Marken- Gegenlichtblende für Ihr Objektiv kaufen, aber vermeiden Sie bitte alle Modelle, auf denen „universal“ steht. Sie funktionieren nicht so gut wie eine, die speziell für Ihr Objektiv gebaut wurde.

Um herauszufinden, welches Objektiv Sie haben, schauen Sie einfach auf die Vorderseite des Objektivs und lesen Sie ab, was dort steht. Dies ist der Name des Objektivs, beispielsweise AF Nikkor 50mm 1:1.4D. Geben Sie das einfach gefolgt vom Wort Gegenlichtblende in eine Suchleiste ein, und die Richtige wird angezeigt. So einfach ist das!

Alternativ führt auch Amazon die Sonnenblenden günstiger als ein Fotohändler.

Lesen Sie auch:

2 Kommentare

  1. Habe eine Gegenlichtblende für alle meine EF Gläser. Leider sieht man nur zu oft, dass Leute das Ding falsch herum drauf haben. Vielleicht wissen die einfach nicht wozu das Teil gut ist?

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein