Serienaufnahmen sind mehr als Dauerfeuer. Sie sind eine große Hilfe in der Fotografie. Die Kamera macht dabei viele Bilder direkt hintereinander. Das geht so schnell, dass wir oft 5, 10 oder sogar 20 Fotos pro Sekunde bekommen. So verpasst man weniger wichtige Momente.

Bewegung in Serie einfangen und einfrieren
Serienaufnahmen sind ein wichtiges Werkzeug für alle, die gern fotografieren. Sie helfen dabei, schnelle Bewegungen festzuhalten und den perfekten Moment einzufangen. Gerade in der Action- und Sportfotografie sind sie fast unverzichtbar. Doch auch im Alltag können sie sehr nützlich sein.
Grundsätzlich kann man die Aktion einfangen, in dem man im richtigen Moment auslöst, diesen nennt man Kulminationspunkt. Dies ist der Punkt, an dem der Sportler exakt an der Stelle der Bewegug ist, die man fotografieren will. Alternativ kommt die Aufnahmeserie ins Spiel, die vieles einfacher macht.
Fotografieren zum Kulminationspunkt bedeutet, dass du den einen, entscheidenden Moment abpasst. Du beobachtest die Szene genau und löst die Kamera im Bruchteil der Sekunde aus, in der alles zusammenkommt: die Bewegung, die Emotion, das Licht. Das erfordert Übung, Erfahrung und perfektes Timing.
Fotografieren mit einer Bildserie dagegen gibt dir Sicherheit. Du hältst nicht nur einen Moment fest, sondern viele. So kannst du später auswählen, welches Bild den Höhepunkt am besten zeigt. Serienaufnahmen verzeihen Fehler beim Timing, brauchen aber mehr Speicher und später eine sorgfältige Bildauswahl.
👉 Kurzum: Kulminationspunkt = Präzision und Intuition. Bildserie = Sicherheit und Auswahl.

Was bedeutet Serienaufnahme?
Bei einer Serienaufnahme macht deine Kamera mehrere Bilder direkt hintereinander. Du drückst einmal den Auslöser, und schon entstehen viele Fotos. Je nach Kamera können das drei, fünf oder sogar über zwanzig Bilder pro Sekunde sein. Die Nikon Z9 macht sogar bis zu 120 Bilder pro Sekunde (fps).

Serienaufnahmen haben viele Vorteile, aber auch einige Nachteile, die man kennen sollte.
Der größte Vorteil ist, dass man beim Fotografieren mehr Sicherheit hat. Gerade bei schnellen Bewegungen oder unvorhersehbaren Situationen verpasst man mit einer Bildserie viel seltener den entscheidenden Moment. Dazu kommt, dass eine Serie mehr Vielfalt bietet: In wenigen Sekunden entstehen viele unterschiedliche Bilder, aus denen man später das beste auswählen kann. Oft zeigt eines davon eine besondere Geste, einen spannenden Gesichtsausdruck oder den Höhepunkt einer Bewegung. Auch künstlerisch sind Serien interessant, denn sie lassen sich als Bildreihe oder Collage präsentieren und erzählen so kleine Geschichten.

Doch Serienaufnahmen haben auch ihre Schattenseiten. Der wohl größte Nachteil ist der enorme Speicherplatz. Schon eine kurze Serie mit zehn Bildern pro Sekunde kann in nur wenigen Sekunden dutzende Fotos erzeugen. Vor allem bei RAW-Dateien füllen sich Speicherkarten und Festplatten sehr schnell. Damit verbunden ist auch der zweite Punkt: die Auswahl.
Wer viele Bilder aufnimmt, muss später viel Zeit investieren, um die besten Fotos zu finden. Das kann mühsam sein, besonders wenn sich die einzelnen Aufnahmen nur minimal unterscheiden. Außerdem besteht die Gefahr, dass man sich zu sehr auf die Technik verlässt. Statt bewusst den richtigen Moment zu suchen, verlässt man sich auf das Glück, dass in der Serie schon ein gutes Bild dabei sein wird. Hinzu kommen technische Grenzen: Manche Kameras brechen Serien nach wenigen Sekunden ab. Oder der Autofokus kommt bei schnellen Motiven nicht mit, sodass die Bilder unscharf werden.
Warum Serienaufnahmen deine Trefferquote retten können
Viele Motive bewegen sich schneller, als unser Auge reagieren kann. Ein Sprung, ein Torjubel oder ein lachendes Kind sind in Sekunden vorbei. Oft ist genau das schönste Bild nur ein Bruchteil einer Sekunde lang sichtbar. Mit Einzelbildern ist es schwer, diesen Moment zu treffen.
Serienaufnahmen erhöhen dagegen die Chance enorm, das perfekte Foto zu erwischen. Du kannst danach in Ruhe auswählen: Welches Bild wirkt am spannendsten? Welches ist am schärfsten? Welches zeigt die Emotion am besten?

Serienaufnahmen können sogar noch mehr: Sie können Bewegung sichtbar machen. Ein einzelnes Foto friert einen Moment ein. Eine Serie dagegen zeigt die Entwicklung einer Bewegung. Das kann sehr spannend wirken.
Beispiel Sport: Statt nur den Schuss beim Fußball zu zeigen, kannst du eine Bildreihe anordnen. So wird der ganze Ablauf sichtbar – von der Vorbereitung bis zum Jubel.
Beispiel Tanz: Eine Serie zeigt, wie eine Tänzerin durch den Raum gleitet. Das vermittelt Dynamik und Rhythmus.
Pufferspeicher
Die Kamera ist mit einem Pufferspeicher ausgestattet, in dem Daten zwischengespeichert werden. Dadurch ist es möglich, die Serienaufnahme fortzusetzen, während die zuvor aufgenommenen Bilder noch auf die Speicherkarte geschrieben werden. Es können bis zu 100 Bilder in Folge aufgenommen werden. Eine Ausnahme bildet die Wahl einer Belichtungszeit von 4 s oder länger im Modus S oder M: Dabei gibt es keine Begrenzung der Bildzahl, die in einer einzigen Serie aufgenommen werden kann. Wenn der Akku leer ist und sich noch Bilder im Pufferspeicher befinden, wird die Auslösung deaktiviert und die restlichen Bilder werden auf die Speicherkarte übertragen.
Serienaufnahmen in der Action- und Sportfotografie
Actionfotos leben von Dynamik. Egal ob Skateboard, Mountainbike oder Hund beim Rennen – Bewegung macht das Foto spannend. Doch sie macht das Fotografieren auch schwieriger.

Mit Serienaufnahmen kannst du eine ganze Bewegung festhalten. Zum Beispiel, wenn ein Skateboarder einen Trick macht. Vielleicht gefällt dir das Foto, bei dem er gerade abhebt. Oder du nimmst das, auf dem er in der Luft schwebt. Mit Serienbildern hast du die Wahl.
Bei Actionmotiven geschieht alles sehr schnell: ein Sprung, ein Sturz, ein Trick, ein Flug. Unser Reaktionsvermögen reicht oft nicht aus, um den perfekten Moment mit einem einzigen Klick einzufangen. Serienaufnahmen helfen dabei, diesen Bruchteil einer Sekunde sicher festzuhalten.
- Ein Skateboard-Trick dauert vielleicht eine Sekunde. Mit Einzelbildern erwischt man oft nur den Anfang oder das Ende. Serienaufnahmen zeigen den ganzen Bewegungsbogen.
- Ein Hund beim Rennen verändert in Millisekunden seine Haltung. Mit Serienbildern findest du das Foto, bei dem der Körper elegant in der Luft schwebt.
- Ein BMX-Sprung wird mit Serienaufnahmen zu einer Bildgeschichte: Start, Flug, Landung.
Sport ist voll von kurzen, intensiven Momenten. Ein Tennisschlag, ein Kopfball oder ein Sprint passieren so schnell, dass ein einzelner Klick selten reicht. Deshalb nutzen Sportfotografen fast immer Serienaufnahmen.
Auch für Hobbyfotografen lohnt sich das. Wenn du beim nächsten Fußballspiel deines Kindes fotografierst, kannst du so den Moment des Torschusses einfangen. Oder beim Basketball den Sprung, in dem der Ball die Hand verlässt.
Technische Tipps für Action-Serien
Damit Actionfotos gelingen, reicht es nicht, nur auf den Serienbildmodus zu drücken. Ein paar Einstellungen helfen enorm:

- Kurze Belichtungszeit: Mindestens 1/1000 Sekunde, bei schnellen Motiven gern noch kürzer. So wird Bewegung scharf eingefroren.
- Kontinuierlicher Autofokus: Stelle deine Kamera auf AI Servo (Canon) oder AF-C (Nikon). Damit kann sie die Bewegung des Motivs besser verfolgen.
- Bildrate anpassen: Viele Kameras bieten unterschiedliche Seriengeschwindigkeiten. Für Action ist eine hohe Bildrate sinnvoll, oft 8–12 Bilder pro Sekunde.
- Speicherkarte: Eine schnelle Speicherkarte ist wichtig. Sonst stoppt die Kamera, weil sie die Daten nicht schnell genug speichern kann.
- Auf den Hintergrund achten: Ein unruhiger Hintergrund lenkt von der Action ab. Wähle, wenn möglich, eine Perspektive mit klarer Linie oder weichem Bokeh.
- Mitziehen: Folge dem Motiv mit der Kamera während der Serie. So bleibt das Hauptmotiv scharf, während der Hintergrund verschwimmt – das erzeugt Dynamik.
Auch wenn Serienaufnahmen helfen: Sie ersetzen nicht dein Gespür für den Moment. Wer versteht, wie eine Bewegung abläuft, kann besser vorhersagen, wann etwas passiert.
Ein Beispiel: Beim Volleyball weißt du, dass nach einem Aufschlag gleich der Block kommt. Beim Hundespaziergang erkennst du, dass der Hund gleich springt. Wenn du vorbereitet bist, hast du mit Serienaufnahmen die besten Chancen.

Nachbearbeitung und Auswahl
Nach einer Serienaufnahme sitzt man oft vor sehr vielen Bildern. Schon eine kurze Action-Szene kann schnell 50 oder 100 Fotos erzeugen. Diese Flut an Bildern wirkt im ersten Moment überwältigend. Deshalb ist die Nachbearbeitung ein wichtiger Schritt.
Der erste Tipp: Schaue dir die Bilder in Ruhe auf einem großen Bildschirm an. Auf dem Kameradisplay sehen viele Fotos ähnlich aus, doch am Computer fallen Unterschiede schneller auf. Suche nach Schärfe, nach guter Haltung und nach echten Emotionen. Kleine Unterschiede im Gesicht oder in der Bewegung können ein Bild besonders machen.
Danach kommt das Aussortieren. Viele Fotos ähneln sich stark, und nicht jedes ist gelungen. Sei konsequent und lösche, was unscharf oder langweilig ist. Behalte nur die besten Aufnahmen, sonst füllt sich die Festplatte unnötig. Weniger Bilder sind am Ende oft mehr, denn sie machen die Serie klarer und spannender. Weniger ist mehr!
Wenn du die Favoriten gefunden hast, beginnt die Bearbeitung. Passe Belichtung, Kontrast und Farben an. Bei Actionserien kannst du auch mit Zuschnitt arbeiten. Ein enger Bildausschnitt bringt mehr Dynamik ins Bild. Achte dabei darauf, dass der Betrachter sofort erkennt, worum es geht.

Manchmal lohnt es sich auch, nicht nur ein Bild zu behalten. Mehrere Fotos einer Serie können gemeinsam eine kleine Geschichte erzählen. In einer Collage oder Slideshow wirken Bewegungen lebendig und spannend. So wird die Serie nicht nur ein Werkzeug zur Auswahl, sondern selbst Teil der Bildidee.
Am Ende gilt: Serienaufnahmen geben dir viele Möglichkeiten, aber sie verlangen auch Disziplin. Wer sorgfältig auswählt, hat nicht nur eine volle Festplatte, sondern eine Sammlung starker, klarer Fotos. Die Nachbearbeitung ist also nicht nur Pflicht, sondern ein kreativer Teil der Fotografie.
Manchmal entstehen sogar kleine Bildserien, die du als Collage oder Animation nutzen kannst. Das macht Bewegungen noch lebendiger.
Checkliste: Serienaufnahmen meistern
- Kamera vorbereiten
- Serienbildmodus aktivieren („Continuous Shooting“, „Burst Mode“).
- Autofokus auf kontinuierlich stellen (AI Servo / AF-C).
- Kurze Belichtungszeit einstellen (ab 1/500 Sekunde, besser kürzer bei viel Action).
- Schnelle Speicherkarte einsetzen.
- Licht beachten
- Bei Tageslicht fotografieren, wenn möglich.
- Offenere Blende wählen (kleine Zahl, z. B. f/2.8 – f/5.6).
- ISO anpassen: lieber etwas höher als verwackelte Bilder.
- Position finden
- Stelle dich so, dass du das Geschehen gut überblicken kannst.
- Achte auf Hintergrund und Lichtquelle.
- Halte die Kamera ruhig, wenn möglich mit beiden Händen oder Stativ/Monopod.
- Der Moment
- Beobachte das Motiv und erwarte die Bewegung.
- Drücke den Auslöser kurz vor der Aktion.
- Halte gedrückt, bis die Szene vorbei ist.
- Nach dem Shooting
- Bilder in Ruhe durchsehen.
- Schärfe, Ausdruck und Emotion vergleichen.
- Nur die besten Fotos auswählen und bearbeiten.
Fazit

Serienaufnahmen sind ein wertvolles Werkzeug, vor allem bei Action, Sport oder spontanen Szenen. Sie helfen dabei, Momente einzufangen, die mit einem einzigen Auslöser leicht verloren gehen würden. Gleichzeitig sollte man sie mit Bedacht einsetzen. Wer zu oft Serien nutzt, hat schnell volle Speicherkarten und verbringt viel Zeit mit der Auswahl. Am sinnvollsten ist es daher, Serienaufnahmen gezielt einzusetzen, wenn Bewegung, Emotion oder Überraschung eine Rolle spielen.
Übung macht auch hier den Unterschied. Probiere verschiedene Situationen aus. Beobachte deine Motive, teste die Einstellungen deiner Kamera und vergleiche die Ergebnisse. Mit der Zeit bekommst du ein Gefühl dafür, wann der beste Moment kommt – und Serienaufnahmen helfen dir, ihn sicher einzufangen.
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