Licht gekonnt einsetzen: Arten von Licht

Der richtige Umgang mit Licht gehört zu den wichtigsten gestalterischen und technischen Fähigkeiten des Fotografen. Lies hier alles zum richtigen Licht beim Fotografieren!

Licht als Werkzeug einsetzen

Helligkeitsabstufungen spielen eine entscheidende Rolle für die Bildstimmung. Und deshalb gehört der richtige Umgang mit Licht zu den wichtigsten gestalterischen und technischen Fähigkeiten des Fotografen. Um top Fotos zu schaffen, deren Wirkung sich planen lässt, musst du folglich in der Lage sein, das Licht wie ein Werkzeug zu verwenden. Und wissen, wie man es in Qualität und Intensität verändern kann.

Licht Glühbirne
Licht

Hier lernst du die verschiedenen Arten kennen und erfahren, wie du sie beeinflussen kannst. Bei outdoor Fotos stehen alle Fotografen vor dem Problem, daß das Tageslicht oft einen starken Kontrast hervorruft. Dieser kann den Sensor überfordern. Manchmal kannst du deinen kreativen Spielraum durch die Wahl eines anderen Standpunkts oder durch genau dosierte Belichtung erweitern. Um aber genau den Effekt zu erzielen, der dir vorschwebt, wirst du manchmal den Ort noch einmal aufsuchen müssen. Zu einer anderen Tageszeit, bei anderem Wetter oder sogar zu einer anderen Jahreszeit.

Bei Innenaufnahmen oder im Dunkeln kannst du Intensität sowie Dauer und Richtung der Beleuchtung weitgehend selbst bestimmen. Einige der interessantesten Gestaltungsmöglichkeiten ergeben sich, wenn du mit mehreren Lichtquellen arbeitest und mit verschiedenen Beleuchtungsrichtungen experimentierst. Um dich im Umgang damit zu perfektionieren, solltest du Fotos unter möglichst vielen Bedingungen machen. Mit der Zeit stellst du fest, dass du mit zunehmender Erfahrung bei jeder Beleuchtung gute Aufnahmen machen kannst.

Licht Wald
Fotografieren im Wald bei seitlichem Sonneneinfall
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Ansehen

Optimal belichten

Trotz immer raffinierterer Methoden der TTL-Messung gehört die richtige Belichtung nach wie vor zum schwierigsten Teil der Aufnahmetechnik. Da der Bildsensor nur einen kleinen Teil des Helligkeitsumfangs messen kann, den das Auge wahrnimmt, können Messungen nur einen durchschnittlichen Wert liefern. Und zwar einen Wert, der für den Durchschnitt der vorherrschenden Tonwerte eines Motivs korrekt ist. Die Geräte können natürlich nicht den Wunsch des Fotografen berücksichtigen, möglichst viel Zeichnung in Schatten- oder Lichterpartien zu bekommen. Beides gleichzeitig geht sowieso nicht – außer man macht HDR Aufnahmen.

Der Helligkeitsumfang eines Motivs im Sonnenlicht kann in etwa zehn Stufen aufgeteilt werden. Verschiedene Sensoren und ISO Empfindlichkeiten bewältigen unterschiedlich hohe Kontraste. Aber in der Regel schafft ein Sensor nur etwa fünf bis sechs Blendenstufen. Partien, die außerhalb dieses Bereichs liegen, werden entweder völlig schwarz oder völlig weiß wiedergegeben, weisen also keinerlei Durchzeichnung auf.

Bei kontrastreichen Motiven musst du dir darüber klar werden, welche Partien Ihnen am wichtigsten sind. Und die Belichtung so abstimmen, dass diese innerhalb des Kontrastumfangs des Sensors liegen. Die Praxis zeigt, dass man oft auf Details, die das Auge noch wahrnimmt, verzichten muss. Für eine genaue Messung empfiehlt sich daher eine Graukarte. Sie sorgt auch gleich für einen richtigen Weißabgleich.

Wenn das wichtigste Bildelement wesentlich heller ist als der Durchschnitt, solltest du um eine oder zwei Blenden knapper belichten. Liegt das bildwichtige Detail in einem dunklen Teil eines hellen Motivs, solltest du dagegen gegenüber eine bis zwei Blenden dazugeben.

Landschaft im Licht mit Gewitter
Eine Landschaft mit Gewitter lässt sich mit Stativ fotografieren

Tageslicht

Um Tageslicht optimal einsetzen zu können, musst du wissen, wann und warum bestimmte Lichtverhältnisse herrschen. Nur so kannst du dich mit deiner Aufnahmetechnik darauf einstellen. Die Intensität der Sonne schränkt den kreativen Spielraum des Fotografen scheinbar ein. Du kannst jedoch das Ergebnis beeinflussen. Und zwar durch die Belichtung, den Standpunkt und, bei kleineren Objekten, durch Reflektoren oder Aufhellschirme sowie durch Aufhellblitz. Außerdem gibt es noch einen einfacheren Weg, das Tageslicht gezielt einzusetzen: die Wahl des richtigen Zeitpunkts für die Aufnahme.

Jahreszeiten, Wetter und Tageszeit wirken sich auf Helligkeit, Richtung, Färbung und Qualität des Lichts aus. Ständig ändert es sich zudem im Laufe des Tages. Lies hier, wie es die Bildstimmung deiner Fotos beeinflusst

Hier wären also

  • Das warme, reine Licht am Morgen,
  • das schräg einfallende Licht der Sonne am frühen Vormittag und späten Nachmittag,
  • die dramatischen Farben des Sonnenuntergangs

Diese Stimmungen wirken sich auf den Charakter der Fotos aus. Welches die jeweils beste Beleuchtung ist, hängt meist von der Art des Motivs ab. Sowie davon, auf welche Details es dir ankommt. Die großen Umrisse, die plastischen Formen und Strukturen oder die allgemeine Stimmung.

Um die verschiedenen Stimmungen kennenzulernen, suche dir ein Motiv in der Nähe. Nimm es zu den verschiedenen Tageszeiten und an verschiedenen Tagen auf. Fotos zeigen, wie vielfältig sich selbst ein anspruchsloses Motiv darstellen lässt.

Umgang mit Tageslicht

Helles Sonnenlicht ruft meist so starke Kontraste hervor, dass deine Bilder durch tiefschwarze Schatten oder ausgebleichte helle Stellen verdorben werden. Gleichgültig, wie sorgfältig du belichten magst. Es gibt jedoch einfache Verfahren zur Verringerung des Beleuchtungskontrastes, mit denen du deine Bilder erheblich verbessern kannst.

Die einfachste Art der Kontrastreduzierung besteht darin, dass man das Objekt im Schatten aufnimmt. Wenn du Personen in einer Landschaft fotografierst, bekommst du im Schatten eines Baumes viel gleichmäßigere Beleuchtung als in der Sonne. Das ist vor allem für die Gesichter wichtig. Miss in diesem Fall selektiv aus kurzem Abstand, damit die Messung nicht von der hellen Umgebung beeinflusst wird. Eine andere Möglichkeit, die Helligkeit zu dämpfen, besteht darin, einen Streuschirm aufzustellen. Wenn du somit eine Blume mit einem Blatt Papier oder einem weißen Tuch abschirmen kannst, wird alles gedämpft. Und die Schatten somit aufgehellt.

Oft ist es besser, die Schatten mit einem auf Teilenergie eingestellten Blitzgerät aufzuhellen. Das ist eine Technik, die auch für Personenaufnahmen im Schatten geeignet ist. Wenn sich das Blitzgerät nicht auf Teilenergie schalten läßt, kannst du auch am Gerät die doppelte Empfindlichkeit einstellen. Oder, wenn es sich nicht um einen Computerblitz handelt, ein doppelt gelegtes weißes Taschentuch um den Reflektor des Blitzgeräts wickeln.

Du kannst den Kontrast auch reduzieren, indem du die Schatten mit reflektiertem Tageslicht aufhellst. Jede reflektierende Oberfläche – beispielsweise eine weiße Mauer – eignet sich dazu. Es gibt aber auch preiswerte Aufhellschirme, wie den hier gezeigten:

Schließlich kannst du sogar mit einem einfachen Taschenspiegel Licht in die Schatten des Motivs reflektieren.

Gegenlicht

Mit der Sonne im Rücken erhält man fast immer gut durchgezeichnete Bilder. Um jedoch die Möglichkeiten aller Motive auszuschöpfen, musst du auch bei ungewöhnlicheren Lichtverhältnissen gute Bilder machen können.

Gegenlicht betont immer die Umrisse der Objekte. Ein undurchlässiger Gegenstand direkt gegen die Sonne fotografiert erscheint dagegen nur noch als schwarze Silhouette. Wenn das Objekt jedoch durchscheinend ist, ergibt sich ein ganz anderer Effekt.

Gegenlicht
Fotografieren im Gegenlicht

Bei transparenten Objekten kann Gegenlicht oft die Farben kräftigen und verborgene Strukturen sichtbar machen. Und bei Personen leuchten beispielsweise die lichtgesäumten Haare. Während die Schatten im durchbrochenen Muster der grünen Blätter die komplexe Struktur der Zweige erkennen lassen.

Dagegen bei Motiven in starkem Gegenlicht muss der Kontrast zwischen hellen Spitzlichtern und dunklen Schatten bei der Belichtung berücksichtigt werden. Messen sollte man also die wichtigste Bildpartie selektiv, wenn man auf eine gute Durchzeichnung der Schatten Wert legt.

Streiflicht

Viele Fotografen scheuen sich, Aufnahmen bei heller Sonne zu machen, weil sie die extremen Kontraste fürchten. Doch zur richtigen Tageszeit bietet allein die Sonne sehr gute fotografische Möglichkeiten.

Am Morgen und wieder am Nachmittag sowie frühen Abend beleuchtet die tiefstehende Sonne das Motiv mit ihren schräg einfallenden Strahlen. Sie bringt Details der Strukturen zum Vorschein, die sich bei hellem Mittagslicht verlieren. Die Schatten werden größer und länger, aber auch weicher und weniger dicht. Dadurch ergibt sich ein subtiles Spiel von Licht und Schatten. Landschaftsfotografen nutzen dies oft zur Darstellung der Raumtiefe und der Geländeformen. Die gleiche Beleuchtung kann aber auch anderen Motiven zugute kommen. Eine Person bei tiefstehender Sonne von der Seite fotografiert, erscheint von goldenem Licht umsäumt. Diese Fotos zur goldenen Stunde wirken warm und schmeichelhaft.

Schafe goldene Stunde
Fotografieren zur goldenen Stunde

Gehe mit Kamera raus und zu beobachte, wie sich Farben, Formen und Stimmungen eines Motivs mit der Stellung der Sonne verändern. Das ist die beste Art, sich mit den verschiedenen Effekten vertraut zu machen. Manchmal haben sich bereits große Veränderungen vollzogen, wenn man ein Motiv eine Stunde später erneut aufsucht. Man braucht aber nicht immer auf einen anderen Sonnenstand zu warten.

Indirektes Sonnenlicht

Wenn der Himmel dunstig oder bewölkt ist, werden die Sonnenstrahlen gestreut. Sie erzeugen folglich keine gleißenden Lichter und keine harten Schlagschatten mehr. Gleichzeitig vergrößert sich aber die Strahlfläche gewaltig. Und die Sonne – normalerweise eine punktförmige Lichtquelle – verteilt sich über den ganzen Himmel. Die Wolken wirken als riesiger Streuschirm, der für eine Zurücknahme der Kontraste und Aufhellung der Schatten sorgt.

Für viele Motive ist dies eine ideale Beleuchtung, und das solltest du ausnutzen. Die Farben sind leuchtend und voll gesättigt. Bei solchem Licht hast du einen optimalen kreativen Spielraum. Denn die Messung wird nicht irritiert.

Bei dunstigem Himmel oder leichter Bewölkung ist die Sonne schwach. Sie ist also nicht so hell und gerichtet, dass klare Schatten entstehen. Mit dichter Bewölkung wird der Spielraum kleiner. Wenn die Wolken aufreißen, ergeben sich manchmal höchst dramatische Beleuchtungseffekte. Doch bei einer geschlossenen, dichten Wolkendecke verringern sich die Kontraste so sehr, dass die Bilder flau wirken. Dann musst du nach Motiven mit zarten Farben Ausschau halten. Und sie so fotografieren, dass große Flächen hellerer und dunklerer Tönung dem Bild trotz der geringen Kontraste eine gewisse Struktur geben.

Landschaft mit Weitwinkelobjektiv fotografiert
Landschaft mit Weitwinkelobjektiv fotografiert

Morgen- und Abendlicht

Das frische Morgenlicht hat ganz besondere Vorzüge. Wer früh genug aufsteht, wird feststellen, dass Fotos aus dieser Tageszeit eine charakteristische Atmosphäre besitzen. Wenn die Sonne über den Horizont heraufkommt, füllt sich der Himmel mit blassem, rötlichem Licht. Es vermischt sich mit den Blautönen des Nachthimmels vermischt. Wenn sich der Morgennebel aufgelöst hat, hängt noch nicht der Hitzedunst über der Landschaft. Dieser trübt im weiteren Verlauf des Tages oft die Fernsicht. Und es sind zudem auch noch nicht so viele Leute unterwegs, die einem durchs Bild laufen oder fahren können. Die tiefstehende Sonne beleuchtet somit diese leere, klare Welt, ohne harte Kontraste hervorzurufen.

Landschaft mit See und Steg
Fotografieren der Abenddämmerung

Gegen Abend steht die Sonne wieder tief über dem Horizont. Doch hat das Licht wegen des Staubs und Dunstes, die sich im Laufe des Tages gesammelt haben, nicht mehr die Klarheit des frühen Morgens. Aber es ist weich und warm und eignet sich deshalb vorzüglich für Porträtaufnahmen. Im sanften Licht des Sonnenuntergangs bekommen Gesichter einen attraktiven rötlichen Schimmer. Wenn du Wert auf größere Farbtreue der Hauttöne legen, kannst du jedoch den rötlichen Farbstich auch mit einem Filter unterdrücken.

Die Schönheit eines Sonnenunter- oder -aufgangs dauert nicht so lange an, wie man oft glaubt. Die Sonne steht nur wenige Minuten ganz dicht über dem Horizont. Und wenn du mehr als ein paar Bilder machen möchtest, musst du dich beeilen. Bei dem Bild rechts war die Sonne Sekunden nach der Aufnahme schon verschwunden. Lies mehr dazu unter blaue Stunde.

Stimmungen bei Kunstlicht

In Räumen oder bei künstlichem Licht im Freien können Fotos verschiedenster Stimmungen entstehen. Von den theatralischen Effekten mit Bühnenscheinwerfern bis hin zum subtilen Wechselspiel von weichem Licht und Schatten in Räumen. Elektrisches Licht ist natürlich viel schwächer als Tageslicht. Es hat außerdem auch eine andere Färbung. Um trotz der geringen Lichtintensität gute Aufnahmen zu bekommen, muss man folglich mit hoher Empfindlichkeit und großer Blende arbeiten.

Wenn der Belichtungsmesser aber trotzdem noch zu schwaches Licht anzeigt, kannst du versuchen, Objekt und Lichtquelle einander anzunähern. Warum? Damit du nur auf die hellsten Motivteile zu belichten brauchst.

Mischlicht

Wenn am Abend, bei Nacht oder in Innenräumen nur noch schwaches Licht herrscht, packen viele Fotografen ihre Kamera weg. Oder sie fotografieren ausschließlich mit Blitz. Dabei reicht das vorhandene Licht – Zwielicht, Mondschein und die vielen Arten künstlicher Beleuchtung – meist zum Fotografieren aus. Ja, es ermöglicht sogar oft die tollsten Effekte. Das gilt für große Innenräume ebenso wie für Motive im Freien.

langzeitbelichtung
Nachtfotografie

Bei Nachtaufnahmen solltest du daran denken, dass die vorhandene Beleuchtung wahrscheinlich nicht so hell ist wie konventionelle Beleuchtung. Versuche, die Quellen selbst als wichtigste Teile des Motivs zu betrachten. Die beste Zeit für Nachtaufnahmen in Städten ist die Abenddämmerung. Wrum? Weil dann der Himmel noch so hell ist, dass sich die Gebäude als Silhouetten von ihm abheben.

Fenster, Reklamen und Laternen strahlen in den besten Farben. Messen solltest du du die Belichtung daher am hellen Himmel. Das Bild wird dann insgesamt dunkel, aber die einzelnen Lampen bilden sich als helle Spitzlichter ab. In der Stadt gibt es also oft lauter Lichter von unterschiedlicher Stärke und Färbung. Bei Motiven, die ein Durcheinander von Glühlicht, Fluoreszenzlicht, Neonreklamen sowie Scheinwerfern von Autos enthalten, kann es keine „richtige“ Belichtung geben.

Nimm den Messwert daher nur als Anhaltspunkt. Mache dann eine Belichtungsreihe im Bereich von einer bis zwei Blenden über und unter dem Messwert. Bei einem Großstadtmotiv könnte der Meßwert für ISO 200 also 1/2s bei Blende f/2 betragen. Um Verwacklung zu vermeiden, solltest du immer ein Stativ verwenden. Lies hier unsere Kaufberatung Stative.

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