Sportfotografie: 10 Tipps für spektakuläre Sportfotos

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Lies die besten Tipps zur Sportfotografie. Alles von Objektiv bis Kamera, und welche Einstellungen du für Sportfotos brauchst. Sport fotografieren heißt: Emotionen im Foto abbilden. Wir geben dir Tipps für bessere Fotos.

Sportfotografie: Wenn tausendstel Sekunden entscheiden

Sportfotografie verlangt höchste Konzentration und eine kurze Reaktionszeit. Zudem muss man die Sportart, die man fotografiert, genau kennen. Sonst verpasst man die Höhepunkte. Und eine zweite Chance haben weder Sportler noch Fotografen.

Sportfoto Baseball
Schnelle Bewegungen erfordern eine kurze Belihtungszeit und eine gute Position.

Sport weckt Emotionen. Egal ob es sich nun um einen Boxkampf, ein Fußballspiel oder ein Autorennen handelt. Hird hier der Sieg bejubelt, dort Trainer und Schiedsrichter auf den Mond gewünscht. Es wird gefiebert, gefeiert, getrauert. Sportfotografen haben die Aufgabe, diese Emotionen einzufangen. Doch damit ist ihre Aufgabe noch lange nicht erfüllt.

Falls du für eine Zeitung arbeitest, musst du die entscheidenden Sekunden eines sportlichen Ereignisses festhalten. Was nützt das beste Actionbild, wenn der Fotograf das alles wichtigste Tor um eine zehntel Sekunde verpasst hat? Redaktionen sind unerbittlich. Sie lechzen nach der „alles in einem Bild“ Fotografie. Dem endgültigen Beweis für die Aussagen, die im Text gemacht werden. Darin besteht auch ein gewisser Stress bei der Sportfotografie. Zumindest wenn man sie als Beruf betreibt.

Stimmung einfangen

Womit wir mitten im Thema wären. Fotografieren kann von Natur aus als reine Doku betrachtet werden. Aber wollen wir die Fotografie nicht darauf reduzieren. Das wäre im Sport geradezu eine Straftat. Auch Sportfotografie weckt nämlich, ähnlich wie der Sport selbst, Emotionen. Und die Fotografie ist hier geradezu perfekt dazu gemacht, Gefühle einzufangen.

Klar, an den Profi der Sportfotografie werden andere Forderungen gestellt als an den Amateur- Fotografen. Betreibt man die Sportfotografie als Hobby, so hat man gegenüber einem Profi entscheidende Vorteile. Nichts muss, alles kann.
Aber dafür haben Profi- Fotografen andere Pluspunkte. Sind sie nämlich für eine größere Zeitung oder Agentur tätig, so erhalten sie Zutritt zu Orten, von denen Amateure in der Regel nur träumen können. Bei manchen Events sind die Bestimmungen für die Sicherheit sehr streng geworden. An anderen Orten dagegen kann man oft ungestört seine Bilder machen. Dort haben Amateure die gleichen Chancen wie die Profis.

Um Problemen von wirren Hintergründen bei sportlichen Events aus dem Weg zu gehen, muss man alle Möglichkeiten dafür nutzen. Die Perspektive, die Wahl der Brennweite und Blende sind nur einige davon, die hier Abhilfe schaffen.

Kamera

Es lässt sich nicht weg diskutieren: Die Ausrüstung eines Sportfotografen kostet Geld. Viel Geld. Wer am falschen Ort spart, wird gnadenlos bestraft. Wer schnellen Sport wie etwa Eishockey oder auch Handball fotografieren will, braucht eine schnelle Kamera. Hier realisieren die Topmodelle wie die Nikon D6 oder Z9 sowie Canon R3 ganze Arbeit in der Sportfotografie. Wer schnell Bilder liefern muss, ist mit einer langsamen Kamera raus. Modelle wie die D5 sind mit der Highspeed Bildformat Funktion und einer reduzierten Bildauflösung in der Lage, bis zu acht Bilder pro Sekunde aufzunehmen. Spiegellose Modelle wie die Canon EOS R3 schaffen bis zu 30 B/s.

Nikon D5
Nikon D5

Okay, kann sein, dass dieses Tempo – selbst in der Sportfotografie -nicht immer nötig ist. Abgesehen davon gilt es gerade in der Sportfotografie, den entscheidenden Moment einzufangen, und hier entscheidet neben der schnellen Kamera auch das Reaktionsvermögen des Fotografen über Erfolg oder Misserfolg. Der Pufferspeicher der Kamera muss groß genug sein, damit er die Daten so schnell wie möglich auf die Speicherkarte schreiben kann. Deshalb sind schnelle Speicherkarten in der Sportfotografie ein absolutes Muss.

Geschwindigkeit ist definitiv ein wichtiger Faktor. Dazu gehört auch die Zeit zum Einschalten der Kanera. Die Auslöseverzögerung muss auch sehr kurz sein. Diese kann gerade bei Sportarten mit schnellen Bewegungen negativ auffallen. Sie muss bestenfalls unter 50 ms sein.

Einige Sportarten finden unter schwierigen Lichtverhältnissen statt, was die Fotografen mit hohen ISO kompensieren müssen. Dadurch tritt ein Grundrauschen im Bild auf. Dieses Rauschen kann mittels Einstellungen an der Kamera (Rauschunterdrückungs- Funktion) oder später bei der Bearbeitung der Bilder mit Bildbearbeitungsprogrammen auf ein Minimum reduziert werden.

Ein weiterer Faktor beim Kauf einer DSLR ist die Auflösung. Da in der Sportfotografie oft der entscheidende Moment das top Kriterium für ein top Bild ist, bleibt die Bildkomposition auf der Strecke. Der Bildausschnitt wird meist nachträglich bestimmt oder zumindest optimiert. Eine zu niedrige Auflösung würde in diesem Fall die kreative Freiheit einschränken.

Kamerazubehör

Es ist nicht selten, dass bei einem Sportevent 30 oder mehr Sportfotografen anwesend sind. Und alle werden das selbe Ziel verfolgen. So kann es sein, dass Sekunden darüber entscheiden, welches Bild am nächsten Tag in der Zeitung erscheint. Um den Weg zur Agentur zu verkürzen, arbeiten immer mehr Fotografen mit der WLAN Übertragung.

Die Bilder werden mittels eines Transmitters direkt auf einen Server gespeichert, auf den die Agenturen Zugriff haben. Somit ist das Bild wenige Sekunden nach dem Auslösen ersichtlich und bereit für den Download. Der Redakteur kann ein Bild auswählen und dem Grafiker zum Layouten übergeben. Und das alles noch bevor der Anlass zu Ende ist!

Objektive

Ein weiteres wichtiges – und teures – Kriterium bei der Wahl der richtigen Ausrüstung für die Sportfotografie sind die Objektive. Lichtstark müssen sie sein, am besten mit maximalen Blenden von 1:2,8 oder aber mindestens 1:4. Und vom Superweitwinkel bis zum 500 mm Teleobjektiv und mehreren Zoomobjektiven sollte die Palette reichen. Denn es gibt viele Veranstaltunge, bei denen die Sportfotografen nur an bestimmten Orten und oft hinter Abschrankungen arbeiten dürfen.

Nikon 70-200 Sportfotografie
Nikon 70-200mm 2.8

Einige Objektive sind mit optischen Bildstabilisatoren ausgerüstet. Duese erkennt man am Zusatz „VR“» (engl. für «Vibration Reduction»). Lange Brennweiten, wie das Nikon AF-S 300mm/2.8 VR oder das AF-S 70-200mm/2.8 VR, können weiter entfernte Objekte näher bringen. Doch dieser Vorteil für die Sportfotografie ist nicht ihre einzige Aufgabe.

Teleobjektive verdichten eine Szene, indem sie die Distanz optisch verkürzen. Sie eignen sich immer dort, wo Sportler, eventuell mit ihren Fahrzeugen, frontal erfasst werden. Das Feld wird gedrängt. Einzelne Läufer oder Fahrzeuge scheinen viel näher beieinander, als sie es sind. Das Bild wird so dramatischer. Das ist also perfekt für die Sportfotografie, bei der es um ein Hauptmotiv geht.

Weitwinkelobjektive betonen den Vordergrund, während der Hintergrund optisch zurücktritt und kleiner wird. Kurze Brennweiten eignen sich natürlich gut für Übersichten. Wichtig ist jedoch, dass auch dann der Vordergrund ins Bild miteinbezogen wird. Das verleiht der Szene mehr Tiefe. Weitwinkel zwingen den Fotografen, näher ran zu gehen. Sie stellen so einen Bezug zwischen Vorder- und Hintergrund her. Außer für Übersichten braucht man sie in der Sportfotografrie aber eher selten.

Ob Tele oder WW kommt immer aufs Motiv an. Fotografiere den einsamen Marathonläufer vor der imposanten Stadtkulisse oder die Masse der Läufer durch die engen Gassen der Altstadt.

Actionfotografie und Sportfotografie
4 Bewertungen

Viele Profis behelfen sich mit mehreren Gehäusen. Der Vorteil mehrerer Kameras liegt auf der Hand. Diese sind mit unterschiedlichen Brennweiten ausgestattet; eine Kamera hat ein 70-200 mm Zoom, eine zweite ein 200-500 mm Zoom. Im entscheidenden Moment kann es sich niemand leisten, das Objektiv zu wechseln. Starke Blitzgeräte gehören selbstverständlich auch zur Ausrüstung. Allerdings ist Blitzlicht an manchen Veranstaltungen verpönt oder gar verboten. Außerdem ist es eine Illusion, aus größeren Distanzen mit Blitzlicht zu fotografieren. Abhängig von der Brennweite beträgt die Reichweite selbst starker Blitzgeräte kaum mehr als drei bis zehn Meter.

Perfekt für die Sportfotografie ist insbesondere für Fußball ein Zoom ab 200mm. Das Nikkor 200-500mm Telezoom ist für alle Aufgaben der Sportfotografie wie gemacht und zudem sehr günstig:

Trotzdem sollte man Blitzlicht nicht sofort aus dem Kopf streichen. Es gibt immer wieder Situationen in der Sportfotografie, in denen Blitzlicht zum Aufhellen von Schatten viele Vorteile bringt. Aktuelle Blitze bieten mit der FP- Kurzzeit- Synchronisation kurze Verschlusszeiten bis zu 1/8000 s. Da werden selbst schnellste Bewegungen scharf abgebildet. Und bei heller Umgebung und offener Blende kann man die Schärfentiefe gering halten.

Die besten Nikon Blitzgeräte
Die besten Canon Blitzgeräte

AF oder nicht?

Ein schneller Autofokus ist wichtig. Allerdings muss man das beste AF System richtig einsetzen, wenn es denn die Vorteile ausspielen soll. Der Autofokus der modernen Kameras verfügt über viele Messfelder. Diese kann man nicht nur einzeln ansteuern, sondern auch in Gruppen zusammen fassen. Diese Einstellung ist besonders bei Aufnahmen von bewegten Objekten hilfreich. Auch die AF Optionen für dynamischen Autofokus und die Priorität der kürzesten Distanz stehen zur Verfügung. Diese AF Möglichkeiten dürften Sportfotografen hilfreich finden, weil sich der überwiegende Teil der Bewegungen in einem bestimmten Bildbereich abspielt. Und aufgrund der Geschwindigkeit lässt sich das HMotiv oft nicht mit einem einzelnen Messpunkt erfassen.

In bestimmten Fällen ist es besser, den Autofokus aus zu schalten. Nehmen wir dazu ein Beispiel: Du fotografierst einen Marathon. Du hast die Belichtung gemessen und dabei auch die gewünschte Schärfentiefe eingestellt. Jetzt lässt du die Masse der Läufer vor der imposanten Kulisse in den Schärfebereich laufen.

AF-Lock Taste
AF-L Taste für Autofokus-Lock

Dieselbe Fototechnik kannst du auch bei anderen Sportarten anwenden. Sei es nun beim Pferderennen oder einem Formel 1 Grand Prix: Richte an einer entscheidenden Stelle eine „Schärfefalle“ ein. Hier empfiehlt es sich, ebenfalls über die AF-Speichertaste (AF-L) den Fokus für einen kurzen Augenblick zu speichern. Weiter sind auf einigen Objektiven AF-Unterbrechungsknöpfe vorhanden. So wird der Autofokus außer Betrieb gesetzt, solange der Knopf gedrückt wird.

AF-ON Taste bei Nikon
AF-ON Taste bei Nikon

Eine ganz andere Technik besteht darin, über das Menü der Kamera den Betrieb des Autofokus vom Auslöseknopf zu trennen. Und ihn nur über den AF-ON Knopf zu betätigen. Lässt der Fotograf den Knopf los, wird der Autofokus gestoppt und so wird die Schärfe nicht im entscheidenden Moment auf das falsche Objekt gelegt. Dies kann in Sportarten wie Eishockey bei einer Torszene verhindern, dass der Fokus plötzlich auf einen anderen Spieler übergeht. So lassen sich auch hektische Sportarten relativ mühelos fotografieren.

Sport kennen und üben

Wer Sport fotografiert, muss die jeweiligen Disziplinen genau kennen. Und wer für eine Zeitung arbeitet, sollte gleich zu Beginn des Events einige Bilder fürs Archiv machen. Beim Training oder beim Einlaufen kann man auch gleich die erforderliche ISO und die Zeit und Blende einstellen. Je nachdem, ob schnelle Bewegungen eingefroren oder bewusst Bewegungsunschärfe als Stilmittel eingesetzt werden soll, kann man mit der Blendenautomatik arbeiten. Unter Umständen ist aber eine manuelle Belichtungsmessung sinnvoll, vor allem bei eher konstanten Lichtverhältnissen sowie bei Gegenlicht.

Sportfotografen müssen sich rechtzeitig um einen guten Standort fürs Fotografieren bemühen. Dieser variiert von Sportart zu Sportart. Beim Fußball ist der beste Platz in der Regel am Rande des Strafraums, weil sich dort meistens die heißesten Szenen abspielen. Die Brennweite sollte schon mindestens 200 mm betragen. Will man weiter ins Mittelfeld hinein fotografieren, so sind bis zu 400 mm gut. Und da sind wir schon wieder bei dem Einsatz von zwei Gehäusen, weil niemand so schnell das Objektiv wechseln kann.

Richtiger Standort bei verschiedenen Sportarten

Beim Motorsport sollte man sich so stellen, dass man den Scheitelpunkt einer Kurve im Blickfeld hat. Bei Motorradrennen spielen sich da oft wichtige Mehrkämpfe ab, während bei Autorennen die Kurven oft zu eng zum Überholen sind. Bei Formel-1 Rennen ist der Start sehr wichtig, weil’s da öfter auch schon zum ersten Mal kracht. Danach wird das Geschehen fotografisch eher langweilig und beschränkt sich auf Bilder der Randszenerie. Für die Bildgestaltung sind Mitzieher hilfreich, bei denen das Fahrzeug scharf und der Hintergrund verwischt abgebildet werden. Dank des Monitors in Digitalkameras lässt sich die richtige Einstellung beim Fotografieren immer wieder kontrollieren.

Die notwendige längere Belichtungszeit ist in diesem Fall von der Geschwindigkeit des Objektes abhängig. So können beim Rennsport auch Zeiten von 1/250s bereits zu Unschärfen führen. Hier spielt es eine Rolle, ob der Fotograf frontal oder seitwärts zum Motiv positioniert ist. Zudem bieten Szenen an der Box, beim Tanken und Reifenwechsel immer gute Sujets. Denken Sie auch an die Schärfefalle im Scheitelpunkt einer engen Kurve. So gelingt perfekte Sportfotografie mit System.

Beim Laufsport gilt es, auf der Strecke einen fotogenen Punkt, möglichst mit toller Kulisse und Publikum, zu finden. Bei einem Marathon soll erkennbar sein, wo dieser stattgefunden hat. Zeigen Sie die Menge der Läufer. Das muss in einer frühen Phase des Laufs – gleich nach dem Start – geschehen,. Warum? Weil sich das Feld bald in die Länge zieht und ausdünnt. Stimmung können Sie erzeugen, indem Sie das Feld mit einer längeren Verschlusszeit fotografieren. So werden die Läufer verwischt wiedergegeben, die Bewegung der Menge wird auf dem Foto so gut sichtbar.

Sorge dafür, dass Du rechtzeitig im Ziel bist, um den Einlauf des Siegers nicht zu verpassen.

Leichtathletik bietet eine Fülle von Möglichkeiten. Von Nahaufnahmen voll konzentrierter Diskuswerfer bis zum Zieleinlauf der Sprinter. Die Verschlusszeit darf hier durchaus auch mal nur 1 / 250 s betragen. Zum Beispiel, wenn ein Stabhochspringer über die Latte setzt.

Nicht vergessen darf man natürlich die Bilder der strahlenden Sieger. Genauso wichtig aber sind Fotos der Gesichter der gezeichneten Athleten, die unter den in sie gesetzten Erwartungen geblieben sind. Freud und Leid liegen beim Sport oft nur Bruchteile von Sekunden auseinander. Und die Sportfotografie soll doch genau das zeigen.

Ein Fehler, der häufig begangen wird, wenn mehrere Aktivitäten zugleich stattfinden, ist, dass man alles fotografieren will. Man vergisst, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Überlegen Sie sich gut, was Ihnen wichtig ist und auf was es ankommt. Lassen Sie lieber das eine oder andere Rennen aus. Damit die Höhepunkte des Anlasses nicht fehlen, muss ein Plan her, in dem steht, welche Athleten zu welcher Zeit an welchem Ort zum Einsatz kommen.

Hohe Anforderungen stellt der Pferdesport an den Fotografen, gilt es doch sowohl beim Flachrennen als auch beim Springreiten, den richtigen Moment zu erwischen. Und ständig schussbereit zu sein, falls einer der Reiter stürzen sollte.

Wassersport erfordert eine genaue Belichtung, oft ist eine Ersatzmessung auf die Graukarte, die Hand oder die Uferböschung notwendig. Denn die Spitzlichter auf dem Wasser können das Messresultat verfälschen. Bei vielen Sportarten unterstützt eine leichte Untersicht die Dramatik des Geschehens. Doch ist dies auch von der Sportart und der Art der Veranstaltung abhängig.

Bildauswahl

Sei kritisch. Sehr kritisch. Ist der Ball auf dem Bild zu sehen? Zeigt die Aufnahme wirklich die Atmosphäre des Events? Hast du genügend Auswahl, auch an hochformatigen Motiven? Verlasse dich in erster Linie auf den Monitor der Kamera. Dieser kann dir vor Ort gute Dienste leisten. So lässt sich zum Beispiel am Histogramm sofort kontrollieren, ob die Belichtung stimmt. Doch die Details sind erst auf einem größeren Monitor zu sehen.

Müssen deine Bilder sofort an die Redaktion oder Agentur weiter, so nimm im JPEG Format auf. Das hält die Dateien klein und die Zeit zur Übertragung kurz. Für Fotografen, die die Vorteile des RAW Formats nutzen und trotzdem schnell Bildresultate brauchen, lohnt es sich, in der Kamera beide Formate anzulegen. So stehen die JPEG Bilder sofort zur Verfügung, während für die Archivierung der besten Aufnahmen in Topqualität die RAW Daten in aller Ruhe noch bearbeitet werden können.

Motive gibt es zuhauf, es gilt nur, sie richtig zu fotografieren. Wichtig sind dabei neben der entsprechenden Ausrüstung auch Geduld und Ausdauer. Nur mit viel Übung und Erfahrung erlangen Sportfotografen die Perfektion, die heutzutage in der von Bildern überfluteten Medienwelt erwartet wird.

Bei Outdoor Sportarten spielen Größe und Gewicht der Ausrüstung eine wichtige Rolle. So kann ein kompaktes Zoom-Objektiv von Vorteil sein.

Die besten Tipps zur Sportfotografie

Die Action eines spannenden Sportereignisses zu fotografieren, ist ein wunderbares Gefühl für alle Beteiligten. Egal ob es sich um Fußball, Schwimmen, Hockey, Tennis und alles dazwischen handelt. Aber wie bekommt man die Bilder, die wir in den Magazinen und Zeitungen sehen? Ich werde dir meine 10 besten Tipps zur Sportfotografie geben, die deine Sportfotos hoffentlich dramatisch verbessern!

Was du brauchst und einige Vorab-Tipps:

Du benötigst eine digitale Spiegelreflexkamera oder eine Kamera, bei der du die Verschlusszeit selbst einstellen kannst. Wenn du keines von beiden verwendest, wirst du wahrscheinlich keine sehr guten Sportfotos machen können.

Wenn du zum ersten Mal bei einer Veranstaltung ankommst, insbesondere bei Kindersportarten, ist es wichtig, um Erlaubnis zu bitten, Fotos zu machen. Sobald du die Erlaubnis erhalten hast, kannst du loslegen!

Nimm mindestens ein 200mm Objektiv.

Sportfotografie
Telezooms sind perfekt für Sportfotos

Ein Objektiv mit einer Brennweite von 200mm ist das absolute Minimum für die Sportfotografie.

Eine Brennweite von mehr als 200 mm ist natürlich viel besser, da du damit näher an das Geschehen herankommen kannst. Ohne die Möglichkeit, heranzuzoomen, kannst du kein Motiv isolieren. Zwei gängige Einsteigerobjektive sind das Tamron SP 150-600mm F/5-6.3 Di VC USD oder das Canon EF 100-400mm F4.5-5.6L IS II USM.

Verwende NICHT den vollautomatischen Modus.

Automatikwahlrad
Automatikwahlrad P S A M

Dies ist ein häufiger Anfängerfehler, der von Amateurfotografen gemacht wird. Sie stellen ihre Kamera in der Regel auf den Vollautomatikmodus (Programmautomatik P) oder einen Vormodus mit der Bezeichnung „Sport“ oder „Action“ ein.

Während diese Modi gelegentlich gut funktionieren können, solltest du stattdessen einen halb-manuellen Modus verwenden, um dich zu entwickeln.

Stelle dazu deine Kamera auf A bzw. Av. Dadurch kannst Du eine Blende vorwählen (in der Regel eine offene) und die Verschlusszeit (möglichst kurz) wird automatisch dazugesteuert. (siehe Tipp 4)

Verwende eine kurze Verschlusszeit.

Mitzieher Radrennen Sportfoto
Mitzieher bei der Sportfotografie zeigen Dynamik und Bewegung

In der Sportfotografie musst du sicherstellen, dass die Verschlusszeit deiner Kamera schnell genug ist, um Bewegung einzufrieren. Ansonsten schaffst du es nicht, die sich schnell bewegenden Körper der Sportler einzufangen. Eine Zeit von mindestens 1 / 500 s ist erforderlich, um die Bewegung einzufrieren. Versuche nicht, eine kürzere Zeit als 1 / 500 s zu wählen.

Ausnahme: Mitziehen

Wenn Du Bewegung durch Mitziehen zeigen willst, verwende ca. 1 / 60 s. Dazu schwenkst du die Kamera mit der Bewegung mit. Durch die relativ lange Belichtungszeit wird die Bewegung im Bild deutlich. Das ist übrigens ein beliebtes Stilmittel in der Sportfotografie.

Verwende Blendenprioritätsmodus.

Radrennen Sportfoto
Radrennen

Die Modi einer typischen DSLR sind Programmautomatik, Verschlusspriorität, Blendenpriorität und manuell. Die Blende ist bei einer Nikon Kamera mit A und bei einer Canon mit AV gekennzeichnet. Lies alles zur Belichtungsautomatik.

Wenn du keine digitale Spiegelreflexkamera verwendest, brauchst du dich nicht um die Einstellung der Blende zu kümmern. Wichtiger ist eher um die Verschlusszeit, zu der wir später kommen werden. Wenn wir die Blende der Kamera im Modus A einstellen, wird die Kamera die Verschlusszeit bestimmen. An einem hellen, sonnigen Tag ist dies die beste Einstellung, die man verwenden kann.

Viele Profi-Fotografen der Sportfotografie verwenden den Blendenprioritätsmodus A. In diesem Modus stellen wir eine sehr große Blende ein, d. h. eine kleine Blendenzahl, also f/2,8 oder f/4. Dadurch wird sichergestellt, dass so viel Licht wie möglich einfällt, was wiederum der Kamera mitteilt, dass eine kurze Verschlusszeit für die korrekte Belichtung erforderlich ist. Wenn mehr Licht in die Kamera gelangt, ermöglicht dies eine kürzere Verschlusszeit und hilft so, die Aktion einzufrieren.

Achte auf den ISO-Wert bei Sportfotos.

Sportfotografie
Sportfotografie Detail: Schussbereit beim Anpfiff

Die Verschlusszeit ist, wie du sehen kannst, sehr wichtig. Um die richtige Belichtung zu bestimmen, verwenden wir 3 Komponenten, nämlich Blende, Verschlusszeit und ISO.

Wenn du in einem halbmanuellen Modus wie Blenden- oder Zeitpriorität fotografierst, müssen wir den ISO-Wert unter Berücksichtigung des Ortes selbst einstellen. Bei einem hellen, sonnigen Fußballspiel am Tag ist beispielsweise ein niedriger ISO-Wert von 400 perfekt, da die Kamera genügend Licht zur Verfügung hat.

Wenn es jedoch ein trüber, bewölkter Tag ist, gibt es nicht so viel Licht. Und wir müssen in der Lage sein, dies der Kamera durch die Einstellung des ISO Wertes mitzuteilen. An einem dunkleren Tag müssen wir den ISO Wert erhöhen, in der Regel auf einen Wert zwischen 800 und 1600.

Wenn deine Kamera eine ISO-Automatik hat, stelle den Mindestwert auf 400 und den Max-Wert auf 3200.

Verwende Zeitvorwahl (S/Tv), wenn die Blendenpriorität (A/Av) nicht verfügbar ist.

Diese Einstellung ist am besten für Nicht- DSLR- Fotografen geeignet. Also alle, die nur eine Kamera haben, die die Zeit als Einstellung ermöglicht. Die meisten Kameras, einschließlich Point-and-Shoot Kameras, ermöglichen nur das Einstellen der Verschlusszeit. Anstatt der Kamera mitzuteilen, wie viel Licht sie einlassen soll, können wir hier direkt sagen, welche Zeit wir haben möchten.

Die Kamera entscheidet dann, welche Blende – oder Blendenzahl – zu verwenden ist. Wie bereits erwähnt, wird mindestens eine 1/500s benötigt. Wenn du die Verschlusszeit manuell einstellst, musst du Probeaufnahmen machen für den Fall, dass du zu hoch eingestellt hast und nicht genug Licht in die Kamera kommt.

Verwende schnellen Autofokus und einen Serienbildmodus.

Schwimmen Sport fotografieren Sportfotografie
Schwimmer bei ca. 300mm Brennweite

Damit die Kamera mit den schnellen Bewegungen mithalten kann, sollten wir sie so einstellen, dass sie kontinuierlich auf unser Motiv oder unsere Motive fokussiert, anstatt auf einen Punkt zu fixieren. Die Autofokus-Einstellung nennt sich meist AF-C.

Darüber hinaus muss die Kamera so eingestellt werden, dass sie mehrere Bilder aufnimmt. Das wird als „Bilder pro Sekunde“ oder „Burst“ bezeichnet. Suche diese beiden Funktionen an deiner Kamera und stelle sicher, dass sie bei Sportaufnahmen eingeschaltet sind. Wenn du die Möglichkeit hast, einzustellen, wie viele Bilder pro Sekunde deine Kamera aufnehmen soll, stelle sie immer auf das Maximum ein. Egal ob es sich um 3, 4, 5 oder mehr Fotos pro Sekunde handelt! Dies erhöht die Chancen, dass das perfekte Foto dabei ist.

Positioniere dich richtig und kenne deinen Sport

football Sportfotografie
Sportfotografie erfordert Teleobjektive

Das Beste, was du tun kannst, ist, dich mit der Sonne im Rücken zu positionieren. Dies stellt sicher, dass viel Licht auf das Motiv auf dem Spielfeld trifft. Das führt wiederum dazu, dass so viel Licht wie möglich rein kommt und man die Action mit den kurzen Verschlusszeiten einfrieren kann.

Es ist auch hilfreich, sich mit der Sportart, die man fotografiert, auskennt. So kannst Du besser vorausahnen, wo sich der Ball oder die Aktion befinden könnte, um die bestmöglichen Aufnahmen zu machen. Verfolge das Geschehen mit deiner Kamera und stelle sicher, dass du nah genug heran gezoomt hast. Ansonsten ist zu viel Drumherum auf dem Foto.

Mache viele Fotos.

Baseball Sportfotografie
Konzentriere dich auf die folgende Handlung

Egal, ob ein Fußballspieler den Ball kickt oder ein Tennisspieler aufschlägt: Sobald du dein Motiv im Sucher hast, kannst du den Auslöser halb gedrückt halten. Somit kannst du fokussieren, und dann den Auslöser durchdrücken, um loszuschießen und so viele Fotos pro Sekunde aufzunehmen, wie möglich. Das ist eine gängige Praxis in der Sportfotografie.

In der heutigen Zeit der digitalen Fotografie sind wir in der glücklichen Lage, unsere Ergebnisse sofort zu sehen. Es kann absolut nicht schaden, eine Sportveranstaltung mit 1000 Bildern zu beenden!

Verwende immer ein Einbeinstativ in der Sportfotografie

Stativ und Teleobjektiv Sportfotografie
Stativ und Teleobjektiv

Sportfotografie bedeutet Actionfotografie. Indem du knieend fotografierst, fängst du einen viel dramatischeren Winkel ein. Die niedrigere Perspektive gibt dem Foto eine ausgezeichnete Tiefe und es ist eine Technik, die du bei allen Profifotografen sehen kannst.

Achte unbedingt auch auf die Anschaffung von einem Einbeinstativ.Verwende es, auch wenn dein Objektiv und deine Kamera nicht schwer sind. Es ist sehr vorteilhaft, um die Kamera ruhig und im Gleichgewicht zu halten, während du aus verschiedenen Winkeln fotografierst, insbesondere in den Knien.

Ich hoffe, dass du mit diesen Tipps ein paar großartige Bilder machen kannst.

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