Ein gut gewählter Ausschnitt kann einen großen Unterschied in der Wirkung des Fotos machen. Durch das Zuschneiden von Fotos können wir die Komposition verbessern. Wir legen damit den Fokus auf das Wesentliche, um eine ansprechende und fesselnde Wirkung zu erzielen. Deshalb werden wir uns hier genauer damit auseinandersetzen.
Einen Zuschnitt eines Fotos machst du einfach digital, indem du unwichtige Bildteile vom Bild trennst. Du schneidest sie einfach ab, so wie du früher ein Stück eines Fotos mit einer Schere abgeschnitten hast. Lies hier, wie das geht uns wann das sinnvoll ist.
Inhaltsverzeichnis
Wozu Zuschnitt?
Das Zuschneiden oder Entfernen bestimmter Teile einem Foto gibt es grundsätzlich schon seit Beginn der Fotografie. In der Dunkelkammer legte man einfach das passende Fotopapier unter den Belichter und ließ Bildteile am Rand somit einfach weg. Sie erschienen nicht mit auf dem belichteten Papier.
Zuschnitt wird nötig, wenn du ein anderes Format brauchst, z.B. aus einem rechteckigen Bild ein quadratisches machen willst. Es ist auch immer dann nötig, wenn es Teile im Foto gibt, die stören oder die du einfach nicht haben willst.
Das kann ein Stromkasten am Bildrand sein, eine Laterne oder eine Person, die dort nicht hin gehört. Es kann aber auch sinnvoll sein, wenn du das Format deines Fotos ändern willst oder dein Motiv anders platziert werden soll.
Befristetes Angebot!
Der von Webdigital getestete Datacolor SpyderX Pro bei Amazon
jetzt für nur 119 € statt 179 €!
Zuschneiden durch Software
Im Zeitalter der digitalen Fotografie ist es einfacher denn je, diese Zuschnitt Technik („Crop“) zu verwenden, um perfekte Ergebnisse zu erzielen. Bevor Du ein Foto verwerfen oder löschen willst, das Du für langweilig oder uninteressant hältst, probiere ein paar der Vorschläge in diesem Artikel aus. Oft lassen sich so schon mit kleinen Tricks Fotos erheblich verbessern. Im Übrigen gehört diese Technik zum Grundwissen eines jeden Fotografen.
Das Zuschneiden, auch crop oder cropping genannt, ist mit der modernen Fotosoftware ziemlich einfach. In diesem Artikel werde ich Adobe Photoshop Lightroom verwenden, um Prinzipien und Techniken zu demonstrieren. Während die Besonderheiten von Programm zu Programm unterschiedlich sind, sind die Grundlagen für die meisten gleich. In den meisten Programmen kannst Du ein Zuschneidewerkzeug auswählen und dann klicken und ziehen. Klicken und Ziehen ist die Essenz des modernen Zuschneidens auf dem Computer und ist sehr einfach zu erlernen. Dennoch ist das immer noch ein leistungsfähiges Werkzeug, um Deine Fotos zu verbessern.
Die Drittelregel
Wenn Du es noch nicht getan hast, wirf einen Blick auf die Drittelregel. Es ist ein Grundkonzept, das zu ästhetisch ansprechenden Fotos beiträt und ist ein guter Ausgangspunkt, wenn man über das Zuschneiden nachdenkt.
Mit diesem ersten Foto als Beispiel zeigt sich zu viel Himmel in einer ansonsten angenehmen Bergszene im Himalaya. Um dieses Foto zu verbessern, wähle ich unter Einhaltung der Seitenverhältnisse einen neuen Ausschnitt. Dier Person steht jetzt gemäß der Drittelregel richtig:
Wenn man voreingestellte Seitenverhältnisse benutzt, wie hier 2:3, sagt man dem Programm im Wesentlichen an, auf welches Papierformat man später drucken will. Dies ist wichtig zu wissen, z.B. 20x30cm oder 10x15cm, da die beliebtesten Größen von Ausdrucken alle unterschiedliche Seitenverhältnisse haben. Wenn Du das Foto nicht richtig zuschneidest, werden beim Druck Teile des Bildes abgetrennt, oder es entstehen weiße Stege am Bildrand.
Weitwinkel benutzen
Eine weitere Möglichkeit für eine gute Bildausbeute ist es, dieses „normale“ Bild zu machen und es in ein breites Panorama zu verwandeln. Dazu schneidet man den oberen Bildteil, der oft zu viel Himmel enthält ab. Genau so verfährt man mit dem unteren Bildteil. Übrig bleibt ein Panoramaformat, das nicht so langweilig aussieht und nur die wesentlichen Motivteile enthält.
Um horizontal genug auf dem Bild zu haben, solltest Du ein Weitwinkel Objektiv verwenden. Auch beim Fotos drucken ist das insbesondere bei Querformat eine atemberaubende Perspektive.
Manchmal ist Hochformat besser
Das nächste Beispiel rechts zeigt, dass auch Landschaftsbilder in Hochformat zurecht geschnitten werden können. Das Bild hat noch das ursprüngliche Format von 2:3.
Durch das Hochformat ist die Spiegelung mit aufs Bild genommen, was dem Bild eine zusätzliche Information gibt und einen Vordergrund bietet.
Mann kann sich leicht vorstellen, wie das Bild beschnitten aussieht:
Einfach die Hand vor den unteren Bildteil halten, die Spiegelung verschwindet und wir erhalten die obere Hälfte. Was übrig bleibt, ist ein Bild im Querformat, jedoch ohne Spiegelung.
Während beide Fotos ihren Reiz haben, muss jeder für sich selbst entscheiden, weches er besser findet. Beachten sollte man aber, dass beim Zuschnitt immer Pixel wegfallen. In diesem Beispiel wären es sogar die Hälfte. Je weniger Pixel übrig bleiben, desto weniger groß lässt sich das Bild drucken.
Grenzen beim Zuschnitt
Es ist wichtig, die Grenzen zu kennen. Während das Zuschneiden dazu beitragen kann, Dein Gesamtbild zu verbessern, ist dafür eine gewisse Pixelmenge erforderlich. Denn wenn das Original mit einer schwach auflösenden Niedrig-Megapixel-Kamera aufgenommen wurde, wirft man mit dem Beschneiden zusätzliche Pixel weg. Erwarte also nicht, dass Du das Bild beshneiden und trotzdem eine gute Qualität drucken kannst.
Zuschneiden kann Dir einige großartige Endergebnisse liefern, wenn Du es richtig anwendest. Es kann helfen, ein dramatisches Panorama aus einem Standardfoto zu machen. Und es gibt Dir die Freiheit, mit verschiedenen Seitenverhältnissen zu experimentieren.
Sei kreativ. Viel Spaß.
Bücher zum Thema:
Lesen Sie auch:
→ Landschaftsfotos mit Lightroom verbessern in nur 8 Schritten
→ Erweitere Deine Ausrüstung mit manuellen Objektiven ohne AF