Was brauchst du, um Hunde zu fotografieren? Hier sind die Tipps für gelungene Hundefotos. Unser Foto-Ratgeber hilft dir, deinen Liebling ins rechte Licht zu rücken, damit deine Hundefotos richtig gut werden. Wir zeigen dir, wie du mit jeder Kamera und bei jedem Licht tolle Bilder von deinem Hund machen kannst.
Hunde sind des Menschen beste Freunde. Gilt das auch vor der Kamera? Wir schauen uns an, wie die besten Fotos entstehen und was du an Ausrüstung brauchst.
Manchmal ist es einfach, die eigenen Haustiere zu fotografieren. Hunde sind besonders beliebt. Wir kennen unsere Haustiere in- und auswendig. Aber vielleicht ist genau das das Problem bei der Hundefotografie. Wir kennen unsere Haustiere zu gut und sie kennen uns auch.
Es ist in der Regel einfacher, ein fremdes Tier aufzunehmen, weil man nicht die gleiche emotionale Bindung hat. Bei deinem eigenen Hund stehst du im Mittelpunkt. Aber eigentlich sollte das Tier im Mittelpunkt stehen.
- Auerbach, Anna(Autor)
Es gibt auch eine emotionale Note und oft mehr Frust, wenn wir unsere eigenen Haustiere als Fotomodelle nutzen. Wir wissen, wann unsere Welpen gut aussehen, wie sie sich verhalten können und was wir von ihnen erwarten. Aber weil wir es sind, will der Hund bestimmen und ist nicht besonders kooperativ. Das ist manchmal frustrierend und erfordert viel Geduld.
Das Tier eines anderen zu fotografieren ist dagegen viel einfacher.
Wir vergessen oft die Nachsicht mit unseren eigenen Tieren (wie Eltern mit ihren Kindern).
Hier findest du unsere Tricks, damit die Fotos deines Hundes alle perfekt aussehen.
1Welche Kameraeinstellungen für Hundefotografie?
Bewegung der Hunde erfordert kurze Verschlusszeit in der Actionfotografie. Das friert die Bewegung ein.
Dazu ISO 800 oder mehr einstellen.
Als erstes stellst du deine Kamera richtig ein. Das machst du, bevor das Shooting überhaupt beginnt.
Wähle eine kurze Verschlusszeit bei Hunden in Aktion, z.B. beim Rennen. Eine kurze Verschlusszeit fängt die Bewegung ein und vermeidet Verwacklungen und Unschärfen. Wähle für eine kurze Verschlusszeit am besten eine offene Blende. Das hebt den Vierbeiner zusätzlich vom Hintergrund ab. Ideal sind Blende 4 oder 2,8.
Autofokus Modus
Wenn du eine DSLR oder spiegellose Kamera verwendest, stelle deine Kamera auf den kontinuierlichen Autofokus-Modus. Das nennt sich AI Servo bei Canon, AF-C bei Nikon und Sony. So gelingt Actionfotografie am besten.
Das ist wichtig, damit die Kamera die Schärfe automatisch nachführt, während du den Hund fürs Fotografieren herumscheuchst! Ein guter AF kann auch unregelmäßigen Bewegungen folgen.
Serienbildgeschwindigkeit
Stelle die Serienbildrate auf Highspeed (bei Nikon: CH). So nutzt du die maximale Anzahl Bilder pro Sekunde (fps), die die Kamera schießen kann. So verpasst du keinen Moment und keine Bewegung. Maximal 10 Bilder pro Sekunde sollten aber reichen.
Blende
Wähle eine große Blende (=kleine Blendenzahl) vor, und zwar die größte, die dein Teleobjektiv zulässt, zum Beispiel Blende 4. Stelle auf A oder Av, also Blendenvorwahl mit Zeitautomatik. Die entsprechend kurze Belichtungszeit wird dann von der Elektronik dazugesteuert. Das verhindert Bewegungsunschärfe und bringt dir scharfe Bilder in jeder Lage.
ISO
Eine gute Möglichkeit ist die manuelle Einstellung von Zeit und Blende. Zum Beispiel 1/2000s und f/4.
Die Empfindlichkeit wird dann über ISO-Automatik von der Elektronik gesteuert. Das funktioniert natürlich nur, wenn die Kamera diese Möglichkeit bietet.
Lies hier unsere Tipps zu ISO Automatik im manuellen Modus.
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2Vor dem Hunde fotografieren: Etwas Training ist gut
Im Gegensatz zu unseren Kameras sind Hunde nicht sofort bereit zum Einsatz! Das Fotografieren braucht daher etwas Übung, um die „richtigen“ Hundefotos zu schießen.
Das Tier kennt die Kamera nicht. Gewöhne es deshalb zuerst an die Ausrüstung und das Auslösegeräusch.
Zeige ihm schon zu Hause, dass die Kamera nichts Unheimliches ist. Für das Tier ist sie ein Gegenstand, etwas Totes, das aber zu dir gehört wie die Leine, der Hut oder der Mantel.
Belohne den Hund eventuell dafür, dass er sich mit der Kamera anfreundet und sich fotografieren lässt. Er wird auf das Foto mit einem Schwanzwedeln reagieren.
Außerdem sind einige grundlegende Kommandos sehr hilfreich. Ein „Sitz und Bleib“ wirkt Wunder und schafft den nötigen Abstand, um das richtige Foto zu machen. Auch eine Markierung, auf die Pfiffi trainiert ist, ist hilfreich. Hundefotografie braucht etwas Vorbereitung, dann klappt’s auch.
3Den Hund müde machen für statische Fotos
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In jedem alten Sprichwort steckt ein Körnchen Wahrheit und in diesem Fall viel mehr als nur ein Körnchen. Ein Vierbeiner, der müde ist, hat wahrscheinlich weniger Energie, sich schlecht zu benehmen! Das heißt nicht, dass Bewegung schadet, aber sie kommt vor dem Foto.
Wenn du statische Fotos machen willst, mach den Hund müde, bevor du ihn fotografierst! Dann wird er sich nicht laut verhalten oder gegen das Stillsitzen protestieren. Spielen und Laufen vor oder während des Fotografierens macht ihn ruhiger.
Fotos mit Bewegung werden wir später in diesem Artikel besprechen.
4Beim Hunde Fotografieren immer Filter verwenden
Um den Vierbeiner ins rechte Licht zu rücken, können Filter im wahrsten Sinne des Wortes helfen. Farbfilter mit einem ganz leichten Orangeton sorgen für warme Farben und haben zudem eine schützende Funktion. Für die Fotografie und ein stimmungsvolles Hundefoto ist Licht das A und O.
Filter schützen das Objektiv vor Kratzern, Staub und nassen Tiernasen! Ebenso dämpft das Glas Erschütterungen, die zum Beispiel entstehen, wenn die Kamera von einem übermütigen Hündchen versehentlich aus der Hand gerissen wird.
Ein einfacher UV-Filter genügt. Er dient nur als Schutz. Hier meine Empfehlung für einen UV-Filter
5Auf Augenhöhe mit dem Hund sein!
Was für das Fotografieren von Kindern gilt, gilt auch für das Fotografieren von Hunden: Runter auf Augenhöhe!
Auch Tiere fotografiert man auf Augenhöhe. Dazu bückt man sich oder legt sich auf den Boden. Keinesfalls fotografiert man einen kleinen Hund aus der Erwachsenen-Perspektive von oben.!
Weiterhin ist wichtig, auf die Augen scharf zu stellen, wie bei einem Porträt eines Menschen. Die Augen müssen scharf sein!
6Die Location macht den Unterschied: Raus in die Natur!
Im Wald gibt es meistens Schatten und diffuses Licht. So wird das Motiv gleichmäßig ausgeleuchtet und das Shooting gelingt.
Wie bei Menschen macht es einen großen Unterschied, wo man fotografiert. Deshalb bin ich kein Freund von gestellten Bildern im Studio. Ist dein Hund ein Abenteurer? Warum fotografierst du deinen Welpen nicht bei dem, was er am liebsten macht – einem schönen Spaziergang!
Du kannst sogar nebenbei die Natur einfangen, während dein Haustier von etwas Schönem abgelenkt wird. Auch natürliches Licht ist wichtig. Warum gehst du nicht in der Abendsonne, in der goldenen Stunde oder am Morgen spazieren? So kannst du mit der Hundefotografie in natürlicher Umgebung und weicher Beleuhtung beginnen.
Zwar kann man überall Hunde fotografieren, aber gute Hundefotos entstehen nicht zu Hause, im Studio oder auf dem Sofa.
Auch wenn sich das Licht im Studio besser dosieren und gestalten lässt, sollte es die Ausnahme bleiben.
Manche Vierbeiner sind an fremden Orten schwieriger zu fotografieren, weil sie entweder nervös und ängstlich oder überfordert sind. Aber du kennst ihn am besten. Tu, was du für richtig hältst, um das Tier mit der Umgebung vertraut zu machen.
Denke daran, dass das Wohlbefinden und die Zufriedenheit deines Vierbeiners an erster Stelle stehen. Das Bild kommt erst an zweiter Stelle.
7Erhalte die Aufmerksamkeit des Hundes
Ohren hoch, Ohren hoch!
Ohren hoch und Gesichter zum Lächeln bringen? Wer Hunde fotografieren will, muss ein paar Kniffe kennen.
Dazu braucht es etwas Aufmerksamkeit. Das funktioniert mit hochwertigen Leckerlis (Futter, das dein Hund unwiderstehlich findet) oder mit seinem Lieblingsspielzeug. Du kennst deinen Hund gut, wenn es darum geht, seine Ohren zu öffnen. Er wird hundegerecht antworten und dich mit einem guten Foto belohnen.
8Ausrüstung und Objektiv
Ein Hundeshooting kann wie im Beispiel eine lustige und bereichernde Zeit sein, wenn du es richtig angehst. Du solltest darauf achten, das Bild deines Hundes in seinem natürlichsten und glücklichsten Moment einzufangen.
Für statische Bilder nimmst du ein Objektiv, das zur Entfernung passt. Das wird wohl irgendwo zwischen 85 und 200mm liegen, je nach Größe des Tieres.
Um Actionbilder anzufertigen, benötigst du ein Teleobjektiv um die 200mm bis 300mm Brennweite. Dazu gehören kurze Verschlusszeiten, um die Bewegung im Fotografieren einzufangen. Perfekt ist ein 70-200mm Zoom.
Wie bereits erwähnt, kann man die Geschwindigkeit der Kamera nutzen, wenn man den AF-C Modus verwendet. Das ist besonders wichtig bei der Tierfotografie mit schnellen Bewegungen! Indem du eine ganze Reihe von Bewegungen aufnimmst, kannst du das Foto mit der meisten Action auswählen.
Lass den Hund nicht parallel, sondern auf dich zu laufen. Das erschwert zwar das Fokussieren, bringt dir aber dynamischere Fotos. Mit der Serienbildfunktion schießt du Bild für Bild aus der Bewegung heraus. Die Linse bleibt dabei immer auf die Augen gerichtet. Vergiss eine kleine Belohnung nicht, damit du die Serie oft wiederholst und das Tier nicht die Lust verliert. Wenn du alle Bilder im Kasten hast, belohnst du das Tier mit einem Leckerli.
Zur Ausrüstung gehört für dich auch Kleidung für Fotografen. Sieh dir unseren Artikel dazu an.
9Bringe einen Freund mit, um Hunde zu fotografieren!
Bring Freunde mit, die dir und den anderen Hunden helfen, sich in Position zu bringen! Beim Ablichten von Hunden ist es immer gut, eine zweite Person in der Nähe zu haben. Außerdem kann ein Bild mit anderen Hunden im Hintergrund sehr fotogen sein.
Ein zweites Paar Hände kann die Aufmerksamkeit des Hundes auf sich ziehen. Oder es hilft, den Welpen am Weglaufen zu hindern.
10Bücher mit Hundefotografie Tipps lesen
Es ist nicht immer einfach, Fotos von deinem Haustier zu machen, aber Hunde zu fotografieren lohnt sich immer! Hab Spaß und lass es locker angehen, dann klappt es auch. Wenn du weitere Vorschläge hast, schreibe sie in das Kommentarfeld.
Natürlich ist es auch bei der Hundefotografie wichtig, sich von anderen Fotografen inspirieren zu lassen. Dafür gibt es einige Bücher, die ich hier zusammengestellt habe. Alle beschäftigen sich mit der Fotografie von Hunden und Haustieren: