Belichtungsreihe (Bracketing) einfach nutzen

Anzahl und Schrittweite wählen und fertig ist die Belichtungsreihe. Und was sind Weißabgleichsreihe und Blitzbelichtungsreihe?

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Durch eine Belichtungsreihe (Bracketing) lassen sich Reihen von Fotos mit unterschiedlichen Einstellungen machen. Und zwar automatisch! Dieser Artikel erklärt alles, was du über Bracketing wissen musst.

In diesem Artikel liest Du alles über Belichtungsreihen, und wie Du eine HDR Aufnahme in Lightroom erstellen bzw. vorbereiten kannst. Nicht zu verwechseln mit Focus Stacking, bei dem es um Schärfentiefe der Aufnahmen geht!

Was ist Bracketing?

Belichtungsreihe Bracketing
Verschiedene Einstellungen automatisch fotografieren mit der Bracketing Funktion deiner Kamera

Moderne DSLR Kameras und einige DSLM bieten die Möglichkeit, eine Reihe von Fotos mit unterschiedlichen Belichtungen zu erstellen. Diese Automatik bezeichnet man als Belichtungsreihe. In diesem Artikel geht es also um die Technik, wie Du mit mehreren Fotos und Einstellungen eine Reihe erstellst, bei denen anders belichtete Bilder entstehen.

Meist handelt es sich dabei um eine Reihe von 3 Fotos. Eine Auslösung mit der richtigen Belichtung, eine mit einer Blende darunter und eine Fotografie mit einer Blende darüber. Diese Einstellungen gelten dann für die nächsten drei Fotos. Die erste Aufnahme ist die „richtige“ Belichtung, gefolgt von der Unterbelichtung und der Überbelichtung. Somit lassen sich automatisch Fotos mit verschiedenen Einstellungen fotografieren.

Belichtungsreihe bei Nikon
Bracketing bei Nikon mit der BKT Funktion:
3F 2.0 bedeutet: 3 Bilder mit je 2 Blendenstufen Unterschied

Eingestellt wird das Bracketing an der Kamera meist mit einem Knopf namens BKT, zumindest bei Nikon. Bei Canon gibt es einen Knopf an der Rückseite der Kamera. Anschließend wählt man, wieviele Fotos die Serie haben soll und welchen Abstand in Blenden die Fotos haben sollen. Möglich sind beispielsweise auch 5 Bilder oder 7 Bilder mit Abständen von 1/3 bis 2 vollen Blendenstufen.

Somit kannst du leicht eine HDR Aufnahme in Lightroom erstellen.

Was ist der Vorteil beim Bracketing? Erstens lassen sich durch eine solche Belichtungsreihe falsche Belichtungen leicht aussortieren, zum Beispiel in Lightroom. Noch wichtiger ist aber der Vorteil, in Lightroom ein HDR Bild aus der Reihe zu erstellen. In einer HDR Aufnahme werden Kontraste und Helligkeiten der verschiedenen Einzelfotos zu einer Aufnahme kombiniert. Die Anzahl kannst Du übrigens vorwählen.

Belichtungsreihen sind aber kein nützliches Werkzeug zur Verbesserung der Schärfentiefe deiner Aufnahmen! Dazu müsstest du das Focus Stacking bzw. Fokus Bracketing verwenden, um mehrere Bilder zu einer scharfen Aufnahme zu kombinieren. Der Schlüssel liegt oft in der richtigen Anwendung der Belichtungsreihen und des Stacking.

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Wie du Belichtungsreihen erstellst

Verwende die Belichtungsreihe am besten immer in Verbindung mit dem Serienbildmodus. In diesem Modus fotografiert die Kamera nicht nur ein Bild, sondern löst hintereinander aus, solange Du den Auslöser gedrückt hältst.

Während die automatische Belichtungsreihe aktiviert bleibt, durchläuft die Kamera nun die eingestellten drei Belichtungs- einstellungen mit der Schrittweite. Wenn dagegen der Modus auf Einzelbild festgelegt ist, musst Du daran denken, drei einzelne Aufnahmen von Deinem Motiv zu machen.

Somit werden bei „Serienbild“ Einstellung drei Fotos mit unterschiedlichen Belichtungen gemacht und dann gestoppt.
Ich kann also drei Belichtungen schnell hintereinander machen, sodass die Fotos fast identisch sind und ich mich nicht daran erinnern muss, wie viele Aufnahmen ich gemacht habe.

Bei Verwendung eines Statives beitet sich ein Fernauslöser an, der sogar noch Intervall Funktionen und mehr bietet. Wir haben den Pixelpro TW-283 bereits hier getestet. In Kombination mit einem Stativ bekommst du so perfekten Fokus und Schärfentiefe nach Wunsch.

Beispiel einer Belichtungsreihe mit Schrittweite 1:

Belichtungsreihe
korrekt: Bracketing 0
Bracketing
Unterbelichtet: Bracketing -1
Bracketing
Überbelichtet: Bracketing +1

Kontraste mindern durch Bracketing

Belichtungsreihe bei Nikon
Anzahl und Schrittweite vorgeben und fotografieren, fertig.
3 Bilder mit je 2 Stufen Unterschied von Foto zu Foto

Eine Belichtungsreihe ist sehr nützlich, wenn das Licht schwierig ist oder zu viel Kontrast vorhanden ist. Du hast dadurch dann eine Reihe von Bildern zur Auswahl. Die Anzahl beträgt meist 3, 5 oder 7 Bilder mit einer bestimmten Schrittweite um einen gesetzten Wert herum, beispielsweise -1, 0, +1. das ist bei Canon und Nikon etc ähnlich.

Jeder hat viele (ansonsten gute) Fotos, die durch ein ausgefessenes Spitzlicht im Gesicht suboptimal beichtet sind. Diese hätten von einer kürzeren Belichtung profitiert. Ebenso habe ich Bilder, die zu dunkel sind. Und obwohl sie durch langwierige Bearbeitung in Lightroom oder Photoshop teilweise korrigiert werden können, fehlen ihnen die Farbtöne, die Sie auf einem richtig belichteten Foto erhalten hätten.

Obwohl die automatische Messung in den meisten Fällen sehr gut ist, gibt es häufig Situationen, die die Messung täuschen können. Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob die Kamera die richtige Belichtung liefert, versuche eine Belichtungsreihe. Dann hast Du eine Auswahl an Belichtungen und kannst später die passende auswählen. Außerdem entfällt eine langwierige Nachbearbeitung in Lightroom oder Photoshop.

Wie groß sollen die Abstände sein?

Wenn du in RAW fotografierst, ist eine volle Blende ein guter Abstand.
Wenn Du dagegen in JPEG / JPG aufnimmst, sollte die Lücke zwischen den Fotos beim Bracketing enger sein. Denn es gibt bei JPG weniger Möglichkeiten, Probleme bei der Nachbearbeitung, z.B. in Lightroom, zu beheben.

Belichtungsreihe und Belichtungskorrektur zusammen verwenden

Die Mitte der Reihe muss sich nicht unbedingt bei +-0 (Null) befinden. Es ist möglich, gleichzeitig eine Belichtungskorrektur anzuwenden und eine Belichtungsreihe hinzuzufügen. Vorgegeben wird die Schrittweite und die Anzahl.

Du könntest also eine Unterbelichtung auf der Mittellinie der Skala einstellen.
Dies würde Dir eine „korrekte“ Belichtung (0) geben, dazu ein Bild mit -1 Blende darunter und eins mit -2. Oder Du kannst die „Unterbelichtung“ quasi auf der Mittellinie einstellen und eine und zwei Stops einlegen. Beim Fotografieren im Winter oder im Schnee sollten alle Fotos wegen des hellen Hintergrunds um mindestens eine Blende überbelichtet sein.

Weißabgleichs Belichtungsreihe

Manche Kameras verfügen außerdem über die Funktion einer Weißabgleichsreihe. Man nennt sie auch WB Bracketing.Bei einer solchen Weißabgleichsreihe werden unter Beibehaltung der gleichen Belichtungszeit mehrere Fotos mit einem Abgleich auf unterschiedliche Farbtemperaturen aufgenommen. Der englische Ausdruck dafür ist White Balance Bracketing, kurz WBB. Beim Fotografieren in RAW ist eine Weißabgleichsreihe aber nebensächlich, da in Lightroom der richtige Weißabgleich später gesetzt werden kann..

Unter einer Blitzbelichtungsreihe, engl. FEB (Flash Exposure Bracketing) versteht man Stufen in der Blitzintensität. Ähnlich wie bei der Belichtungszeit lassen sich mit der Blitzbelichtungsreihe Korrekturen vornehmen.

Somit bietet Bracketing viele Vorteile durch die automatische Änderung der Belichtung von Bild zu Bild. Außerdem lässt sich somit leicht eine HDR Aufnahme in Lightroom erstellen. Mehr zu Lightroom.

Focus Bracketing

Das Fokus-Bracketing bei Canon EOS Kameras ermöglicht das automatische Aufnehmen mehrerer Fotos mit unterschiedlichen Fokuseinstellungen. Dabei werden die Fokus-Einstellungen so variiert, dass verschiedene Bereiche im Bild scharf sind. Später werden die Bulder in einer Bildbearbeitungssoftware zusammengesetzt. Dadurch entsteht dann ein scharfes Bild.
Fokus-Bracketing ist besonders nützlich, wenn präziser Fokus auf verschiedene Elemente in einer Szene gelegt werden soll.

Dieses Verfahren ist auch als Focus stacking bekannt. Du kannst es ähnlich einfach nutzen.

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