Wusstest du, dass deine Fotos noch beeindruckender und detailreicher sein könnten? Mit HDR Fotografie ist das möglich. Entdecke die Vorteile und den Nutzen dieser spannenden Technik! Lasse deine Fotos zum Leben erwachen. In diesem Fotokurs werden wir über HDR-Fotografie sprechen.
Was ist HDR und wie nutze ich es beim Fotografieren? Wann benötige ich es? Welche Software brauche ich dafür? Was ist der Dynamikumfang? Wie mache ich eine Belichtungsreihe und wie füge ich die Fotos zusammen? Alles das liest du in diesem Artikel!
Was ist HDR?
HDR steht für High Dynamic Range. Dabei werden mehrere unterschiedlich belichtete Bilder zu einem Bild kombiniert. Ziel ist es, einen möglichst großen Bereich von Helligkeitsstufen zu erfassen und abzubilden.
HDR oder High Dynamic Range Fotografie ist also eine Technik in der Nachbearbeitung.
Das Ergebnis ist ein Bild mit möglichst vielen Details sowohl in den Schatten als auch in den hellen Bildbereichen. Es stimmt also möglichst mit dem überein, was das menschliche Auge sieht. Dazu braucht man mehrere Fotos. In diesem Artikel zeige ich, wie man ein HDR-Bild erstellt.
Wann braucht man HDR?
HDR fotografieren, das kommt immer dann zum Einsatz, wenn ein Motiv sehr hohen Kontrast hast. Das bedeutet, dass es viele ausgeprägte helle sowie dunkle Stellen im Bild gibt, aber wenig Mitteltöne. Hier kann die HDR Fotografie (High Dynamic Range = hoher Dynamikumfang) die Kontraste mindern und die Tonwerte in der Aufnahme glätten.
Bei der HDR Fotografie wird also aus einem hellen, einem mittleren und einem dunklen Bild einer Szene ein einziges Bild erzeugt. Das Ergebnis enthält – vereinfacht gesagt – die Belichtung jedes einzelnen Bildes. Das hört sich kompliziert an. Aber du brauchst keine teure Kamera, um HDR-Bilder zu erstellen.
Vorteile von HDR Fotografie
Die Vorteile durch HDR sind vielfältig. Der wichtigste ist die bessere Detailwiedergabe. Durch HDR kann das gesamte Spektrum an Helligkeitsstufen abgebildet werden. So lassen sich z.B. dunkle Schatten und helle Lichter in einem Bild darstellen.
Die HDR Fotografie eignet sich vor allem für Szenen mit hohem Kontrast. Hier wäre es sonst schwierig, alle Details in einem einzigen Bild zu erfassen. Mit HDR können die verschiedenen Helligkeiten dargestellt werden, was zu einem realistischen Bild führt.
Anwendungsbereiche von HDR Fotografie
HDR-Fotografie eignet sich für viele Bereiche der Fotografie. Landschaftsfotografie ist ein Beispiel, bei dem HDR sehr gut eingesetzt werden kann. Durch den hohen Kontrastumfang von Landschaften kann HDR dabei helfen, alle Details abzubilden.
Auch in der Architekturfotografie ist HDR sehr hilfreich. Hier kann es schwierig sein, alle Details eines Gebäudes oder Innenräume abzubilden. man denke nur an einfallendes Licht durch Fenster. Dank HDR werden alle Helligkeitsstufen dargestellt.
Notwendigkeit bei hohem Kontrast
Der Grund für die Erstellung eines HDR-Bildes liegt daran, dass unsere Augen einen hohen Kontrastumfang in einer Szene wahrnehmen können. Also einen Umfang, der weit größer ist, als der Sensor einer Kamera erfassen kann.
Wir sehen in die hellen Bereiche einer Szene hinein und können sogar sehen, was sich in den Schatten abspielt. Die Kamera wird jedoch Mühe haben, die Enden dieses dunklen Bereichs zu erfassen. Wenn du die Belichtungsmessung für die Lichter (die hellen Bereiche) wählst, verlierst du fast alle Details in den Schatten. Versucht man es andersherum – man misst nur die Schatten – hat man am Ende wahrscheinlich die so genannten ausgefressenen Lichter. Was also tun?
Jeder Fotograf kennt das. In Situationen mit hohem Kontrast, z.B. beim Fotografieren in einer Kirche, sind entweder die Fenster weiß ausgefressen und die Sitzreihen richtig belichtet. Oder die Fenster sind richtig belichtet, aber dafür die Sitzreihen zu dunkel.
Helligkeitsunterschiede im Histogramm erkennen
Im Histogramm erkennt man solche Bilder mit großem Dynamikumfang an einem großen Berg links und rechts im Histogramm. Das bedeutet, es gibt viele weiße und schwarze Bildteile in der Darstellung, was für einen hohen Kontrast spricht. Um dieses zu glätten, wird der Dynamikumfang bearbeitet und das Histogramm so geglättet.
Ein bekanntes Beispiel dafür: Ein gut belichtetes Zimmer oder eine Kirche, in dem die Fenster vor Licht nur so strotzen. Wenn du belichtest, um das aufzunehmen, was sich außerhalb dieser Fenster befindet, gehen die Details des Raums im Schatten verloren. Und wenn du im Freien fotografierst, erzeugt das Sonnenlicht auch dunkle Schatten. Belichte für das eine, verlierst du Details im anderen.
Wenn du jedoch ein HDR-Bild machst, ist das, was du siehst, auch das, was du bekommen wirst. Dieses entsteht, wenn du eine Reihe von Belichtungen machst – üblicherweise als Belichtungsreihe bezeichnet -, um sowohl Lichter als auch Schattendetails einzufangen.
Kameraeinstellungen
Die Arbeit mit HDR beginnt schon bei der Aufnahme und nicht erst bei der Bearbeitung.
Oft weißt du schon vorher, dass dein Motiv HDR benötigt, um helle und dunkle Bereiche auszugleichen. Wenn das der Fall ist, brauchst du auf jeden Fall mehrere Aufnahmen, damit due sie später zusammenfügen kannst.
Das bedeutet, dass du zuerst eine Aufnahme mit einer exakten Belichtung machst. Diese dient als Grundlage für dein Foto. Danach machst du mindestens eine Aufnahme, die dunkler ist, um die hellen Bereiche mit der gewünschten Belichtung einzufangen. Zuletzt machst du mindestens eine Aufnahme, die heller ist, um die dunkleren Bereiche richtig einzufangen.
Und natürlich ist ein Stativ erforderlich, damit der Bildausschnitt immer gleich ist.
Für beste Ergebnisse empfehle ich dir die folgenden Einstellungen an der Kamera:
- Fotografiere möglichst nicht im JPG Format..
In meinem Artikel RAW vs. JPEG erfährst du, warum du in RAW fotografieren solltest. - Halte die Blende zwischen den Aufnahmen immer gleich. Das bedeutet, dass du die Verschlusszeit variieren solltest.
Ich empfehle den Blendenprioritätsmodus (A) dafür. Ansonsten erhältst du Fotos mit unterschiedlicher Schärfentiefe. - Stelle die Messmethode deiner Kamera auf Matrix, damit die Kamera die beste Belichtung für die gesamte Szene auswählen kann.
Das wird deine mittlere Belichtung sein. - Verwende die Funktion Belichtungsreihe (Bracketing) deiner Kamera und fotografiere in 1 EV-Schritten. Ich mache meistens 5 Fotos als Reihe, also -2, -1, 0, +1, +2. Das ist für die meisten Situationen gut geeignet.
- Mache das Ganze schnell hintereinander, vor allem, wenn du Wolken im Bild hast.
- Achte auf andere sich bewegende Objekte. Bewegungen sind in der Software später nur schwer zu korrigieren.
HDR Software
Es gibt viele verschiedene Software-Tools, die für HDR-Fotografie geeignet sind.
Meiner Erfahrung nach ist aber die beste Software die, die man bedienen kann.
Lightroom
Ich setze meine Aufnahmen in Lightroom zusammen.
Wozu sollte ich mir eine zusätzliche Software kaufen, wenn es Lightroom doch genau so gut kann? Dabei ist die Bedienung in Lightroom denkbar einfach. Man wählt die einzelnen Aufnahmen aus und setzt sie dann über Rechtsklick „zu HDR zusammenfügen“ zusammen. Anschließend entsteht das fertige Bild, was ich wiederum weiter bearbeiten oder speichern kann.
Photoshop
Auch Photoshop kann selbstverständlich HDR Fotos erstellen. Wenn Du also Photoshop benutzt, solltest du dabei bleiben. Eine weitere Software ist nicht nötig, schließlich ist Photoshop das Schweizer Taschenmesser rund um die Bildbearbeitung.
Eine Anleitung fürs Zusammensetzung der Aufnahmen in Photoshop gibt es bei Adobe.
Aurora HDR
Aurora HDR ist eine benutzerfreundliche Software, die auch für Anfänger geeignet ist. Es bietet eine Vielzahl von Funktionen und Möglichkeiten, um high dynamic range Bilder zu erstellen.
Weitere HDR Software
Speziell für HDR gibt es noch Photomatix, das andere ist HDR Efex Pro von Nik Software. Beide arbeiten auf ähnliche Weise. Im Grunde stellst du die Parameter ein, die das Ergebnis steuern. Und jedes Programm erstellt eine Datei, die alle Informationen für eine Belichtung enthält; also eine Datei, die die Extreme von Lichtern und Schatten wiedergibt, sowie alles dazwischen.
Letztlich ermöglicht die HDR-Fotografie Aufnahmen, die früher kaum möglich waren. Gleichzeitig bietet sie eine Menge kreativer Möglichkeiten.
Das Buch zum Thema:
Ich hoffe, dieser kleine Fotokurs zur HDR-Fotografie hat Dir gefallen. Wer noch mehr zum Thema wissen möchte, bestellt dieses Buch, welches ich sehr empfehlen kann:
Amdere Artikel:
→ Fotokurs Belichtung
→ Stativ Kaufberatung
Fotokurs Foto