Panoramafotos entstehen in der Fotografie, indem man mehrere versetzte Aufnahmen macht. Die Panoramafotografie zeigt schließlich eine weite Aufnahme im schmalen Format, meistens im Querformat. Aber wie entsteht ein Panoram? Was ist der Nodalpunkt? Welche Ausrüstung und Brennweite ist die beste? Wir geben Tipps in unserem Tutorial.
Das Fotografieren eines Panoramas geht leicht von der Hand, wenn man sich vorher ein paar Gedanken macht. Und die folgenden Tipps beachtet. Wie so oft sind richtige Ausrüstung und Vorbereiten die halbe Miete. Die Kamera spielt dabei kaum eine Rolle, wie unser Tutorial beweist.
Erstellen eines Panoramafotos
Zuschneiden und Zuschnitt
Die einfachste Form eines Panoramafotos ist der Zuschnitt bei einem Bild. Dabei entsteht durch Zuschnitt, also Wegnehmen des unteren und oberen Bildteiles, ein langes Format in Form eines Panoramas. Hierbei leidet aber die Qualität. Denn die übrig bleibende Pixelmenge entpricht nicht mehr der ursprünglichen Auflösung.
Diese triviale Form der Panorama- Erstelllung ist aber mit Panoramafotografie weniger gemeint. Außerdem kann sie in jedem Programm zur Fotobearbeitung vollzogen werden.
Wir überlegen uns daher bei der Panoramafotografie in diesem Artikel, wie ein Panorama schon im Moment des Fotografierens entsteht. Dazu ist jedoch nicht nur ein einziges Bild nötig.
Zusammensetzen einzelner Fotosr
Bei der „richtigen“ Panoramafotografie werden verschiedene einzelne Fotos zusammengesetzt („Stitching“). Dazu machst du mehrere Fotos, die du überlappen lässt. Die Bilder musst Du folglich später in einer geeigneten Software bearbeiten. Achte bei jedem Bild auf eine gewisses Überlappen, damit Teil an Teil gesetzt werden kann. So lässt sich sogar ein 360° Bild erstellen.
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Ausrüstung und Stativ für die Panoramafotografie
Hilfreich ist dabei schon beim Fotografieren ein Stativ mit einem Kugelkopf, der eine Panoramafunktion bietet. Manche Stativköpfe sind sogar elektrisch und lassen sich auf einen festen Drehwinkel einstellen. Das macht die Sache sehr einfach.
Entsprechende Stativköpfe und andere Artikel für die Panoramafotografie gibt es bei Amazon:
Panoramafotografie ist bei entfernten Szenen übrigens einfacher als bei nahen Objekten. Denn bei nahen Objekten können leichter Parallaxenfehler entstehen. Am besten gelingt das Ergebnis übrigens immer mit Stativ und einem speziellen Panoramakopf.
Überlappung und Belichtung
Halte die Kamera bei den Aufnahmen der Panoramafotografie möglichst gerade. Am bsten benutzt du ein Stativ. Idealerweise drehe die Kamera dabei von Hand um den Nodalpunkt. Das ist der Punkt, um den die Kamera gedreht werden sollte, um es ganz genau zu machen -und nicht etwa um das Stativgewinde herum! Vorrichtungen wie Nodalpunktadapter am Stativ erleichtern hier das genaue Ausrichten. Wenn das Motiv weit genug entfernt ist, ist das Ausrichten am Nodalpunkt nicht so wichtig. In anderen Fällen hilft so ein Nodalpunktadapter.
Die Fotos sollten sich um mindestens 10% überlappen. Die Belichtung sollte bei allen Bildern gleich sein. Stelle deine Kamera daher auf den manuellen Modus (M)!
Vor der Aufnahme solltest du darauf achten, dass der Horizont nicht zu hoch oder zu tief ist. Das ist wichtig, damit es nicht zu abgeschnittenen Kirchturmspitzen kommt.
Beispiel fpür einen Standard Panoramakopf
- ★ Koolehaoda Panoramakopf ermöglicht es Ihnen, das Rastintervall leicht zu ändern und volle 360° Fotos zu erfassen. Ideal für HDR-Panorama (High Dynamic Range).
- ★ Hochwertige Aluminiumlegierung. CNC-präzise bearbeitet, Oberfläche anodische Oxidation, Oberfläche mit präziser Skala, mit Wasserwaage, kann um 360 Grad frei drehen.
- ★ Innovative Indizierungsanleitung, kann voreingestellt werden 0/15/30/45/90 ° Rastintervallwahl zur Fixierung verschiedener Linsen.
Elektrischer Panoramakopf für Profis:
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Übrigens, Panoramafotografie bedeutet Präzision: Einige Kameras bieten dafür eine spezielle Panorama – Belichtungsfunktion. Die besten Ergebnisse erhält man um 12:00 Uhr mittags bzw. 13:00 Uhr während der Sommerzeit. Da die Sonne dann an ihrem höchsten Punkt steht, sind die Schatten am kürzesten. Somit braucht man bei einem 360° Foto nicht gegen die Sonne zu fotografieren. Ansonsten gibt es bei einer 360° Volldrehung auf jeden Fall eine Situation mit Gegenlicht.
Auf gleiche Helligkeit achten!
Besonders empfehlen kann ich das nebenstehende Buch zur Panoramafotografie. Hier liest Du auf mehreren hundert Seiten alles Wichtige zum Thema. Das Bich behandelt verschiedene Arten wie Kugelpanorama und zylindrisches Panorama ebenso wie die nötige Ausrüstung. Ein besonderer Teil im Buch gilt den Stativen.
Die Fotografie und das anschließende Bearbeiten von Hand stehen im Vordergrund. So geht es Seite für Seite langsam zum fertigen Gesamtbild.
Das richtige Objektiv für die Panoramafotografie: 85mm
Damit Bildteile nicht durchgewölbt werden, solltest Du auf Weitwinkelobjektive beim Fotografieren verzichten. Das Objektiv muss verzerrungsfrei sein. Denn nur so lassen sich die Einzelfotos später gut nahtlos zusammenfügen (stitchen).
Ich habe die besten Ergebnisse mit einer Brennweite von 85mm gemacht. Dabei ist es egal, ob ich mein 85mm Festbrennweite oder mein 70-200mm Zoomobjektiv benutze. Wichtig ist nur die effektive Brennweite. Ich fotografiere im Hochformat, dann ist die spätere Auflösung größer.
„Ghosting“ durch Menschen
Bei belebten Plätzen solltest du darauf achten, dass sich möglichst wenige Personen im Überlappungsbereich befinden. Ansonsten kann das zu Schattenfiguren (Ghosting) führen. Um zu vermeiden, dass sich bewegende Personen mehrfach auf dem Bild befinden, solltest du die Fotos in rascher Folge machen. Bewegt sich die Mehrzahl der Personen in eine gemeinsame Richtung, hilft es, die Bildfolge entgegen dieser Bewegungsrichtung aufzunehmen. Alternativ kannst du auch ND-Filter benutzen und die Personen somit elegant verschwinden lassen.
Die Software für Panoramafotografie
Die Bilder sind im Kasten. Mehrere (noch virtuelle) Objekte aus der Szene werden nun von Hand zusammengefügt.
Am Computer kannst du die Bilder mit einer sogenannten „Stitching-Software“ zusammensetzen. Keine Angst, du musst kein Photoshop Profi sein. Ein spezielles Programm ist wahrscheinlich gar nicht nötig. Denn auch das bei Fotografen beliebte Lightroom von Adobe beherrscht das Stitching auf Knopfdruck.
Die Bilder müssen sich im gleichen Ordner bzw. Sammlung befinden. Hierzu markiere die Einzelbilder in Lightroom und wähle anschließend die Funktion „Zu Panorama zusammenfügen“. Lightroom macht daraufhin ein neues Fenster auf. Nun lassen sich noch, je nach Motiv und Geschmack, die Optionen wählen. Vom Standard-Panorama über ein zylindrisches Panorama bis zum Kugelpanorama ist alles dabei, was das Herz begehrt.
Selbstverständlich beherrscht auch Photoshop das Erstellen von Panoramen. Hier heißt die Funktion Photomerge.
Zum Schluss kannst Du selbstverständlich noch das fertige Foto, also das entstandene Panorama, bearbeiten. Ich empfehle, das auch in dieser Reihenfolge zu tun und nicht die Einzelfotos vor dem Zusammensetzen zu bearbeiten! Sonst gibt es möglicherweise sichtbare Nahtstellen.
Kugelpanorama und Little Planet
Insbesondere bei Drohnenfotos kommt eine spezielle Art des Panoramas zur vollen Blüte: das Kugelpanorama. Ein Kugelpanorama oder sphärisches Panorama ist ein besonderes Panoramafoto, bei dem sämtliche sichtbaren Blickwinkel wiedergegeben werden. Auf solchen Panoramen wird also ein Bildwinkel von 360° in der Breite und 180° in der Höhe wiedergegeben.
Viele Drohnen können automatisch ein Kugelpanorama erstellen bzw. vorbereiten. Viele Fotodrohnen können automatische 360° Panoramen horizontal wie vertikal aufnehmen. So kannst Du anschließend alle Bilder gut zusammensetzen lassen. Und du erhältst mit geeigneter Software ein „Little Planet“ Panorama, welches auch die Kugelform der Erde wiedergibt.
Selbstverständlich kannst Du ein Panorama auch ausdrucken, auch als Kugelpanorama. Ein besonderer Fotodrucker mit Rollenpapier ist hier erforderlich, damit Du nicht auf ein Ausgabeformat von A4 oder A3 limitiert bist.
Zusammenfassung
Hier sind noch mal alle wichtigen Schritte der Panorama Fotografie zusammengefasst.
Benötigte Zeit: 10 Stunden
- Stativ einpacken
Stelle deine Kamera auf ein Stativ. Insbesondere wenn das Panorama nachts oder bei schlechtem Licht entstehen soll. Ein besonderer Kugelkopf mit Panorama-Funktion ist ebenfalls hilfreich, aber nicht notwendig.
- Einzelbilder aufnehmen
Mache die Fotos mit einem 85mm Objektiv, am besten im Hochformat.
Achte darauf, dass die Bilder sich Seite an Seite zum Teil überlappen. Für ein 360° Bild machst du eine Volldrehung auf dem Stativkopf. Im Zweifel größere Überlappung wählen. - Stitching: Bilder in der Software zusammensetzen
Hierzu reicht Lightroom oder Photoshop, Du benötigst keine spezielle Panorama-Software. Ausnahme ist das Kugelpanorama in ‚Little Planet‘ Form.
- Panorama bearbeiten
Nun kannst Du das fertige Panorama bearbeiten (Belichtung, Kontrast, Ausschnitt usw.)
Leider gibt es nicht sehr viele Bücher zur Panoramafotografie.
HIer sind die Bestseller zur Panoramafotografie:
Auch interessant:
Panoramafotografie – das große Praxisbuch
Wer nicht Lightroom oder Photoshop benutt, kann die aufgenommen Einzelbilder auch mit Ptgui stitchen. PTgui gibt es übrigens auch als Testversion.