Sony A9 III Test – mit Global Shutter: Vorteile und Nachteile

Die neue Sony A9 III macht 120 Bilder pro Sekunde bei 24.6 MP Vollformat mit voller Schärfenachführung. Sie kommt mit einem neuartigen Global Shutter. Was bringt das in der Praxis?! Wir zeigen Vor- und Nachteile.

Sony Alpha 9 III

Ich bin absolut begeistert von der Alpha 9 III!

Diese Kamera ist zwar kein echter Fortschritt in Sachen Auflösung und Bildqualität. Aber mit ihrer fortschrittlichen Technologie bietet die Alpha 9 III immerhin Bilder mit unglaublicher Detailtreue und Klarheit. Sie verfügt über eine Vielzahl von Funktionen, die es ermöglichen, der Kreativität freien Lauf zu lassen. Die echte Innovation sind Serienaufnahmen in Hochgeschwindigkeit. Möglich wird das durch ihren neuartigen Verschluss, auf den wir noch eingehen werden.

Global Shutter bei der Sony A9 III vermeidet den Rolling Shutter Effekt

Global-Shutter Sensoren in kleineren Größen gibt es schon seit einiger Zeit. Aber Sony ist der erste Hersteller, der einen Vollformatsensor mit dieser Funktion entwickelt hat, und die A9 III ist die erste digitale spiegellose Serienkamera, die mit globalem Verschluss ausgestattet ist.

Sony A9 III mit Global Shutter
Sony A9 III Body mit Objektiv 24mm/1.4 und Batterieteil

Das Problem
Bei Sensorverschlüssen wird die Belichtung – und damit das Bild – in der Regel schrittweise durch eine vertikale Abtastung des Motivs vorgenommen. Das geht zwar viel schneller als bei einem physischen Verschluss, hat aber auch seine Grenzen. Vor allem die Rolling Shutter Verzerrung bei sich schnell bewegenden Objekten, die Unmöglichkeit, einen elektronischen Blitz zu verwenden, und die Verdunkelung des Suchers. Ein Global Shutter Verschluss belichtet dagegen mit allen Pixeln gleichzeitig und ist daher besser als ein physischer Verschluss. Wir verwenden hier natürlich immer noch das Wort „Verschluss“, aber es handelt sich nicht um einen Verschluss im herkömmlichen Sinne, da es keine Verzögerung zwischen dem Beginn und dem Ende einer Belichtung gibt.

Die Lösung
Daher kann der Sony A9 III Body Aufnahmen mit bis zu 120 Bildern pro Sekunde machen, ohne dass es zu Verzerrungen oder einer Verdunkelung des Suchers kommt. Außerdem besteht die Möglichkeit der Blitzsynchronisation bei einer Verschlusszeit von bis zu 1/80.000 Sekunde. Darüber hinaus arbeitet das Autofokussystem der Kamera mit 120 Bildern pro Sekunde. Unglaublich! Damit bleibt die kontinuierliche AF- und AE-Nachführung bei allen Aufnahmegeschwindigkeiten erhalten. Der EVF von Sony wird ebenfalls mit 120 Bildern pro Sekunde aktualisiert, und zwar mit der vollen Auflösung von 9,44 Megapixeln. Der einzige Haken an der Sache ist, dass eine solche superschnelle Ausleserate eine Verringerung des Dynamikbereichs bedeutet.

Ergebnis und Vorteile der Global Shutter Technik der Sony A9 III

Das Ergebnis ist, dass der Basis-ISO-Wert der Sony A9 III jetzt ISO 250 beträgt und die maximale Empfindlichkeit bei ISO
25.600 liegt. Das ist kein Problem in der realen Welt, aber niedriger als zum Beispiel bei der A9 Il. Es überrascht nicht, dass der neue Verschluss zw. Sensor mit seiner schnellen Auslesung sehr teuer in der Herstellung ist.

Sport
Bei der Sportfotografie spielt die Alpha 9 III ihre Stärken aus.

Die Alpha 9 III hat einen Preis von circa 7000€ nur für das Gehäuse.

Die Aufnahmegeschwindigkeit von 120 Bildern pro Sekunde ist auch bei der 14-Bit-RAW-Aufnahme möglich. Pre-Capture ist bei allen Geschwindigkeiten verfügbar und die schnellste Verschlusszeit bei Serien ist 1/16.000 Sekunde. Das ist übrigens auch die kürzeste Blitzsynchronisationszeit, wenn man eine Blende von mehr als f/1.8 verwendet. Auch das ist in der Praxis kaum ein Problem, selbst wenn man alle vorherigen Einschränkungen bedenkt.

Gehäuse und Bedienung

Der Body ist sorgfältig konstruiert, um den Anforderungen von Profis gerecht zu werden. Es ist robust und wetterfest, mit einer Legierung aus Magnesium. Diese bietet sowohl Haltbarkeit als auch Leichtigkeit. Die Bedienung ist durchdacht, mit einem verbesserten Griff, der einen sicheren Halt auch bei längeren Shootings ermöglicht. Die Tasten und Räder sind logisch angeordnet und bieten schnellen Zugriff auf die wichtigsten Funktionen, ohne dass man den Blick vom Sucher nehmen muss. Im Test zeigt sich, dass das Menüsystem und der Touchscreen die Navigation und Anpassungen intuitiv machen.

Insgesamt ist das Gehäuse und die Bedienung der Alpha 9 III so ausgelegt, dass sie den Workflow von Profis unterstützen und eine sehr gute Handhabung bieten. Die Funktionen und Auflösung sind nicht der große Unterschied zu anderen Alpha Kameras.

Bildqualität

Wie gesagt, ist der Sensor nicht die Hauptüberraschung.

Die Sony Alpha 9 III ist ein wahres Multitalent in Sachen Bildqualität. Mit ihrem 24 MP Sensor nimmt diese Kamera atemberaubende Fotos auf. Die Bildqualität der Alpha 9 III ist erstklassig und liefert scharfe und lebendige Bilder, die den eingefangenen Moment wahrheitsgetreu wiedergeben. Der Detailreichtum und die Klarheit jedes Fotos sind einfach bemerkenswert.

Was die Sony Alpha 9 III von ihren Konkurrenten unterscheidet, ist ihre Fähigkeit, mit schlechten Lichtverhältnissen sehr gut umzugehen. Selbst bei schwachem Licht kann sie Fotos mit minimalem Rauschen und maximaler Detailtreue aufnehmen. Die Alpha 9 III zeichnet sich nicht nur durch ihre Bildqualität aus, sondern bietet auch eine Reihe neuer Funktionen, die das Fotografieren insgesamt verbessern. Vom verbesserten AF-System bis hin zu den schnelleren Verarbeitungsgeschwindigkeiten ist diese Kamera auf außergewöhnliche Leistung ausgelegt. Schnelle und präzise Fokussierung sind ebenfalls selbstverständlich in dieser Preisklasse. Die Alpha 9 III bietet außerdem beeindruckende Serienbildfunktionen, die sich perfekt für das Einfangen von rasanter Action eignen.

Action mit Dirtbike
Die Auflösug der Alpha 9 II ist gut, haut vielleicht nicht vom Hocker, der neue Verschluss dagegen schon.

Videos mit 4K

Für Videoaufnahmen kann die Sony A9 III 4K UHD von der vollen 6K-Breite des Sensors mit bis zu 60 fps und mit bis zu 120 fps uncropped aufnehmen. Der Sensor macht somit mühelos 4K Videos. Sie verfügt über zwei Steckplätze für Speicherkarten in zwei Formaten, für CFexpress Typ A und SD UHS-II Geschwindigkeit, so dass man beliebig kombinieren kann.
Die CFE-Karten vom Typ A sind zwar langsamer als Typ-B-Karten, aber der Vorteil, sie in neben einem SD-Steckplatz verwenden zu können, ist vorteilhaft.
Die Fünf-Achsen-Bildstabilisierung der Kamera ermöglicht eine Korrektur um bis zu acht Stufen und funktioniert in Verbindung mit
den mit OSS ausgestatteten Objektiven von Sony.

Die „Human Pose Estimation“-Technologie der Sony A9 III erkennt nicht nur die Augen, sondern auch die Position des Körpers oder des Kopfes, so dass sie auch bei weit entfernten Motiven oder bei verdeckten oder von der Kamera abgewandten Gesichtern funktioniert.
Eine neue Tier-/Vogel-Einstellung macht das manuelle Umschalten zwischen den beiden Einstellungen überflüssig.
Die 759 Messpunkte decken 95,6 Prozent des Bildfeldes ab, und die AF-Bereichsoptionen umfassen jetzt mehr anpassbare Einstellungen zur Veränderung von Form und Größe. Die Lichtempfindlichkeit reicht bis zu -5,0 EV bei ISO 100 und Blende 2.

Zu den weiteren Hauptmerkmalen gehören ein in 4 Achsen einstellbarer Touchscreen und ein Bildwiedergabefilter, der eine effizientere Sortierung einer großen Anzahl von Bildern ermöglicht. Dazu kommen eine verbesserte Wiedergabeeffizienz über ein neues Funktionsmenü und die Authentifizierung von Inhalten.

Lies hier einen Testbericht auf dpreview (englisch).

Technische Daten

Was kann die Sony A9 III noch neben 120 Bilder pro Sekunde und globalem Verschluss? Dazu sehen wir uns die technischen Daten der Kamera einmal an.

Technische Daten sind vielleicht eher für Physiker, aber da sie sehr beeindruckend sind, wollen wir die wichtigsten davon aufführen.

Megapixel (effektiv):24,0 Megapixel
Maximale Bildauflösung:6.000 x 4.000 Bildpunkte (3:2)
Sensortyp und -größe:CMOS, 35,6 x 23,8mm
Cropfaktor:1,0 fach (Vollformat)
Serienbilder pro Sekunde:120 Bilder pro Sekunde
Bild-Format:JPEG, RAW, HEIF
Audio-Format:AAC, Linear PCM
Video-Auflösung:3.840 x 2.160 Bildpunkte
Video-Frequenz:120 Bilder pro Sekunde
Video-Format:H.264/AVC, H.265, XAVC-S

Auch interessant:

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein