Das Sigma 14mm f1.4 DG DN Art Superweitwinkel Objektiv kommt mit hoher Lichtstärke. Wir zeigen im Test seine Besonderheiten, seine Eignung für die Astrofotografie und ob es sein Geld wert ist.
Wenn du ein 14mm Objektiv für deine spiegellose Vollformatkamera mit Autofokus und einer Blende von f/1,4 suchst, ist das Sigma 14mm f1,4 DG DN Art das einzige Objektiv in der Stadt. Niemand sonst stellt etwas Vergleichbares her. Die nächstbeste Alternative ist das Sigma 14mm f1.8. Doch trotz seiner großen Blende ist es nicht übermäßig teuer. Es kostet circa 1600€, verglichen mit 1050€ für das f/1.8 Objektiv.
Das Sigma 14mm f1.4 DG DN Art ist so groß und schwer, dass es sich fast anfühlt, als würde man versuchen, ein Teleskop auf eine Kamera zu schrauben! Dieses Objektiv ist definitiv kein Leichtgewicht – im wahrsten Sinne des Wortes. Wenn du es an deine Kamera anbringst, fühlst du dich vielleicht wie ein Klempner, der gerade dabei ist, ein Rohr zu verschrauben. Aber keine Sorge, sobald du das Ding in Betrieb hast, werden deine Fotos so atemberaubend sein, dass du vergisst, wie schwer es eigentlich ist!
Es gibt ja eine Reihe von Gründen, warum andere Hersteller keine Objektive mit einer so großen maximalen Blende herstellen. Erstens ist es schwer, sie gut zu machen. Zweitens: Bei der Art von Schärfentiefe, die man mit einem 14-mm-Objektiv erreicht, gilt f/2,8 normalerweise als ausreichend. Sigma zielt mit diesem Ultraweitwinkelobjektiv jedoch auf Nachtaufnahmen ab. Hierbei müssen Verschlusszeit und ISO sorgfältig aufeinander abgestimmt sein, sodass eine große maximale Blende das Leben sehr viel einfacher macht. Auch bei den anderen Funktionen hat sich das Unternehmen viel Mühe gegeben, um die Astrofotografen zufrieden zu stellen.
Eigenschaften des Sigma 14mm f1.4 DG DN Art
Mit seinem 114,2° Blickwinkel bietet dieses Objektiv einen extrem weiten Blickwinkel. Es ist damit ideal für die Aufnahme von kleinen Räumen und offenen Landschaften sowie von weiten Teilen des Nachthimmels. Mit einer Länge von 15cm und einem Gewicht von 1170g ist es im Vergleich zu anderen 14mm Objektiven recht groß und schwer. Sigma ist jedoch sehr stolz darauf, dass es fast genau die gleiche Größe und das gleiche Gewicht hat wie sein 14mm f/1.8, das für DSLRs entwickelt ist. Das neue Modell lässt eine halbe Blendenstufe mehr Licht durch. Somit ist es eine beachtliche Leistung ist, die gleichen Abmessungen beizubehalten. Dass das Objektiv speziell für spiegellose Kameras entwickelt wurde, ist natürlich hilfreich, da der Abstand zum Sensor kürzer ist.
Sigma hat eine optische Korrektur, damit die Ränder des Bildes genauso scharf und detailliert sind wie die Mitte. In der Astrofotografie müssen wir oft Motive betrachten, die sich nicht in der Mitte des Bildes befinden. Jetzt haben wir eine hervorragende Option, um grundlegende Probleme mit der Optik zu beheben.
Sigma hat sich für ein Design mit 19 Elementen entschieden. Darunter sind 4 asphärische Elemente, drei aus FLD-Glas und eines aus SLD-Glas, um chromatische Aberrationen zu bekämpfen. Die asphärischen Linsen sind nicht nur im Test wichtig, da wir die Korrektur der Verzeichnung und der Vignettierung benötigen.
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Gute Leistung in der Astrofotografie
Für die Astrofotografie brauchen wir Objektive, die ihre beste Leistung erbringen, wenn sie auf unendlich fokussiert sind. Und die winzige Lichtpunkte auflösen können, ohne ihre Ränder zu verwischen und sie kleiner erscheinen zu lassen. Sigma hat sich nach eigenen Angaben darauf konzentriert, Streulicht und Geisterbilder zu minimieren. Das verhinderte im Test auch Reflexionen im Inneren des Objektivs. Das ist besonders wichtig, wenn sich helle Objekte wie der Mond oder Straßenlaternen im Bild oder direkt außerhalb des Bildes befinden.
Wir haben eine Blende mit insgesamt 11 abgerundeten Lamellen, die sich bis zu f/16 schließt. Du wirst dieses Objektiv nie für Makroaufnahmen verwenden, aber es fokussiert sehr nah. Sigma gibt die Naheinstellgrenze mit 30 cm an, aber das ist vielleicht etwas bescheiden. Ich fand den Nahfokus eher bei 24 cm vom Sensor und weniger als 10 cm vom vorderen Element entfernt.
Hintere Filter beim Sigma 14mm f1.4 DG DN Art
Das Anbringen von Filtern an Ultraweitwinkelobjektiven ist ein uraltes Problem, da die bauchigen Frontelemente das Einschrauben von Filtern unmöglich machen. Das Problem kann man mit Befestigungssystemen lösen, die die Gegenlichtblende und die Vorderseite des Objektivs umschließen. Aber diese sind meist sehr sperrig und erfordern große Filter. Ein Filterschlitz auf der Rückseite des Objektivs ist keine neue Idee, wird aber nicht allzu oft verwendet. Das bedeutet, dass wir sehr kleine Filter anstelle von großen Glasscheiben verwenden können. Und da sie vor Streulicht geschützt sind, verursachen sie keinen Nachteil in der Bildqualität.
Der Nachteil ist vielleicht, dass unsere Filterauswahl im Test des Sigma 14mm f1.4 DG DN Art deutlich geringer ist, da weniger Hersteller Rückseitenfilter herstellen. Und weil die, die es tun, keine große Auswahl haben. Wir werden also hauptsächlich nach NDs und Astrofiltern suchen. Bei den Filtern handelt es sich übrigens um die gleichen Modelle, die auch beim Sigma 14-24mm F2.8 DG DN Verwendung finden. Wenn du den Filter, den du brauchst, nicht findest, legt Sigma eine Schablone bei, mit der du deine eigenen Gelfilter passend zuschneiden kannst.
Diese Filter stecken in einem Rahmen über dem hinteren Element. Daher muss man das Objektiv von der Kamera abnehmen, um sie zu montieren. Das bedeutet, dass sich die Filter nicht so einfach wechseln lassen. Und dass man Filter zum Drehen, wie z. B. Polfilter, nicht verwenden kann.
Aufbau und Handhabung
Was das Design und die Bedienelemente des Sigma 14mm f1.4 DG DN Art angeht, ist es ziemlich Standard. An der Vorderseite befindet sich ein Ring für die manuelle Fokussierung, dahinter ein Blendenring, der in Drittel-Stufen markiert ist. Es gibt eine Option zum Deaktivieren der Blende. Außerdem gibt es eine Sperre, um den Blendenring entweder auf Auto oder manuell zu stellen. Außerdem gibt es einen Schalter zum Deaktivieren des manuellen Fokusrings, einen AF/MF-Schalter und eine anpassbare Funktionstaste.
Das Objektiv wird außerdem mit einer sehr stabilen abnehmbaren Stativschelle geliefert. Wenn die Manschette abgenommen ist, können wir einen mitgelieferten Schutzring anbringen, um die Anschlüsse abzudecken. Der Fuß verfügt über ein Arca-Swiss-Gewinde sowie ein normales 1/4-Zoll-Gewinde.
Auf der Vorderseite befindet sich ein riesiger Objektivdeckel. Er rastet sehr gut an der Gegenlichtblende ein und löst sich nicht so leicht aus Versehen. Er ist so dick, weil er praktische Aufbewahrungsmöglichkeiten für zwei Filter bietet.
Autofokus und Leistung
Der Autofokus des Sigma 14mm f1.4 DG DN Art ist im Test extrem schnell. Brennweiten wie diese haben eine so große Schärfentiefe, selbst bei f/1,4, dass das Schärfemodul nie allzu weit fahren muss. Trotzdem zischt es schnell vom nächstgelegenen Fokuspunkt zur Unendlich-Position.
Eines der besonderen Dinge an der optischen Leistung dieses Objektivs ist die Art und Weise, wie die Verzeichnung korrigiert ist. Ohne die Profilkorrekturen gibt es an den Rändern des Rahmens eine gewisse Verbiegung. Aber das ist nicht annähernd das, was ich erwartet habe. Mit eingeschaltetem Profil an der Kamera verschwindet diese Biegung vollständig.
Da die Softwarekorrekturen nur recht moderat ausfallen müssen, gehen bei Objekten in der Nähe der Bildecken keine Details und Formen verloren. So erhalten wir gerade Kanten und jede Menge Details im gesamten Bild. Es ist allerdings eines der Objektive, bei denen man hart arbeiten muss, um sie gerade zu halten.
Sigma behauptet, das Objektiv für die Unendlichkeitsfokussierung optimiert zu haben, was für die Astrofotografie sinnvoll ist. Aber das scheint nicht auf Kosten dessen zu gehen, was das Objektiv leisten kann. Ich habe im Test festgestellt, dass ich bei jeder Entfernung mit Offenblende fotografieren kann und mich auf ein sehr detailliertes Bild verlassen kann.
Ich bin mit der Auflösung des Sigma 14mm f1.4 DG DN Art im Test des Weitwinkelbereichs sehr zufrieden. Auch wenn sie sich erwartungsgemäß leicht verbessert, wenn man abblendet. Es ist keine Überraschung, dass man die beste Schärfe bei Blende 5,6 erreicht und dass sie ab Blende 11 etwas nachlässt. Aber über den gesamten Bereich hinweg erhältst du hervorragende Ergebnisse. Form und Schärfe bleiben bis in die Ecken sehr gut erhalten. Winzige Punkte der Sterne kommen daher als Punkte und nicht als Ovale oder Linien ins Foto.
Fazit: Sigma 14mm f1.4 DG DN Art Test
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Das Sigma 14mm f1.4 DG DN Art ist ein weiteres hervorragendes Art-Objektiv von Sigma. Es ist vielleicht ein bisschen speziell. Aber wenn du dich für Astro- und Landschaftsfotografie interessierst, wirst du begeistert sein. Obwohl es auf die Unendlichkeitsfokussierer ausgerichtet ist, ist es gut genug korrigiert, um es auch für Innenräume und kleine Motive zu verwenden. Wenn du es auf f/5,6 abblendest, verpasst du natürlich etwas von der Faszination des Objektivs. Deshalb solltest du es auch bei Offenblende verwenden, um die außergewöhnliche Blende von f/1,4 optimal zu nutzen.
Ja, es ist ziemlich groß, aber die Größe ermöglicht die optische Qualität.
Ich vermute, dass die meisten Nutzer das Objektiv auf einem Stativ befestigen werden, wenn sie es im Einsatz haben. Selbst bei natürlichen Motiven müssen wir darauf achten, das Objektiv genau waagerecht zu halten, um übertriebene Verzerrungen zu vermeiden.
Der hintere Filterhalter ist auch für NDs und Lichtschutzgläser nützlich, aber das Beste ist die optische Qualität. Es ist ein rundum hervorragendes Gerät, das ich sehr gerne benutze. Mit einem Preis von 1.589,00 € ist es jeden Cent wert.
- Lichtstärke
- Auflösung
- Stativgewinde
- Arca Swiss Anschluss
- Größe und Gewicht
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