Aktfotografie im Studio und on location, Bildideen und Tipps von Profis. Alles das bietet die Fotoschule Aktfotografie aus dem Rheinwerk Verlag. Das Buch ist soeben erst erschienen.
Die Aktfotografie gehört zu den ältesten Genres der Fotografie. Sie ist ein Bereich des Fotografierens von Menschen, also dem zweifellos meist fotografierten Motiv überhaupt.
Dieser ‚Edelbereich‘ der Fotografie ist jedoch weitaus schwieriger als jede andere Art von Menschen– oder Portraits. Wer sich hieran traut, hat zunächst viele Fragen: Wo bekomme ich ein Modell her? Wer von meinen Bekannten möchte sich schon vor der Kamera nackt zeigen und dazu noch fotografiert werden? Was mache ich ohne eigenes Studio? Kann ich ein Nackt- Shooting im nahen Park wagen? Oder welche Locations eignen sich dazu überhaupt?
Fragen über Fragen. Ist die Fotoschule dabei behilflich?
Fotoschule für gelungene Aktfotografie
Wenn du dich mit Aktfotografie beschäftigen möchtest oder in das Thema neu einsteigen willst, kommt die Fotoschule dazu also gerade recht. Ganze fünf Autoren haben an der Fotoschule mitgewirkt.
Aus dem Inhalt
- Natürliche Aktf. – den Menschen authentisch zeigen
- Klassische Aktf. – die pure Körperform
- Das Aktporträt – Gefühle und Emotionen ausdrücken
- Sinnliche Dessous- und Aktf. – Lifestyle und Erotik
- Inszenierte Aktf. – Geschichten erzählen und die Fantasie anregen
- Der Männerakt – Einsichten in die Arbeit von Bert Van Pelt
- Bildideen entwickeln
- Shootings planen und durchführen
- Kommunikation mit dem Modell
- Available Light und Blitzlicht einsetzen
- Gestalten mit Licht, Farben und Requisiten
- Bildbearbeitung und Schwarzweiß Konvertierung
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Fünf Fotografen, fünf Themen
Die Fotoschule Aktfotografie setzt sich dabei aus fünf verschiedenen Teilen zusammen. Jeder Autor übernimmt davon einen Buchteil, wobei es mit einem Interview des Autors losgeht. Da alle Autoren auch gleichzeitig erfahrene Aktfotografen sind, verspricht die Fotoschule eine spannende Lektüre.
Natürliche Aktfotografie
So behandelt Hannes Caspar den ersten Buchteil der Fotoschule: die natürliche Aktfotografie. Was ist mit natürlich gemeint? Im Gegensatz zu gestellter High-End Fotografie aus dem Studio oder glanzvoller Supermodels geht es hier um natürliches Licht. So gelingt leicht der Einstieg ins Thema. Denn wer sich noch nicht oder nur wenig mit der Fotografie beschäftigt hat, wird sicher etliche Fragen haben.
Wie gehe ich an das Modell heran? Wo bekomme ich es überhaupt her? Und wie schaffe ich Vertrauen? Wie gelingt der Übergang von Portrait zum Akt?
Anhand verschiedener Beispiele und Anekdoten zeigt der erste Autor, worauf es ankommt. Viele Bilder sind daher unkonventionell und entsprechen nicht dem, was Anfänger unter Aktfotografie vielleicht erwarten. Natürlichkeit und der Schnappschuss- Charakter stehen aber im Vordergrund. Neue Perspektiven und Sichtweisen erleichtern das Verstehen.
Gut gefällt hier auch die Einrichtung eines einfachen Zimmers mit Umbau zu einer Location. Denn hier zeigt sich wieder einmal, dass mit einfachen Mitteln trotzdem hervorragende Ergebnisse erzielt werden können. Außerdem gibt Hannes Caspar viele Tipps zur Entspannung des Models, zu Posen und zu natürlichem Licht. Abgerundet wird der erste Teil des Buches mit verschiedenen Shootings, die nach Modell geordnet sind. Hier demonstriert Caspar wirkungsvoll, dass du mit dem selben Aktmodell verschiedene Wirkungen erzielen kannst. Und zwar alles ganz natürlich und ohne großen Studioaufbau.
Klassische Aktfotografie
Im zweiten Buchteil der Fotoschule, moderiert von Sascha Hüttenhain, geht es um die klassische Aktfotografie. Was bedeutet das nun? Klassische Aktaufnahmen haben einen künstlerischen Anspruch und entstehen meist im Studio. Wichtig dabei ist die Lichtführung und oft kommen auch Requisiten zum Einsatz. Hier steht nicht Erotik im Vordergrund, sondern das Spiel aus Licht und Schatten auf dem fotografierten Körper.
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Hüttenhain besitzt ein eigenes Fotostudio, daher ist die Frage nach Diskretion und Location für ihn schon einmal geklärt. Viele top Fotos in schwarzweiß zeigen uns, wie durch Licht und Schatten mit dem Körper Formen gestaltet werden.
Dabei wirken die Aktmodelle wie in Bronze gegossene Schönheiten aus der Antike. Der Autor beherrscht sensationell das Spiel von Posen, Licht, Schatten und Kontrast. Von der Vorbesprechung über die Vorbereitung bis zur Nachbearbeitung zeigt uns Hüttenhain alle Schritte. Dabei lässt er auch die Studioausrüstung nicht aus.
Die Blitzanlage und das Arbeiten mit einem Belichtungsmesser erklärt er praxisnah. Dauerlicht, weiches Licht, hartes Licht, Gegenlicht und andere Finessen laden zum Nachahmen ein. Die wahrlich meisterhaften Bildbeispiele sind, wie beim Rheinwerk Verlag üblich, allesamt mit den Belichtungsdaten versehen. Somit kannst du als Leser die Einstellungen schnell nachvollziehen.
Hinweise zu Kamera, Objektiven und Einstellungen für High-Key und Low-Key runden diesen Buchteil ab.
Gefühlvolle Aktfotografie
Die Augen sind das Tor zur Seele, sagt man. Genau darum geht es im dritten Teil: gefühlvolle Aktfotografie.
Die Körpersprache, verborgene Seiten des Menschen und sogar seine Verletzlichkeit können Motiv sein. Ein Gefühl zu zeigen oder beim Betrachter zu erwecken, ist schwierig. Kein Wunder also, dass eine Frau, Anna Försterling, dieses Thema moderiert. Sie beschreibt den Übergang vom Portrait zum Aktbild und zeigt verschiedene Bilder ihres Schaffens. Das passende Aktmodell zu finden, ist hier besonders schwer, schließlich zählt der Ausdruck. Außerdem gibt sie Hinweise zur Vermarktung eigener Bilder und Tipps für einen eigenen Blog. Auch ohne einen Modelvertrag geht es nicht.
Vorrangig geht es um die Posen, nebenher gibt es technische Hinweise zum Licht. Schön dabei ist, dass sich die Aussagen zu Licht und Beleuchtung mitunter mit ihren Vorrednern überschneiden, aber trotzdem nie langweilig sind.
Sinnliche Dessous
Wer auf stilvolle Art und Weise mit den Reizen des Models spielen will, findet im vorletzten Buchteil alle notwendigen Informationen. Die Erotik des Models zu transportieren, steht in der Rubrik von Sacha Leyendecker im Vordergund. Der Lichtaufbau muss dagegen anders sein als zuvor gelesen. Der Autor zeigt, wie du dir Licht zunutze machst, Erotik transportierst und Deinen Bildern eine gewisse voyeuristische Note hinzufügst. Dem Styling und Accessoires kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Stilvolle Bildbeispiele zeigen auch hier, wie die gewünschte Wirkung entsteht. Der Autor zeigt meisterhaft den schmalen Grat zwischen Erotik und billiger Nacktheit, ein wahrer Könner seines Fachs.
Als Bonbon gibt es zu guter Letzt noch wertvolle Hinweise zur Auswahl von Fotos und Bildbearbeitung. Die Programme Lightroom und Photoshop werden hinsichtlich ihrer Eignung für die erotische Fotografie verglichen.
Schließlich gibt Leyendecker Tipps für Social Media und Vermarktung, inklusive der Monetarisierung, also dem Geldverdienen mit Fotos.
Inszenierte Aktfotografie
Andreas Bübl zeigt uns sodann inszenierte Aktfotos, die die Phantasie anregen. Er benutzt dazu verschiedene Locations, Requisiten und Kostüme. Seine kreative Methode schafft Bilder wie aus anderen Welten und aus einem anderen Zeitalter. Gute Vorbereitung und ein Konzept sind hier wichtig, der Setaufbau lässt sich teilweise nur durch ein ganzes Team realisieren. Eine Visagistin fürs Styling ist in dieser Königsklasse der Aktfotografie unerlässslich.
Wertvoll sind seine Anleitungen für Bildbearbeitung und Konvertierung in schwarzweiß, jeweils am Beispiel Lightroom und Photoshop.
So ziehen sich die einzelnen Buchteile von der natürlichen Aktfotografie hin bis zur Profiklasse der Inszenierung, bei der nichts dem Zufall überlassen ist. Wenn man es genau nimmt, schließt sich sogar noch ein 6. Buchteil von Bert van Pelt an: der Männerakt. Während bislang nur Bilder von weiblichen Modellen zu sehen waren, zeigt der belgische Fotograf auch ansprechende Männerakte mit einer kurzen Einführung ins Thema.
Toll ist das gelungene Zusammenfügen von fünf verschiedenen Fotografen und fünf verschiedenen Methoden in ein einziges Buch. Die Aktfotografie Fotoschule gefällt mir daher extrem gut und bringt das nötige Wissen von verschiedenen Fotografen zusammen.
Aktfotografie Fotoschule: Fazit
Hier ist dem Rheinwerk Verlag ein echtes Meisterwerk gelungen.
Wer sich in das weite Gebiet der Aktfotografie wagen möchte, findet in der Aktfotografie Fotoschule hilfreiche Vorgehensweisen an das faszinierende Genre. Von der Suche eines Models über Location bis zur Lichttechnik gehen die Autoren auf alles ein, was beim Thema wichtig ist. Sogar Bildbearbeitung und -vermarktung finden ihren Platz im Buch. Ganz klare Kaufempfehlung!
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Die Webdigital Bewertung
- Bübl, Andreas (Autor)
Zu den Autoren:
Andreas Bübl ist Porträtfotograf mit Leib und Seele und bietet die ganze Palette dieses spannenden Genres an.
Hannes Caspar entdeckte 2007 die Leidenschaft für die Fotografie. Aus der Leidenschaft wurde schnell ein Beruf.
Anna Försterling arbeitet seit 2017 als Fotografin. Sie liebt es, analog mit Film zu arbeiten.
Sascha Hüttenhain begann schon früh, seine Ideen in Fotos auszudrücken. Am Anfang seiner Laufbahn arbeitete er für verschiedene Fotografen, bis er sich schließlich selbstständig machte.
Sacha Leyendecker ist seit 2012 Fotograf. Er arbeitet seit 2014 vorrangig als Trainer, spezialisiert auf Aktf. mit natürlichem Licht.