Nikon D1 – Microdrive 1GB Erfahrungsbericht

Das einzige Problem bei der Digitalfotografie ist die Speicherung. Der IBM Microdrive löst es.

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Möchte man annähernd die Ergebnisse bekommen, die man aus der analogen Fotowelt kennt, wie z.B. Abzüge in A3- Format, so muss man wenigstens im FINE Modus mit der D1 fotogarfieren – und selbst dann hat man für A4 zwar ausreichende Qualität, aber für A3-Format reicht es dann doch nicht.

Hier muss dann das Foto im TIF Format gemacht werden, was eine Dateigröße von ca. 8 MB bedeutet. Mit dieser Qualitätseinstellung bekommt man auf die mitgelieferte 64-MB-Flashkarte gerade mal 8 Bilder :-((

Also, was tun ?

Ich habe mir einen Microdrive von IBM gekauft, denn mit einer Speicherkapazität von 1 GB (!) läßt sich schon eher was anfangen. Der Microdrive kostet ca. 1000 DM im Travelkit und kommt mit dem Microdrive selbst, einem PCMCIA-Adapter für Notebooks, einer Aufbewahrungshülle aus Billigplastik und einer Treiberdiskette (die man aber eigentlich nicht braucht).

Basic Nikon D1
Anzeige BASIC

Der erste „Schock“ (im positiven Sinne) ist die Anzeige der noch verfügbaren Bilder, wenn man den Microdrive einlegt. Bei der Einstellung BASIC bekommt man die faszinierende Anzeige, dass noch 2984 Fotos auf den Drive passen. Aber wer fotografiert schon in Einstellung BASIC ? Um die Vorteile des Microdrives auszuspielen, wollen wir auf RGB-TIF schalten. 

Nikon D1 HI
Microdrive in HI: 135 Bilder

Hier bekommen wir die Meldung, 135 Fotos passen drauf – das sind dann aber auch 1 GB an Daten, die erst mal in den PC oder das Notebook übertragen werden wollen. Bei einer Geschwindigkeit von 1MB/s im PCMCIA-Slot dauert das leider eine ganze Weile.
Wem die Möglichkeiten der Speichererweiterung mit einer Compact-Flash-Karte nicht reichen, der hat mit dem Speicherwinzling von Big Blue eine gute Alternative.  Wer das Ohr an das Microdrive hält, der kann sogar den Schreib-Lese-Kopf hin- und herrattern hören….

Insgesamt bin ich sehr zufrieden damit, ein Kartenwechsel wegen voller Flashkarte gehört somit wohl der Vergangenheit an.
Auch die Mitglieder im Nikon-D1-Forum sind weitestgehend zufrieden mit dem Speichermedium. Was er als Festplatte nun hinsichtlich Stoßempfindlichkeit aushält, wird sich zeigen – ich will’s nicht provozieren 🙂

Was ist der Microdrive ?

IBM Microdrive 1GB

Hinter dem Ganzen verbirgt sich streng genommen eine auf Miniaturgröße geschrumpfte Festplattentechnik. Im Inneren rotiert mit 3600 Umdrehungen ein auf Glassubstrat basierende Miniplatte mit einem Durchmesser von 24 mm. Der Datentransfer erfolgt über GMR-Köpfe. Neben der Topversion mit 1 GByte bietet IBM noch Varianten mit 340 und 512 MByte Kapazität an. Diese Modelle nutzen zur Datenspeicherung nur eine Scheiben-Oberfläche.

Der IBM Microdrive ist eine als CompactFlash Typ II ausgeführte Festplatte. Mit einer Höhe von 5 mm ist er dicker als normale CompactFlash – Steckkarten des Typs I und kann somit nur in Geräten eingesetzt werden, die einen CompactFlash – Slot vom Typ II haben. Durch den mitgelieferten Adapter kann er jedoch auch in Geräten mit PCMCIA-Slot (z.B. in Notebooks) verwendet werden.

Neben der wesentlich höheren Speicherkapazität bietet der Minispeicher eine dauerhafte Schreib- und Lesegeschwindigkeit, die mit 1,8 bis 3,0 MByte pro Sekunde etwas über der von Speicherkarten liegt. Dabei begnügt sich der Microdrive mit einer Stromaufnahme von 65 mA im Standby-Modus und im Schreibbetrieb von 300 mA (bei 3,3 V).

1 GB – Platz ohne Ende

Durch die Kapazitätsverdreifachung im Vergleich zum Vorgänger bietet das Microdrive der neuen Generation mit jetzt 1 GB neue Einsatzmöglichkeiten im Bereich der Digitalfotografie. Zeitgleich kündigt IBM an, die Zahl jener Hersteller digitaler Kameras zu erweitern, die das Microdrive derzeit in ihren Produkten unterstützen werden. Die Liste umfasst Hersteller wie: Canon, Casio, Kodak, Fuji Photo Film Co., Kyocera, Minolta, Sanyo. 
Mehr dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Microdrive_(Festplatte)

Das neue IBM Microdrive bietet bis zu einem Gigabyte (GB) an Daten in der Größe eines Streichholzheftchens und erlaubt somit das Speichern von tausenden digitalen Bildern, tausend 200-seitiger Romane oder von fast 18 Stunden digitaler Musik in nahezu CD-Qualität.

Technische Verbesserungen im Vergleich zum Microdrive der ersten Generation:

  • Die Dauer-Datentransferrate wurde verbessert, so dass große Dateien schneller geschrieben und gelesen werden können; ideal für digitale Videos und Fotoapparate.
  • Die Schockfestigkeit wurde um 50 Prozent erhöht (von 1.000G auf 1.500G), was das Risiko der Beschädigung durch einen unbeabsichtigten Sturz verringert.
  • Der Stromverbrauch wurde reduziert, was die Batteriebetriebsdauer der Kamera erhöht.

Das Microdrive erlaubt im schnellen Außenbereich der Magnetscheiben eine maximale Datentransferrate von 4,2 MByte/s. In den Innenzonen erreicht das Drive noch 2,6 MByte/s. Damit liegt das Laufwerk bedingt durch den kleinen Scheibendurchmesser und die geringe Drehzahl weit unter der Performance von 2,5- oder 3,5-Zoll-Festplatten.

Die Datendichte der Microdrive-Magnetscheibe liegt mit 15,2 GBit/Inch² dagegen auf dem gleichen Niveau wie Festplatten mit 20-GByte-Plattern. Als Puffergröße genügen dem Microdrive 128 KByte, wovon noch 68 KByte für den Microcode abgezweigt werden.

Die aktuellen Microdrives sind an den Modellbezeichnungen DSCM-11000, -10512 und -10340 zu erkennen. Die 1999 vorgestellte Urversion mit 340 MByte identifiziert sich durch die Bezeichnung DMDM-10340. Sie dreht noch mit 4500 U/min, kann durch die geringere Datendichte der Scheibe aber nicht mit der Performance der aktuellen Serie mithalten

Es wiegt nur 16 Gramm und ist unwesentlich größer als ein 5-Mark-Stück. Somit stellt es die derzeit kleinste Festplatte dar und ist ein idealer Massenspeicher für Digitalkameras und mobile Computer. Die hohe Speicherkapazität sowie das besonders günstige Preis/Leistungsverhältnis macht das Microdrive besonders attraktiv.

Vorteile gegenüber Compact Flash Speicherkarten:

  • Günstiger Preis pro MB
  • Größere Kapazität

Nachteile gegenüber CompactFlash Speicherkarten:

  • Weniger robust als CompactFlash-Karte (wegen beweglicher Teile) 
  • 12 Monate Garantie (Sandisk CompactFlash: „10 million picture guarantee“)
  • Gemäß IBM Prospekt funktioniert der Micro-drive bei Temperaturen zwischen 5 und 55 Celsius
  • Höherer Stromverbrauch ( kürzere Akku-Dauer )