Filter in der Fotografie verständlich erklärt

Filter können in der Digitalfotografie verschiedene Zwecke erfüllen. Sie können unverzichtbar sein, wenn es darum geht, Landschaften bei extrem schwierigen Lichtverhältnissen einzufangen. Sie können Farben verstärken und Reflexionen reduzieren. Oder einfach nur Objektive schützen. Fotofilter werden in der Fotografie häufig eingesetzt.

Filter in der Fotografie
Filter in der Fotografie

Wozu braucht man sie beim Fotografieren?

Was macht Filter also so nützlich? Das hängt tatsächlich von der Art der Fotografie ab, die du machst.

Landschaftsfotografen sind zum Beispiel stark auf verschiedene Filter angewiesen, während Street- und Porträtfotografen sie nur selten verwenden. Bei der digitalen Fotografie geht es vor allem um die Qualität und Intensität des Lichts. Daher sind die kleinen Helfer oft notwendig, um das Licht zu verändern, bevor es in das Objektiv eintritt.

Viele Fotografen denken, dass einige der Werkzeuge in Lightroom und Photoshop das Filterverhalten simulieren. Und somit können sich Filter im digitalen Zeitalter überflüssig machen.

Einige davon lassen sich tatsächlich teilweise oder annähernd in der Software simulieren. Und einige helfen sogar dabei, bei der Nachbearbeitung noch bessere Ergebnisse zu erzielen. In diesem Artikel werde ich über die verschiedenen Arten von Objektivfiltern sprechen. Und auch, was sie bewirken und wann und wie man sie einsetzt.

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Ansehen

Warum solltest du sie benutzen?

Warum trägst du eine Sonnenbrille? Weil sie dir unter anderem dabei helfen kann, bei intensivem Licht besser zu sehen. Und deine Augen vor schädlichen UV Strahlen, Wind und Staub zu schützen. Und Blendeffekte zu reduzieren.

Filter in der Fotografie erfüllen einen ähnlichen Zweck: Sie können Spiegelungen reduzieren und deine Objektive vor möglichen Schäden schützen. Sie können die Lichtmenge, die in die Objektive dringt, ganz oder teilweise reduzieren (Graufilter) und sogar Farben verstärken. Gleichzeitig können sie aber auch manchmal schaden, wenn sie nicht richtig eingesetzt werden.

Ein guter Vergleich wäre das Tragen einer Sonnenbrille in einem dunklen Raum. Deshalb musst du nicht nur wissen, welche Filter du verwenden kannst, sondern auch, wie du sie in welchen Situationen einsetzt.

Es gibt viele verschiedene Arten von Filtern. Von billigen UV-Filtern bis hin zu sehr teuren Exemplaren im Wert von mehreren hundert Euro. Das kann die Wahl des richtigen Typs ziemlich schwierig machen.

Schauen wir uns die verschiedenen Arten von Filtern an, die es heute gibt.

Arten von Objektivfiltern

Drop-in-Filter Fotografie
Drop-in Filter für ein Nikon 500mm f/4 Teleobjektiv

Objektivfilter gibt es in verschiedenen Formen und Ausführungen. Die beliebtesten Vertreter sind runde Schraubfilter. Diese schraubt man direkt auf das Filtergewinde vor dem Objektiv. Je nach Filtergewinde des Objektivs gibt es sie folglich in verschiedenen Größen. Die häufigste Größe für professionelle Objektive ist 77 mm.

Es gibt folgende Arten der Bauform:

Kreisförmige Schraubfilter

Der häufigste Typ, den man direkt auf das Gewinde des Objektivs schraubt. Beispiele für kreisförmige Schraubfilter sind UV-, Klar- oder UV-Haze Filter, Polfilter, Neutraldichte (ND) und Farbfilter. Es gibt sie auch in verschiedenen Stärken. Manche sind dick, was zu einer Vignettierung führen kann, während andere ultradünn sind, um die Vignettierung zu verringern.

Diese runden Exemplare sind leicht zu verwenden, da sie einfach auf das Objektiv geschraubt werden. Aber du musst sicherstellen, dass du die richtige Filtergewindegröße für dein Objektiv kaufst. Das bedeutet natürlich, dass du mehrere Filter in verschiedenen Größen brauchst, wenn du eine Vielzahl von Objektiven besitzt. Du kannst aber auch einen Filter mit einer bestimmten Gewindegröße kaufen. Danach kannst du ihn mit Hilfe von Adapterringen an die anderen Objektive in deiner Sammlung anpassen.

Diese Art der Konstruktion ist nützlich für Filter, die du anbringst und nicht entfernst. Also zum Beispiel UV-Filter, die du zum Schutz deines Objektivs vor Kratzern verwendest. Dieses Design eignet sich auch für Polfilter. Denn diese Filter drehst du in der Halterung, um den Effekt zu verstärken oder zu verringern. Normale ND-Filter funktionieren ebenfalls gut in diesem Format. Aber wenn du mit einem ND-Verlauf arbeiten musst, ist es besser, zu einem quadratischen Format zu greifen. Denn bei diesem System kannst du die vertikale Position des Filters einstellen.

Quadratische Filter

Eine beliebte Wahl für die Landschafts- und andere Fotografie. Ein Filterhalter wird direkt auf das Objektiv aufgesetzt und kann einen oder mehrere Filter aufnehmen. Die beliebtesten Größen sind 100×100 mm und 150×150 mm. Sie lassen sich in bestimmten Situationen übereinander stapeln. Das kann sich aber negativ auf die Bildqualität auswirken und zu Reflexionen führen!

Filterhalter für Einschubfilter Fotografie
Filterhalter für Einschubfilter

Bei einem quadratischen Filtersystem gibt es verschiedene Systeme und Größen zur Auswahl. Quadratische Systeme ermöglichen es dem Benutzer, Filter schnell zu wechseln. ND-Verlauffilter sind besonders gut für diese Art von System geeignet.

Ein weiterer Vorteil dieser Art ist, dass man mehrere Quadratfilter zusammen verwendet kann, ohne dass es zu Vignettierungen kommt. Wenn du jedoch nur einen verwendest, achte drauf, dass du diese in den Schlitz steckst, der dem Objektiv am nächsten ist.

Rechteckige Filter

Eine weitere beliebte Wahl, vor allem bei Landschaftsfotografen. Sie werden genau wie quadratische Pendants über ein Filterhaltersystem montiert. Da kreisförmige Neutraldichte-Verlaufsfilter unpraktisch sind, sind rechteckige Filter die erste Wahl für die Landschaftsfotografie. Im Gegensatz zu quadratischen Filtern haben sie mehr Spielraum nach oben und unten. Die beliebteste Größe ist 100×150 mm, aber es gibt auch größere und kleinere Filtergrößen.

Drop-in Filter

Diese werden in langen Teleobjektiven verwendet, weil die Frontlinse so groß ist. Für Drop-in-Filter werden nur klare und polarisierende Filter verwendet. Sie werden direkt in den Strahlengang eingeschoben.

Woher weiß ich, welche Größe ich brauche?

Wenn du dir die Objektivdaten ansiehst, siehst du ein Symbol, das aus einem Kreis mit einer Linie besteht. Und daneben eine Angabe in Millimetern.

Du kannst einen Filtertyp in jeder Größe kaufen. Aber das kann sehr teuer werden! Daher kannst du dich stattdessen für Step-up Ringe entscheiden, mit denen du Filter in nur einer Größe kaufen musst. Dazu mehr am Ende dieses Beitrags.

Verschiedene Typen im Detail erklärt

Ich werde jeden Filtertyp im Detail erklären und die Effekte, die sie auf den Bildern erzeugen, aufzeigen. Es ist oft zu schwierig zu verstehen, was die einzelnen Filter bewirken. Du musst entscheiden, ob du sie brauchst oder nicht. Ich hoffe, die folgenden Informationen erleichtern dir die Entscheidung, ob du einen bestimmten Filtertyp brauchst oder nicht.

UV- / Klar- / UV-Haze

UV Filter Fotografie
B+W UV Haze MRC Filter

Der Zweck eines UV-Filters besteht hauptsächlich darin, die Frontlinse eines Objektivs zu schützen. Früher hat man diese Filter verwendet, um zu verhindern, dass UV-Strahlen auf den Film treffen. Alle Sensoren von Digitalkameras haben einen UV/IR-Filter vor dem Sensor, so dass UV-Filter bei DSLRs nicht mehr notwendig ist.

Viele Fotografen verwenden diese Art von Filtern zum Schutz. Denn es ist einfacher und billiger, einen Filter zu ersetzen, als zu versuchen, eine zerkratzte Frontlinse zu reparieren. Ich persönlich ziehe es vor, immer einen klaren Filter auf meinen Objektiven zu haben, weil sie leicht zu reinigen sind.

Bevor du einen Klarsichtfilter kaufst, solltest du darauf achten, dass du hochwertiges Glas mit der speziellen Multi-Resistant-Beschichtung (MRC) kaufst. Das Schlimmste, was du tun kannst, ist, einen minderwertigen Filter vor ein teures Objektiv zu setzen. Er beeinträchtigt nicht nur die Bildqualität, sondern fügt deinen Bildern auch unschöne Reflexionen, Geisterbilder und Streulicht hinzu. Ich persönlich bevorzuge B+W Filter. Sie sind zwar nicht billig, aber top. Du kannst auch andere gute Alternativen von Tiffen, Hoya und anderen Herstellern kaufen.

Dauerhaft als Schutz?

Solltest du dauerhaft einen Klarsichtfilter auf deinen Objektiven verwenden? Diese Frage führt zu hitzigen Debatten unter Fotografen. Viele sind der Meinung, dass ein zusätzliches Stück Glas vor dem Objektiv den Bildern nur schadet. Und nur wenig zum Schutz beiträgt; während andere, wie ich, sie aus Gewissensgründen und zur leichteren Reinigung behalten. Einige Objektive mit Gewindeelementen wie das Nikon 50mm f/1.4G sind mühsam zu reinigen, so dass ein Klarsichtfilter die Wartung des Objektivs erleichtert.

Um Vignettierung und andere Probleme zu vermeiden, sollte man UV-Filter nicht mit anderen Filtern gleichzeitig verwenden.

Polarisationsfilter

Polfilter Fotografie
B+W Zirkularpolarisationsfilter („Polfilter“)

Es gibt zwei Arten von Polfiltern: lineare und zirkulare.

Lineare Polfilter sollte man nicht an DSLR-Kameras verwenden, da sie zu Fehlern bei der Belichtungsmessung führen können. Zirkularpolarisationsfilter hingegen sind perfekt für DSLRs geeignet und verursachen aufgrund ihrer Konstruktion keine Probleme bei der Messung.
Zirkularpolarisationsfilter sind im Wesentlichen lineare Polarisatoren. An deren Rückseite ist ein zweites Glaselement angebracht. Dieses polarisiert Licht zirkular. Er sorgt so für genaue Belichtung, wenn das Licht auf den Belichtungsmesser trifft. Wenn der Polfilter in der richtigen Ausrichtung zur Sonne ist, kann das Foto sattere Farben und einen blaueren Himmel bekommen. Außerdem gibt es weniger Reflexe und einen höheren Gesamtkontrast. Polfilter können auch Dunst reduzieren, was für Landschaftsfotografen sehr nützlich ist.

Ich gehe nie raus ohne einen Polfilter. Wenn ich Landschaften fotografiere, verwende ich oft einen Polfilter, um die Farben aufzupeppen, den Himmel abzudunkeln und Dunst zu reduzieren. Polarisationsfilter sind zudem ein Muss, wenn du Wasserfälle oder andere nasse Landschaften mit Vegetation fotografierst.

Je nach Ausrichtung des Filters gibt es einen minimalen und einen maximalen Effekt der Polarisation. Für ein optimales Ergebnis solltest du den Filter jedes Mal drehen, wenn du komponierst. Sieh dir dieses Beispiel für den minimalen und maximalen Effekt der Polarisation an:

Polfilter Effekt
Minimaler und maximaler Effekt der Polarisation. Der Himmel im Bild wird auf Wunsch ganz blau bis zu fast schwarz. (Bild:B+W)

Wirkung eines Polfilters

Die Wirkung der Polarisation ändert sich im Verhältnis zur Sonne. Die maximale Wirkung der Polarisation erreicht man, wenn das Objektiv in einem Winkel von 90 Grad zur Sonne ausgerichtet ist. Ein einfacher Trick ist, mit Zeige- und Daumenfinger eine Pistole zu formen. Und dann mit dem Zeigefinger auf die Sonne zu zeigen. Halte den Zeigefinger auf die Sonne gerichtet und drehe deine Hand im und gegen den Uhrzeigersinn. Die maximale Wirkung der Polarisation ist dort, wo dein Daumen in eine beliebige Richtung zeigt.

In manchen Fällen kann der maximale Effekt der Polarisation zu einem unnatürlich aussehenden fast schwarzen Himmel führen.

Bei der Verwendung von Polfiltern gehen etwa 2 Blendenstufen an Licht verloren. Deshalb solltest du bei Aufnahmen mit einem Polfilter aus der Hand auf die Verschlusszeit achten.

Spiegelungen wegdrehen

Polfilter Spiegelung
Polfilter eliminieren Spiegelungen und Reflektionen. Schon beim Blick durch die Kamera lässt sich der Effekt gut beobachten (Bild: B+W)

Aber diese Polarisationsfilter können noch mehr. Sie können Spiegelungen und Reflektionen eliminieren. Das ist insbesondere beim Fotografieren von Wasser interessant, weil man dadurch durch die Wasseroberfläche hindurch ins Wasser fotografieren kann. Aber auch bei Fotos von Autos und anderen Oberflächen ergibt der EInsatz eines solchen Filters mehr Farbsättigung und weniger Reflektionen.

Polfilter sind in der Regel dicker als normale Filter und können daher zu einer unerwünschten Vignettierung führen.
Um Vignettierung zu vermeiden, sollten Polfilter nicht mit anderen Filtern gestapelt werden. Wegen des Lichtverlusts solltest du einen Polfilter auch nur bei Bedarf verwenden.

Polfilter in Lightroom simulieren

Neutraldichtefilter (ND)

Neutraldichtefilter ND
Neutraldichtefilter (ND, Graufilter) in verschiedenen Stärken als Schraubfilter

Der Zweck von ND-Filtern ist es, die Lichtmenge zu reduzieren und so die Verschlusszeit oder Belichtungszeit zu verlängern. Diese Art von Filtern ist vor allem bei Tageslicht nützlich. Denn die Lichtmenge durch Abblenden der Objektivblende und Verringern des ISO-Werts lässt sich nicht endlos reduzieren.

Nehmen wir an, du fotografierst einen Wasserfall. Als Ausgangspunkt hast du ISO 100, Blende 2,8 und 1/2000, was eine gute Belichtung ergibt. Durch Abblenden kann die Verschlusszeit auf Blende 22 mit 1/30 Sekunde verlängert werden. Das wäre zu schnell, um einen „nebligen“ Look für das fallende Wasser zu erzeugen. Wenn du einen Neutraldichtefilter mit 8 Blendenstufen verwendest, kannst du die Verschlusszeit auf 2 Sekunden verlängern. Und somit die Blende bei f/11 statt bei f/22 halten. Dadurch hast du zudem auch weniger Beugungsunschärfe als bei f/22.

Lies hier, wie Du fließendes Wasser weich fotografieren kannst für den Zuckerwatte-Effekt.

Wasserfall
Wasser weich machen mit ND Filter.
Mit einem solche Graufilter lassen sich Bewegungen von Wasser durch eine lange Verschlusszeit leicht einfangen.

Praktische Anwendung

Neutraldichtefilter sind auch bei der Blitzfotografie nützlich. Wenn du ein Model an einem hellen sonnigen Tag mit 1/250 Sekunde bei f/2,8 mit Blitz fotografierst, wirst du ein überbelichtetes Foto erhalten. Du kannst die Verschlusszeit nicht verlängern, weil die Blitzsynchronisationszeit auf maximal 1/250 begrenzt ist. Also bleibt dir nur die Möglichkeit, die Blende des Objektivs auf eine größere Zahl abzublenden.

Sagen wir, diese Zahl sei f/11. Aber was ist, wenn du dein Motiv vom Hintergrund abgrenzen und dadurch ein schönes Bokeh haben willst? Ohne High-Speed-Synchronisation bleibt dir nur die Möglichkeit, einen Neutraldichtefilter zu verwenden, um die Lichtmenge zu reduzieren, die zur Kamera gelangt.

Neutraldichtefilter in der Fotografie können sowohl kreisförmig als auch rechteckig sein. Ein rechteckiger Neutraldichtefilter hat keine Vorteile. Daher ist es am besten, einen kreisförmigen ND-Filter zu kaufen, weil er kleiner und handlicher ist.

Manchmal ist es notwendig, Neutraldichtefilter zu stapeln, um die Verschlusszeit noch weiter zu verkürzen. Vermeide, ND-Filter mit Weitwinkelobjektiven zu stapeln, um Vignettierung zu vermeiden.

Neutraldichte (ND) vs. abgestufte Neutraldichte

Der Unterschied zwischen Neutraldichte- und abgestuften Neutraldichtefiltern ist, dass letztere halb durchsichtig sind. Da sich die Größe des Himmels gegenüber dem Vordergrund je nach Bildkomposition ändern kann, sind die meisten GND-Filter rechteckig.

Deshalb verwendest du diese Filter entweder mit einem Filterhaltersystem. Oder du hältst sie mit der Hand vor ein Objektiv. Die Verwendung eines Filterhalters hat den Vorteil, dass du mehrere Filter stapeln kannst. Dadurch musst du dir keine Gedanken über die Ausrichtung machen. Der Nachteil eines Filterhalters ist, dass er zu einer Vignettierung führen kann. Deshalb musst du vorsichtig sein, wenn du Weitwinkelobjektive mit Brennweiten unter 35 mm verwendest.

Ich persönlich verwende dieses Filtersystem für meine Landschaftsfotografie. Wenn ich den Filterhalter an einem Vollformatgehäuse mit meinem Nikon 14-24mm f/2.8G verwende, versuche ich, mindestens 15mm zu verwenden, um Vignettierung zu vermeiden.

Grauverlaufsfilter mit hartem Verlauf und abgestufter Neutraldichte (GND)

ND Filter mit hartem Verlauf
ND Filter mit hartem Verlauf

Grauverlaufsfilter sind Verlaufsfilter, die auf einer Seite abdunkeln, auf der anderen jedoch nicht. Es gibt sie mit harter Kante und abgestufter Neutraldichte. Sie können in kontrastreichen Situationen sehr nützlich sein. Zum Beispiel, wenn der Himmel im Vergleich zum Vordergrund sehr hell ist und der Horizont flach ist (aufgrund des harten Übergangs von dunkel zu hell). Somit schaffen sie eine Angleichung der Helligkeit im Bild.

Beim Fotografieren ist die harte Kante in der Mitte auf den Horizont ausgerichtet. Der Himmel ist dann je nach Intensität des Filters abgedunkelt. Ein GND-Filter mit zwei oder drei Blendenstufen reicht oft aus, um die Aufnahme auszugleichen.

Das Problem mit GND-Filtern mit hartem Rand ist, dass der Horizont selten flach ist. Vor allem in bergigem Gelände. Daher sind GND-Filter mit weichem Rand oft nützlicher. Sei vorsichtig, wenn du GND-Filter mit hartem Rand in Situationen mit hohem Kontrast stapelst. Beide Filter sollten richtig ausgerichtet sein, um unschöne Übergänge zu vermeiden.

Filter mit weicher Kante und abgestufter Neutraldichte (GND)

ND Filter mit weichem Verlauf
ND Filter mit weichem Verlauf
(Soft-Edge Graduated Neutral Density Filter)

Im Vergleich zu GND-Filtern mit harter Kante gehen Soft-Edge ND- Filter allmählich von dunkel zu hell über. Dadurch können Fotografen diese Filter verwenden, wenn sie einen nicht flachen Horizont fotografieren. Während Berge, Hügel und andere Objekte über dem Horizont für GND-Filter mit hartem Rand problematisch sein können, funktionieren GND-Filter mit weichem Rand in hier aufgrund des allmählichen Übergangs viel besser. Ich verwende GND-Filter mit weicher Kante häufig für meine Landschaftsfotografie. Ich finde sie nützlicher als GND-Filter mit harter Kante.

Farbfilter

Farbfilter verwendest du in der Regel, um den Weißabgleich der Kamera zu ändern. Es gibt dabei zwei Arten von Farbfiltern – Farbkorrektur und Farbsubtraktion. Ersterer wird zur Korrektur des Weißabgleichs verwendet. Letzterer absorbiert eine Farbe und lässt andere Farben durch.

Diese Filter waren beim Film recht beliebt, sind aber in der Digitalfotografie nur noch selten eingesetzt. Denn Farbeffekte und Änderungen am Weißabgleich kann man leicht in Nachbearbeitungssoftware wie Lightroom und Photoshop vornehmen. Ich persönlich verwende keine Farbfilter. Das Stapeln von Farbfiltern ist ebenfalls möglich.

Nahlinsen

Nahlinse
Nahlinse

Nahlinsen sind eigentlich keine echten Filter. Sie sind zwar vors Objektiv geschraubt, ändern aber keine Farben. Und sie haben daher keinen Effekt auf Spiegelungen oder Sättigung.

Nahlinsen werden dagegen vor allem in der Makrofotografie eingesetzt. Insbesondere, um näher an das Motiv heranzukommen und den Mindestfokusabstand des Objektivs zu verringern. Nahlinsen sind eine günstige Möglichkeit, dein normales Objektiv in ein Makroobjektiv umzuwandeln, obwohl sie die Bildqualität beeinträchtigen.

Um die besten Ergebnisse zu erzielen, solltest du stattdessen ein Makroobjektiv verwenden. Das Stapeln von Nahbereichsfiltern ist akzeptabel, beeinträchtigt aber die Bildqualität noch mehr.

Das beste Makrofotografie-Zubehör

Spezialeffekte

Gitterfilter Sternfilter
Gitterfilter / Sternfilter

Mit Spezialeffektfiltern lassen sich einige coole Effekte erzielen. Aber da du die meisten Effekte leicht in Photoshop erzeugen kannst, haben diese Filter ihre Popularität so gut wie verloren. Digitalfotografen haben diese Filter nur selten dabei und ich persönlich benutze sie auch nicht mehr.

Der Gitterfilter oder Sternfilter lässt sich in Photoshop in wenigen Schritten mit dem Filter „Bewegungsunschärfe“ erstellen. Das Weichzeichnen kann ebenfalls in wenigen Schritten mit dem Filter „Gaußscher Weichzeichner“ erfolgen. Die meisten anderen Filter lassen sich übrigens ebenfalls in Photoshop erstellen.

Der einzige Filter, der in Photoshop nicht reproduziert werden kann, ist ein Bokeh-Filter. Warum? Weil sich die Lichter nicht einfach durch Nachbearbeitung verändern lassen.

Material: Glas oder Kunststoff

Filter können aus Glas, Kunststoff, Harz, Polyester und Polycarbonat bestehen. Glasfilter sind in der Regel von höchster Qualität. Aber sie sind teurer und neigen dazu, leicht zu zerbrechen, wenn man sie fallen lässt.

Kunststofffilter sind dagegen viel billiger als Glas und gehen nicht so leicht kaputt. Sie sind die erste Wahl für Neutraldichte-Verlaufsfilter. Polyesterfilter sind viel dünner als Glas- oder Harzfilter und von sehr hoher Qualität. Aber sie sind anfällig für Kratzer und daher nicht sehr praktisch für die Praxis. Polycarbonatfilter sind dafür sehr robust, kratzfest und eine gute Alternative zu Kunststoff-/Harzfiltern.

Für beste Ergebnisse empfehle ich, Glasfilter zu verwenden.

Step-Up-Ringe

Da Filter teuer sein können, ist es viel günstiger, einen einzelnen Standardfilter (z.B. 77 mm) zu kaufen und Step-Up-Ringe für Objektive mit kleineren Filtergewinden zu verwenden.

Filter Step-up
Filter Step-up-Ringe

Du hast ein Objektiv mit einem 77 mm Gewinde. Und ein Objektiv mit einem 67 mm Gewinde. Du kaufst einen 77mm-Filter und verwendest dann einen „Step-up“-Gewindeadapter (das sind die besten), um den 77-mm-Filter auf ein 67-mm-Gewinde zu montieren. Der umgekehrte Weg ist jedoch nicht möglich. Denn ein 67-mm-Filter würde nicht die gesamte Breite des 77-mm-Objektivs abdecken. Außerdem wäre er auf deinem Foto zu sehen.

Auf dem Zwischenring findest du zwei Zahlen. Die erste Zahl steht für die Gewindegröße des Objektivs, auf das du einen Filter aufsetzen möchtest. Die zweite Zahl steht für die Filtergröße, auf die du hoch- bzw. runterschalten willst.

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Für die meisten Menschen ist die Wahl der Filtergröße für ihre Objektive das größte Problem. Wenn du viele Objektive mit vielen verschiedenen Gewindegrößen hast, musst du viele verschiedene Adapterringe mitnehmen.

Idealerweise kaufst du immer nur Filter für deine Fotografie, die die gleiche Größe wie dein Objektiv haben. Aber das ist für viele Leute finanziell nicht machbar, vor allem bei teuren Polfiltern.

Abwärtsringe können Vignettierung und andere Probleme verursachen, deshalb solltest du immer Aufwärtsringe verwenden. Du kannst Aufsteckringe sowohl für runde als auch für quadratische Filterhaltersysteme in verschiedenen Größen kaufen.

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