Mit diesen Tierfotografie Tipps gelingen perfekte Fotos in Zoo und freier Wildbahn. Wer Tierfotografie betreiben will, muss diese Techniken drauf haben.
Welche Tierfotografie Tipps machen Bilder gut?
Ein guter Fotograf hat viel mit einem versierten Bildhauer gemeinsam. Denn beide müssen akribisch an dem arbeiten, was sie vor sich haben. Und störende Elemente wegmeißeln, bis nur noch das Wesentliche übrig bleibt. Mit der Kamera bewaffnet, sortiert der Fotograf genauso wie der Künstler das Chaos aus. Übrig bleibt also das Hauptmotiv. So wie ein Bildhauer die Kanten des fertigen Werks glättet, müssen wir alles im fertigen Bild in Einklang bringen. Nur so stimmt die Bildgestaltung.
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Bei Fotos, besonders bei der Natur- und Tierfotografie, bin ich übrigens ein Fan von „Weniger ist mehr“. Indem ich mit Bedacht einen guten Kamerawinkel wähle oder mich für ein bestimmtes Objektiv entscheide, schaffe ich Bilder mit Wirkung. Ich möchte, dass sich mein Wildtier vom Hintergrund abhebt. Dabei möchte ich keine Ablenkungen, die den Betrachter daran hindern, das Tier zu sehen. Und zudem möchte ich, dass der Lichtwinkel zum Motiv passt. Ich möchte, dass das Tier Kontakt mit dem Betrachter aufnimmt.
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Techniken in der Tierfotografie und spezielle Tipps
Ich habe eine Reihe von Tierfotografie Tipps, die es dem Fotografen ermöglichen, einfache und großartige Bilder zu machen. Wir werden einige davon vorstellen.
- Gehe nah heran, verwende ein langes Objektiv oder öffne die Blende. Diese drei Strategien sorgen für weniger Schärfentiefe. Eine geringere Schärfentiefe schafft einen weniger ablenkenden Hintergrund, so dass das Tier im Bild hervorgehoben wird.
- Bei Sonnenaufgang und Sonnenuntergang kannst du das Tier vor einem neutralen Hintergrund ablichten, damit es sich abhebt.
- Bei sich bewegenden Motiven schwenkst du deine Kamera mit langen Verschlusszeiten. Warum? Um das Hauptmotiv scharf zu halten und den Hintergrund unscharf zu machen.
- Fotografiere formatfüllend. Versuche, so nah an dein Motiv heran zu kommen, dass das gesamte Tier den Sucher ausfüllt. Das verbessert die Bildgestaltung und vermeidet Ablenkungen.
- Konzentriere dich auf Details. Denke über abstrakte Muster nach oder arbeite nur Teile des Tieres in die Bildgestaltung ein.
Jedes Mal, wenn du deine Kamera zu deinem Auge hebst, betrachte nicht nur dein Motiv im Sucher. Sondern konzentriere dich auch auf das, was du links, rechts, über und unter dem Motiv siehst. Gibt es einen störenden Zweig in der oberen rechten Ecke? Gibt es irgendwo im Bild einen grellen hellen Fleck, der das Bild beeinträchtigt? Nimmt ein Teil des Körpers eines anderen Tieres viel Platz am Rande des Suchers ein? Verschmilzt ein anderes Tier mit deinem Motiv? Kurzum, stört etwas die Hauptsache?
Wenn du das nächste Mal raus gehst, überprüfe den gesamten Sucher auf Ablenkungen, bevor du den Auslöser drückst. So kannst du Bilder kreieren, die einfach und perfekt sind. Keep it simple heißt daher die Devise. Unter allen Tierfotografie Tipps ist dieser der wichtigste, wenn es um Bildgestaltung geht.
Nutze die Schärfentiefe zu deinem Vorteil
Teleobjektive, gepaart mit einem gewissen Abstand, machen es zudem leicht, den Hintergrund in Unschärfe aufzulösen. Gerade bei kleinen Tieren wie dem Eisvogel auf dem Bild oben möchte man keine Ablenkungen im Foto haben. Dazu gehören Äste, Zuschauer im Zoo, Betonwände oder andere unnatürliche Elemente. Durch Öffnen der Blende auf f/4, gepaart mit einem 500mm Tele, wird das Ganze indes relativ einfach. Unter allen Tierfotografie Tipps ist die Blende folglich eines der einfachsten Steuerungselemente.
Schalte deine Kamera in den Blendenprioritätsmodus (Zeitautomatik)
Auch wenn es vielleicht komisch erscheinen mag, entscheiden sich viele Wildlife Fotografen für die Blendenpriorität als Belichtungsautomatik. Du wählst dabei die Blende manuell aus und lässt die Kamera die Verschlusszeit bestimmen. Warum? Weil es so einfacher ist, ein richtig belichtetes Bild von sich bewegenden Tieren zu bekommen. Zudem hast du immer noch eine Menge manueller Kontrolle.
Außerdem könnte eine Priorität der Verschlusszeit manchmal zu einem über- oder unterbelichteten Bild führen. Wenn du zum Beispiel eine kurze Zeit wählst, um die Bewegung eines Tieres einzufrieren, stößt die Kamera möglicherweise an die untere Grenze des Blendenbereichs. Sie ist dann nicht in der Lage, eine korrekte Belichtung zu erzielen.
Tierfotografie Tipps: Um ein sich bewegendes Motiv im A-Modus einzufangen, wählst du eine kleine Blendenzahl. Somit lässt du mehr Licht in die Kamera. Dadurch wird deine Kamera gezwungen, eine kurze Verschlusszeit zu wählen, um die richtige Belichtung zu erreichen. Wenn du eine kürzere Zeit brauchst, als du durch die Einstellung der Blende erreichen kannst, kannst du den ISO Wert um eine oder zwei Stufen erhöhen.
Mehr darüber erfährst du in unserem Artikel zu den Belichtungsmodi.
Verwende Scherenschnitte und Silhouetten in deinen Tierbildern
Mit Scherenschnitten lassen sich sehr dramatische Bilder machen, die einfach und prächtig wirken. Die Idee ist, das Motiv dadurch auf seine Grundform zu reduzieren und keine Details zu zeigen. Das Tier wird vor einem viel helleren Hintergrund fotografiert und die Belichtung richtet sich nach dem hellen Bereich. Oder, wie im Bild, anders herum als helles Objekt vor einem schwarzen Hintergrund.
Deshalb ist das Motiv mehr oder weniger detaillos. Es geht mehr um die Umrandung der Körperform. Je interessanter die Form, desto erfolgreicher ist das Bild. Kräftige und grafische Motive, die leicht zu erkennen sind, eignen sich gut. Tiere, die vor einem lebhaften Sonnenuntergang stehen, sind typisch und haben eine große Wirkung.
Mitziehen
Verwende lange Verschlusszeiten, um die Bewegung eines sich bewegenden Motivs zu verstärken.
Wenn du genau arbeitest, kannst du malerische Ergebnisse erzielen. Wenn du schwenkst, folge mit deiner Kamera der Bewegung des Motivs. Das wird den Hintergrund unscharf machen und die Bewegung des Tieres verstärken. Die Einschränkung ist, dass du eine scharfe Darstellung des Kopfes und der Augen aufnehmen willst.
Das bedeutet, dass man als Fotograf exakt der Bewegung folgen muss. Um einen erfolgreichen Schwenk zu machen, musst du das Motiv anvisieren. Und ihm mit der gleichen Geschwindigkeit folgen, mit der es sich bewegt, das ist klar. Diese Taktik hilft dabei, den Fokus auf dem Tier zu halten, während es sich bewegt. Verwende eine gleichmäßige und flüssige Bewegung.
Tierfotografie Tipp: Die perfekte Belichtungszeit für Mitzieher ist zwischen 1/15s und 1/60s.
Die Ergebnisse können unregelmäßig sein, da viele Variablen zusammenspielen müssen, um einen erfolgreichen Schwenk zu erzielen. Mache viele Bilder mit verschiedenen Verschlusszeiten und Blenden, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Lies auch den Beitrag → Vögel im Flug fotografieren
Gehe so nah wie möglich ran
Und noch ein ganz wichtiger Tierfotografie Tipp.
„Wenn deine Bilder nicht gut genug sind, warst du nicht nah genug dran“. Dieses Zitat von Robert Capa sei als Tipp jedem ans Herz gelegt, der Tierfotografie betreiben möchte. Aber zum Glück gibt es ja auch Teleojektive.
Bestimmte Tiere erlauben es dir, ganz nah heran zu gehen. Es kommt aber auf die Fluchtdistanz an. Diejenigen, die in Städten leben und ständig Menschen sehen, gewöhnen sich daran. Das Gleiche gilt manchmal auch in Nationalparks. Sei trotzdem nicht töricht und versuche nicht, zu nah heran zu gehen Denn du könntest dich verletzen oder das Tier stressen.
Abgesehen davon solltest du bei jedem Motiv selbst entscheiden, wie nah du ihm kommen kannst. Und noch ein Tierfotografie Tipp: Je näher du kommst, desto mehr verschwindet der Hintergrund. Das funktioniert besonders gut, wenn der Hintergrund sehr belebt ist und viele Ablenkungen bietet. Je mehr du den Sucher mit dem Tier als Hauptmotiv füllst, desto sauberer wird das Foto. Überprüfe die Vorschau der Tiefenschärfe, um das Ergebnis je nach Blendeneinstellung des Objektivs zu sehen.
→ Die besten Teleobjektive ab 300mm
Zeige Details
Jeder weiß, wie ein Elefant aussieht. Also zeige mal ein Bild nur von einem Elefantenauge, umringt von seiner faltigen grauen Haut.
Oder mache ein Bild nur vom Kopf eines Adlers. In Greifvogelstationen kommt man als Fotograf nah genug an die Tiere heran, sodass ein 200mm Teleobjektiv in der Regel ausreicht.
Wichtig ist, eine neue Perspektive zu zeigen, die der Betrachter vorher so noch nicht überall gesehen hat.
Ich hoffe, die Tierfotografie Tipps haben dir gefallen und werden dich fotografisch weiterbringen.
Bücher zur Tierfotografie
Lies eines der folgenden Bücher. Sie enthalten viele wertvolle Tierfotografie Tipps. Sie sind für Einsteiger wie alte Hasen wertvoll:
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