Das Nikon Z 70-200mm f/2.8 VR S Telezoom Objektiv ist ein Vollformat-Objektiv für die Kameras der Nikon Z-Serie. Es wurde bereits 2020 vorgestellt, war aber sehr lange gar nicht lieferbar. Jetzt hier im Test.
Nikon hatte vorher bereits drei andere 70-200mm f/2,8 Varianten für das F-Bajonett im Programm. Nämlich das AF-S Nikkor 70-200 mm f/2,8G ED VR, AF-S Nikkor 70-200mm f/2,8G ED VR II und AF-S Nikkor 70-200mm f/2,8E FL ED VR.
Nikon Z 70-200mm f/2.8 VR S als Nachfolger berühmter 70-200mm Teles
In Anbetracht der vielen verschiedenen Versionen des 70-200mm ist klar, dass dieser Brennweitenbereich bei Nikon-Fotografen wahrscheinlich sehr begehrt ist. Seit den 90er Jahren gibt es keine 80-200 Brennweiten mehr im Programm.
Es ist eine hervorragende Wahl für die alltägliche Fotografie, einschließlich Natur, Wildlife, Sport, Studiofotografie, Fotojournalismus, Hochzeiten und Porträts.
Design und Verarbeitungsqualität
Wie von einem Telezoom, das um die 3000 Euro kostet, zu erwarten ist, sind die Verarbeitungsqualität und das gesamte Finish hervorragend.
Der Zoomring des Z 70-200mm befindet sich übrigens vorne und ist bei den Einstellungen 70, 85, 105, 135 und 200 mm deutlich gekennzeichnet. Sowohl der Zoomring als auch der Ring für den manuellen Fokus haben einen gummierten, geriffelten Griff. Das Profitele wiegt mit der Stativschelle 1440 g. Die Stativschelle kann zudem bei Bedarf abgenommen werden. Die Filtergröße beträgt 77 mm. Das Nikon Z 70-200mm f/2.8 VR S ist dabei staub- und tropfsicher und wird in Thailand hergestellt.
Wesentliche Merkmale
Das Nikon Z 70-200mm f/2.8 VR S besteht aus 21 Elementen in 18 Gruppen. Darunter sind sechs ED-Elemente, zwei asphärische Elemente, ein Fluorit-Element und ein SR-Element (Shortwavelength Refractive). Dazu gibt es noch Elemente mit Nanokristall- und ARNEO-Beschichtung. Gemeinsam helfen sie bei der Beseitigung von chromatischen Aberrationen, Streulicht und Geisterbildern. Die vordere Linse ist mit Fluor beschichtet, um Staub und Schmutz, die an der vorderen Linse haften können, leicht zu entfernen. Es verfügt über ein optisches System als Bildstabilisator (VR).
Bildstabilisierung und Autofokus
Wenn es an bestimmten Kameras der Z-Serie (Z9/Z7/Z6/Z5) zum Einsatz kommt, die über ein integriertes Stabilisierungssystem verfügen, bietet das Objektiv einen Vorteil bei der Verschlusszeit von 5,5 Blendenstufen.
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Es kann zwar auch auf dem Z50-Gehäuse verwendet werden, da das Z 70-200mm über VR verfügt, aber in diesem Fall kann es nur einen Vorteil von 3 Blendenstufen bieten. Eine Neun-Lamellen-Blende sorgt für ein sanftes Bokeh im Unschärfebereich.
Der Blendenbereich reicht von f/2.8 bis f/22 bei allen Brennweiteneinstellungen. Das Objektiv stellt bei 70 mm bis auf 0,5 m und bei 200 mm bis auf 1,0 m an das Motiv heran scharf. Das entspricht einem Abbildungsmaßstab von von 1:5 – gut genug, um Nahaufnahmen von kleinen Motiven zu machen.
Der Autofokus des Z 70-200mm garantiert einen schnellen, präzisen, reibungslosen und geräuschlosen Betrieb. Am Objektiv befindet sich ein Einstellring, der individuell angepasst werden kann, um die Blende oder Belichtungskorrektur oder ISO einzustellen. Dies ist bei Videoaufnahmen sehr nützlich, da beim Ändern der Blende über den Steuerring kein Klickgeräusch zu hören ist.
Display
Das Objektiv verfügt über ein dimmbares Display. Durch Drücken der DlSP-Taste können Sie die Anzeige umschalten, so dass entweder die Blendenzahlen, die fokussierte Entfernung, die aktuelle Brennweite oder die Schärfentiefe angezeigt werden, selbst wenn Sie im Dunkeln arbeiten.
Wenn die Kamera auf Programm- (P) oder Blendenpriorität (A) eingestellt ist, zeigt das Display F AUTO anstelle der Blendenzahl an.
Das Nikon Z 70-200mm f/2.8 VR S ist voll kompatibel mit den neuen Z Telekonvertern, die wir hier noch einmal zeigen:
Funktionstasten und Schutz vor Diebstahl
Das Nikon Z 70-200mm f/2.8 VR S verfügt außerdem über die Tasten L-Fn und L-Fn2, die beide über das Menü „Custom Control“ der Kamera an Ihre Bedürfnisse angepasst werden können. Den Funktionstasten (Fn) des Objektivs können bis zu 21 verschiedene Funktionen zugewiesen werden.
Ein zusätzliches Merkmal des 70-200mm Zooms ist eine Diebstahlsicherung. Dies ist eine Sicherheitsfunktion, die verhindert, dass Ihr Objektiv gestohlen wird. Der Knopf des Objektivhalsbands hat eine gummierte Druckabdeckung, die Sie abziehen müssen (was etwas schwierig ist). Sie müssen dazu ein Verriegelungskabel kaufen (nicht von Nikon verkauft), das in der Buchse befestigt wird. Das andere Ende des Kabels kann man dann an einem beliebigen unbeweglichen Gegenstand befestigen.
Das Objektiv ist mit den Nikon-Telekonvertern 1,4x und 2x der Z-Serie kompatibel.
Ergonomie
Wir haben das Profizoom mit einem Nikon Z6 Gehäuse getestet. Das Objektiv lässt sich beim Zoomen nicht ausfahren, da es ein internes Fokussierungssystem verwendet. Das Objektiv, das 1440 g wiegt, fühlte sich auf der Z6 schwer an. Dem Benutzer empfehle ich daher, das Objektiv immer mit der linken Handfläche unter dem Tubus abzustützen. Das ist eigentlich der Rat, den ich bei jedem Tele geben würde! Auf jeden Fall führte das Gesamtgewicht nach einer Weile zu Ermüdungserscheinungen, aber das kann auch vom individuellen Körperbau abhängen. Das Objektiv ist einfach zu bedienen.
Die leise und schnelle Autofokussierung wird Sie überdies in einen Rausch versetzen! Der Fuß der Stativschelle hat übrigens zwei Gewinde, zum besseren Ausbalancieren des Objektivs.
Leistung
Die Gesamtleistung des Nikon Z 70-200mm f/2.8 VR S Objektivs war vorbildlich.
Autofokus: Der Autofokus war im Test unglaublich leise, sehr schnell und sehr genau, selbst bei schwachem Licht. Es hat deshalb Spaß gemacht, zu sehen, wie leicht das Objektiv unter verschiedenen Lichtverhältnissen automatisch fokussiert.
Schärfe: Hervorragend! Egal, ob man das Nikon Z 70-200mm f/2.8 VR S bei Blende 8 oder weit geöffnet bei Offenblende 2.8 verwendet. Sie werden wahrscheinlich keinen Unterschied in der zentralen Schärfe am Fokuspunkt bemerken. Die Seiten sind im Test nur marginal weniger scharf als die Mitte. Aber das ist bei allen Objektiven aller Hersteller so.
Wenn Sie nicht genau wissen, wo Sie hinschauen müssen, werden Sie den Unterschied vielleicht gar nicht bemerken. Dies ist ein Objektiv, das ich ohne zu zögern sogar bei f/22 verwenden würde, obwohl bei f/22 (und bei f/16) die Schärfe aufgrund der Beugung des Lichts im Vergleich zu den anderen Blenden etwas abnimmt → Beugungsunschärfe.
Verzerrung/Verzeichnung: Ich konnte im Test keine tonnenförmige Verzeichnung feststellen, obwohl ich manchmal eine leichte kissenförmige verzeichnung bemerkte.
Fazit zur Leistung: Das lässt sich mit einem Wort zusammenfassen: Ausgezeichnet!
Chromatische Aberration / Streulicht: Die Farbsäume sind im Test sehr gut kontrolliert. Ich konnte keine nennenswerten Farbsäume feststellen. Ich war angenehm überrascht, dass ich selbst bei Aufnahmen mit der Sonne so gut wie kein Streulicht feststellen konnte.
Preis/Leistung: Das Nikon Z 70-200mm f/2.8 VR S ist zu einem Preis von 2.049,00 € erhältlich. Nun, ich kann es nicht gerade als erschwinglich“ bezeichnen, und die meisten potenziellen Käufer dürften das auch so sehen. Wenn Sie jedoch gerne bei weniger als perfektem Licht fotografieren, Wert auf Schärfe legen und mit dem Objektiv ein fantastisches Bokeh erzielen möchten, dann werden Sie schnell über den Gedanken hinwegkommen, dass es teuer ist.
- Vignettierung: Die Ausleuchtung war recht gleichmäßig, jedoch mit einer kaum wahrnehmbaren Verdunkelung der Ecken bei Blende 2,8 bei 70mm.
Fazit
Das Nikon Z 70-200mm f/2.8 VR S Nikkor ist ein Wunderwerk der optischen Technik. Obwohl ich nicht in der Lage war, einen direkten Vergleich mit den früheren 70-200 mm Nikkors mit F-Mount-Anschluss durchzuführen, war ich trotzdem von der enormen Schärfe dieses Objektivs überwältigt. Und das sogar bei Blende 2,8. Das VR-System mit 5,5 Blendenstufen ermöglicht es, dieses schwere Objektiv aus der Hand zu verwenden und trotzdem eine große Anzahl scharfer Bilder zu erhalten.
Ich vermute, dass das bisherige AF-S Nikkor 70-200mm 1:2,8 FL ED VR (F-Mount-Objektiv) genauso scharf ist wie das hier getestete Objektiv. Aber das Fehlen des Spiegelreflexspiegels und die allgemeine Verbesserung der Technologie in den spiegellosen Gehäusen könnten auch eine wichtige Rolle bei der Gesamtschärfe des Nikon Z 70-200mm f/2.8 VR S Nikkors spielen.
Wenn Sie gerne bei schlechten Lichtverhältnissen fotografieren, wenn Sie ein Sportfan sind, wenn Sie gerne Naturaufnahmen machen, wenn Sie ein Hochzeitsprofi sind oder sich für Fotojournalismus interessieren und auf Schärfe Wert legen, dann ist dies das richtige Objektiv für Sie. Das Nikon Z 70-200mm f/2.8 VR S könnte daher mein neues Lieblingsobjektiv werden.
- Unglaubliche Schärfe
- Hervorragendes Bokeh
- Klassenbester VR
- Perfekte Konstruktion
- Teuer
- Schwer
- Kein VR-Schalter
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