Unsere heutige Bildbewertung zeigt einen Baum auf freier Wiese unter einem dunklen Himmel. Trotz eines schönen Farbkontrastes ist das Bild nicht perfekt. Wir sehen uns das Foto mal im Detail an.
Ein bedrohlicher Himmel macht noch kein perfektes Bild
Das Fotografieren von Bäumen ist eine schöne Gelegenheit, gerade für Anfänger, sich mit der Fotografie zu beschäftigen. Erstens sind Bäume statische Motive, sie laufen nicht weg. Außerdem sind sie fast in jeder Menge und überall zu finden. Unser heutiges Bild zeigt einen einzelnen, freistehenden Baum auf einer Wiese.
Bäume sind also ein dankbares Motiv. Allerdings ein schwieriges Thema. Es kann sehr schwer sein, das Gefühl der Größe und schieren Majestät einer riesigen Eiche oder eines Mammutbaums, die komplizierte Form einer Myrte oder die zarten Details einer Zeder oder eines Eukalyptus darzustellen. Aber es gibt viele Techniken, die du anwenden kannst, um die Schönheit eines einzelnen Baumes, einer Gruppe oder eines ganzen Waldes hervorzuheben.
Man sollte also erstens immer den Kontext des Hauptmotivs berücksichtigen. Das ist hier sehr einfach: Der Gute steht allein.
Zweitens: Was ist deiner Meinung nach der interessanteste Teil des Motivs? Ist es die Textur der Rinde, die Form der Äste, die Farben der Blätter oder die elegante Wiederholung mehrerer Bäume, die zusammen stehen? Oder vielleicht ist es das Spiel von Licht und Schatten, das der Baum selbst erzeugt.
Hier ist ein weiteres Beispiel für ein sehr offensichtlichen Hauptmotiv einer Szene. Es handelt sich fast ausschließlich um einen Baum. Die Nebendarsteller sind dunkle Wolken und eine saftig-grüne Wiese. Hier wurde eine sehr enge Blende um die f/16 verwendet, um eine maximale Schärfe im gesamten Bild zu gewährleisten. Möglicherweise ist das Bild auch unter Anwendung der Hyperfokaldistanz gemacht.
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Bildstimmung
Einen Baum ganz allein in einer ansonsten leeren Landschaft zu fotografieren, kann sowohl ein Gefühl von Ruhe und Gelassenheit als auch von Einsamkeit vermitteln. Vor allem wenn es sich um einen kleinen oder jungen Baum handelt, kann er auch ein Gefühl der Zerbrechlichkeit vermitteln – das ist hier aber nicht der Fall.
Diese Art von Aufnahme kann man mit einem Weitwinkelobjektiv machen. Aber wenn du weit weg bist, erscheint der Baum dadurch sehr klein und du riskierst, die Details der Baumform zu verlieren. Wenn du dagegen ganz nah dran bist, streckt ein Weitwinkelobjektiv den Baum und lässt ihn im Vergleich zu seiner Umgebung größer erscheinen.
Motiv und Bildgestaltung:
Das Bild zeig als Motiv einen Baum, das ist wieder spektakulär noch ist es ein Motiv, welches man so noch nie gesehen hat. Trotzdem gefällt das Bild durch seine Bildgestaltung. Erst mal lässt sich feststellen, dass der Baum nicht mittig platziert wurde. Motive in der Bildmitte sind langweilig und entsprechen nicht der üblichen Regeln einer gekonnten Bildgestaltung.
Eine perfekte Bild Gestaltung, gerade bei dem Motivbaum, wäre nach der Drittelregel. Lies hier, warum die Drittelregel so wichtig ist. Allerdings befindet sich der Baum tatsächlich nicht auf der Schnittlinien der Drittelung, sondern abseits davon. Hier hätte man mit minimalem Aufwand die Gestaltung noch verbessern können.
Bildausschnitt und Format:
Wie beschrieben, hätte sich der Fotograf mehr über die Drittelung kümmern können. So hätte mit einem kleinen Schwenk des Ausschnitts der Baum auf die Schnittpunkte gelegt werden können. Querformat ist grundsätzlich in Ordnung bei diesem Motiv, wenn gleich auch Hochformat sehr gut denkbar ist.
Belichtung und Schärfe:
Belichtung und Schärfe sind in Ordnung. Das ist bei einem statischen Landschaftsmotiv angesichts ausgefeilter Programmautomatiken bei modernen Kameras aber auch wirklich nicht weiter schwierig.
Bildbearbeitung:
In einer Bildbearbeitung, zum Beispiel Photoshop oder Lightroom, lässt sich auch nachträglich noch der Ausschnitt verändern. Somit ließe sich mit einer kleinen Ausschnittverschiebung der Baum anders platzieren. Ob der Himmel wirklich so dunkel war oder in der Bildbearbeitung gegebenenfalls bereits abgedunkelt wurde, lässt sich nicht mehr sagen.
Die Farben, Schärfe und sonstige Bilddetails sind jedoch in Ordnung, so dass in der Nachbearbeitung nichts mehr verbessert werden muss.
Chancen für Stockfotografie und Fotowettbewerb
Das Bild ist zwar technisch so weit in Ordnung. Allerdings ist es nicht von allgemeinem Interesse, es zeigt keine noch nie da gewesenen Sichtweisen. Und aufgrund der beschriebenen leichten Fehler ist es so nicht wettbewerbstauglich bei Fotowettbewerben.
Fazit:
Alles in allem ein solides Bild, jedoch kein Meisterfoto.
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Rauch – ein Stillleben der anderen Art
Bergwiese mit Alpen und Baum
