Wer Inspiration durch Profis sucht, findet auf knapp 350 Seiten meisterhafte Bilder von 76 Fotografen der Leica Akademie aus 16 Ländern weltweit.
Während fast jeder Fotofan Leica Kameras kennen dürfte, ist die Leica Akademie weniger bekannt. Sie bietet Schulungen zu Kameras, Bildgestaltung und Fotografie mit Leica Kameras.
Gerade die Messsucherkameras sind auch heute interessant und bieten durch ihre Größe die Möglichkeit, unauffällige und authentische Bilder zu machen. Aber auch die Spiegelreflexmodelle mit ihren superscharfen Leica Objektiven bieten alles, was sich ein Fotograf nur wünschen kann – leider oft zu einem leicatypischen Preis.
Umso mehr darf man sich über einen Blick hinter die Kulissen der Fotografie mit Leica freuen, den uns der Rheinwerk Verlag mit diesem Bildband für nur 49,90€ ermöglicht.
Zum Buch
Auf knapp 350 Seiten zeigen Heidi und Robert Mertens in einem individuellen Design und Layout ein Buch der Extraklasse. Schon das große Format zeigt, dass es sich hier um etwas Besonderes handelt.
Amazon listet das Buch unter Straßenfotografie, das wird dem vielschichtigen Werk jedoch nicht gerecht. Denn das Buch gibt vielmehr einen Querschnitt durch mehrere Jahrzehnte Leica Fotografie und lässt 76 Fotografen aus 16 Ländern zu Wort kommen. Auch Webdigital Profiforum-Mitglied Herbert Piel ist als Fotograf vertreten.
Die Internationalität wird durch zweisprachige Texte unterstrichen, das Spaltenlayout bietet die Erläuterungen einmal auf deutsch und daneben auf englisch.
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Ein Querschnitt durch die zeitgenössische Fotografie
Dabei gliedert sich Leica Akademie in verschiedene Kapitel: Angefangen bei der Wahrnehnung geht es um persönliche Sichtweisen. Der Leser darf sich bei jedem einzelnen Bild fragen, ob er es auch so gesehen und fotografiert hätte. Dass die Autoren wissen, wovon sie reden, bewiesen sie bereits in Der eigene Blick. Es folgt das Kapitel Persönlichkeit, in dem es um die Entwicklung einer eigenen Bildsprache geht. Die Autoren kommentieren Bilder und erörtern, was das Bild gut macht.
Bei Kreativität und Ideen sehen wir viele prominente Gesichter von Schauspielern, Künstlern und anderen bekannten Persönlichkeiten. Manche Bilder enstammen dabei der analogen Zeit, in der das handwerkliche Können des Fotografen noch viel mehr im Fokus stand als bei den heutigen extrem leistungsfähigen Kameras des digitalen Zeitalters. Auch Kapitel zu Komposition und Licht fehlen nicht, hier gefallen besonders die Bildbeispiele zu Minimalismus und selektivem Einsatz von Farbe.
Übrigens, wer bei Leica Fotografien an schwarzweiße Relikte aus dem letzten Jahrhundert denkt, wird hier Seite für Seite eines besseren belehrt.
Da es sich nicht um ein techniklastiges Buch handelt und daher nicht die Bedienung von Kameras beschrieben wird, sind die wichtigsten Kapitel in der „richtigen“ Reihenfolge nach Wichtigkeit hiermit zwar erledigt. Aber ganz ohne ein paar technische Hinweise kommt auch dieses Werk nicht aus. Im Kapitel Technik wird jedoch die Fotoausrüstung als Mittel zum Zweck beschrieben, schließlich ist sie nur ein Werkzeug. Nach einem Plädoyer für Festbrennweiten und selektiver Schärfe demonstrieren uns die Autoren Mitzieheffekte und mehr. Alle Texte sind dabei mit top Fotos garniert, sodass jeder Leser die Hinweise sofort nachvollziehen kann.
Ein Kapitel Konzepte zeigt mit einem Blick über den Tellerrand, das sich Mut zu neuen Sichtweisen und Experimenten durchaus lohnen kann. Erst am Buchende stellen sich die Autoren selbst vor, nachdem die Bildlieferanten des Buches gezeigt wurden.
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Zielgruppe für das Buch
Wirklich interessant bei Leica Akademie ist, dass es durchaus auch Leser ansprechen dürfte, die mit Fotografie gar nicht viel am Hut haben, sondern bei diesem virtuellen Galerie- Rundgang einfach Spaß am Betrachten der meisterhaften Bilder haben.
Umso mehr spricht das Buch Fotofans an, wobei die Zielgruppe bei den gehobenen Amateuren und Fotoenthusiasten liegen dürfte. Eine feste Zielgruppe zu definieren, ist hier jedoch schwierig: Denn der Beginner in der Fotografie erfährt Hinweise zu Bildgestaltung und Technik, während der Profi eine Quelle der Inspiration vorfindet. Somit ist dieses Buch für jeden Fotografen mehr als interessant.
Fazit
Wer sich fotografisch weiter entwickeln möchte und von den Meistern lernen möchte, findet hier eine Quelle der Inspiration. Aber auch Nicht- Fotografen dürften ihre helle Freude an den Bildern haben.
- Aufwendiger Einband und beste Druckqualität
- großes Format 24cm x 28cm
- zweisprachig: deutsch,englisch
- tolle Fotos mit beschreibenden Texten
Die Webdigital Bewertung
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- Mertens, Heidi (Autor)
Zu den Autoren
Heidi Mertens kombiniert in ihren Arbeiten Elemente aus der Fotografie mit Grafik und Malerei. Robert Mertens ist Fotograf und Trainer. Bereits 1981 hatte er eine erste Einzelausstellung in seiner Heimatstadt Menden.
Die Autoren haben bereits die Bücher Der eigene Blick sowie Der kreative Fotograf im Rheinwerk verlag herausgebracht.