Das vielseitige Nikon Nikkor Z 100-400mm f/4.5-5.6 S eignet sich perfekt für Natur und Sport. Es ist aber auch für andere Motive wie Wildlife wie gemacht. Wir haben das Nikon Z Teleobjektiv getestet.
Bis vor kurzem waren die längsten nativen Objektive, die für die Vollformatkameras der Z-Serie von Nikon erhältlich waren, maximal 200 mm lang. Entweder in Form des Z 70-200mm f/2.8 VR S oder das preisgünstigere Z 24-200mm f/4-6.3 VR. Beide Optiken sind aber nicht besonders geeignet für entfernte Wildtiere oder Sportarten, bei denen die Motive weit entfernt sind.
Ein erschwingliches Zoomobjektiv für Wildlife und mehr
In den letzten Monaten sind jedoch eine Reihe von Teleobjektiven auf den Markt gekommen, darunter das Z 100-400mm f/4.5-5.6 VR S, das Z 800mm f/6.3 VR S und das Z 400mm f/2.8 TC VR S. Da die beiden letztgenannten Exemplare sehr viel Geld kosten, wird sich der Durchschnittsfotograf wahrscheinlich für die vielseitigere und erschwinglichere 100-400 mm Variante entscheiden.
Wenn du noch mehr Brennweite willst, ist dieses Tele auch kompatibel mit dem Z Teleconverter TC 1.4x und dem Z Teleconverter TC 2.0x, wodurch sich die maximale Brennweite auf 560mm bzw. 800mm erhöht. Wir haben die beiden Nikon Z Telekonverter übrigens schon getestet.
Mit einem Preis von 2.699,00 € ist das Telezoom nicht gerade billig, aber wenn du es wirklich nutzen willst, ist es sein Geld wert.
Der Preis ist in etwa vergleichbar mit dem des 70-200mm f/2.8 S, und was du an Blende verlierst, gewinnst du an Brennweite. Das ist ein Kompromiss, den jeder Fotograf für sich selbst entscheiden muss.
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Eigenschaften des Nikon Z 100-400mm f/4.5-5.6 S
Das Z 100-400mm f/4.5-5.6 S besteht aus 25 Elementen in 20 Gruppen und enthält sechs ED-Elemente (Extra-low Dispersion). Diese korrigieren die chromatische Aberration, die bei Teleobjektiven auftreten kann. Wie schon bei anderen Linsen der S-Serie kommen auch beim Z 100-400mm die Beschichtungen Nano Crystal und ARNEO zum Einsatz. Diese bekämpfen Geisterbilder und Streulicht, sogar wenn du direkt in helle Lichtquellen fotografierst. Das vordere Element hat eine Fluorbeschichtung, die Schmutz abweist und sich leicht abwischen lässt. Ein 100-400mm Tele wie dieses ist für den Einsatz im Freien konzipiert. Deshalb ist es gut zu wissen, dass es mit einer vollständigen Wetterversiegelung ausgestattet ist, die Staub und Feuchtigkeit fernhält.
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Die Blende besteht aus neun Blendenlamellen. Die Fokussierung des Z 100-400mm f/4.5-5.6 S erfolgt intern, wobei die Mindestentfernung bei 100mm 0,75 m beträgt. Und am 400mm-Ende der Optik bei 0,98 m. Mit seiner 0,38-fachen Vergrößerung ist es eine gute Wahl für Makromotive wie z. B. Blumen. Das Filtergewinde beträgt 77 mm, genau wie bei einigen anderen Optiken von Nikon.
Wie bei einem 100-400mm nicht anders zu erwarten, ist ein integrierter Bildstabilisator (VR) eingebaut, der eine Kompensation von 5,5 Blendenstufen verspricht. Das ist nützlich, wenn du bei der Arbeit mit dem Objektiv aus der Hand längere Verschlusszeiten verwenden möchtest. Zudem kombiniert das Telezoom den eigenen VR Stabilisator mit dem ISIS Stabilisator der Kamera, zum Beispiel einer Nikon Z9.
Aufbau und Handhabung
Mit einem Gewicht von 1,35 kg ist das Z 100-400mm f/4.5-5.6 S Objektiv überwiegend aus Kunststoff gefertigt, was sein Gewicht überschaubar hält. Es ist leicht genug, um es aus der Hand zu verwenden. Obwohl ich für die ultimative Schärfe ein Stativ oder Einbeinstativ empfehle. Im Lieferumfang ist eine Stativschelle enthalten, die abgenommen werden kann. Außerdem ist eine Gegenlichtblende enthalten, die du bei Nichtgebrauch zum leichteren Transport umdrehen kannst.
Da es sich um ein recht großes Objektiv handelt, kann es mehr Bedienelemente aufnehmen als kleinere Z-Optiken. So gibt es eine ganze Reihe von Tasten, Schaltern und Einstellrädern sowie eine Digitalanzeige zu beachten. Die Schalter für den manuellen Fokus und den Autofokus sowie der Fokusbegrenzer befinden sich an der Fassung.
Es gibt zwei Paare von L-Fn-Tasten, die du zur Steuerung verschiedener Funktionen verwenden kannst. Da es zwei Tastenpaare gibt, solltest du immer in der Lage sein, eine Taste zu erreichen, egal wie du das Objektiv hältst. Die digitale Anzeige zeigt den Fokusabstand, die Blende oder die Brennweite an. Du musst die DISP-Taste daneben drücken, um zwischen diesen Optionen zu wechseln.
Das Objektiv ist 100% kompatibel mit den neuen Z Telekonvertern, die wir hier noch einmal zeigen:
Am Z 100-400mm f/4.5-5.6 S Objektiv befinden sich drei verschiedene Ringe. Den schmalsten Ring, der sich am nächsten an der Fassung befindet, kann man so einstellen, dass er eine begrenzte Anzahl von Funktionen steuert. Beispiel: Blende, Belichtungskorrektur oder ISO. Du kannst ihn aber auch so einstellen, dass er gar nichts tut. Praktisch, wenn du ihn versehentlich drehst. In der Mitte befindet sich der Fokussierring, während sich der Zoomring auf der Vorderseite befindet. Er ist mit den Brennweiten 100, 135, 200, 300 und 400 mm markiert, was für eine schnelle Einstellung des Objektivs nützlich ist.
Mit einer kleinen Zoomringdrehung von nur 80° kannst du extrem schnell vom 100mm zum 400mm wechseln, ohne deinen Griff zu verändern. Das ist sehr nützlich, wenn du dich schnell bewegende Motive verfolgst und deine Komposition schnell ändern musst. Außerdem gibt es kein Verrutschen des Zooms, selbst wenn du das Objektiv nach oben oder unten hältst. Somit kannst du sicher sein, dass es immer an der gleichen Stelle bleibt.
Sowohl der Zoomring als auch der Ring für die manuelle Fokussierung sind geriffelt, damit du sie gut greifen kannst. Dank des Größenunterschieds ist es sehr einfach, den einen vom anderen zu unterscheiden. Der Steuerring hat eine gepunktete Struktur, was ein weiterer hilfreicher Hinweis ist, um den Unterschied beim Fotografieren durch den Sucher zu erkennen.
Manuelle Scharfstellung mit dem Z 100-400mm f/4.5-5.6 S ist ebenfalls problemlos möglich. Obwohl der manuelle Fokusring keine harten Anschläge hat, erscheint eine Entfernungsskala im Sucher, um die Richtung der Bewegung zu bestimmen. Auch das Fokus-Peaking oder die vergrößerte Ansicht können helfen, die manuelle Fokussierung so genau wie möglich zu halten.
Mit einer Länge von 222 mm an der kürzesten Stelle ist das Z 100-400mm f/4.5-5.6 S nicht gerade klein. Es ist ungefähr so groß wie das 70-200mm f/2.8 Zoom. Wenn du mit relativ leichtem Gepäck reisen willst, z. B. auf einer Safari oder ähnlichem, wäre es eine gute Idee, dieses Objektiv mit einem 24-70mm oder 24-120mm zu kombinieren.
Dank seiner Größe und seines Gewichts passt das 100-400-mm-Objektiv am besten zu den Vollformat-Modellen der Nikon Z-Reihe. Es eignet sich besonders gut für die Z9, aber auch für die Gehäuse der Z7 II, Z6 II und Z5. Wir würden nicht empfehlen, es mit DX-Gehäusen wie der Z 50 oder der Z fc zu verwenden. Benutzer dieser Kameras sind mit dem Z DX 50-250mm f/4.5-6.3 VR wahrscheinlich besser bedient.
Autofokus
Die meisten Fotografen werden das Z 100-400mm f/4.5-5.6 S wahrscheinlich mit Autofokus verwenden. Vor allem, wenn sie bewegte Motive wie Wildtiere oder Sportarten verfolgen. Ich habe es mit der Nikon Z7II getestet und auch einen Presse- und Sportfotografen nach seinen Erfahrungen mit der Nikon Z9 gefragt. Es ist klar, dass diese Kamera mit ihren überlegenen Autofokus-Fähigkeiten die ideale Ergänzung für das Objektiv ist. Aber wenn sich deine Motive relativ vorhersehbar bewegen, liefern auch die Kameras der Z7, Z6 oder sogar Z5-Serie eine gute Leistung ab.
In den meisten Situationen stellt das Nikkor Z 100-400mm f/4.5-5.6 S schnell und leise scharf. Wenn du unter fast lautlosen Bedingungen fotografierst, kannst du vielleicht ein leises Geräusch hören, wenn du mit dem kontinuierlichen Autofokus aufnimmst, aber das wird für die meisten wahrscheinlich kein Problem sein. Bei Videoaufnahmen ist die Fokussierung im Test geräuschlos, wenn du auf AF-F (Vollzeit-AF) umschaltest, was sehr erfreulich ist.
Der Autofokus schien in den meisten Situationen im Test perfekt zu funktionieren Und das von Motiven, die sehr groß im Bild erscheinen, bis hin zu kleineren Motiven aus größerer Entfernung.
Bildqualität und Schärfe
Obwohl das Z 100-400mm f/4.5-5.6 S in erster Linie als Objektiv für Sport- und Wildlife-Fotografen vorgestellt wird, eignet es sich dank seiner Vielseitigkeit von 100 bis 400 mm für eine ganze Reihe von Genres. Abgesehen von den offensichtlichen Motiven kannst du es auch für Porträts, architektonische und landschaftliche Details und sogar für Stillleben, wie z. B. Lebensmittel und Blumen, verwenden.
Da das Z 100-400mm f/4.5-5.6 S Objektiv den Namen „S“ trägt, erwarteten wir ein gutes Maß an Schärfe, was sich glücklicherweise in den Bildern widerspiegelt. Die Schärfe bleibt über den gesamten Bildausschnitt und über die verschiedenen Brennweiten hinweg gut erhalten. Ab etwa f/22 – die kleinste verfügbare Blende ist f/36 – ist eine gewisse Weichheit aufgrund Beugungsunschärfe zu erkennen, aber damit haben wir ohnehin gerechnet.
Die Bilder, die dieses Objektiv produziert, sind insgesamt von sehr hoher Qualität. Damit sind alle oben genannten Themen und Genres gut abgedeckt. Geisterbilder und Streulicht treten kaum auf, selbst wenn man direkt in starke Lichtquellen wie die späte Nachmittagssonne fotografiert. Auch chromatische Aberration ist erfreulicherweise nicht vorhanden.
Trotz des relativ engen maximalen Blendenbereichs von 4,5-5,6 kannst du mit diesem Objektiv attraktive Effekte mit geringer Schärfentiefe und einem angenehm abgerundeten Bokeh erzielen. Die Vignettierung, die bei der größten Blendenöffnung von 4,5 entsteht, scheint sehr gering zu sein. Es würde uns überraschen, wenn wir bei einem Objektiv wie diesem eine störende Verzeichnung sehen würden. Und tatsächlich ist es sehr schwer, eine solche zu finden – selbst bei der Aufnahme von Motiven mit sehr geraden Linien.
Fazit Nikkor Z 100-400mm f/4.5-5.6 S
Die Kameras der Z-Serie waren ursprünglich nicht besonders gut für schnelle Motive wie Wildtiere und Sport geeignet. Darum war es nicht verwunderlich, dass es eine Weile dauerte, bis Objektive mit längerer Brennweite für den Z Mount verfügbar waren.
Da die Kameras immer besser werden, vor allem mit der unglaublichen Z9, ist es nur logisch, dass diese längeren Brennweiten jetzt auf den Markt kommen. Professionelle Nutzerinnen und Nutzer werden sich wahrscheinlich zu teuren Festbrennweiten hingezogen fühlen. Aber für Fotografen mit einem kleineren Budget bieten Objektive wie dieses Z 100-400mm f/4.5-5.6 S einen guten Kompromiss zwischen Leistung und Erschwinglichkeit.
Es wäre zwar unfair zu behaupten, dass das Nikon Z 100-400mm f/4.5-5.6 S ein „billiges“ Objektiv ist. Aber angesichts der Vielseitigkeit, die du damit erreichen kannst, ist das Preis-Leistungs-Verhältnis gut, wenn du besonders gerne aus der Ferne fotografierst.
Insgesamt liefert das Objektiv eine sehr ansprechende Leistung und sprivht daher alle an, die ein Objektiv mit einer langen Brennweite suchen. Wenn du allerdings bereits das 70-200mm f/2.8 Objektiv hast, solltest du vielleicht lieber einen Z Telekonverter kaufen, um dieses Objektiv zu verstärken, als in ein neues zu investieren.
- Gewicht
- Viele Funktionen
- Superschneller Autofokus
- VR Bildstabilisator addiert sich mit IBIS Stab.
- recht teuer
Kaufen
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Danke für diesen ausführlichen Bericht! Darf ich fragen, weshalb sie dieses Objektiv nicht für eine Z50 empfehlen?
Ich habe eine Z50 und bräuchte für Safarifotos schon ein 400mm…
Freundliche Grüsse
Adrian Meier
Das Objekrtiv wird nicht für eine bestimmte Kamera empfohlen, sondern für einen bestimmten Verwendungszweck und Anschluss.
Als Z-Objektiv passt es natürlich auch an eine Z50 und ist für die typischen Zwecke ebenfalls empfehlenswert.