Nikon stellte mit dem Nikkor Z 400mm f/4.5 VR S eine weiteres Profitele vor, das relativ leicht und kompakt ist. Wir testen die 3700 Euro teure Festbrennweite. Im Test muss das Teleobjektiv an einer Z9 seine Qualitäten beweisen.
Das Nikkor Z 400mm f/4.5 VR S ist wahrscheinlich das, worauf die meisten Wildlife– und Sportfotografen gewartet haben. Es ist ein Super-Teleobjektiv, klein und leicht für 400mm Brennweite. Nikon hat es im Sommer 2022 vorgestellt und es ist fast unglaublich, dass es schon lieferbar ist. Neue Produkte dauern sonst länger. Mal sehen, wie es in unserem Test abschneidet.
Wir haben das neue Objektiv an einer Nikon Z9 getestet. Die Kombination ist durch das geringe Gewicht recht lang gut zu tragen, was man bei einem 400mm nicht unbedingt erwarten würde.
Design und Verarbeitungsqualität
Das Nikkor Z 400mm f/4.5 VR ist ein Objektiv der Nikon S-Line, was bedeutet, dass es ein hochwertiges Objektiv für die Kameragehäuse der Nikon Z-Reihe ist. Das äußere Gehäuse besteht aus Polycarbonat, dadurch ist es mit 1245g recht leicht. Innen befindet sich aber ein Metallzylinder. Es sieht aus und fühlt sich folglich an, wie ein Profi-Objektiv. Der Objektivanschluss ist aus Metall gefertigt, wie bei der S-Line üblich.
Die Frontlinse ist recht groß, wie bei einem Tele dieser Brennweite und Lichtstärke nicht anders zu erwarten. Mit einer Filtergröße von 95 mm sind Filter noch im üblichen bezahlbaren Bereich, aus diesem Grund gibt es keine Filterschublade. Das Objektiv ist übrigens wettergeschützt und wird in China hergestellt.
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Wichtigste Merkmale
Das Nikkor Z 400mm f/4.5 VR S besteht aus 19 Elementen in 13 Gruppen. Darunter sind übrigens ein ED-Elemente und ein SR Element (ShortWavelength Refractive). Einige Elemente sind zudem mit einer Nanokristallvergütung versehen und das vordere Linsenelement ist mit Fluor beschichtet. Durch die speziellen Linsenelemente sind chromatische Aberration und Farbsäume praktisch eliminiert, wie sie sonst bei starken Teles auftreten können. Die Nanokristallvergütung trägt dazu bei, Streulicht und Geisterbilder zu reduzieren. Dank der Fluorvergütung lässt sich die vordere Oberfläche leicht von Spritzwasser und Handfett befreien. Soweit nichts neues, das gibt es bei anderen Objektiven der Z-Serie auch schon.
Wie bereits erwähnt, besteht der Objektivanschluss aus Metall. Eine Gummidichtung verhindert, dass Staub oder Staub oder Wasserspritzer in das Objektiv gelangen können. Elf AF-Kontakte am Objektiv übertragen die Daten an das Kameragehäuse und zurück. Das Z 400mm verfügt über eine Stativschelle mit abnehmbarem Fuß. Leider ist diese nicht ArcaSwiss-kompatibel. Ich kann nicht verstehen, warum Nikon das nicht in Serie einbaut. Aber zum Glück gibt es Arca-Swiss Füße als Zubehör, sodass man nur den Fuß tauschen muss. Zum Zeitpunkt des Tests gab es jedoch noch keinen Arca-Swiss Fuß.
Ergonomie und Fotografieren aus der Hand
Fotografen, die aus der Hand fotografieren, werden das Design des Nikkor Z 400mm f/4.5 VR S zu schätzen wissen. Man sieht es nicht von außen, aber Nikon hat den den Schwerpunkt näher an das Kameragehäuse verlagert. Damit schafft Nikon die optimale Balance für flüssiges Mitziehen und reibungsloses Tracking. Somit kannst du beim Schwenken aus der Hand schnell beschleunigen und auch sofort stoppen.
Durch den in-body VR der Kamera und das angenehme Gewicht ist ein Stativ bei Tageslicht tatsächlich kaum nötig.
Ein anpassbarer Ring ermöglicht die Steuerung von Blende, ISO oder Belichtungskorrektur. Das Objektiv bietet einen VR-Vorteil von bis zu 6 Blendenstufen bei Kameras, die Synchro-VR unterstützen (die Z9). Ansonsten bietet es immerhin 5,5 Blendenstufen bei allen anderen Kameras der Z-Serie.
Der Autofokus nutzt den Nikon-Schrittmotor (STM) für einen schnellen und leisen Betrieb. Dadurch stört er im Test auch unruhige Wildtiere nicht, egal ob bei Foto- oder Videoaufnahmen. Zwei Funktionstasten (L-Fn und L-Fn 2) lassen sich auf Motivverfolgung, AF-Sperre, Bildwiedergabe und mehr einstellen. Die L-Fn 2 ist an vier verschiedenen Stellen angebracht und ist somit immer zur Hand. Eine Memory Set-Taste ermöglicht es, eine gespeicherte Fokusposition wieder abzurufen. Das ist hilfreich beim Fußball, wo mit einem Klick aufs zuvor gespeicherte Tor fokussiert wird.
Es können die Telekonverter der Z-Serie mit 1,4 und 2x verwendet werden. Sie bieten dann eine effektive Brennweite von 560mm f/6,3 bzw. 800mm f/9.
Leistung
Jeder potenzielle Käufer des Nikkor Z 400mm f/4.5 VR S möchte wissen, wie scharf diese Tele- Festbrennweite ist. Wie gut ist der Autofokus?
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Nun, in der Mitte ist es wirklich wahnsinnig scharf, sogar bei Offenblende f/4,5. Ich habe keinen Schärfeverlust an den Seiten und Ecken festgestellt, der der Rede wert wäre. Am schärfsten empfand ich f/5,6. Das Teleobjektiv lässt sich bis auf f/32 abblenden. In der Praxis würde ich nicht weiter als f/16 abblenden, weil die Beugungsunschärfe sonst zuschlägt.
Das Objektiv erzeugt ein gutes Bokeh, größere Blendenöffnungen und genug Abstand zwischen Motiv und Hintergrund vorausgesetzt. Obwohl ich im Test keine Möglichkeit habe, die VR-Leistung wissenschaftlich zu prüfen, konnte ich eine gute Anzahl von scharfen Bildern bei längeren Verschlusszeiten machen. Der Autofokus war leise, pfeilschnell und präzise. Streulicht ist ebenfalls gut unter Kontrolle.
Preis/Leistung
Die größte Überraschung bietet der Preis, und das meine ich im positiven Sinn. Nun, es handelt ich hier nicht um eine f/2.8 Version. Aber angesichts von IBIS Stabilisierung muss man auch gar keine lichtstärkere Version haben, denke ich.
Ich kann nicht sagen, dass dieses Objektiv ein Schnäppchen ist. Dennoch ist jeden Cent wert, gerade wenn du es für Sport und Action benutzt.
Das Nikkor Z 400mm f/4.5 VR S ist zu einem UVP von knapp 4000€ erhältlich. Bei Amazon ist es für 2.800,00 € zu haben
Fazit Nikkor Z 400mm f/4.5 VR S Test
Das Nikkor Z 400mm f/4.5 VR S von Nikon ist ein großartiges Teleobjektiv für Action, Wildlife und Sport.
Es ist zwar nicht so extrem lichtstark wie ein 400 mm f/2.8, aber es hat weniger Gewicht und kostet mit 3700 Euro nur ein Viertel davon. Das neue 400er ist rundum gut! Eher mag man vielleicht mit einem Zoom vergleichen. Man mag vielleicht das Nikkor Z 100-400mm bevorzugen, weil es einen Zoom bietet, jedoch sind Festbrennweiten schärfer als Zooms. Das Nikkor Z 400 mm f/4.5 VR S ist selbst bei Offenblende gestochen scharf.
Die 1,4-fach und 2-fach Telekonverter erweitern die Funktionalität des Profiteles.
- extrem scharf
- geringes Gewicht
- 95mm Filter
- gute Verarbeitung
- Telekonverter lassen sich verwenden
- Stativschelle ohne Arca Swiss
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