Lost Place in schwarzweiß

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Schleichenden Verfall in einer verlassenen Architektur-Ruine zeigt das Bild Lost Place in schwarzweiß.

Farbloser Verfall im stimmungsvollen Gegenlicht

Manche Motive eignen sich für eine Umsetzung in Schwarzweiß einfach besser als farbige. Gerade bei Motiven mit Architektur, in denen es mehr auf Linienführung oder düstere Stimmung ankommt, schlägt die Stunde der Schwarzweißfotografie.

Motiv und Bildgestaltung:

Diese unter Fotografen beliebten Lost Places sind selten, da Ruinen schnell abgerissen werden. In Ostdeutschland gibt es noch ein paar solcher Lost Places aus DDR-Zeiten. Über das aus Pixabay stammende Foto ist keine Lokation bekannt. Die Idee, gegen das Licht zu fotografieren, passt hier sehr gut und gibt dem Foto einen optischen Fluchtpunkt.

Lost Place
Canon EOS 6d 15.0mm · ƒ/8.0 · 1/6s · ISO 100

Bildausschnitt und Format:

Trotz der Brennweite von nur 15mm gibt es bei lost place keine stürzenden Linien. Vielleicht wurden diese aber im Wege der Nachbearbeitung korrigiert. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass sie bereits im Zeitpunkt des Fotografierens vermieden wurden. Denn die optische Achse verläuft genau durch die Mitte, das ist die einfachste Methode zur Vermeidung stürzender Linien.

Was das Format angeht, hätte sich auch Hochformat angeboten. Das hätte zudem den fotogenen Schatten auf dem Boden verstärkt. Jedoch hätte es vielleicht auch stürzende Linien verursacht oder zu viel von der Decke gezeigt.

Belichtung und Schärfe:

Trotz der Gegenlichtsituation ist das Bild grundsätzlich richtig belichtet. Die düstere Stimmung passt zum Motiv, auch schwarzweiß passt hier gut. An der Schärfe ist ebenso nichts auszusetzen. Sie reicht vom Vordergrund bis zum Fenster, da eine lange Belichtungszeit in Verbindung mit einem Stativ verwendet wurde.

Bildbearbeitung:

Der linke Rand im lost place ist sehr dunkel und hat keine Zeichnung. Hier könnte der Fotograf, dem das Original hoffentlich als RAW Datei vorliegt, noch etwas Zeichnung reingeben. Vielleicht hat aber auch etwas am linken Bildrand gestört, sodass Details mit Absicht in der Dunkelheit verschwunden sind. Wir wissen es nicht.

Chancen für Stockfotografie und Fotowettbewerb

Das Bild ist, wie alle Lost Place Fotos, sehr interessant für Fotografen. Von allgemeinem Interesse dürfte es nur in Verbindung mit dem Ort sein oder bei Themen, die sich um Lost Places drehen. Daher ist das Foto allerdings nur eingeschränkt verkäuflich oder interessant für Stockfotografie. Bei Fotowettbewerben zum Thema dürfte es durchaus chanchenreich sein.

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Fazit:

Insgesamt ist lost place eine gute Arbeit und ein schöner Beweis gegen die irrige Annahme, dass Superweitwinkel-Objektive zwangsläufig stürzende Linien produzieren. Was meinst Du zu dem Bild? Schreib es unten ins Kommentarfeld! Sieh Dir auch andere Bilder in der Kategorie Bildbewertung an.

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Überblick der Rezensionen
Motiv und Bildgestaltung
95 %
Bildausschnitt und Format
80 %
Technik: Belichtung und Schärfe etc.
70 %
Bildbearbeitung
90 %
Chancen
75 %
QuellePixabay
lost-place-in-schwarzweissWir bewerten verschiedene Kriterien auf einer Skala von 0 bis 100, u.a. Motiv und <a href="https://webdigital.de/tag/bildgestaltung/">Bildgestaltung</a>: (wie spannend ist es, zeigt es neue Sichtweisen, lenken Bildteile vom Hauptmotiv ab). Außerdem Technik, also Belichtung und Schärfe:: Ist das Bild zu hell, zu dunkel, ist das richtige Objektiv gewählt und ist die <a href="https://webdigital.de/schaerfentiefe/">Schärfentiefe</a> richtig gewählt? Auch die Bildbearbeitung ist wichtig: Ist das Bild in allen Belangen gut oder sollte es in der <a href="https://webdigital.de/bildbearbeitungssoftware/">Bildbearbeitung</a> bearbeitet werden? Schließlich prüfen wir, wie die Chancen des Bildes für die Stockfotografie bzw. bei einem Fotowettbewerb stehen, bzw. wie allgemeines Interesse bzw. Verkäuflichkeit des Bildes sind.

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