Mit der Ungerade-Regel kannst du schnell deine Bildgestaltung verbessern. Lies hier, wie die Ungeraderegel rule of odds funktioniert.
Wenn dir deine Bildgestaltung zuweilen etwas eintönig vorkommt, können neue Techniken der Bildgestaltung eine gute Möglichkeit sein, deine Kreativität anzukurbeln. Und dir neue Wege in der Fotografie zu eröffnen. Die Ungerade – Regel gehört dazu.
Was ist die Ungerade-Regel?
Die Regel, über die wir heute sprechen werden, ist die Ungerade-Regel. Im englischen heißt sie rule of odds, wobei odd ungerade meint, während even gerade hieße. Wir werden also beleuchten, was die Ungeraderegel ist, warum sie funktioniert und uns einige Fotos ansehen.
Die Ungeraderegel ist eine einfache Technik, die dir sofort dabei hilft, deine Bildgestaltung sofort zu verbessern.
Bei der Ungerade-Regel fügst du einfach eine ungerade Anzahl von Elementen in ein Bild ein, anstatt einer geraden Anzahl. Oder du ordnest die Elemente in einem Bild in Gruppen an, um ungerade Zahlen zu erzeugen.
Das liegt daran, dass unser Empfinden für Ästhetik eine ungerade Zahl wie 3 oder 5 ansprechender findet als eine gerade Zahl wie 2 oder 4. Nimm 3 wäre also fotografisch besser als das Motto Nimm 2 🙂
Die Grundlage der Ungerade Regel ist, dass unser Gehirn versucht, gerade Zahlen zu vergleichen. Das ist evolutionsbologisch so, dass es zwei oder vier Motive vergleicht, um sie in konkurrierende Gruppen zu sortieren. Das lenkt ab, wenn die Motive gleichmäßig angeordnet sind. Denn der Betrachter ist zwischen den zwei oder vier konkurrierenden Motiven hin und her gerissen.
Wenn die Elemente eines Bildes nach der Ungeraderegel angeordnet sind, kann das Auge des Betrachters leichter durch das Bild gehen. Das führt zu einem größeren Gefühl der Harmonie im Bild. Du musst aber nicht zählen, wie viele Menschen in einer (ungeraden) Menschenmenge sind. Oder wie viele Blumen in einem Strauß sind. Bei mehr als sieben sind die Zahlen für uns zu groß. Unser Gehirn schaltet sich daher hierzu ab.
Die rule of odds ist am effektivsten bei drei und fünf Elementen in einem Bild.
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Warum ist es die Ungeraderegel und nicht die Regel der geraden Zahlen?
Elemente, die in geraden Zahlen angeordnet sind, leiden unter unserem menschlichen Drang, Dinge zu gruppieren. Wenn eine Gruppe aus 2 oder 4 Dingen besteht, wird unser Gehirn sofort versuchen, sie in zwei Gruppen aufzuteilen.
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Gerade Zahlen erzeugen auch eine Art Wettbewerb zwischen den Motiven, aus denen die Gruppe besteht. Das Auge wandert zwischen den gleichwertigen Gruppen hin und her und versucht herauszufinden, auf welches Motiv wir uns konzentrieren sollten. Gerade Zahlen schaffen eine Symmetrie, die in Wirklichkeit unnatürlich statisch ist.
Wie solltest du also deine Elemente in der Gestaltung mit einer ungeraden Anzahl anordnen?
Du kannst ein Motiv mit anderen Motiven umgeben, solange du die Dinge in ungeraden Zahlen hältst.
Am besten verwendest du die Ungeraderegel, indem du deine Komposition so anpasst, dass dein Motiv im Mittelpunkt deines Fotos bleibt. Vielleicht kannst du kleinere Objekte im Sucher verwenden. Oder die Entfernung nutzen, d. h. deine Elemente auf einer anderen Ebene zu platzieren. Oder vielleicht auch einen Teil deiner Komposition unscharf zu machen. Sieh dir hierzu das Foto der Vögel an.
Wie du die Regel der ungeraden Zahlen anwendest
Weniger wichtige Teile im Foto sind erst mal egal. Es sind die wichtigsten ein bis vier Gruppen, die zählen, nicht die Details.
Identifiziere die Hauptmotive deines Fotos. Denn wenn du diesen ersten Schritt richtig gemacht hast, kannst du unnötige Details oft gleich ausblenden. Daher lohnt es sich immer, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Wenn du Fotos machst, bei denen du die Komposition beeinflussen kannst, finde die Gruppen mit den geraden Zahlen. Entferne ggf. ein Schlüsselelement davon.
Das funktioniert bei Stillleben, bei denen du leicht eine Flasche entfernen kannst. Außerdem bei Foodfotografie, bei denen du leicht eine Frucht oder ein Blatt entfernen kannst. Und bei Produktfotos, bei denen du leicht zusätzliche Produkte entfernen kannst.
Und wenn du Fotos machst, bei denen du die Gestaltung nicht beeinflussen kannst, solltest du die Anzahl der Gegenstände im Foto einfach reduzieren.
Da du dein Foto klug nach der Ungerade-Regel gestalten möchtest, könntest du einige der folgenden Ideen zur Bildgestaltung ausprobieren:
Du kannst deine Motive in einer Reihe aufstellen – nebeneinander oder vielleicht senkrecht. Das wäre eine lineare Anordnung.
Oder versuche es mit einer Dreiecksformation, eins oben, eins unten links, eins unten rechts.
Wenn es mehr als 3 Elemente gibt, kannst du sie so verschieben, dass eine ansprechende Anordnung im Foto entsteht.
Wenn du die Ungerade-Regel anwendest, kann es passieren, dass die Gruppierung zum ganzen Bild wird. Das beduetet, dass du die Wirkung deines eigentlichen Motivs verwässerst. Achte also darauf, dass du die Bildgestaltung deines Bildes im Auge behältst, wenn du deine Komposition aufbaust. Du kannst leicht eine Gruppe mit ungeraden Elementen schaffen. Aber denke daran, sie trotzdem nach der Drittelregel – einer auch sehr wichtigen Kompositionsregel – anzuordnen.
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