Nikon Z9 Buch (Sänger, Rheinwerk Verlag)

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Das Buch zur Nikon Z9 ist mehr als eine Bedienungsanleitung. Es zeigt auf fast 400 Seiten sämtliche Menüs, Kniffe und Knöpfe. Erschienen im Rheinwerk Verlag von den Autoren Kyra und Christian Sänger, ist es 100% praxistauglich. Für Sie gelesen!

Endlich ist es da, das Buch zur Nikon Z9.

Noch nie war ich so gespannt auf eine Kamera. Und noch nie war ich so gespannt auf das Buch zur Kamera.

Das Buch zum Nikon Flaggschiff

Was die Kamera angeht, hat sich die Fachpresse zur Nikon Z9 ja förmlich überschlagen. Voller bahnbrechender Funktionen stellt die Z9 alles bisher da Gewesene in den Schatten. Der schnellste Autofokus der Welt, eine unglaubliche Serienbild-Geschwindigkeit kombiniert mit einem völlig neuen Sensor. Dazu gibt es die Kompatibilität aller Nikon Objektive der letzten Jahrzehnte.

Wenn es sowas wie die perfekte Bildermaschine überhaupt gibt, dann ist es die Nikon Z9.

Ich denke, dass ich mich mit Nikon Kameras nach Jahrzehnten gut auskenne. Aber die Z9 ist anders. Nikon hat massive Änderungen an dieser Kamera vorgenommen, auch wenn sich viele davon als subtile Dinge in den Menüs zeigen. Die Menüs hat Nikon neu geordnet, sie verfügen über neue Optionen. Und natürlich wurde das Fokussystem mit dem schnellen Bildsensor und Prozessor, die uns viele neue Möglichkeiten bieten, komplett überarbeitet.

Zunächst ist es erst mal ungewöhnlich, dass der Rheinwerk Verlag ein Buch zu einer Profikamera von Nikon herausbringt. Bei Kameras aus dem Consumer Bereich ist das dagegen nicht neu. Jedoch gab es noch nie ein Buch zur D3, D4 oder D5. Das mag daran liegen, dass die Käuferschicht bei einer 6000€ Kamera sicher dünner ist als für Modelle aus dem Massenmarkt. Vielleicht aber auch daran, dass der Nikon Z9 keine Bedienungsanleitung beiliegt. Umso erfreulicher ist es, dass es nun ein Buch zum Flaggschiff von Nikon gibt.

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Nikon Z9 Buch (Sänger, Rheinwerk Verlag)
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Zum Nikon Z9 Buch – Nichts für Anfänger

Das Buch ist 383 Seiten stark und kommt wie gewohnt in perfekter Druckqualität und mit Lesebändchen.

In 12 Kapiteln zeigt das Autorenpaar Kyra und Christian Sänger, was die Nikon Z9 ausmacht und was sie in der Praxis leistet. Den Anfang macht folglich das Kapitel zum Kennenlernen der Z9.

Es gibt zunächst einen Rundgang ums Gehäuse, wobei der Text dazu ein paar Absätze vertragen könnte (Leseprobe 1). Alte Hasen sollten mit der grundsätzlichen Bedienung aber keine Probleme haben. Schließlich befindet sich alles am rechten Fleck, wie bei den Profimodellen aus dem Hause Nikon gewöhnt.

Inhaltsverzeichnis

  • Die Nikon Z9 kennenlernen
  • Belichtung: Funktionen und Besonderheiten
  • Autofokus: Fähigkeiten der Z 9
  • Farbe: Alles für die beste Farbeinstellung
  • Film: Einstellungen für Filmaufnahmen
  • Porträts, Landschaften, Architektur, Makros, Sport und mehr mit der Nikon Z 9
  • Konnektivität: Bluetooth, Wi-Fi und FTP
  • u. v. m.

Bei Monitor und Sucher sieht es dann schon anders aus, denn hier ist alles neu.

Nikon Z9 Leseprobe (Sänger, Rheinwerk Verlag) Bedienungsanleitung
Nikon Z9 Leseprobe 1 (Sänger, Rheinwerk Verlag)

Nun geht es ins Eingemachte. Zumindest auf Deutsch hieß das mal so.

Im Nikon Z9 Buch heißt es nun „in Depth:“ !?
Scheinbar macht das unnötige Denglisch auch vor renommierten Verlagen nicht halt. Daher heißen die nächsten Kapitel „in Depth: Belichtung“ sowie „in Depth: Autofokus“ und „in Depth: Farbe“.
Herrje, das muss doch wirklich nicht sein. Zumal es, wenn schon, klein geschrieben sein müsste.

Statt „in Depth:“ hätte man auch „im Detail:“ schreiben können, statt „on Location:“ wäre „Praxis:“ wohl besser.

Weit mehr als eine Bedienungsanleitung

Wir lesen also zunächst etwas zu den Modi der Nikon Z9. Wenngleich kaum ein Z9 Benutzer mit Programmautomatik fotografieren dürfte, wird diese trotzdem kurz erklärt. Auch die Messmethoden könnten aus jedem anderen Buch stammen, sodass das hier wenig „in Depth“ ist, sondern vielmehr sehr Allgemein. Einzig die Bildstabilisierung der Z9 ist wirklich neu, auf die die Autoren auch eingehen.

Die Nikon Z9 hat einen bahnbrechenden Autofokus, so dass es in Kapitel 3 jetzt um den AF und Serienaufnahmen geht. Immerhin ist die Z9 nicht irgendeine Kamera, sondern speziell Sportfotografen für Actionfotos in die Hand gebaut. Daher hat sie so viele Funktionen. Es ist daher klar, dass sich nicht jeder Fokusmodus für jedes Motiv eignet. Hier ergänzt das Buch die Bedienungsanleitung, die es von NIKON übrigens nur online gibt. Insgesamt scheint das Kapitel zum Autofokus zunächst etwas dünn, zumal die spiegellose Kamera hier bahnbrechende Möglichkeiten bietet. Aber Achtung, das hat seinen guten Grund, auf den wir später eingehen werden.

Weiter im Buch geht es mit Farbe und Weißabgleich. Das ist ein relativ unspektakuläres Kapitel, da sich die Einstellungen hier kaum von anderen Modellen unterscheiden. Ein längeres Kapitel widmet sich den Video- und Filmfunktionen der Kamera. Kyra und Christian Sänger gehen hier detailliert auf technische Hintergründe, Dateiformate und Bitraten ein. Wer mit Video noch wenig Erfahrung hat, liest hier Fortgeschrittenes sowie Spezifisches zur Kamera.

Die Nikon Z9 in der Praxis – mehrere Kapitel

Nachdem ich mich eben gewundert habe, dass das Kapitel zum Autofokus recht kurz geworden ist, kommt jetzt auch die Auflösung. Nach den „in Depth“ Kapiteln folgen jetzt in gleicher Sprachpanschermanier die „on Location“ Kapitel. Den Start macht „on Location: Porträts“.

Nikon Z9 Leseprobe (Sänger, Rheinwerk Verlag)
Nikon Z9 Leseprobe (Sänger, Rheinwerk Verlag)

Immerhin, hier ist ein Unterschied zu einer klassischen Bedienungsanleitung: Nachdem jetzt alle Menüs und Knöpfe erklärt sind, geht es nun zum praktischen Einsatz.

Die Z9 ist schließlich eine Profikamera im Profi-Preissegment. Da spricht sie kaum Anfänger und Hobbyfotografen an. Sie ist für Berufsfotografen, insbesondere im Sport und Actionbereich, konzipiert und wird auch da die meiste Verwendung finden. Diese Zielgruppe benötigt keine „bessere Anleitung“, und das wird im Buch nun nach den zwei Anfangskapiteln auch beherzigt.

Dabei fängt jedes der folgenden Kapitel mit der Konfiguration im Menü an. Es lassen sich in der Nikon Z9 verschiedene Aufnahmekonfigurationen („Presets“) speichern. Diese dienen dazu, bei verschiedenen Motiven schnell umzuschalten und sämtliche Einstellungen auf Knopfdruck zu ändern, die vorher hinterlegt wurden. Natürlich darf die neue Gesichtserkennung der Nikon Z9 ebenfalls nicht fehlen, die Autoren geben hierzu etliche Beispielbilder.

Was mir hier sehr gut gefällt ist die Recherche der Autoren, die sich sehr eingehend mit der Z9 beschäftigt haben. Es gibt Tipps aus der Praxis und viel Hilfen für die besten Einstellungen. Auch die schnelle Speicherung der Vorlieben wird immer wieder durch Querverweise gezeigt. Somit bietet das Buch einen großen Mehrwert für jeden Z9 Benutzer.

Bild: NIkon

Nach einem Ausflug in die Landschaftsfotografie geht es nun endlich zur Domäne der Z9: der Sport- und Actionfotografie. Hier stehen schnelles Handeln, Schärfenachführung und rasche Bildfolge im Vordergrund. Gleichwohl überschneiden sich die Ausführungen zum Autofokus mit den technischen Kapiteln davor. Aber das ist gut so, denn wer kann die ganzen Optionen schon beim ersten Lesen auseinander halten?

Die Bildauswahl im Buch finde ich dagegen leider oft suboptimal. In einem Kapitel zu Actionfotografie erwarte ich keinen Geißbock, der auf einer Wiese steht und in aller Ruhe Gras frisst (S.197). Gehörte das Bild nicht eher zum Thema Augen-AF? Hier scheint das Buch zuweilen mit heißer Nadel gestrickt worden zu sein.

Ein Rennwagen, der auf die Kamera zufährt, das wären eher typische Actionmotive für die Nikon Z9. Zwar gibt es auch ein Bild von einem Greifvogel, dieser ist aber vor einem Strommast nicht sehr natürlich getroffen. Aber das tut der Sache keinen Abbruch; man weiß ja, was gemeint ist. Und man kann von den Autoren schließlich kaum erwarten, dass sie sich für jedes Motiv wochenlang auf die Lauer legen, um perfekte Actionbilder eines Weißkopfseeadlers zu machen. Dann würde so ein Buch ja nie fertig.

Konnektivität, Menüs und Zubehör

Nun bietet eine Profikamera natürlich viele Möglichkeiten und Verbindungen zu anderen Geräten. So lassen sich Fotos vom Rasenrand bei der Bundesliga direkt in die Redaktion senden. Hierum geht es übrigens in Kapitel zehn, welches Konnektivität heißt. Ja, nicht Connectivity! Geht doch!

Schön ist, dass hier sämtliche Einstellungen, Menüs und Möglichkeiten der Verbindung, selbst über Apps, beschrieben sind. Die Nikon Z9 lässt sich fernsteuern und sogar ihre Bilder lassen sich auf ein Smartphone zum Versenden übertragen. Alle diese Aktionen sind schön und detailliert beschrieben. Durch diese Beschreibungen habe ich noch viele Hinweise bekommen, wie die Menüs zu deuten sind.

Was mir nur immer auffällt, sind die fehlenden Absätze. Ganze Seiten bestehen teilweise aus einem ganzen Textwust, der sich durch Absätze viel besser lesen ließe. Nun gut.

Die Nikon Z9 ist indes nicht einfach nur eine Kamera, sondern eigentlich ein Computer mit Wechselobjektiven. Folglich geht es im Buch nun in einem sehr langen Kapitel um die gesamten Formate, Menüs, Dateigrößen und technische Daten. Das ist insoweit hilfreich, als die Z9 hier viele Funktionen bietet, wie sie sie bisher so nicht gab. Verschiedene RAW Formate, Größen, Farbtiefen lassen sich kombinieren. Zum Glück zeigt das Buch hier mit tollen Tabellen, welche Wahl sinnvoll ist. Exzellent!

Auch löblich: Jeder einzelne Menüpunkt ist exakt beschrieben und wird mit Screenshots und Beispielen erläutert. Dabei zeigen die Autoren Kyra und Christian Sänger auch, welche Einstellungen sie selbst gewählt haben. Natürlich muss man diese Vorlieben nicht für sich selbst übernehmen. Es ist allerdings hilfreich, da die Autoren diese gewählten „Setups“ begründen. Hier sehe ich auch den großen Mehrwert des Buches: Funktionen kombiniert mit praktischem Nutzen.

Den Abschluss im Buch macht ein Kapitel zum Zubehör. Sehr viele Objektive aus dem Z-Programm gibt es bislang noch nicht, wenn man die Auswahl mit dem F Programm vergleicht. Dennoch gehen die Autoren hier auf die bereits bestehenden Objektive ein und schreiben zu deren Eigenheiten. Auch der Bajonett Adapter FTZ ist erklärt. Ein paar Tipps zu Speicherkarten gibt es ebenfalls, denn die Z9 braucht eine schnelle Karte. Auch empfehlen die Autoren nebenbei noch sinnvolles Videozubehör.

Z9 Buch und Kamera
Buch und Kamera nebeneinander

Der Rest ist leider für mich wenig Neues und nicht Z9-spezifisch. Ausführungen zu Filtern, Stativen und Stativköpfen müssen in so ein Buch nicht. Denn geeignete Stative für die Z9 sind im Grunde alle, die ein Gewicht von mindestens 2-3 Kilo tragen können. Gut, das ist aber nur meine Meinung und dient der Vollständigkeit.

Dafür gehen die Sängers auf typische Nikon Blitzgeräte ein. Makrozubehör und Zwischenringe fehlen allerdings. Diese werden leider nicht behandelt, wären zur Komplettierung des Ganzen aber noch ganz schön gewesen. Telekonverter sind nur ganz kurz erwähnt, aber nicht beschrieben oder getestet. Gerade diese finden in der Sportfotografie jedoch oft Anwendung.

Zielgruppe für das Buch und Fazit

Wer eine Nikon Z9 besitzt oder bereits bestellt hat, findet in diesem Buch eine riesige Fülle an Tipps. Menüs, Einstellungen und Praxistipps zeigen das ganze Potential der Profikamera. Das gilt umso mehr, als es die Bedienungsanleitung von Nikon nur online gibt. Wer sitzt schon gerne am Bildschirm statt im Garten, wenn er die Kamera testet? Allein da gewinnt ein Buch immer.

Große Klasse ist, dass es in dem Buch fast immer um die Z9 geht. Allgemeine Kapitel zu ISO, Belichtung und andere Sachen sind zwar dabei, wurden hier aber bewusst kurz gehalten. Zum Glück kann man ja die Seiten einfach überspringen.

Insgesamt ist das Buch ein Meisterwerk! Denn es finden sich hier sämtliche Finessen, die die Nikon Z9 bietet. Durch die Praxiskapitel kann sich jeder Fotograf mit den Voreinstellungen vertraut machen – schon vor der Fotopirsch! Besonders hilfreich ist das Kapitel zu den Kameramenüs. Ein Register hilft beim Nachschlagen.

Leider ist die Nikon Z9 sehr schwer lieferbar und hat Lieferzeiten von mehreren Monaten. Hoffen wir, dass das mit dem Buch nicht so ist. Wer sich die Zeit der Vorfreude auf die Z9 verkürzen will, darf dieses Buch auch schon vorher zur Hand nehmen 🙂

Oder, ganz salopp: Wer 6000€ für die Kamera ausgibt, sollte guten Gewissens noch mal 44,90€ für dieses Buch draufpacken. Für diese Fülle an top recherchierten Informationen dürfte das Buch auch gerne doppelt so teuer sein.

Von den Sängers ist dieses Werk bisher mit Abstand das beste, das ich lesen durfte. Uneingeschränkte Kaufempfehlung!

  • Sehr gut recherchierte Informationen
  • Menü punktweise erklärt
  • Hilfreiche Tabellen
  • Viele Screenshots des Z9 Displays zur Illustration
  • Hohe Praxistauglichkeit
  • Konzentration auf die Z9, wenig Allgemeines
  • Exzellentes Preis-Nutzen-Verhältnis
  • Zuweilen fehlende Absätze

Die Webdigital Bewertung

Nikon Z9 Buch Rezension Review

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Zu den Autoren

Kyra Sänger ist mit inzwischen mehr als 100 Buchveröffentlichungen seit Jahren eine feste Größe im Bereich Schulung und Ausbildung rund um die Fotografie. 

Christian Sänger ist an vielen Buchveröffentlichungen seiner Frau Kyra Sänger nicht nur mit Bildern, sondern vor allem auch im Bereich der Texterstellung, beteiligt und seit mehreren Jahren vollberuflich mit den Themen Fotografie und Schreiben beschäftigt.

Andere Bücher zur Z Serie:

Nikon Z9 Test und Eindrücke: Die beste Kamera im Vergleich?
Fotografie Bücher Bestseller

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