Panoramafotografie: Die ultimative Anleitung [Tutorial 2025]

Die Fotografie eines Panoramas erfordert keine besondere Kamera, sondern nur ein paar Einzelfotos. Mit der Bildbearbeitung kannst du von Hand die Objekte virtuell zusammensetzen.

1

Panoramafotos entstehen in der Fotografie, indem man mehrere versetzte Aufnahmen macht. Die Panoramafotografie zeigt schließlich eine weite Aufnahme im schmalen Format, meistens im Querformat. Aber wie entsteht ein Panoram? Was ist der Nodalpunkt? Welche Ausrüstung und Brennweite ist die beste? Wir geben Tipps in unserem Tutorial.

Panoramafotografie
Panoramafoto: Die Skyline einer Stadt eignet sich besonders für die Panoramafotografie

Das Fotografieren eines Panoramas geht leicht von der Hand, wenn man sich vorher ein paar Gedanken macht. Und die folgenden Tipps beachtet. Wie so oft sind richtige Ausrüstung und Vorbereiten die halbe Miete. Die Kamera spielt dabei kaum eine Rolle, wie unser Tutorial beweist.

Erstellen eines Panoramafotos

Panoramafotografie ist eine besondere Form der Fotografie. Sie ermöglicht, weite Landschaften, große Architektur oder komplexe Innenräume in einem einzigen, zusammenhängenden Bild darzustellen. Anders als bei normalen Fotos erlaubt die Panoramafotografie, das gesamte Sichtfeld oder sogar noch mehr zu erfassen. Durch das Zusammensetzen mehrerer Einzelaufnahmen entsteht ein neues großes Bild. DIeses neue Bild spiegelt die Realität auf eine Weise wider, die mit einem einzelnen Foto oft nicht möglich wäre. Besonders in der Landschaftsfotografie ist diese Technik sehr beliebt. So kann man weite Täler, Bergketten oder Küstenlinien vollständig und in hoher Detailgenauigkeit darstellen. Auch in der Architektur bietet sich Panoramafotografie an, um große Gebäude oder Innenräume zu dokumentieren. Dazu braucht man kein Superweitwinkel-Objektiv, und dennoch sind keine wichtigen Teile des Motivs abgeschnitten.

Um ein Panorama zu erstellen, wird die Kamera auf einem Stativ montiert. Sodann wird sie in mehreren Schritten horizontal oder vertikal bewegt. Jedes Bild überlappt dabei leicht mit dem vorherigen, sodass die Software beim späteren Zusammenfügen die einzelnen Aufnahmen exakt ausrichten kann. Besonders wichtig ist es, dass die Belichtung und die Farben der Fotos ähnlich sind, um ein harmonisches Gesamtbild zu erzeugen. Kleine Unterschiede in der Helligkeit oder im Farbton können sonst zu sichtbaren Übergängen führen, die das Panorama unnatürlich wirken lassen. Moderne Programme zur Panoramaerstellung übernehmen viele dieser Schritte automatisch, doch auch hier zahlt sich eine sorgfältige Planung beim Fotografieren aus.

Bokeh hinter Weihnactskugeln

Die richtige Ausrüstung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Ein stabiles Stativ sorgt dafür, dass die Kamera während der Aufnahmen ruhig bleibt. Ein Panoramakopf erlaubt das präzise Schwenken um den Nodalpunkt des Objektivs, wodurch Parallaxenfehler vermieden werden. Diese Fehler entstehen, wenn sich Objekte in unterschiedlichen Entfernungen beim Schwenken verschieben und später schwer zusammengefügt werden können. Durch die Kombination aus Planung, Ausrüstung und der richtigen Technik kannst du beeindruckende Panoramafotos erstellen. Sie zeigen weit mehr Informationen und Details als herkömmliche Fotos. Die Panoramafotografie eröffnet somit ganz neue Möglichkeiten, Motive zu präsentieren und die Weite einer Szene überzeugend darzustellen.

Zuschneiden und Zuschnitt

Die einfachste Form eines Panoramafotos ist der Zuschnitt bei einem Bild. Dabei entsteht durch Zuschnitt, also Wegnehmen des unteren und oberen Bildteiles, ein langes Format in Form eines Panoramas. Hierbei leidet aber die Qualität. Denn die übrig bleibende Pixelmenge entpricht nicht mehr der ursprünglichen Auflösung.
Diese triviale Form der Panorama- Erstelllung ist aber mit Panoramafotografie weniger gemeint. Außerdem kann sie in jedem Programm zur Fotobearbeitung vollzogen werden.
Wir überlegen uns daher bei der Panoramafotografie in diesem Artikel, wie ein Panorama schon im Moment des Fotografierens entsteht. Dazu ist jedoch nicht nur ein einziges Bild nötig.

Zusammensetzen einzelner Fotos

Mit dem Zusammensetzen einzelner Fotos zu einem neuen Bild verbindet man mehrere Aufnahmen zu einem großen Panorama. Dabei macht man zunächst mehrere Fotos von einem Motiv. Wichtig sind dabei leicht überlappende Bereiche. Sodann fügt man sie zu einem Gesamtbild zusammen.

Wichtig ist, dass die einzelnen Bilder ähnliche Helligkeit und Farben haben, sonst fallen die Übergänge deutlich auf. Moderne Software erkennt die überlappenden Bereiche und gleicht sie an, sodass das fertige Bild möglichst nahtlos wirkt. Auf diese Weise kann man Motive, die zu groß für ein einzelnes Foto sind, vollständig darstellen, ohne Details zu verlieren. So entstehen Bilder, die größer und eindrucksvoller wirken als ein einzelnes Foto.

Panoramafotografie
Die Panoramafotografie ermöglicht es, ein atemberaubendes Bild mit einer einfachen Kamera aufzunehmen. Durch das Zusammensetzen mehrerer Bilder entsteht ein beeindruckendes Panoramabild.

Überlappung und Belichtung

Nodalpunktadapter
Ein Nodalpunktadapter erleichtert das Fotografieren von Panoramen

Halte die Kamera bei den Aufnahmen der Panoramafotografie möglichst gerade. Am bsten benutzt du ein Stativ. Idealerweise drehe dabei dein Aufnahmegrät von Hand um den Nodalpunkt. Das ist der Punkt, um den horizontale Achse gedreht werden sollte, um es ganz genau zu machen -und nicht etwa um das Stativgewinde herum! Vorrichtungen wie Nodalpunktadapter am Stativ erleichtern hier das genaue Ausrichten. Wenn das Motiv weit genug entfernt ist, ist das Ausrichten am Nodalpunkt nicht so wichtig. In anderen Fällen hilft so ein Nodalpunktadapter.

Tipp

Die Fotos sollten sich um mindestens 10% überlappen. Die Belichtung sollte bei allen Bildern gleich sein. Stelle deine Belichtungsautomatik daher auf den manuellen Modus (M)!

Vor der Aufnahme solltest du darauf achten, dass der Horizont nicht zu hoch oder zu tief ist. Das ist wichtig, damit es nicht zu abgeschnittenen Kirchturmspitzen kommt.

Was ist der Nodalpunkt?
Der Nodalpunkt ist ein zentraler Punkt im Objektiv, um den die Kamera gedreht wird, wenn man Panoramaaufnahmen macht. Er wird oft auch als “No-Parallax-Punkt” bezeichnet, weil sich beim Drehen um diesen Punkt keine Parallaxenfehler ergeben. Parallaxenfehler entstehen, wenn sich Objekte im Vordergrund und Hintergrund unterschiedlich verschieben, während man die Kamera schwenkt. Das führt später zu Problemen beim Zusammenfügen der einzelnen Panorama-Fotos.

Dreht man die Kamera um den Nodalpunkt, bleiben die räumlichen Verhältnisse zwischen Vordergrund und Hintergrund unverändert. Das sorgt dafür, dass die Bilder sauber überlappen und sich leicht zu einem nahtlosen Panorama zusammensetzen lassen. In der Praxis wird der Nodalpunkt oft mithilfe eines Panoramakopfs eingestellt. Er positioniert die Kamera so, dass die Drehachse genau durch diesen Punkt verläuft. So entstehen selbst bei komplexen Motiven wie Bäumen oder Gebäuden keine störenden Verschiebungen im Panorama.

Kurz gesagt: Der Nodalpunkt ist der Schlüssel zu präzisen, verzerrungsfreien Panoramen, weil er dafür sorgt, dass beim Schwenken keine Objekte „springen“ oder doppelt erscheinen.

Ausrüstung und Stativ für die Panoramafotografie

Hilfreich ist dabei schon beim Fotografieren ein Stativ mit einem Kugelkopf, der eine Panoramafunktion bietet. Manche Stativköpfe sind sogar elektrisch und lassen sich auf einen festen Drehwinkel einstellen. Das macht die Sache sehr einfach.

Ein Stativ ist beim Fotografieren von Panoramen nahezu unverzichtbar, weil es die Achse stabil hält und Verwacklungen verhindert. Gerade bei mehreren Aufnahmen, die später zusammengesetzt werden, muss die Kamera in exakt derselben Position bleiben. Das ist wichtig, damit sich die einzelnen Bilder sauber überlappen. Ein Panoramakopf ergänzt das Stativ ideal, da er speziell für das horizontale und vertikale Schwenken entwickelt ist.

Mit einem Panoramakopf kann man die Kamera exakt um den Nodalpunkt des Objektivs drehen, wodurch Parallaxenfehler vermieden werden. Diese Fehler treten auf, wenn sich Objekte in unterschiedlichen Entfernungen beim Schwenken gegeneinander verschieben, was das Zusammenfügen der Fotos erschwert. Durch die Kombination aus stabilem Stativ und präzisem Panoramakopf lassen sich saubere, nahtlose Panoramaaufnahmen erstellen. Das klappt selbst bei Motiven mit vielen Details im Vorder- und Hintergrund. Besonders bei Landschaften oder architektonischen Motiven ist diese Ausrüstung entscheidend, um ein professionelles Ergebnis zu erzielen.

Entsprechende Stativköpfe und andere Artikel für die Panoramafotografie gibt es bei Amazon:

Panoramafotografie ist bei entfernten Szenen übrigens einfacher als bei nahen Objekten. Denn bei nahen Objekten können leichter Parallaxenfehler entstehen. Am besten gelingt das Ergebnis übrigens immer mit Stativ und einem speziellen Panoramakopf.

Panorama Stadt
Panoramafotografie mit Nodalpunktadapter – ein Bild besteht aus mehreren zusammengesetzten Fotos

Beispiel für einen Standard Panoramakopf

Ein einfacher Stativkopf bietet grundlegende Vorteile beim Fotografieren, auch wenn er nicht so spezialisiert ist wie ein Panoramakopf. Er sorgt in erster Linie für Stabilität, indem er die Kamera sicher auf dem Stativ hält. Dadurch werden Verwacklungen vermieden, was besonders bei längeren Belichtungszeiten oder Teleaufnahmen wichtig ist. Ein einfacher Stativkopf erlaubt zudem das Neigen und Schwenken der Kamera, sodass man den Bildausschnitt flexibel einstellen kann. Das erleichtert die Komposition und das genaue Ausrichten der Kamera, auch wenn man die Bewegungen manuell steuern muss.

Ein weiterer Vorteil ist die Einfache Handhabung. Ein einfacher Stativkopf ist meist leicht und unkompliziert, wodurch er sich schnell auf- und abbauen lässt. Er ist robust und benötigt keine Stromversorgung oder zusätzliche Technik, was ihn besonders für unterwegs oder bei kurzen Aufnahmesessions praktisch macht. Auch die Kosten sind deutlich geringer als bei einem elektrischen Panoramakopf, was ihn für Einsteiger und Hobbyfotografen attraktiv macht.

Zudem ermöglicht selbst ein einfacher Stativkopf flexible Perspektiven. So kannst du die Kamera schnell in verschiedene Richtungen drehen oder kippen. So lassen sich unterschiedliche Bildausschnitte schnell ausprobieren, ohne die Kamera vom Stativ nehmen zu müssen.

Insgesamt bietet ein einfacher Stativkopf eine zuverlässige und flexible Unterstützung beim Fotografieren, sorgt für stabile Aufnahmen und erleichtert das gezielte Ausrichten der Kamera, auch wenn er keine automatischen oder besonders präzisen Panoramafunktionen besitzt. Er ist daher eine solide Grundlage für viele fotografische Einsätze, besonders für Einsteiger oder für Situationen, in denen einfache Stabilität wichtiger ist als komplexe Technik.

Koolehaoda Panorama Stativkopf 360º Ganzmetall Stativkopf mit Indexierrotator kompatibel zum Arca Swiss Schnellwechselplatte
  • ★ Koolehaoda Panoramakopf ermöglicht es Ihnen, das Rastintervall leicht zu ändern und volle 360° Fotos zu erfassen. Ideal für HDR-Panorama (High Dynamic Range).
  • ★ Hochwertige Aluminiumlegierung. CNC-präzise bearbeitet, Oberfläche anodische Oxidation, Oberfläche mit präziser Skala, mit Wasserwaage, kann um 360 Grad frei drehen.
  • ★ Innovative Indizierungsanleitung, kann voreingestellt werden 0/15/30/45/90 ° Rastintervallwahl zur Fixierung verschiedener Linsen.

Elektrischer Panoramakopf für Profis:

Ein elektrischer Panoramakopf bietet gegenüber einem herkömmlichen, manuellen Panoramakopf mehrere Vorteile, die besonders bei aufwendigen Panoramaaufnahmen deutlich werden. Einer der größten Vorteile ist die präzise und gleichmäßige Bewegung der Kamera. Der Kopf kann die Kamera automatisch in festen Schritten horizontal oder vertikal drehen, sodass die Überlappung zwischen den einzelnen Bildern immer exakt gleich ist. Das reduziert Fehler beim Zusammenfügen der Fotos und sorgt für ein nahtloses Panorama, selbst bei sehr großen Aufnahmen.

Ein weiterer Vorteil ist die Zeitersparnis. Bei manuell gesteuerten Panoramaköpfen muss der Fotograf jeden Schritt sorgfältig einstellen und die Kamera ausrichten, was gerade bei vielen Aufnahmen oder komplexen Motiven sehr zeitaufwendig sein kann. Ein elektrischer Kopf übernimmt diese Schritte automatisch, sodass sich der Fotograf auf das Motiv, die Belichtung und die Bildkomposition konzentrieren kann.

Darüber hinaus bieten viele elektrische Panoramaköpfe programmierbare Funktionen. Man kann zum Beispiel die Anzahl der Aufnahmen, den Drehwinkel oder die Richtung der Bewegung festlegen, was besonders für Zeitraffer oder 360-Grad-Panoramen praktisch ist. Das erhöht die Flexibilität und ermöglicht auch sehr komplexe Aufnahmen, die mit der Hand schwer exakt umzusetzen wären.

Ein zusätzlicher Vorteil ist die Reduzierung von Verwacklungen. Da die Kamera automatisch und sanft bewegt wird, entstehen keine ruckartigen Bewegungen, die bei manuellen Schwenks die Bildqualität beeinträchtigen könnten. Dies ist besonders wichtig bei langen Belichtungszeiten oder beim Einsatz von Teleobjektiven.

Insgesamt sorgt ein elektrischer Panoramakopf für präzise, gleichmäßige und zeitsparende Panoramaaufnahmen, erhöht die Bildqualität und erleichtert die Umsetzung komplexer Projekte. Für Fotografen, die häufig große oder professionelle Panoramen erstellen, ist er daher eine lohnende Investition.

Mantona Elektrischer 360° Panoramakopf, Schwenkkopf mit Endlosrotation, Stativkopf für Panorama, Kamera Zubehör für GoPro Action-Kameras & Smartphones
  • [Gleichmäßige Schwenks] – Dieser automatische Panoramakopf ermöglicht perfekte Schwenkbewegungen für 360° Panoramafotografie, Zeitraffer- und Intervallaufnahmen. Dank Stromversorgung per Batterie oder USB bietet er höchste Flexibilität und einfache Bedienung für beeindruckende Ergebnisse.

Übrigens, Panoramafotografie bedeutet Präzision: Einige Kameras bieten dafür eine spezielle Panorama – Belichtungsfunktion. Die besten Ergebnisse erhält man um 12:00 Uhr mittags bzw. 13:00 Uhr während der Sommerzeit. Da die Sonne dann an ihrem höchsten Punkt steht, sind die Schatten am kürzesten. Somit braucht man bei einem 360° Foto nicht gegen die Sonne zu fotografieren. Ansonsten gibt es bei einer 360° Volldrehung auf jeden Fall eine Situation mit Gegenlicht.

Tipps für die Panoramafotografie

Auf gleiche Helligkeit achten!

Wenn man mehrere Fotos zu einem Panorama zusammensetzt, ist es wichtig, dass sie eine ähnliche Helligkeit haben, weil ansonsten sichtbare Übergänge zwischen den Bildern entstehen. Panorama-Software blendet die Fotos an den überlappenden Bereichen zusammen, und wenn ein Bild deutlich heller oder dunkler ist als das danebenliegende, fällt dieser Unterschied sofort auf und das Panorama wirkt unnatürlich.

Unterschiedliche Helligkeit kann durch verschiedene Belichtungseinstellungen, Lichtverhältnisse oder Linsencharakteristika entstehen, und sie beeinflusst nicht nur die Helligkeit selbst, sondern auch Farben und Kontrast, wodurch das Gesamtbild uneinheitlich wirkt. Wenn die Helligkeit der Fotos stark variiert, wird die Nachbearbeitung schwieriger, da man die Unterschiede aufwendig angleichen müsste. Eine einheitliche Helligkeit sorgt daher dafür, dass das Panorama nahtlos und professionell aussieht, ohne störende sichtbare Nähte zwischen den einzelnen Aufnahmen.

Besonders empfehlen kann ich das nebenstehende Buch zur Panoramafotografie. Hier liest Du auf mehreren hundert Seiten alles Wichtige zum Thema. Das Bich behandelt verschiedene Arten wie Kugelpanorama und zylindrisches Panorama ebenso wie die nötige Ausrüstung. Ein besonderer Teil im Buch gilt den Stativen.

Die Fotografie und das anschließende Bearbeiten von Hand stehen im Vordergrund. So geht es Seite für Seite langsam zum fertigen Gesamtbild.

Das richtige Objektiv für die Panoramafotografie: 85mm

Nikon 85mm 1.4
Ideal für Panoramen: 85mm Objektiv und Hochformat

Damit Bildteile nicht durchgewölbt werden, solltest Du auf Weitwinkelobjektive beim Fotografieren verzichten. Das Objektiv muss verzerrungsfrei sein. Denn nur so lassen sich die Einzelfotos später gut nahtlos zusammenfügen (stitchen).

Ich habe die besten Ergebnisse mit einer Brennweite von 85mm gemacht. Dabei ist es egal, ob ich mein 85mm Festbrennweite oder mein 70-200mm Zoomobjektiv benutze. Wichtig ist nur die effektive Brennweite. Ich fotografiere im Hochformat, dann ist die spätere Auflösung größer.

Ein 85-Millimeter-Objektiv gilt in der Panoramafotografie aus mehreren Gründen als besonders geeignet. Zunächst hat es eine mittlere Brennweite, die einen guten Kompromiss zwischen Weitwinkel und Tele darstellt. Weitwinkelobjektive erfassen zwar einen größeren Bildausschnitt, neigen aber stärker zu Verzerrungen, besonders an den Rändern des Bildes. Diese Verzerrungen machen es schwierig, die einzelnen Fotos sauber zu einem Panorama zusammenzufügen. Denn gerade Linien erscheinen gebogen. Dadurch muss die Software die Bilder stärker anpassen. Ein 85-Millimeter-Objektiv reduziert dagegen diese Verzerrungen deutlich, wodurch gerade Linien und natürliche Proportionen erhalten bleiben.

Ein weiterer Vorteil ist die angemessene Perspektive. Bei Panoramaaufnahmen ist es wichtig, dass Objekte im Vordergrund und Hintergrund in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander erscheinen. Ein 85-Millimeter-Objektiv komprimiert die Perspektive leicht, wodurch Entfernungen zwischen Objekten harmonischer wirken und das fertige Panorama ausgewogen erscheint. Dadurch wirkt das Bild professioneller und realistischer, ohne dass bestimmte Bildteile unnatürlich groß oder klein erscheinen.

Darüber hinaus ermöglicht die Brennweite des 85-Millimeter-Objektivs eine präzisere Bildkomposition. Da der Bildausschnitt kleiner ist als bei einem Weitwinkelobjektiv, kann der Fotograf Details gezielter auswählen. Überlappungen zwischen den Panorama-Bildern lassen sich folglich einfacher planen. Die Software zum Zusammenfügen der Aufnahmen hat so weniger Arbeit, und die Übergänge zwischen den Fotos werden sauberer und nahtloser.

Schließlich ist ein 85-Millimeter-Objektiv oft lichtstark, was besonders bei schwierigen Lichtverhältnissen von Vorteil ist. Es erlaubt kürzere Belichtungszeiten und sorgt für scharfe, klare Aufnahmen ohne Verwacklungen.

Insgesamt bietet ein 85-Millimeter-Objektiv für die Panoramafotografie eine ideale Kombination aus geringer Verzerrung, ausgewogener Perspektive, präziser Bildkomposition und guter Lichtstärke. Dadurch lassen sich hochwertige, natürliche Panoramen erstellen, die sowohl professionell wirken als auch leicht zusammengefügt werden können.

“Ghosting” durch Menschen und bewegende Objekte verhindern

Ghosting in der Panoramafotografie passiert, wenn sich Menschen oder Tiere während der Aufnahme bewegen. Stell dir vor, jemand läuft durch dein Panorama und verschwindet nicht ganz. Dann sieht es aus, als hätte sich ein kleiner Geist ins Bild geschlichen. Manchmal wirken Beine doppelt oder Köpfe scheinen zu schweben. Das liegt daran, dass die Kamera jedes Bild nacheinander aufnimmt. Bewegte Objekte tauchen an verschiedenen Stellen auf, wenn die Software die Fotos zusammenfügt. Das Ergebnis kann lustig oder nervig sein. Du bekommst ein Panorama voller halb unsichtbarer Passanten.

Ghosting
Ghosting

Der Trick dagegen: Warte auf einen ruhigen Moment, nutze kürzere Belichtungszeiten oder bearbeite die Geister später digital weg. So bleibt dein Panorama sauber und die Geister ziehen weiter – am besten ohne dich zu erschrecken.

Bei belebten Plätzen solltest du folglich darauf achten, dass sich möglichst wenige Personen im Überlappungsbereich befinden. Ansonsten kann das zu Schattenfiguren (Ghosting) führen. Um zu vermeiden, dass sich bewegende Personen mehrfach auf dem Bild befinden, solltest du die Fotos in rascher Folge machen. Bewegt sich die Mehrzahl der Personen in eine gemeinsame Richtung, hilft es, die Bildfolge entgegen dieser Bewegungsrichtung aufzunehmen. Alternativ kannst du auch ND-Filter benutzen und die Personen somit elegant verschwinden lassen.

Die Software für Panoramafotografie

Die Bilder sind im Kasten. Mehrere (noch virtuelle) Objekte aus der Szene werden nun von Hand zusammengefügt.

Für die Panoramafotografie gibt es spezielle Software, die das Zusammensetzen der Fotos deutlich erleichtert. Die Programme analysieren die Aufnahmen automatisch. Sie suchen die überlappenden Bereiche und legen diese exakt übereinander. So entsteht Schritt für Schritt ein zusammenhängendes Bild. Viele Programme gleichen auch Helligkeit und Farben an. Dadurch wirken die Übergänge harmonisch und nicht künstlich. Für Einsteiger sind einfache Lösungen wie die in vielen Kameras integrierten Panorama-Funktionen praktisch. Man schwenkt die Kamera, und die Software erledigt den Rest.

Für anspruchsvollere Projekte gibt es Programme wie Hugin, PTGui oder Lightroom. Diese bieten mehr Kontrolle und Einstellungsmöglichkeiten. Man kann dort die Ausrichtung, den Bildwinkel und sogar die Projektion bestimmen. Auch das Entfernen von Fehlern wie Ghosting oder Verzerrungen ist möglich. Mit solchen Werkzeugen lassen sich sehr große und detailreiche Panoramen erstellen.

Manche Programme erlauben sogar das Erstellen von 360-Grad-Panoramen, die sich interaktiv betrachten lassen. Ein weiterer Vorteil moderner Software ist die automatische Korrektur von Parallaxenfehlern. Dadurch bleiben gerade Linien sauber und Objekte verzerren nicht. Wer will, kann am Ende das fertige Panorama in verschiedenen Formaten exportieren. So lässt es sich problemlos drucken oder digital präsentieren. Insgesamt macht gute Software Panoramafotografie einfacher, schneller und vor allem zuverlässiger.

Am Computer kannst du die Bilder mit dieser sogenannten „Stitching-Software“ zusammensetzen.

Panoramafotografie
Quellbilder (oben) und vollständige Photomerge-Komposition (unten) in Photoshop (c) Adobe

In Lightroom: Die Bilder müssen sich im gleichen Ordner bzw. Sammlung befinden. Hierzu markiere die Einzelbilder in Lightroom und wähle anschließend die Funktion “Zu Panorama zusammenfügen”. Lightroom macht daraufhin ein neues Fenster auf. Nun lassen sich noch, je nach Motiv und Geschmack, die Optionen wählen. Vom Standard-Panorama über ein zylindrisches Panorama bis zum Kugelpanorama ist alles dabei, was das Herz begehrt.

Selbstverständlich beherrscht auch Photoshop das Erstellen von Panoramen. Hier heißt die Funktion Photomerge.

Zum Schluss kannst Du selbstverständlich noch das fertige Foto, also das entstandene Panorama, bearbeiten. Ich empfehle, das auch in dieser Reihenfolge zu tun und nicht die Einzelfotos vor dem Zusammensetzen zu bearbeiten! Sonst gibt es möglicherweise sichtbare Nahtstellen.

Kugelpanorama und Little Planet

Insbesondere bei Drohnenfotos kommt eine spezielle Art des Panoramas zur vollen Blüte: das Kugelpanorama. Ein Kugelpanorama oder sphärisches Panorama ist ein besonderes Panoramafoto, bei dem sämtliche sichtbaren Blickwinkel wiedergegeben werden. Auf solchen Panoramen wird also ein Bildwinkel von 360° in der Breite und 180° in der Höhe wiedergegeben.

Viele Drohnen können automatisch ein Kugelpanorama erstellen bzw. vorbereiten. Viele Fotodrohnen können automatische 360° Panoramen horizontal wie vertikal aufnehmen. So kannst Du anschließend alle Bilder gut zusammensetzen lassen. Und du erhältst mit geeigneter Software ein “Little Planet” Panorama, welches auch die Kugelform der Erde wiedergibt.

Little Planet Panorama
Little Planet 360°

Selbstverständlich kannst Du ein Panorama auch ausdrucken, auch als Kugelpanorama. Ein besonderer Fotodrucker mit Rollenpapier ist hier erforderlich, damit Du nicht auf ein Ausgabeformat von A4 oder A3 limitiert bist.

Zusammenfassung der Schritte in der Panormafotografie

Hier sind noch mal alle wichtigen Schritte der Panorama Fotografie zusammengefasst.

Benötigte Zeit: 10 Stunden

  1. Stativ einpacken

    Stelle deine Kamera auf ein Stativ. Insbesondere wenn das Panorama nachts oder bei schlechtem Licht entstehen soll. Ein besonderer Kugelkopf mit Panorama-Funktion ist ebenfalls hilfreich, aber nicht notwendig.

  2. Einzelbilder aufnehmen

    Mache die Fotos mit einem 85mm Objektiv, am besten im Hochformat.
    Achte darauf, dass die Bilder sich Seite an Seite zum Teil überlappen. Für ein 360° Bild machst du eine Volldrehung auf dem Stativkopf. Im Zweifel größere Überlappung wählen.

  3. Stitching: Bilder in der Software zusammensetzen

    Hierzu reicht Lightroom oder Photoshop, Du benötigst keine spezielle Panorama-Software. Ausnahme ist das Kugelpanorama in ‚Little Planet‘ Form.

  4. Panorama bearbeiten

    Nun kannst Du das fertige Panorama bearbeiten (Belichtung, Kontrast, Ausschnitt usw.)Panoramafotografie

Leider gibt es nicht sehr viele Bücher zur Panoramafotografie.
Her ist der Bestseller zur Panoramafotografie:

Auch interessant:

Panoramafotografie – das große Praxisbuch

1 Kommentar

  1. Wer nicht Lightroom oder Photoshop benutt, kann die aufgenommen Einzelbilder auch mit Ptgui stitchen. PTgui gibt es übrigens auch als Testversion.

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein