Objektive: Ratgeber und kompletter Leitfaden

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Objektive sind die Augen der Kamera. Hier ist ein Blick auf einige Optionen, mit denen Ihre Kamera perfekt funktioniert. Alles vom Weitwinkel bis zum Tele und von Festbrennweite bis Zoom.

Um Ihre Kamera zu benutzen, brauchen Sie schließlich ein gutes Objektiv. Denn Kit- Objektive sind schön für den Anfang, aber weder qualitativ hochwertig, noch lichtstark. Hier ist ein Blick auf einige Optionen, mit denen Ihre Kamera besser funktioniert.

Verschiedene Arten von Objektiven und Brennweiten

Objektive

Nehmen wir an, Ihre neue Kamera wurde ohne Objektive geliefert. Sie brauchen eins, was zu Ihrem Fotostil passt. Als Erstes müssen Sie daher herausfinden, welche Brennweite für die Art der Fotografie, die Sie machen wollen, wichtig ist.

Nikon 50mm f/1.4
50mm f/1.4 für 444,89 €

Normalobjektiv

Ein „normales“ Kameraauge an einer Vollformat- DSLR ist übrigens 50mm. Über Jahre war dies der Standard als Kit-Beigabe, das mit einer neuen Spiegelreflexkamera geliefert wurde. Der Bildwinkel, so sagt man, kommt dem menschlichen Sehen sehr nahe. Tatsächlich ist er etwas breiter, aber er ist immer noch der Standard für ein normales Standardobjektiv mit normalem Bildwinkel.

Weitwinkelobjektiv

Exemplare, die kürzer sind, sind Weitwinkel – meist im Bereich von 24-35 mm. Diese erweitern eine Szene, ähnlich wie ein Rückspiegel im Auto. Weitwinkel sind für alles Mögliche nützlich – vor allem, wenn der Kontext wichtig ist. Das kann für Schnappschüsse, Landschaften, Immobilien, Streetfotografie sein. Alle Arten von Motiven (außer Menschen) lassen sich folglich mit Weitwinkeln im Bereich von 24-35 mm fotografieren.

Die 5 besten Nikon Weitwinkel Objektive

Immobilie fotografieren innen
Weitwinkel in der Immobilienfotografie

Superweitwinkel

Objektive, die noch kürzer sind, werden als Superweitwinkel oder Ultraweitwinkel bezeichnet, die bis zur 8mm-Marke gehen können. In der Praxis bietet selbst ein 15mm Ultraweitwinkel ein extrem weites Sichtfeld – 100 Grad und mehr. Einige Superweitwinkelobjektive sind Fischaugen (Fisheye). Dazu komen wir gleich.

Je weiter der Bildwinkel, desto kleiner die Brennweite in mm. Ein 15mm Objektiv hat folglich einen breiteren Winkel als ein 28mm.

Fisheye

Fisheye New York
Fisheye New York: Durchgebogene Linien

Diese Fisheyes können vollformatig oder kreisförmig sein und erzeugen dabei ein verzerrtes, ultra weites Sichtfeld auch jenseits von 180 Grad. In der Praxis handelt es sich bei Fisheyes um spezielle Objektive, die für den Alltagsgebrauch nicht universell geeignet sind.

Wenn Motive einen extrem weiten Bildwinkel erfordern (z. B. Architektur), sind normale Ultraweitwinkel in der Größenordnung von 20 mm oder 24 mm wesentlich vielseitiger.

Außerdem sind bei Immobilien randparallele Wände nötig. Fisheyes dagegen biegen gerade Linien durch, was nicht immer erwünscht ist.

Leichte Teleobjektive

Exemplare, die länger als ein Normalobjektiv sind, werden als Teleobjektive bezeichnet. Diese Exemplare komprimieren eine Szene und bringen entfernte Motive näher heran. Mittlere Teles reichen von etwa 70 mm bis 200 mm. Sie sind ideal als Porträtobjektive, da sie die Szene komprimieren und eine geringere Schärfentiefe ermöglichen. Das ist nötig, um das Motiv vom Hintergrund zu trennen. Außerdem können sie die Verzerrungen von Weitwinkeln minimieren, die bei menschlichen Gesichtern unschön wären.
Die besten Nikon Porträtobjektive

Nikon Telezoom
Teles in der Sportfotografie

Teleobjektive

Längere Teles, ab 150mm bis 300mm, sind vor allem für das Fotografieren von weiter entfernten Motiven wie Wildtieren und Sport nützlich. Gerade in der Sportfotografie sitzt man als Fotograf meist am Rasenrand des Geschehens. Teleobjektive bringen die Aktion auf dem Spielfeld formatfüllend in die Kamera. Sie schaffen es auch, den Torwart am anderen Ende des Spielfeldes nah genug heran zu holen.

200-600mm Supertele Objektiv
Sony 150-600mm

Superteleobjektive

Professionelle Sport- und Outdoor- Fotografen greifen manchmal auf Superteles im Bereich von 600mm bis 800mm zurück. Diese „langen Tüten“ sind sehr groß und für alle außer den Profis fast unbezahlbar teuer. Aber sie leisten gute Arbeit, wenn es darum geht, weit entfernte Motive heran zu holen. Insbesondere für die Vogelfotografie sind 600mm bis 800mm Brennweiten sehr nützlich.
Wer eine solche Brennweite braucht, kann auch ein 400mm mit einem → Telekonverter benutzen. Damit lässt sich günstig die Brennweite verdoppeln, ohne dass ein neues Objektiv nötig wird.

Zoom und Superzoom

Teleobjektiv
Ein Zoom wie das Nikon 200-400mm 4.0 VR sind perfekt, jedoch teuer.

Zooms haben einen veränderlichen Bildwinkel. Durch die veränderbare Brennweite bieten Zooms daher mehrere Objektive in einem. Allerdings wird dieser Vorteil durch einen Nachteil erkauft, wie wir sehen werden.

Superzooms: Einige Zoomobjektive decken einen extremen Bereich ab, vom Weitwinkel bis zum Supertele. Ein 30-300mm Superzoom zum Beispiel kann ein schöner Kompromiss sein, mit dem man überall hin kommt und alles machen kann.

Die besten Superzooms

Der typische Nachteil eines Superzoom-Objektivs ist ein leichter Mangel an Feinschärfe im Vergleich zu Festbrennweiten. Dazu kommt eine geringere maximale Blende. Superzooms haben in der Regel variable maximale Blenden, die nicht so weit geöffnet werden können wie bei den meisten Festbrennweiten. Das bedeutet, dass ihre Leistung bei schlechten Lichtverhältnissen etwas leiden kann. Man spricht auch von fehlender Lichtstärke.

Apropos Blende: Einer der Vorteile von Festbrennweiten gegenüber Zooms ist, dass sie nicht nur optisch einfacher und daher oft sehr scharf sind, sondern auch eine sehr große maximale Blende haben. Das macht ein Objektiv „lichtstark“, weil es in der Lage ist, auch bei schwachem Licht eine kürzere Verschlusszeit zu liefern. Ein weiterer Vorteil von lichtstarken Exemplaren (mit Blenden größer als ƒ/2,8 ist, dass sie eine extrem geringe Schärfentiefe erzeugen können. Dieser Look ist besonders bei Porträtfotografen beliebt. Und die Kombination eines mittleren Teles mit einer schnellen ƒ/2 Maximalblende macht es zu einem idealen Porträtobjektiv.

Unterschied von Zooms und Festbrennweiten

Makroobjektiv

Nikon Makroobjektiv
Makro 105mm

Eine weitere Spezialität, die für das Fotografieren von winzigen Objekten unglaublich nützlich ist, ist das Makroobjektiv. Damit besteht die Möglichkeit, sehr nah an das Motiv heran zu kommen, was die Chancen für ein erfolgreiches Foto erhöht.

Tatsächlich bietet ein echtes Makro-Objektiv für Fotografen, die sich ganz der Makro-Fotografie verschrieben haben, eine viel engere Fokussierung. Hiermit lassen sich auch kleinste Objekte wie Münzen und Insekten groß fotografieren.

Die besten Makroobjektive

Umfrage 2024

Bildstabilisierung (IS, VR) in Objektiven

Einige Namen tragen den Zusatz IS, was für „Image Stabilization“ bei Canon steht, oder VR für „Vibration Reduction“ bei Nikon. Dies ist eine großartige Hilfe für das Halten von Teleobjektiven bei längeren Verschlusszeiten. Ein optisch stabilisiertes Exemplar kann volle zwei bis fünf Blendenstufen mehr ohne Verwackeln bieten. Das heißt, wenn Sie normalerweise in der Lage sind, mit einer 100mm Brennweite bei 1/125 Sekunde scharfe Bilder zu machen, können Sie mit aktiviertem IS die gleichen Ergebnisse bei 1/15 Sekunde erzielen. Auch das macht den IS besonders nützlich für Fotografen, die bei wenig Licht arbeiten.

Abkürzungen: EF-S, DX, DC usw.

Die Abkürzungen EF-S, DX und DC beziehen sich auf Formate mit kleinerem als dem Sensor, wie z.B. APS-C. Das ist eine wichtige Information. Denn ein EF-S Objektiv, das für einen kleineren Bildkreis ausgelegt ist wird an einer Vollformatkamera nicht korrekt funktionieren. Der umgekehrte Fall funktioniert jedoch.

Bei der Verwendung eines Vollformat- Objektives an einem APS-C-Sensor gibt es jedoch einen Cropfaktor, der dafür sorgt, dass Bildwinkel einen „Verlängerungsfaktor“ bekommen. Mit einem Cropfaktor von 1,6x verhält sich ein 100mm beispielsweise wie ein 160mm Tele. Das mag keine große Sache sein; aber wenn man ein 24mm vergleicht, das sich wie ein 37mm verhält, ist der Unterschied dramatisch.

85mm Objektivgravur

Wie Sie sich vielleicht vorstellen können, können Sport- und Naturfotografen den Cropfaktor als Vorteil betrachten. Denn dadurch verhält sich ein 300mm wie ein 480mm Objektiv. Das ist besser für das Heranzoomen an entfernte Tiere oder Sportler. So oder so, es ist wichtig, dass Fotografen, die APS-C-Sensoren verwenden, Objektive kaufen, die für das Format ausgelegt sind.

Man verlässt sich auf KB Äquivalent, um zu bestimmen, ob es Weitwinkel, Normal oder Tele ist. Ein Weitwinkel für Nikons DX-Format (APS-C) kann ein Brennweite von 10 mm haben, obwohl es auf dem kleineren Sensor die gleiche Leistung erbringt wie ein 15mm Objektiv auf einem Vollformatsensor.

Beispiele für verschiedene Objektive

Canon Objektiv

Standardzoom

Canon EF-M 18-150mm ƒ/3.5-6.3 IS STM
Das neue kompakte Extrem-Zoom für die spiegellosen Canon Kameras M3 und M5. Mit einem äquivalenten Brennweitenbereich von 29mm bis 240mm. Die optische Stabilisierung erleichtert das Halten bei langen Verschlusszeiten und ein Schrittmotor ermöglicht einen leisen Autofokus bei Videoaufnahmen.
Preis: Preis nicht verfügbar

Normal-Festbrennweite

Normalobjektiv

CANON RF 50mm f/1.8 STM
Canons 50mm ist ein lichtstarkes Normalobjektiv für die spiegellose EOS R Reihe. Es ist günstig, leicht und handlich. Daher eignet es sich für das unauffällige Fotografieren sowie auf Reisen.

Es ist auch in der Lage, bei Temperaturen von bis zu -25ºC zu arbeiten. An einer Kamera im APS-C-Format bietet das 50mm dann 76 mm. In Verbindung mit der schnellen ƒ/1.8 Blende ist es ideal für Porträts und Fotografen, die bei wenig Licht arbeiten wollen.

Telezoom

Telezoom Klassiker 70-200mm

Nikon AF-S NIKKOR 70-200mm ƒ/2.8E FL ED VR.
Das AF-S NIKKOR 70-200mm ƒ/2.8E FL ED VR wurde für den FX Anschluss von Nikon DSLR Kameras entwickelt. Es ist eines der schnellsten und besten Teles. Mit einer konstanten maximalen Blende von ƒ/2,8 kann man mit dem 70-200mm Tele bei schwachem Licht aus der Hand fotografieren.

Der Silent-Wave-Motor macht den Autofokus schnell und leise, während die eingebaute optische Vibrationsreduzierung die Handlichkeit dieses benutzerfreundlichen, vielseitigen Zooms erhöht.
Preis: 2.499,00 €

Lichtstarke Festbrennweite

Lichtstarke Festbrennweite

Sony PLANAR T* FE 50MM ƒ/1.4 ZA
Sony hat 2016 seine Palette mit großartigen neuen Exemplaren für anspruchsvolle Fotografen aufgestockt. Ein Beispiel dafür ist das Sony Planar T* FE 50mm ƒ/1.4 ZA. Es ist ein von Carl Zeiss gefertigtes Stück für den E-Mount der spiegellosen Vollformatkameras der Sony Alpha Reihe.

Der schnelle Autofokus und die wetterfeste Abdichtung machen es zu einem Exemplar für Profis, die von der wahnsinnig schnellen ƒ/1,4 Blende begeistert sein werden. Die 11 Lamellen sorgen für ein wunderschönes Bokeh (der unscharfe Bereich eines Bildes). Es bietet die Möglichkeit, auch bei sehr schwachem Licht mit kurzen Zeiten zu arbeiten.
Preis: 1.292,72 €

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