7 häufige Fotofehler und wie du sie ab sofort vermeidest

0

Manche Fotofehler passieren immer wieder: Zu hell, zu dunkel, zu unscharf, usw. Lies hier, wie du einfach die häufigsten Fehler beim Fotografieren vermeidest.

Die häufigsten Fotofehler vermeiden

Vielleicht hast du dich schon oft beklagt, dass deine Fotos nicht gut aussehen. Was könnte der Grund dafür sein? Es gibt zwar viele Vorschläge, wie du deine Ihre Fotos verbessern kannst.

Aber wir haben uns gedacht, dass wir die sechs top Fotofehler, die Fotografen machen, zeigen. Und schlagen natürlich Maßnahmen zur Abhilfe vor, um sie zu vermeiden. Alle diese Maßnahmen sind sehr einfach zu ergreifen und werden deine Fotos enorm verbessern.

Beginnen wir mit dem häufigsten Fotofehler, bevor wir tiefer in die Materie einsteigen.

1Schiefer Horizont

Fotofehler schiefer Horizont
Fotofehler gibt es auch im Urlaub: Schiefer Horizont (über 3°)

Wer fotografiert nicht gerne Landschaften? Leider sehen die meisten aufgrund eines sehr häufigen Fotofehlers schlecht aus, nämlich dem schiefen Horizont. Man sieht ihn auch „schief“ oder nicht, bevor man den Auslöser drückt. Außerdem zeigen viele Kameras ein Gitter auf dem Monitor oder im Sucher als visuelle Hilfe an.

Das bedeutet einfach, dass der Horizont nicht waagerecht ist, oder besser: nicht perfekt horizontal. Dies geschieht, wenn du die Kamera nicht parallel zum Boden hältst (siehe Abbildung). Der Effekt ist selbst dann offensichtlich, wenn der Horizont um weniger als ein Grad geneigt ist! Ein schräger Horizont ist noch schlimmer, wenn es sich um ein Gewässer handelt, da Wasser seine eigene Ebene beibehält. Bei Landschaftsaufnahmen könnte man argumentieren, dass das Land geneigt war. Aber auch dann ist es am besten, den Horizont waagerecht zu halten.

Dies zu vermeiden, ist nur eine Frage der Vorsicht. Sorgfältig vor dem Auslösen prüfen, ob die Kamera waagerecht ist!

Kamerahaltung Fotofehler
Der Fotofehler Nummer Eins: Eine falsche Kamerahaltung produziert einen schiefen Horizont.

Diese Zeichnung zeigt, was es bedeutet, wenn die Kamera waagerecht (links) oder nicht waagerecht (rechts) ausgerichtet ist.

Wenn deine Kamera über diese Funktion verfügt, schalte sie ein. Verwende sie als Hilfe, um die Kamera waagerecht zu halten. Du kannst auch eine preiswerte Wasserwaage kaufen, die in den Blitzschuh gesteckt wird. Modernere Kameras haben eine eingebaute Wasserwaage, die du aktivieren kannst.

Mit den beiden erwähnten Werkzeugen kannst du den Horizont waagerecht ausrichten und diesen beliebten Fotofehler vermeiden. Am besten nimmst du ein Stativ, um sie effektiv einzusetzen. Je nachdem kannst du eine Neigung oder Schieflage auch in der Nachbearbeitung korrigieren. Aber du müssen damit rechnen, dass einige Pixel verloren gehen. Außerdem ist es in jedem Fall besser, es gleich beim ersten Mal richtig zu machen.

Jetzt schnell sein - befristetes Angebot!
NIKON NIKKOR Z 70-180mm f/2.8 Heute 4% sparen:
NIKON NIKKOR Z 70-180mm f/2.8
statt für 1.449,00 € jetzt für 1.389,00 €

Ansehen

2Schiefe Gebäude

Kirche stürzende Linien

Es ist sehr wahrscheinlich, dass du ein Foto von einem Gebäude oder einem Turm aus der Nähe gemacht hast. Und zwar, während du in Bodennähe warst und die Kamera nach oben geneigt war. Wenn du ein solches Foto betrachtest, werden sich die Gebäude nach hinten „neigen“. Das heißt, die vertikalen Seiten des Gebäudes sind nicht mehr senkrecht, und die parallelen Seiten laufen scheinbar oben zusammen. Dies liesgt an der Perspektive und ist ganz normal. Dadurch sehen die Seiten des Gebäudes so aus, als würden sie oben zusammenlaufen. Dies ist derselbe Grund, aus dem Eisenbahnschienen in der Ferne ebenfalls zusammenlaufen. So entsteht der Eindruck, das Gebäude sei schief. Oft wird dieser „schiefe“ Effekt falsch als „Verzerrung“ bezeichnet.

Abbildung: Die „Schräglage“ des Turms ist perspektivisch bedingt – Ich befand mich am Boden vor dem Turm. Stürzende Linien lassen sich entweder bei der Aufnahme vermeiden (nicht immer) oder später in der Bildbearbeitung.

Schiefe Türme durch perspektivische Verzerrung haben allerdings nichts mit dem Horizont zu tun. Diese Verzerrung entsteht durch Standpunkt und Brennweite, nicht durch falsche Kamerahaltung oder einen Fotofehler.

Wie kann man also eine solche Situation korrigieren? Eine Lösung besteht darin, sich vom Gebäude zu entfernen. Denn so ist der relative Abstandsunterschied zwischen dir und dem oberen und unteren Teil des Gebäudes sehr gering. Dadurch ist der Größenunterschied (auf dem Bild) zwischen der Spitze und dem Sockel des Gebäudes geringer. Und so die „Schieflage“ korrigiert.

Eine andere Möglichkeit ist, in ein Gebäude vor dem zu fotografierenden Gebäude zu steigen. So lässt sich das Bild von einem höheren Standpunkt aus machen.

Wenn beides nicht möglich ist, musst du eine der folgenden Möglichkeiten nutzen:

3Falsche Verwendung von Blitzlicht

Sicher hast du schon mal draußen Leute gesehen, die große Objekte wie Gebäude, Denkmäler, Täler, Hügel usw. mit Blitzlicht fotografieren? Ein beliebter Fotofehler. Hast du sich jemals gefragt, wie das Ergebnis aussehen würde? Es wird gar nichts! Denn ein Blitz hat keine Reichweite von hunderten Metern, daher bringt er auch nichts. Das Bild wird höchstens zu dunkel, das ist alles.

Im schlimmsten Fall wird das Foto einfach schwarz aussehen, da es stark unterbelichtet wäre. Ein Blitz ist zwar ein praktisches Gerät. Aber sein Nutzen (vor allem der in der Kamera eingebaute) ist begrenzt auf 4 Meter.

Die Kamera stellt die Belichtung für das Blitzlicht ein, das für die Ausleuchtung weit entfernter Objekte völlig unzureichend ist. Das führt somit zu einer starken Unterbelichtung. Die Lösung ist wie folgt. Schalte den Blitz aus und lass die Kamera die Belichtung für das vorhandene (Umgebungs-)Licht bestimmen. Das Ergebnis ist ein wesentlich besseres Foto. Da das Licht jedoch gering ist, wird die Kamera eine lange Verschlusszeit einstellen. Deshalb ist ein Stativ oder eine stabile Halterung für die Kamera nötig.

Eine weitere schlechte Verwendung des Blitzes ist das Fotografieren durch ein Glasfenster. Du hast sicher schon viele Fotografen gesehen, die dies in einem Hotel getan haben. Oder vor einem großem Aquarium.

Das Ergebnis bei diesem beliebten Fotofehler ist dann ein heller Lichtfleck, der von der Glasscheibe reflektiert wird! Die Abhilfe besteht darin,

  • den Blitz auszuschalten oder
  • das Objektiv nahe an das Glas zu halten (oder eine Gummi-Streulichtblende zu verwenden oder
  • die Hand um das Objektiv zu legen

um Reflexionen zu vermeiden.

Das funktioniert natürlich nur, wenn genug Außenlicht da ist, aber es gibt einfach keine andere Lösung. (Tipp: Erhöhe den ISO-Wert deiner Karnera, wenn das Licht schwach ist).

4Vergessen von zuvor vorgenommenen Einstellungen

Aktmodell
Falscher Weißabgleich, dadurch falsche Farben.
Fotofehler wie diesen kann man leicht vermeiden.

Oft haben sich Einstellungen wie Weißabgleich, Bildqualität, Belichtungskorrektur usw. ohne dein ausdrückliches Wissen geändert. Vielleicht hast du sie selbst geändert, um sie den damaligen Aufnahmebedingungen anzupassen, und dann vergessen, sie wieder zurück zu ändern.

Wenn du deine Kamera nach einer gewissen Zeit wieder aus der Fototasche nimmst, wird sich die Kamera definitiv an die geänderten Einstellungen erinnern. Du aber nicht! Eine andere Möglichkeit ist, dass einer deiner Freunde deine Kamera in die Hand genommen hat. Diesen Fotofehler musst du vermeiden, ansonsten bekommst du zu dunkle, oder helle Fotos oder falsche Farben.

Was auch immer der Grund sein mag – die aktuellen Parameter sind möglicherweise nicht für die jeweilige Situation geeignet. Das Ergebnis sind einfach Bilder von schlechter Qualität. Wenn du dies vergessen solltest, ist es immer ärgerlich. Stell Dir vor, dass du auf eine teure Fotoreise gehst. Du wirst du mit Dateien zurückkehren, die eine geringe Pixelzahl aufweisen und nicht in hoher Qualität gedruckt werden können.

Mache es dir daher zur Gewohnheit, die folgenden Parameter jedes Mal zu überprüfen, bevor du ein Foto machst. Oder zumindest, bevor du eine neue Sitzung beginnst:

  • Belichtungsmodus
  • Belichtungsmessmethode
  • Belichtungskorrektur
  • Belichtungsreihenautomatik
  • Fokus-Modus
  • Fokusbereich-Modus -ISO
  • Bildqualität und Bildgröße
  • Weißabgleich

Tipp: Wenn Du im RAW Modus fotografierst, musst du diese ganzen Sorgen nicht haben.
Warum? Lies hier den Unterschied von RAW zu JPG.

5Verlassen auf den Belichtungsmessers als Fotofehler – und manuelle Korrektur

High Key Fotofehler
Wenn zu viel Weiß im Bild ist, kann die Belichtungsmessung schnell irritiert sein.

Alle Belichtungsmesser (egal ob Matrix-, Spot- oder sonstige Messung) und alle Messmethoden (Blendenpriorität, Programm, etc) sind Automatiken. Sie geben folglich eine Belichtung unter der Annahme, dass die gemessene Fläche von mittlerem Grau ist. Dies wird auch manchmal beschrieben als Standardgrau (18%). Profifotografen haben dazu sogar eine Graukarte in der Tasche.

Es ist nötig und wichtig, dass du abweichende Situationen erkennst. Dadurch kannst du dann eine geeignete Korrektur vornehmen, um die richtige Belichtung zu erhalten.

DU wirst bestimmt irgendwann auf die folgenden drei Fälle stoßen, in denen dein Motiv keinen durchschnittlichen Ton für das Messgerät darstellt. Dann wird das Messgerät einen Fehler produzieren.

High-Key Szenen:

Eine Szene mit überwiegend hellen Tönen ergibt ein so genanntes „High Key“-Foto.

Das Beispielbild zeigt eine Braut in hellem Kleid vor hellem Hintergrund, wodurch die gesamte Szene überwiegend sehr hell ist. Dadurch entsteht der High Key Effekt. Wenn du eine solche High Key Szene mit dem Belichtungsmesser messen willst, ergibt sich ein Wert, der die Szene als Mittelton misst. Ergebnis bei diesem Fotofehler ist: Das Gesicht wird viel zu dunkel.

Um in diesem Fall den richtigen Ton zu erhalten, wurde eine Belichtungskorrektur von +2,0 EV vorgenommen. Dadurch wurden das Gesicht und der weiße Hintergrund sehr hell. Also so, wie wir es wollten; und nicht in mittlerem Grauton, der dunkler ist als gewünscht.

Low-Key Szenen

Das Gegenteil einer High Key Szene ist die Low Key Szene, die zu einem Low Key Foto führt. Hier haben wir eine schwarze Person vor einem schwarzen Hintergrund, wodurch die gesamte Szene überwiegend sehr dunkel ist, d.h. Low Key.

Low Key
Low Key: Ohne Korrektur der Belichtung würden Details wie die Fingernägel und Lippe komplett weiß, da zu hell.

Lassen wir also den Belichtungsmesser ablesen, wird er die Blende aufmachen und zu viel Licht in die Kamera lassen. Als Ergebnis erhalten wir ein zu helles Bild! Insbesondere die schon hellen Bildteile wie Fingernägel würden weiß und wären ohne Zeichnung.

Um diesen Fotofehler zu vermeiden, wurde hier eine Belichtungskorrektur von -1,7 EV gegeben. Dadurch wurde die Kamera angehalten, weniger Licht einzulassen. Ohne diese Minuskompensation wäre das Bild in einem mittleren Farbton wiedergegeben worden, der heller ist als das, was wir wollen.

Warum zeigt Ihr Belichtungsmesser einen Fehler an? Ein Belichtungsmesser kann nicht zwischen einer überwiegend hellen Szene (High Key) und einer überwiegend dunklen Szene (Low Key) unterscheiden.

Gegenlicht

Dies ist ein sehr häufig auftretender Fotofehler, der am häufigsten bei Porträts vor einem hellen Hintergrund auftritt.

Es handelt sich bei diesem Fotofehler um einen Sonderfall einer High Key Szene. Hier ist der Belichtungsmesser durch den hellen Hintergrund beeinflusst. Er wird somit eine Belichtung einstellen, die den Hintergrund in einem mittleren Ton wiedergibt. Das Bild wird dadurch unterbelichtet.

Gegenlicht Blitz
Gegenlicht ohne Blitz: ein beliebter Fotofehler.

Bei Fotos im Gegenlicht kann man entweder einen Aufhellblitz verwenden, oder ganz nah herangehen. So misst man nur das Gesicht des Motivs messen. Der Sucher muss mit dem Gesicht ausgefüllt sein.

Du kannst stattdessen auch eine Spotmessung machen, wenn es deine Kamera hergibt. In jedem Fall musst du den Messwert entsprechend dem Hautton des Motivs kompensieren. Je nachdem, ob die Haut hell oder dunkel ist, musst du ggf einen positiven oder negativen Ausgleich vornehmen.

6Unscharfe Bilder aufgrund von Verwacklungen

Dies ist der letzte, aber vielleicht der am häufigsten auftretende Fotofehler. Wie oft hörst du die Beschwerde „meine Bilder sind unscharf“? Vor allem die mit Teleobjektiven aufgenommenen!? Sicherlich viele Male.

Dafür gibt es zwar mehrere Gründe, aber der häufigste Grund ist das Verwackeln der Kamera. Es ist zwar von Person zu Person unterschiedlich, aber man braucht eine bestimmte Mindestverschlusszeit, um Verwacklungen zu vermeiden.

Die Daumenregel für die längstmögliche Verschlusszeit hängt von der effektiven Brennweite des Objektivs ab und beträgt 1/f der effektiven Brennweite. Das macht bei einem 60mmm Objektiv also 1/60s.

Wenn du dies nicht erreichen kannst, erhöhe den ISO-Wert, bis du eine kurze Zeit erhältst. Das kannst du von Hand tun oder mit Auto ISO.

Wenn dein Objektiv oder deine Kamera über eine Funktion zum Verwacklungsschutz verfügt, kannst du auch längere Verschlusszeiten verwenden. Bedenke jedoch, dass die Angaben der Hersteller manchmal übertrieben sind. Daher solltest du persönlich prüfen, welche die längste akzeptable Verschlusszeit ist, mit der du noch scharfe Ergebnisse erzielen kannst. Denn auch die neueste Technik kann dich nicht vor typischen Fotofehlern schützen.

Und hier ist ein sehr wichtiger Punkt. Der Verwacklungsschutz verringert zwar die Unschärfe, die durch Verwackeln Kamera entsteht. Aber er ändert nichts an der Bewegung eines Motivs! Wenn sich das Motiv bewegt, musst du folglich eine ausreichend kurze Zeit verwenden, um die Bewegung einzufrieren.

7Unruhigen Hintergrund zu scharf aufnehmen

Hintergrund
Hintergrund mit Palme, die aus dem Kopf wächst

Kommen wir nun zu einem gestalterischen Fotofehler. Dieser tritt praktisch immer bei Smartphones auf.

Nicht immer ist der Hintergrund sehr schön, manchmal besteht er nur aus weißen Himmel oder sogar aus störenden Ästen. Alles was nicht zum Bild gehört, sollte außerhalb der Schärfeebene liegen! Nur das Hauptmotiv sollte denn das Auge des Betrachters fesseln. Alles andere lässt sich durch Wahl einer offenen Blende, zum Beispiel f/2.8, in Unschärfe auflösen.

Dieser Fotofehler tritt gerne bei Smartphones auf, da die Geräte eine Vorgabe über den Schärfebereich oft nicht zulassen. Manche Geräte wie Apple iphone können durch eingebaute Software das Hauptmotiv erkennen und den Hintergrund unscharf wiedergeben. Das ist jedoch nict steuerbar und sehr ungenau.

Buch

Wenn du Fotofehler vermeiden und dich weiter mit der Fotografie beschäftigen möchtest, empfehle ich dir eins der beiden folgenden Bücher für Einsteiger:

Auch interessant:

Bildgestaltung in der Fotografie: Der umfassende Ratgeber
Reisefotografie: Perfekt fotografieren auf Reisen • 10 Tipps

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein